Artillerie-Regiment 305

 

Feldpostnummern ab 1940/41: Die Einheiten wurden als Teile vom Artillerie-Regiment 305 in der Feldpostübersicht eingetragen. 1942 wurde auch eine IV. Abteilung eingetragen, welche ebenfalls noch 1942 umgegliedert wurde. 1942 kam es auch zu Umgliederungen bei den anderen Abteilungen im Regiment. 1942/43 wurden die I. und II. Abteilung auf je 3 Batterien erweitert, wobei die 10. und 9. Batterie diesen eingegliedert wurden. 1943 wurden alle Einträge mit dem Vermerk Stalingrad gestrichen. Noch 1943 wurden alle Einheiten bei neuen Nummern eingetragen.  Am 14. Januar 1944 wurde die III. Abteilung zur III. Abteilung vom Artillerie-Regiment 362 umbenannt. Am 6. März 1944 wurde dann wieder eine neue III. Abteilung eingetragen.

Einheit Feldpostnummer Nummer ab 1943
Regimentsstab 21010 36455
Stab I. Abteilung 22423 A 43303 A
1. Batterie 22423 B 43303 B
2. Batterie 22423 C 43303 C
3. Batterie - 43303 D
10. Batterie ab 42/43 22423 D -
Stab II. Abteilung 23901 A 37320 A
3. Batterie ab 1942 23901 B -
4. Batterie 23901 B bis 1942

ab 1942 23901 C

37320 B
5. Batterie 23901 C bis 1942 37320 C
6. Batterie - 37320 D
9. Batterie ab 42/43 23901 E -
Stab III. Abteilung 24478 A 44139 A bis Jan/44

ab Mär/44 04117 A

5. Batterie ab 1942 24478 B -
6. Batterie ab 1942 24478 C -
7. Batterie 24478 B bis 1942

ab 1942 24478 D

44139 B bis Jan/44

ab Mär/44 04117 B

8. Batterie 24478 C bis 1942

ab 1942 24478 E

44139 C bis Jan/44

ab Mär/44 04117 C

9. Batterie ab 1942 24478 D bis 1942 44139 D bis Jan/44

ab Mär/44 04117 D

10. Batterie ab 1942 24478 E bis 1942 -
Stab IV. Abteilung ab 1942 41697 A 35972 A
9. Batterie ab 1942 41697 B -
10. Batterie ab 1942 41697 C 35972 B
11. Batterie ab 1942 41697 B bis 1942

