Aufklärungsverbände der Luftwaffe:
Fernaufklärer
Die Fernaufklärer zählen zu den Verbänden, die bis zur Grenze der Reichweite in
den feindlichen Luftraum eindrangen. Sie führten - hauptsächlich mit
Luftbildgerät - operative Aufklärung für die höhere Führung, taktische
Aufklärung für die mittlere Führung und Zielaufklärung für die Angriffsverbände
durch. Sie waren - meist staffelweise (12 Frontflugzeuge) - ihren
Kommandostellen zugeteilt.
Die 1939 für die Belange der Luftwaffe vorgesehenen Verbände hatten dreistellige
Zahlen und führten diese bis Kriegsende. Die mittlere Zahl 2 bedeutete
Fernaufklärer. Die dritte Zahl 1 - 4 war die Zahl der Luftflotte, in deren
Bereich der Verband lag (Luftwaffenkommando Ostpreußen führte die "0"). Die
erste Zahl 1 bedeutete erste Gruppe im Bereich der Luftflotte.
Nahaufklärer
Die Luftaufklärung für die Führung des Heeres hatte Unterlagen über Gelände,
Aufmarsch und Kräfteverteilung des Feindes, über Vorbereitung, Verlauf und
Abbruch der Kampfhandlungen sowie über Bewegungen und Anlagen im feindlichen
Hinterland als Aufmarsch- und Versorgungsraum der feindlichen Kräfte zu
erbringen. Für die operative Aufklärung wurden den Heeresgruppen, Armeen und
später den Panzergruppen je eine Aufklärungs-Staffel (F) d.h. 12 Frontflugzeuge,
für die taktische und Gefechtsaufklärung, den Korps und Panzerdivisionen je eine
Aufklärungsstaffel (H) d.h. 12 Frontflugzeuge und 3 Verbindungsflugzeuge
taktisch unterstellt - wegen Mangel an Aufklärungsflugzeugen mußte 1941 die Zahl
der Frontflugzeuge auf 6 reduziert werden. Zu den Heeresgruppen, Armeen und
später den Panzergruppen traten Kommandeure der Luftwaffe (Koluft), zu den
Panzer-Korps ab 1940 Gruppenführer der Flieger (Grufl.).
Die Koluft-Stäbe wurden Ende 1941/42 aufgelöst. In der Regel wurden die F- und
H-Staffeln jetzt in Nah- und Fern-Aufklärungsgruppen (NAG und FAG)
zusammengefasst. Die Fernaufklärer erhielten nunmehr ihre Einsatzbefehle von
Dienststellen der Luftwaffe, die die Aufklärungsergebnisse dem Ic/Lw. bei den
Dienststellen des Heeres übermittelten. Die Nahaufklärer wurden auf
Zusammenarbeit mit den Korps und Panzer-Divisionen angewiesen.
Die für die Belange des Heeres vorgesehenen Verbände führten zweistellige
Zahlen, weil die Gruppen z.T. (aus taktischen Gründen) aus F- und H-Staffeln
bestanden. Hier bedeutete z.B. Aufklärungs-Gruppe 41 vierte
Heeres-Aufklärungs-Gruppe im Bereich der Luftflotte 1.
Von 1939 - 1941 führten die Panzer-Divisionen taktisch unterstellten Staffeln
den Zusatz (Pz.). 1943 erfolgte allmählich die Umrüstung auf einsitzige
Aufklärungsflugzeuge. Hierzu wurden Staffel - wie es die Kriegslage ergab -
herausgezogen und einer Gruppe unterstellt. Als Einsitzer hießen sie dann z.B.
1. - 3./12. Da es nun noch alte 12er-Staffeln gab, die noch mit Hs 126 oder Fw
189 flogen, wurden diese dann in 11./12. und 12./12. umbenannt.
Die Sollstärke einer H-Staffel betrug etwa 20 Offz. (darunter 1 San.Offz.), 340
Uffz. und Mannschaften sowie 64 Kfz. Die F-Staffeln waren stärker. Ab 1942
verblieben nur fliegendes Personal und technisches Spitzenpersonal bei den
Staffeln.
Seeaufklärer
Die Luftaufklärung für den Seekrieg hatte die Weite des Seeraumes, die
feindlichen Küstengewässer und die Häfen zu überwachen. Sie sollte Unterlagen
über die Bewegungen des Gegners und seine vermutlichen Absichten erbringen.
Weite Flächen des Meeres wurden von mehreren Flugzeugen in sogen.
Fächeraufklärung abgesucht. Wurde ein feindlicher Flottenverband oder Geleitzug
gesichtet, wurde er durch Funk gemeldet. Das Aufklärungsflugzeug hielt solange
Fühlung, bis der Gegner von eigenen Luft- oder Seestreitkräften angegriffen
wurde oder bis ein anderer Aufklärer das Fühlungshalten übernahm. Oft wurde auch
die bewaffnete Aufklärung angewandt. Der gesichtete Feind wurde mit Bordwaffen
und Bomben, später auch mit Torpedos angegriffen.
Die 1939 für die Belange der Marine vorgesehenen Küstenfliegergruppen führten
dreistellige Zahlen. Die dritte Ziffer 6 stammt von dem früheren Luftkreis VI
(See). Die erste Ziffer ist die Nummer der Gruppe (1 - 9). Die Ziffer "0" in der
Mitte wurde gewählt, weil die Gruppen M-, F- und Mz-Staffeln hatten, also nicht
einheitlich waren. Die spätere Umbenennung in See-Aufklärungs-Gruppen von 125 -
132 war eine Weiterführung der bestehenden (F)-Gruppen 120 - 124.
Geschwader:
Aufklärungsgeschwader 11 | Aufklärungsgeschwader 12 | Aufklärungsgeschwader13 | Aufklärungsgeschwader 103 |
Aufklärungsgruppen (H):
Aufklärungsgruppen (F):
Aufklärungsgruppen (See):
Fernaufklärungsgeschwader:
Fernaufklärungsgruppen:
Fernaufklärungsgruppe 1 | Fernaufklärungsgruppe 2 | Fernaufklärungsgruppe 3 | Fernaufklärungsgruppe 4 |
Fernaufklärungsgruppe 5 |
Nahaufklärungsgeschwader:
Nahaufklärungsgruppen:
Nachtaufklärungsstaffeln:
Aufklärungsstaffel 1 (F)/Nacht | Aufklärungsstaffel 2 (F)/Nacht | Aufklärungsstaffel 3 (F)/Nacht | Aufklärungsstaffel 4 (F)/Nacht |
Sonderkommandos:
Sonderkommando Götz | Sonderkommando Sperling | Sonderkommando Sommer | Sonderkommando Braun |
Alle farbigen Geschwaderwappen: Ries via DWA
Alle schwarz/weiß Geschwaderwappen: DWA