ab 1942 41697 D

35972 C
12. Batterie ab 1942 41697 D bis 1942 35972 D
13. Batterie ab 1942 41697 E bis 1942 -

Das Artillerie-Regiment 305 wurde am 20. November 1940 im Raum Ravensburg, im Wehrkreis V, aufgestellt. Der Regimentsstab wurde aus dem Regimentsstab vom Artillerie-Regiment 178 aufgestellt. Der Stab der I. Abteilung wurde aus dem Stab der III. Abteilung vom Artillerie-Regiment 296 gebildet. Zur Aufstellung wurden noch die Artillerie-Batterien 2./AR 178, 5./AR 178, 2./AR 296 und 5./AR 296 verwendet. Das Regiment wurde nach der Aufstellung der 305. Infanterie-Division unterstellt. Es gliederte sich in drei Abteilungen zu sechs Batterien. Anfang April 1941 verlegte die 305. Infanterie-Division ihrer Aufgabe entsprechend in den Raum nordostwärts von Bordeaux. Hauptaufgabe des Regiments war die Sicherung der Demarkationslinie zum unbesetzten Teil Frankreichs. Daneben lief die Verbandsausbildung auf dem Truppenübungsplatz Barbezieux. Anfang Juni 1941 übernahm die 305. Infanterie-Division von der 225. Infanterie-Division den etwa 80 km breiten Küstenverteidigungsabschnitt beiderseits der Gironde mit Divisions-Stabsquartier in Royan. Die Aufgabe an der Demarkationslinie gab sie an die 715. Infanterie-Division ab. Anfang Januar 1942 wurde die 305. Infanterie-Division von der 708. Infanterie-Division abgelöst und nach Norden an die Südküste der Bretagne verlegt und übernahm hier die Sicherung eines Küstenabschnitts zwischen Lorient und St. Nazaire. Mit Verfügung vom 7. Februar 1942 wurde die 305. Infanterie-Division in eine Angriffs-Division umgegliedert. Hierzu erhielt das Regiment eine IV. Abteilung und wurde auf insgesamt 12 Batterien aufgestockt. Ende März 1942 wurde die 305. Infanterie-Division durch die 333. Infanterie-Division abgelöst und als Armeereserve ins Hinterland verlegt. Anfang Mai 1942 begann die Verlegung des Regiments nach Rußland. Vorläufiges Ziel war der Raum zw. Poltawa und Charkow. Das Regiment erreichte mitten in der Frühjahrsschlacht von Isjum - Charkow an der Front ein und wurde sofort nach seinem Eintreffen, in Kampfgruppen gegliedert, an der Front eingesetzt. Die einzelnen Kampfgruppen griffen von Krasnograd und Nowaja Wodolaga in Richtung auf die Berestowja an, überschritten diese und erreichten am 26. Mai die Bereka. Anschließend wurde die 305. Infanterie-Division aus der Front gezogen und marschierte nach Charkow. Am 5. Juni erreichte das Regiment seine neue Stellung, 15 km westlich von Woltschansk. Am 10. Juni 1943 begann das Unternehmen "Wilhelm" zur Vorbereitung der deutschen Sommeroffensive in Richtung Stalingrad. Das Regiment stieß zum Donez bei Stariza südwestlich von Woltschansk vor und nahm die dortige Brücke unzerstört. Bis zum Vormittag des 13. Juni erreichte das Regiment die Höhe der Station Prikolotnoje, 20 km ostwärts Bjeluij Kolodes. Am 14. Juni erreichten die Verbände der 22. Panzer-Division, von Süden kommend, die 305. Infanterie-Division und schlossen so den Kessel südlich von Woltschansk. Nach dem Ende des Unternehmens "Wilhelm" übernahm die 305. Infanterie-Division einen Stellungsabschnitt nördlich des unteren Neshegol, ostwärts des Donez. Am 25. Juni bezog sie ihre endgültige Ausgangsstellung für die deutsche Sommeroffensive vor Krasnaja Polijana. Am 30. Juni begann für das Regiment die deutsche Offensive. Es stieß nordostwärts in Richtung auf den Oskol vor und bildete am 1. Juli die rechte Flanke gegen den Fluss zur Sicherung eines Brückenkopfs der Division am ostwärtigen Ufer nördlich von Nowy Oskol. Hierbei kam es zu schweren und verlustreichen Abwehrkämpfen. Anschließend folgte das Regiment der Division über den Oskol. Am 6. und 7. Juli ging es zuerst nach Südsüdosten, dann auf den Höhen, die das Nordufer der Tschornaja Kalitwa begleiten, nach Ost-Südosten an beiden Tagen zwischen 30 und 40 km voran. Am Folgetag wurde das Ufer der Kalitwa erreicht und ein breiter Brückenkopf nach Süden gewonnen. Nach einem Ruhetag trat das Regiment am 10. Juli wieder nach Osten an. Es marschierte durch das Gebiet, welches bereits von der 1. Panzerarmee durchquert worden war. Am 12. Juli schob sich die 305. Infanterie-Division an den von ihm zu verteidigenden Donabschnitt von der Mündung des Bogutschar bis Nowo Kalitwa heran. Dabei wurde die große Donschleife von Werchnuij Mamon ausgespart. Am 13. und 14. Juli richtete sich das Regiment an der erreichten Linie zur Verteidigung ein. Am 16. und 17. Juli wurde das Regiment abgelöst und am 17. Juli trat die 305. Infanterie-Division aus der Gegend Bogutschar nach Osten an. Der Marsch ging über Meschkow und Tschirskij. Am 22. Juli wurde der Tschir erreicht. Nach dem Überschreiten des Tschir marschierte das Regiment weiter zum kleinen Donbogen, wo es eine Verteidigungsstellung bezog. In Vorbereitung des Angriffs der 6. Armee auf Kalatsch verlegte das Regiment am 27. Juli nach Süden zum Angriff gegen russische Truppen westlich von Kalatsch. Es nahm dann an der Schlacht um Kalatsch teil. Anschließend marschierte das Regiment weiter nach Osten, überquerte am 5. September den Don und löste anschließend Teile der 384. Division in ihren Stellungen vom Don mit Stellung nach Südwesten ab. Während der ersten Kotluban-Offensive bis zum 12. September 1942 versuchte die Rote Armee vergeblich, die starke Verteidigungslinie der 305. Infanterie-Division und der 76. Infanterie-Division zu durchdringen. Ende September wurde zusätzlich noch die Stellung der rechts anschließenden 76. Infanterie-Division übernommen, womit sich der eigene Stellungsabschnitt auf 20 km verlängerte. Am 6. Oktober schließlich wurde das Regiment selbst durch Teile der 76. Infanterie-Division abgelöst und nach Osten in den Nordteil von Stalingrad verlegt, wo es am 13. Oktober ankam. Es folgten schwere Häuserkämpfe. Das Regiment unterstützte das Regiment die Angriffe der Division in Stalingrad. Am 19. November 1942 begann die russische "Operation Uranus", die innerhalb von fünf Tagen zur Einkesselung der deutschen Verbände in Stalingrad führte. Bis Anfang Februar 1943 wurde das Artillerie-Regiment 305 in Stalingrad vernichtet.

Neu aufgestellt wurde das Artillerie-Regiment 305 am 1. April 1943 in Frankreich. Das neue Regiment wurde aus den Artillerie-Abteilungen der verstärkten Grenadier-Regimenter 879 und 880 gebildet. Auch das neue Regiment wurde wieder der 305. Infanterie-Division unterstellt. Ab dem 27. Juli 1943 wurde das Regiment per Bahn an die südfranzösische Riviera verlegt. Zwischen dem 12. und 30. August verlegte das Regiment dann in den Raum La Spezia. In der Nacht auf den 9. September 1943 begann der "Fall Achse". Nach der bedingungslosen Kapitulation Italiens entwaffnete die Division die im Raum La Spezia liegenden italienischen Verbände. Das verstärkte Grenadier-Regiment 577 mit dem I. / Grenadier-Regiment 578, ohne sein III. Bataillon (bei GR 576) und mit der Masse der Artillerie entwaffnete die italienischen Verbände zwischen Sestri Levante und Spezia. Die Entwaffnungsaktion war noch am 9. September beendet.  Ab dem 12. September übernahm die 305. Infanterie-Division die Küstensicherung von der Magramündung bis Viareggio. Ab dem 2. Oktober 1943 wurde das Regiment durch Teile der 90. Panzergrenadier-Division abgelöst und bezog eine Stellung in der "Bernhard-Linie" bei Filignano. Anfang November hatte das Regiment Verteidigungsstellungen auf dem Monte Pantano bezogen. Im November 1943 kam es zu schweren Abwehrkämpfen. Die III. Abteilung wurde im Dezember 1943 an das Artillerie-Regiment 362 nach Italien abgegeben und danach wieder ersetzt. Mitte Dezember wurde das Regiment abgelöst und verlegte anschließend in einen neuen Verteidigungsabschnitt weiter nördlich der Italienfront. Die 305. Infanterie-Division bildete nun, als "Korpsgruppe Hauck" dem AOK 10 unmittelbar unterstellt, das Bindeglied zwischen dem XIV. Panzerkorps im Süden und dem LXXVI. Panzerkorps im Norden. Ihre Stellungen lehnten sich beiderseits an das schwer zugängliche Gebirge an. Sie sperrte die zwischen den Bergen nach Norden verlaufenden Straßen, die Sangrotalstraße mit dem Grenadier-Regiment 576 sowie die Straße von Castel di Sangro über den Paß von Roccaraso auf Sulmona mit dem Grenadier-Regiment 577, das nördlich an das Grenadier-Regiment 676 anschloss. Den Rest der bisherigen Stellungen der 1. Fallschirmjäger-Division bis in die Höhe von Ateleta (am Sangro) besetzte das Grenadier-Regiment 578 mit seinem geschwächten II. Bataillon, da das I. Bataillon beim Grenadier-Regiment 576 stand. Die II. Abteilung wurde Teil der "Gruppe Bode" (verstärktes Grenadier-Regiment 576), welche im Lirital eingesetzt wurde. Am 11. Mai 1944 begann die alliierte Schlussoffensive gegen die deutschen Stellungen am Monte Cassino bis zur Küste bei Gaeta. Am 15. Mai erhielt die 305. Infanterie-Division daraufhin den Befehl, beschleunigt die 71. Infanterie-Division im Südabschnitt der Front abzulösen, da diese durch die vorangegangenen Kämpfe schwere Verluste erlitten hatte. Die Artillerie, die bespannten Versorgungsteile sowie die Sanitätskompanie und das Feldausbildungs-Bataillon blieben an der Adria zurück. Das Regiment kämpfte im Juli 1944 bei der 278. Infanterie-Division und bei der 71. Infanterie-Division an den schweren Kämpfen des LI. Gebirgs-Armeekorps um die Hafenstadt Ancona. Die Geschütze des Regiments blieben an der Adria zurück, wo sie Verluste anderer Verbände ausglichen. Dafür übernahm das Regiment bei seiner Rückkehr zur 305. Infanterie-Division die Geschütze und dazu personelle und materielle Ergänzung von der I. und III. / Artillerie-Regiment 194. Anschließend wurde das Regiment durch weitere Ergänzungen auf vier Abteilungen erweitert.  Ab dem 17. Juli verteidigte die 305. Infanterie-Divisiondie Höhen nördlich und ostwärts von Arezzo. Am 4. August 1944 begann der Angriff des britischen X. Armeekorps gegen die Frontlinie der Division zwischen Tiber und Arno. Bis zum Abend wurde der Monte Altuccio und der Monte Il Castello von indischen Einheiten genommen. Am 5. Mai gelang es, in Zusammenwirken mit der 44. Infanterie-Division, die feindliche Einbruchsstelle abzuriegeln. Anschließend ebbte die Kampftätigkeit im Divisionsraum wieder ab. In der Nacht auf den 10. August begann der planmäßige Rückzug der Division auf die Grünlinie nördlich des Arno. Bis zum 10. September stand die Division geschlossen in der neuen Abwehrlinie. Die 305. Infanterie-Division wich in den drei Nächten vom 18. - 21. August auf die Grünlinie II südlich Faenza aus. Die neue Stellung erstreckte sich in gerader Linie von nordwestlich Marradi bis südostwärts S. Sofia und sperrte die Straßen nach Faenza und Forli. Den ganzen Oktober 1944 stand die Division in schweren Abwehrkämpfen im Frontbogen südlich Faenza und ging im November 1944 auf den Lamone bei Faenza zurück. Am 17. Dezember 1944 wurde die Division aus der Front gezogen und zur Auffrischung in den Raum westlich von Bologna verlegt.  Anschließend kam die Division wieder im Raum Faenza zum Einsatz. Sie bezog Stellungen auf den Höhen südwestlich von Faenza am Lamone. Im Dezember kam es hier erneut zu schweren Abwehrkämpfen. Am 10. Dezember wurde die abgekämpfte Division durch die 90. Panzergrenadier-Division abgelöst und in den Raum Imola verlegt. Am 22. Dezember wurde die Division Heeresgruppenreserve und verlegte in einen Unterkunftsraum 20 km westlich von Bologna. Anfang Januar 1945 wurde die Division wieder in die Frontlinie eingegliedert und bezog eine Stellung unmittelbar südostwärts Bologna südlich der Via Emilia. Rechter Nachbar der Division war die 65. Infanterie-Division, rechter die 1. Fallschirmjäger-Division. Hier verblieb die Division bis Anfang April, wobei es immer wieder zu alliierten Aufklärungsvorstößen kam. Am 9. April 1945 begann die alliierte Frühjahrsoffensive gegen die deutschen Stellungen am Senio. Nachdem die Stellungen des I. Fallschirmkorps dort durchbrochen worden waren, musste sich die Division ab dem 18. April auf Bologna zurückziehen. Am 19. April wich die Division hinter die Savena zurück und in der Nacht auf den 21. April in die Ebene nördlich der Via Emilia östlich um den Stadtkern von Bologna herum. Zusammen mit der 65. Infanterie-Division setzte die Division ihren Rückzug zum Po fort und wurde dabei bis zum 24. April 1945 vollständig zerschlagen. Nur Restteile konnten sich über den Po absetzen, die Masse inkl. des Stabes gingen in Gefangenschaft.

 

Für die Ersatzgestellung des Regimentsstabes und der leichten Abteilungen des Regiments war die Artillerie-Ersatz-Abteilung 5 zuständig. Für die schwere Abteilung übernahm die Artillerie-Ersatz-Abteilung 205 diese Aufgabe.

Regimentskommandeure:

 

Abteilungskommandeure:

I. Abteilung:

 

II. Abteilung:

Hauptmann Wilhelm Mühlfriedel (1944)

 

III. Abteilung:

 

IV. Abteilung: