Balkan-Feldzug des VIII. Fliegerkorps

Von Hans-Wilhelm Deichmann, Oberstleutnant und II. Adjutant / IIa

 

8. Januar 1941

Generalfeldmarschall List und General Dr. ing. Freiherr von Richthofen erhalten im Beisein vom Chef des Generalstabes der Luftwaffe - General Jeschonnek - auf dem Obersalzberg vom Führer den Befehl über den Balkanfeldzug. Die Operationen sind klar. Heer und Luftwaffe sollen in Freundschaft zusammenarbeiten. Das VIII. Fliegerkorps soll erst einmal, nachdem das Unternehmen "Gibraltar" abgesagt worden ist, nach Rumänien. Das Generalkommando des VIII. Fliegerkorps liegt nach erfolgreichem Frankreich-Feldzug im Hotel Herzogenhof in Baden bei Wien. Die Verbände sind im Raum Wien - Baden - Wiener-Neustadt zur Vorbereitung des Balkan-Feldzuges. Das VIII. Fliegerkorps ist der Luftflotte 4 - General der Flieger Löhr - unterstellt.

19. Januar 1941

General Freiherr von Richthofen fliegt nach Bukarest. Von dort aus fährt er mit dem Auto nach Sinaia, Hotel Palace, wo das Stabsquartier vorbereitet ist und schon ein Teil des Stabes liegt. In diesem Hotel liegt auch General von Kleist - Kommandierender General des XVIII. Armeekorps - Generaloberst List hat sein Quartier in Pedreal. Chef des Generalstabes ist General von Greiffenberg - Ia Oberst i.G. Kübler. In Bukarest sitzt die Luftwaffen-Mission - General Speidel mit dem Chef des Generalstabes Oberst Bassange - Quartiermeister Oberstleutnant von Dawans. Dieser hat hauptsächlich die Nachschubaufgaben, - Ic Oberst von Linsingen. Gesandter in Bukarest ist Fabricius, der gerade von Killinger abgelöst wird. Luftwaffen-Attaché ist Oberst Gerstenberg, der sehr gute Beziehungen zu den Rumänen hat und recht tatkräftig ist. Die Verbände des VIII. Fliegerkorps richten sich befehlsgemäß auf den Flugplätzen, Feldflugplätzen und in rumänischen Dörfern ein.

21. Januar 1941

In Bukarest sind Demonstrationen und Unruhen wegen der Ermordung des Major Döring und des deshalb erfolgten Entlassung des Innenministers der Schwarzen Garde. Die Schwarze Garde will mehr Macht in der Regierung. Sie ist im ganzen Land alarmiert. General Freiherr von Richthofen besucht den Stabschef Antonescu in Begleitung des Deutschen Gesandten. Er macht einen guten Eindruck. Besprechungen mit der Luftwaffen-Mission wegen der schwierigen Nachschubverhältnisse und dem Bedarf des VIII. Fliegerkorps.

22. Januar 1941

In Bukarest kommt es zu Schießereien. Die innenpolitische Lage in Rumänien ist unklar. Die Schwarze Garde zieht gegen Antonescu-Truppen. Oberstleutnant von Schönebeck, der Luftwaffen-Attaché in Sofia, kommt mit 5 bulgarischen Offizieren, darunter der bulgarische Flugchef General Boydeff und der Chef der Operationsabteilung.

23. Januar 1941

Vom Führer aus Berlin kommt die Weisung:"Antonescu unterstützen!"
Lage abends: Revolte ist ab 17.00 Uhr beigelegt. Legionäre haben die Waffen gestreckt. Generaloberst List hat alle territoriale Befehlsgewalt an den Chef der Mission, General Hansen, abgegeben.

24. Januar 1941

Besprechung mit dem Chef der Stabes der Luftflotte 4, General Korten, bezüglich der Vorbereitungen in Bulgarien.

27. Januar 1941

Rest des Korpsstabes verläßt Baden bei Wien, welches aber auch weiterhin Heimatquartier des VIII. Fliegerkorps bleibt. General Freiherr von Richthofen fliegt zu Besprechungen nach Berlin.

28. Januar 1941

Weitere Besprechungen beim Reichsmarschall und im OKW. Grundsätzlich soll die Bevorratung und der Ausbau des Nachrichtennetzes vor dem Einmarsch des VIII. Fliegerkorps in Bulgarien sichergestellt werden.

31. Januar 1941

General Freiherr von Richthofen mit Chef des Generalstabes Oberst i.G. Meister und Quartiermeister Oberstleutnant Parrisius in Wien beim Luftflotten-Kommando 4 - General der Flieger Löhr - zur grundsätzlichen Regelung der notwendigen Vorbereitungen auf dem Balkan.
Besorgung von Dolmetschern für den Balkan. Diese werden den Truppenstäben als Gehilfen in allem, was das Land betrifft, beigegeben.
General Freiherr von Richthofen fliegt mit der Lufthansa nach Sofia. Flug muß ausgerechnet in Belgrad wegen verheerendem Wetter unterbrochen werden.

8. Februar 1941

General Freiherr von Richthofen ist beim Frühstück mit König Boris von Bulgarien. Die Audienz dauert alleine 1 1/2 Stunden. Der König ist sehr aufgeschlossen, natürlich, Techniker und ausgesprochen deutschfreundlich. Er spricht fließend Deutsch und hat in Deutschland Technik studiert.
Das Vorauskommando in Bulgarien für Erkundung und Vorbereitung von Flugplätzen führt der Stuka-Kommandeur Major Sigel.

9. Februar 1941

General Freiherr von Richthofen erkundet selbst das Struma-Tal. Übernachtung in Petricz. Straßen und Plätze sind sehr schlecht. Quartier für den Korpsstab wird in Richtung Plovdiv, in einem Badeort, gefunden.

19. Februar 1941

Oberstleutnant von Schönebeck erhält Befehle für die Vorkommandos der Fernsprecher und Flugmeldedienst usw.

21. Februar 1941

Verteilung der Verbände des VIII. Fliegerkorps

Stuka 2 Oberstleutnant Dinort Banesa / Bukarest
Ju 88 Major Hoffmann Buzanu
JG 27 Major Schellmann Banesa / Bukarest
Transportstaffel Oberleutnant Schöberl westlich Ploesti
Transportgruppe Major Beckmann Rosieriide Vede
Luftnachrichten-Rgt. 38 Oberstleutnant Siber  
Flak-Regiment 99 Oberstleutnant Pirmann Dobruschau
ZG 26 Major von Rettberg Alessiandria

 

23. Februar 1941

16.00 Uhr Besprechung sämtlicher Kommandeure und selbständiger Einheitsführer über neue Lage, neue Aufgaben - alte Belehrungen, die immer wieder notwendig sind. Anschließend Besprechung und Einweisung der Verbindungsoffiziere - einer der wichtigsten Einrichtungen des VIII. Fliegerkorps.

24. Februar 1941

Fortsetzung der Kommandeurs-Besprechungen.

25. Februar 1941

General Löhr mit seinem Chef des Generalstabes, General Korten, kommt zur Besprechung.

26. Februar 1941

Der Befehl zum Einmarsch in Bulgarien trifft ein.

27. Februar 1941

Letzte Vorbereitungen für den Einzug in Bulgarien. Alles sit im Aufbruch. Der Korpsstab geht in die Baracken auf dem Flugplatz Banesa bei Bukarest.

28. Februar 1941

Die Voraus-Kolonne der Luftwaffe aus der Dobruscha überschreitet pünktlich um 7.00 Uhr die rumänisch-bulgarische Grenze unter Führung des Flak - Oberstleutnants Pirmann. General Freiherr von Richthofen fliegt mit seinem Storch die Marschkolonne ab und findet an der Spitze alles in Ordnung trotz schlimmer Vereisung der Marschstraße.
Die Jäger kommen wegen des schlechten Wetters nur einige Bodenteile mit Transport-Jus verlegt. Die Me 109 kommen über dem Balkan-Gebirge nicht durch. 2 Transport-Jus werden vermißt.
Die Marschkolonne kommt durch Schneeverwehungen und Vereisungen sehr schwer vorwärts.

1. März 1941

Der rumänische König ist auf dem Flugplatz Baneasa und besichtigt die Flugzeuge des VIII. Fliegerkorps. Er läßt sich alles genau erklären. Eigentlich wollte er mitfliegen,. aber die Königin-Mutter gestattet es nicht.
Die Pontonbrücke über die Donau bei Giurgiu ist fertig gestellt. Die Donau führt z.Zt. viel Wasser und ist noch im Steigen. Nachdem Wetterverbesserung eingetreten ist, verlegen heute die restlichen Flugzeuge und die Jäger. - Die beiden vermißten Transport-Jus haben sich wieder eingefunden.
Die Flak brauch wegen der starken Steigungen und der zusätzlichen Vereisung mehr Sprit wie veranschlagt, dazu ist vom Heer hinter dem Balkanübergang zugesagte Betriebsstoff garnicht eingetroffen. So sind wir gezwungen, solchen selbst unseren Kolonnen zu zu fliegen. Ausgerechnet jetzt sitzen die Jus der Transportgruppe auf dem versumpften Platz Rossorii fest und können nur einzeln unter größten Schwierigkeiten heraus.

2. März 1941

Das Heer beginnt heute seinen Vormasch auf der Pontonbrücke bei Gurgiu.
JG 77 und Stuka 2 verlegen heute ihre letzten Flugzeuge.
Unsere leichten Flak-Batterien gehen heute gegen Mittag und die schweren gegen Abend in Stellung in Sofia, in Karlowo und in Plowdiv.
Heute wird der Pakt zwischen Deutschland und Bulgarien offiziell bekannt gegeben. Wir hoffen, dass die Türkei ruhig bleibt, wenn auch nur aus lauter Angst. Man spricht davon, dass die Engländer Griechenland mit Flugzeugen räumen. Was uns aber fraglich erscheint.
Aus Jugoslawien kommen unklare Putschmeldungen. Was wird mit Griechenland werden?

3. März 1941

Gutes Wetter! Der Balkan ist mit Sonne bedeckt. Der Korpsstab verlegt nach Bulgarien nach Stara Zogora. Dort ist auch der Gefechtszug des VIII. Fliegerkorps, in welcher zur Zeit der Gefechtsstab Dienst tut, weil dorthin das ganze Nachrichten-Netz geschaltet ist. In Plovidv sind eingetroffen: Stuka 2, JG 27, 2 (F) 11, ZG 7, ZG 26, I. LG 1. Die Fern-Aufklärer-Staffel des Ob.d.L. - Rowohl - wird eingesetzt für Erkundung besonderer Ziele.

4. März 1941

Bodennebel verhindert zuerst weitere Verlegungen. Das neue Stabsquartier des Korps wird in dem Bad Solu Derwent in einem Beamtenheim zwischne Sofia und Plovdiv eingerichtet. Der Gefechtszug mit dem Führungsstab wird bei Kostenca, 4 km von Solu Derwent abgestellt und an das NAchrichtennetz angeschlossen.

5. März 1941

Als bulgarische Verbindungsoffiziere beim Stabe des VIII. Fliegerkorps melden sich der bulgarische Oberstleutnant Drzenikow mit dem deutschsprachigen Hauptmann der Reserve Balan.
Heuts ist großer offizieller Empfang des Kommandierenden Generals des VIII. Fliegerkorps mit seinem Chef des Stabes, Oberst i.G. Meister und Adjutant Oberstleutnant Deichmann in Sofia durch den Bulgarischen Chef der Luftwaffe, General Boideff.

6. März 1941

Die Verbände und der Stab richten sich weiterhin ein.
In Sofia gehen die Empfänge weiter.

7. März 1941

General Freiherr von Richthofen kehrt nach Solu Derwent turück.
Flak geht auf die Flugplätze zu deren Sicherung. Der Abstellplatz des Gefechtszuges für die geplante Offensive gegen die Metaxas-Linie wird bei Djumaja vorbereitet.
Verbände verlegen:

2 Stuka-Gruppen nach Krainici
Zerstörer nach Krumowo
Ju-88-Gruppe nach Krumowo

Flugplatz Belitza ist in Ordnung und bevorratet. Vorauskommando ist im Eintreffen. Der Flugplatz in Petrich ist ebenfalls soweit. Nördlich von Petrich ist unser Nachschublager eingerichtet. Diese Plätze sind sehr gut mit Bomben und Betriebsstoff bevorratet, trotz des Stöhnen und Jammern der Luftflotte 4. Starker Flakschutz ist dorthin ebenfalls befohlen. Erkundung der Flakstellungen in der Struma-Schlucht zum Einsatz im Erdkampf beim Angriff auf die Metaxas-Linie wird von Oberst Pirmann durchgeführt. Mit dem Nafü, Oberst Siber, wird die Nachrichtenachse und der Gefechtsstand der Korpsführung festgelegt.
Der bulgarische Luftchef macht beim Korpsstab seinen Gegenbesuch.
Auf den Hauptflugplätze werden Bordelle eingerichtet unter truppenärztlicher Leitung um Schwierigkeiten mit der bulgarischen Bevölkerung zu vermeiden.
Zerstörergeschwader ist in Plovdiv eingetroffen.
Am 7. März hat sich ein Storch der Jäger auf dem Wege nach Sofia von Plovdiv zu den Griechen nach Kawakka verflogen. In Berlin ist deshalb große Aufregung.
Auch die letzten Kolonnen treffen ein.

11. März 1941

Für die Jagdgruppe ist Virba einsatzbereit.

12. März 1941

Besprechung mit dem XXXX. Armeekorps - General Stumme.

14. Märt 1941

General Löhr mit General Korten kommt zu Besprechungen über zukünftige Vorhaben: Flak, Luftschutz, Nachrichten-Einrichtungen, Nachschub.

16. März 1941

General Freiherr von Richthofen wird mit Feldmarschall List beim König nach Schloß Vrana eingeladen.
Korpsarzt Dr. Schipke überfliegt mit Storch die griechische Grenze bei Petrich und wird von der gegnerischen Flak abgeschossen. Wird deshalb bestraft.

19. März 1941

Stuka-Vorführung mit scharfen Bomben auf ein 5 km entferntes Ziel an einem Berghang vor dem bulgarischen König und den Spitzen seiner Regierung. Anschließend Besichtigung unserer Flugzeuge.

20. März 1941

Besprechung mit Kommandierendem General des XI. Fliegerkorps - General Schlemm - über zukünftige Einsätze.

23. März 1941

Der Waggon des Kommandierenden Generals im Gefechtszug wird neu eingerichtet. Für fernere Aufgaben werden für den Stab Feldbetten und Zeltausrüstung in Sofia bestellt und ausprobiert.

24. März 1941

Der Befehlszug verlegt nach Goma Djumaja in Gefechtsbereitschaft.

25. März 1941

Der Kommandierende General erkundet nochmals persönlich das Kampfgebiet am Rupel-Pass, die Flakstellungen für den Erdkampf, den Platz für den Gefechtstand. Beim XVIII. Armeekorps ist Besprechung mit den Divisions-Kommandeuren.
Der Führer hat mit dem italienischen Außenminister Ciano eine Besprechung mit folgendem Inhalt:
Alles ist bereit für den Angriff auf die Metaxas-Linie. Es muß nur günstiges Wetter abgewartet werden, da bei schlechtem Wetter die wichtigsten Kriegsmittel nicht eingesetzt werden können: Luftwaffe, schwere technische Waffen und Panzer.

27. März 1941

In Belitza Besprechung mit den jungen Offiziren und Fähnrichen zwecks Ermahnung zum äußersten, pflichtbewußten Einsatz jedes Einzelnen, zur Zuverlässigkeit jeder Meldung, zur präzisen Durchführung jedes Einsatzes.
Es kommen Nachrichten vom Regierungswechsel in Jugoslawien. Das kann die gesamte Kampflage auf dem Balkan ändern: Griechenlands Lage verbessert sich dadurch. Wie wird die Türkei dazu stehen. In Berlin ist natürlich große Aufregung. Alles ist in der Schwebe. Wir müssen mit Gewehr im Anschlag abwarten.
Mit XVIII. und XVII. Armeekorps werden die Einsätze nochmals ganz genau festgelegt.

28. März 1941

Auch auf dem Flugplatz findet Kommandeur-Besprechung über den Einsatz statt.
Die Nachrichten über Jugoslawien werden immer schlechter. Werden wir unseren Angriffsplan umstellen müssen?

30. März 1941

General Freiherr von Richthofen fliegt mit dem bulgarischen Oberleutnant Balan auf Erkundung und Flugplatzbesuche für eventuelle Einsätze gegen Jugoslawien im Raume Küstendiel - Radomir. Das Korps erhält drei neue Stuka-Gruppen: Stuka 1.

1. April 1941

Jetzt, wo das Heer im Druck ist, soll die Luftwaffe überall helfen. Chef des Stabes der 12. Armee - General von Greiffenberg und Chef der Stabes XVII. Armeekorps - Pemsel - kommen zur Besprechung wegen neuer Lage. Während dieser kommt die die Entscheidung des Ob.d.L. im Sinne, wie es auch hier geplant wird. Erst Angriff auf Metaxas-Linie - Rupel-Pass mit XVIII. Armeekorps, dann Schlag gegen die jugoslawische Luftwaffe, dann Vormarsch auf Skolpie. Anschließend ist auch noch Besprechung mit dem Kommandeur der 5. Gebirgs-Division - General Ringel. Der Seenotdienst in Varna bekommt neuen Kommandeur, da der alte total versagt - General Zander.

2. April 1941

Kommandeur-Besprechung wegen verändertem Einsatz auf Grund der neuen Lage.
Die 3 neuen Stuka-Gruppen - Stuka 1 kommen ohne Fahrzeuge und Bodenteile. Da muß das Personal der alten Verbände vermehrt heran. Es wird hart gearbeitet werden, aber es muß geschafft werden.
Die Bulgaren haben noch immer keine Absicht gegen Jugoslawien mitzumachen. Sie wollen nur Beobachter sein. Es fehlt ihnen der Mut.

4. April 1941

Besprechung über neuen Einsatz mit Major von Rettberg (ZG 26) und Hauptmann Randel-Semper (2(F) 11). Es sollen noch zwei weitere Jagd- und 2 Kampf-Gruppen zugeführt werden auf dem Luftwege, also auch ohne Fahrzeuge und Bodenteile. Die zugeführten Verbände werden gleich zur Vernichtung von 3 jugoslawische Flugplätzen bereitgestellt. Z.Zt. sind 8 Gruppen und zwei selbständige Staffeln unterstellt. In 3 Tagen sollen die Gruppen auf 15 erhöht werden. Dafür haben wir zu wenig Bodenpersonal, Flak, Ln und Nachschuborganisation. Ist aber nicht zu ändern!

5. April 1941

Der Gefechtstand für den Angriff auf den Rupel-Pass liegt ganz weit vorne im Kampfgebiet direkt bei einer 8,8-cm Batterie für Erdbeschuß. Für den Gefechtsstab ist Quartier in der Schule in Petrich vorbereitet. Letzte Überprüfung der Befehle. Alles in Ordnung. Morgen früh kann es losgehen.

6. April 1941

Prächtiges Wetter. Um 4.00 Uhr wird der Gefechtsstand des VIII. Fliegerkorps besetzt. Mit Hellwerden beginnt das Artillerie-Feuer, dann kommen die Bomben-Einsätze. Einige Bomben gehen auch in die Bereitstellungen der 5. Gebirgs-Division - 1 He 123 stürzt in eine Flak-Stellung. Die Infanterie geht dann vor. Erst ist nur geringer Widerstand, der sich dann an den Bergbefestigungen als so stark zeigt, dass die 5. Gebirgs-Division nicht weiter vorkommt. Die Stukas werfen schlecht. Die Bergbunker sind schwer zu treffende Ziele. Die Infanterie an der Straße bleibt liegen. Artillerie, selbst die in vorderster Linie vorgezogenen 2-cm Flak, noch die Bomben machen den Gegner nicht weich. Er schießt eisern mit Artillerie und MG-Garben, so dass unsere Infanterie große Verluste hat. Immer wieder angesetzte Bombenangriffe bleiben Erfolglos. Der Angriff auf die Rumpel-Passenge ist fehlgeschlagen. Der Grieche zeigt sich als der bisher zäheste Gegner. Er verfügt hier auch über durch Bomben zu schwer erreichbare Befestigungen in den Bergmassiven.
Nur der 6. Gebirgs-Division gelingt überraschend der Grenzübergang. Bis zum Abend kommt sie bis ostwärts Doriansee. Dort muß sie auch schwere Gegenangriffe durchstehen. Unsere Fliegerverbände unterstützen sie laufend.
Bei der 72. Infanterie-Division und dem XXX. Armeekorps gegen Tracien ist die LAge noch ungeklärt.
Die Panzer-Divisionen stoßen gegen geringen, jugoslawischen Widerstand von Küstendiel auf Skolpfje vor. Ebenso auch von Petrich auf Strumitzen. Jedoch weicht der Gegner nur aus und muß mit gegnerischen Angriffen auf die Flanken gerechnet werden.
Von der serbischen Luftwaffe ist wenig am Himmel zu sehen. Unsere Jäger gehen statt dessen auf freie Jagd im Raum Skolpje im Tiefangriff auf serbische Truppen und zersprengen sie. Ju-88-Verband zerschlägt Brückenköpfe und Truppenansammlungen in der serbischen Stadt Skolpje. Die schützenden Zerstörer bekommen dieses mal keine Arbeit. Erster Einsatz der Zerstörer ging im Tiefflug auf die Straßen und wichtige Ziele an der griechischen Grenze. Der dritte Einsatz hatte eine serbische Munitionsfabrik zum Ziel.
12 jugoslawische Jäger werden abgeschossen, 30 Jäger und 22 K-Flugzeuge werden am Boden zerstört. Leider muß der Jagdgruppen-Kommandeur Hauptmann Ihlefeld beim Feind notlanden. Zwei Aufklärer-Flugzeuge werden vermißt. Ln und Flak haben 9 Tote und 30 Verwundete. Der Gefechtstand wird im Laufe des Tages von den Griechen mehrfach mit Ari eingedeckt.

7. April 1941

Die Panzertruppen kommen gut auf Skolpje und Stip vorwärts. Sie werden laufend von unseren Jägern und Zerstörern in Tiefangriffen unterstützt. Die 6. Gebirgs-Division hält zäh die erreichte Stellung, hat aber stark ausgebaute, gegnerische Stellungen vor sich. Um den Gegner zu schwächen, werfen wir direkt vor die 6. Gebirgs-Division feste Bomben. Die 5. Gebirgs-Division greift morgens sehr vorsichtig an und kommt nachmittags gegen Neon Petrich vor. 72. Infanterie-Division kommt gegen Seres nur langsam vorwärts. Auch am linken Flügel geht es nur langsam voran. 9. Panzer-Division nimmt abends Skolpje ein. 2. Panzer-Division steht vor Veles. Bei Stip und Kumanava sollen viele Gefangene und reiche Beute gemacht worden sein. Die Serben sind nicht bombenhart, sie sind auch kein zäher Gegner. Unsere Fliegerverbände werden stark auf erkannte Artillerie und Stellungen im Rumpelpass eingesetzt um die Griechen wenigstens niederzuhalten. Jäger-Regiment 125 ist nicht mehr zu finden. Vor die 6. Gebirgs-Division werden wieder aus moralischen Gründen Bomben gelegt. 7 Jäger sind durch Wettereinbruch abgängig. Einsätze werden geflogen nach Kumanovo, Skolpje, Veles, Stip und Gradsko um den Gegner weich zu machen. Nördlich Skolpje werden 12 Flugzeuge am Boden zerstört.
Bei unseren Verbänden wird viel Bruch gemacht zum Teil aus Leichtsinn bei den schlechten Bodenverhältnissen auf den hiesigen Flugplätzen. Deshalb wird Bestrafung durch Entzug der Fliegerzulage in jedem Falle streng durchgeführt. General Freiherr von Richthofen bestraft sich selbst wegen angeknacktem Fahrgestell an seinem Storch.
General Jeschonnek - Ob.d.L. - kommt zur Besprechung. Dabei wird vereinbart, Griechenland soweit wie nur irgend möglich liegen zu lassen und alle Kräfte intensiv in Richtung Süd-Serbien einzusetzen. Hier besetzte Flugplätze: bei Djumaja, Belitza - Nord und Süd, Stichani.

8. April 1941

Kleist tritt an. Einsätze morgens vor Kleist: Bela Palanca - Nish - Leskovac, dann einen schweren Angriff auf Bahnstraße bei Urosecac. Schwacher Widerstand, jedoch viele Straßensperren. Abends verfolgen unsere Truppen den Gegner in Richtung Nish.
XXXX. Armeekorps kommt nördlich Kumanovo - Kacanik - Terovo - Prilep - Veles - südwestlich Stip vor, dort ist Widerstand.
XVIII. Armeekorps hat Stig-Grenze am Vardar überschritten bis Polykston - südlich Doiransee - Südrand Grenzgebirge - Südausgang Rupel-Enge. In der Rupel-Enge halten sich die eingeschlossenen Griechen heldenhaft. Trotz sechsmaliger Stuka-Angriffe ist es noch nicht vorwärts gegangen. Das verloren geglaubte Bataillon des Regiments 125 sitzt mitten in der Rupel-Pass-Befestigung eingeschlossen ohne Verpflegung und Munition, welche sofort durch Flugzeuge zugeführt wird. Morgen soll der Engpass von Süden her aufgesprengt werden. 72. Infanterie-Division hat sehr harte Kämpfe nordostwärts Seres.
XXX. Armeekorps erreicht Xanthi und Gumulhina in dauernden Kämpfen. 12 feindliche Flugzeuge werden weiterhin am Boden zerstört. Kolonnen südwärts Doiransee und südlich Rupelpass werden angegriffen. Nachmittags bei den Verbänden Ruhe wegen Regenwetter. Straßen Petrich - Dumitza bereits grundlos. 2. Panzer-Division bekommt Fühlung mit 73. Infanterie-Division in Stip und geht weiter nach Süden, überschreitet mit vordersten Teilen die Grenze. 4.000 Gefangene wurden gemacht, dabei viele Beute an Geschützen und Pferden. Beim XXXX. Armeekorps im Raume Skolpje löst sich alles auf! Die Serben hatten an einen Angriff der Deutschen nicht geglaubt. Sie hielten das Grenzgebirge für unsere mot. Truppen nicht so leicht passierbar. Die Bomben und Tiefangriffe der Luftwaffe halten Sie nicht aus. 3.000 Serben mit Offizieren ergeben sich in einem besonders gut getarnten Barackenlager in der Nähe des serbischen Bahnhofes nach einem Stuka-Angriff ohne einen Schuß einer Vorausabteilung, wenn nur keine Stuka sie mehr angreifen. 20.000 Gefangene sind schon gemacht worden. Im Ganzen ist ein Towabo wie einst in Frankreich an der Loire. Viele höhere Offiziere werden gefangen genommen und sagen aus, dass durch die starken Bombenangriffe auf Belgrad und Verkehrsknotenpunkte die Befehlsübermittlung und somit die Führung ausgeschaltet worden ist, sodass die Front ratlos dasteht und sich ergeben muß.
Ganz Mazedonien ist erledigt. Jetzt wird der Krieg gegen Griechenland und seinen Alliierten England voll aufgenommen.
Der Oberbefehlshaber des AOK 12 - Generalfeldmarschall List - dankt offiziell der Luftwaffe für die ausgezeichnete Hilfe und Zusammenarbeit.
Der Befehlszug des VIII. Fliegerkorps steht westlich Küstendiehl, 3 km vor der Grenze. Um ein Haar wäre er von serbischen Grenzjägern ausgehoben worden. Die Bulgaren haben tüchtig mitgeholfen.
Regen setzt wieder ein. Die Verbände haben deshalb Ruhe. Dafür werden eifrigst alle Vorbereitungen für Verlegung der Verbände nach Skolpje - Bitoj - Doiram getroffen. Der Nachschub wird dorthin immer noch schwieriger werden. Die Besatzungen der Transportgruppe sind durchschnittlich über 10 Stunden in der Luft.

9. April 1941

Überraschend kommt Nachricht, dass die 2. Panzer-Division um 7 Uhr 30 in Saloniki einrücken will. Die Division war am Vardar entlang kampflos bis an die Stadt gefahren und schickt zur Übergabe einen Parlamentär hinein. Währenddessen lassen wir demonstrativ unsere Flugzeuge über der Stadt kreisen. Daraufhin unterschreibt der Befehlshaber der griechischen Mazedonien-Armee den Waffenstillstand für Mazedonien mit bedingungsloser Übergabe aller in Tracien stehenden Truppen.
Aber am Rumpel-Pass wird immer noch gekämpft. Wir müssen sogar noch mit Bomben helfen.
Kleist geht über Nish auf Belgrad zu. In 5 Stuka-Angriffen zerschlagen wir südwestlich Stip eine noch kämpfende Division. Fliegeraufklärung ergibt, keinen Feind und keine Abwehr bis Konzani.
Von Engländern ist auch nichts zu sehen. Wir bereiten weiteres Vorgehen in Richtung Florina - Larissa - Athen vor.

10. April 1941

Jagdgruppe Winterfeld verlegt nach Skolpje. Kleist steht 100 km südlich Belgrad. Die Italiener haben sich vor den Jugoslawen über den Drin zurückgezogen.
Am Rupel-Pass und in Thrazien ist Waffenruhe. Griechische Gefangene vom Rupel-Pass haben großen Respekt vor der Flak und den Flammernwerfern, die sie selbst durch die Scharten erreichen. Stuka-Bomben machten Ihnen in ihren Felsennestern wenig Eindruck.
Abends werfen wir noch Bomben auf Kozani. Jugoslawen drücken von Norden über Pristina und in Richtung Skolpje.
Es sollen in unserem Gebiet ca. 60.000 Gefangene sein. Es ist beabsichtigt, alle Kräfte des VIII. Fliegerkorps in den Raum Skolpje - Bitolj zusammenzuziehen. Abends geht folgende Meldung raus:

1) Schiffsverkehr bei Volos
2) starke Kolonnen von Karatini nach Südwest
3) englischer Funkspruch Florina - Edessa: Unser linker Flügel umgagngen. Rückzug notwendig!
4) englischer Nachrichtendienst bestätigt die schlechte Lage für seine Truppen

So entschließt sich der Kommandierende General VIII. Fliegerkorps mit allen Kräften nach Volos zu gehen, ferner die Straßen im Raum Kozani - Larissa Veris zu bombardieren und eine Gruppe auf das griechische Hauptquartier in Koriza anzusetzen.

11. April 1941

Alle Vorhaben vorläufig wegen Schneetreiben den ganzen Tag über undurchführbar. Das ist sehr schade. Hoffentlich erwischen wir die Engländer noch. Noch leisten Sie bei der SS-Adolf-Hitler - Sepp Dietrich - bei Florina Widerstand, wo auch englische Tiefflieger unsere Truppen beunruhigen. Die Kleist´schen Panzerkräfte scheinen auf ihre Infanterie zu warten.
Die Kolonnen unserer Verbände gehen nach vorn, damit die Verlegungen baldigst durchgeführt werden können. In Skolpje finden wir recht beträchtliche Vorräte an Betriebsstoff. Das gibt wieder Krieg mit den Heeresstellen.
Dieses Intermezzo mit Jugoslawien zeigt sich für uns als glückhaftes Ereignis. So kommen wir in die Flanke am Rupel-Pass und weiterhin, sonst hätten wir uns dort die Köpfe einrennen können.
Wohl durch Minen des X. Fliegerkorps sollen 37.000 brt versenkt worden sein.

12. April 1941

Der Wettergott hilft wieder unseren Gegnern. Den ganzen Tag ist weiterhin Schneefall. Einsätze sind nicht möglich. XXXX. Armeekorps kämpft mit schwachen Teilen erfolglos gegen Engländer südostwärts Florina. Kleist kommt gegen starken Widerstand auch nur langsam auf Belgrad vorwärts. Jedoch sollen sich nachmittags auch dort Auflösungserscheinungen zeigen. Wir schleppen nach Prilep-Bitolje und Saloniki an Bomben und Betriebsstoff, was nur geht.

13. April 1941 Ostersonntag

Kleist besetzt Belgrad. Der Krieg mit Jugoslawien ist für uns beendet.
XVIII. Armeekorps besetzt Ptolomais und geht gegen englische Nachhuten auf Kozani vor. Es werden einige neuseeländische Gefangene gemacht.
Das englische Hauptquartier verlegt von Kozani nach Larissa oder Lama. Die englische Luftwaffe zieht sich von Larissa nach Lama zurück.
Ju 88 greifen Schiffe bei Volos an: 3 große Schiffe werden getroffen. Schwere Verbände bombardieren Straßen und Widerstandsnester Ptolomais - Kozani - Servia. Jäger und Stuka werden nach Prilen und Bitolje verlegt. 3 Me 109 schießen über Prospa-See 6 englische Blenheim-Bomber ab.
Heute an unserem Ostersonntag ist in ganz Bulgarien Befreiungsfest für Mazedonien. Gefechtsstab liegt im Gefechtszug noch an der serbischen Grenze. Der Dorfbürgermeister kommt mit dem ganzen Dorf in prächtigen Nationaltrachten mit Geschenken.

14. April 1941

Feldmarschall Milch kommt zu Besuch.
9. Panzer-Division kommt nach Gefecht mit englischen Panzern, wobei 30 von ihnen erledigt worden sind, gut vorwärts und nimmt Kozani.
2. Panzer-Division kommt über Katerini auf Litocheron vor. Am Alikamon erwarten wir kräftigen Widerstand. Westlich Servia und südlich davon wird sehr starker Kolonnenverkehr festgestellt. Scheinbar stauen sich hier zurückgehende Engländer mit von Kozani zurückflutenden Griechen. Darauf setzen wir 7 Stuka-Gruppen, dreimal die Schlachtgruppe, 7 mal die Jäger und einmal die Zerstörer an. Das muß vernichtend gewirkt haben. Die Do-17-Gruppe wirft auf die Starßenkreuzung Elassan, aber leider recht schlecht. Ju-88-Gruppe greift gegen Mittag den Hafen von Piräus an und versenkt vier Dampfer mit 8.000 brt und 8 große werden getroffen, darunter ein 16.000 brt mit einer 1.000 kg Bombe. Dabei geht eine Ju 88 verloren.
Die Italiener sollen in dichten Gruppen auf Koriza vorgehen. Der Nachschub wird immer schwieriger und macht uns große Sorgen. Um K-Verbände nach Saloniki zu bekommen, brauchen wir 300 Lkws, die von Petrich aus fahren müssen. Nur von Saloniki aus können wir die englischen Einschiffungen erreichen. Stukas haben nicht genug Reichweite - nur etwa 200 km - deshalb müssten ihre Startplätze schon wenigstens südlich Larissa sein. Aber leider kommt das Heer nicht schnell genug voran. Bis dahin sind die Engländer schon wieder fort. Das versteht die Heeresführung nicht! Morgen gehen die Ju-88-Gruppen, von denen wir noch eine zweite bekommen haben, nach Piräus gegen die Schiffe.

15. April 1941

SS-Division Adolf Hitler glückte es nicht Kastoria zu nehmen und dort die Griechen festzuhalten. Auch konnten Sie mit den Italienern keine Verbindung bekommen. Leider zogen die Griechen nach Süden ab. Ebenso ging es beim XXXX. Armeekorps westlich Kozani. Der linke Flügel soll über Aliakom gegen Servia vorgehen, abr die Pioniere haben wegen feindlichen Feuers keine Brücke gebaut, deshalb werden die Schützen bei Servia sehr zusammengeschossen. XXVIII. Armeekorps mit 2. Panzer-Division drückt von Veria und Katerini nach Südwesten über die Höhenstellungen. Die Griechen halten sehr tapfer im Olymp - Aliakom - Abschnitt. Albanische Kräfte verstärken diese Linie nach Süden. Die Engländer sind wohl im Abmarsch nach Süden und beginnen mit ihrem Abtransport.
Einsätze: Alle Fliegerverbände gehen auf südwärts abziehende Truppen im Raum Kastoria - Grevena - Trikala - Larissa, sowie auf Artillerie und Nachhuten im Servia. Die Trefferlage ist sehr gut, aber das Heer nutzt sie nicht aus.
Dann werden stärkere Verbände auch wieder auf den Hafen von Piräus angesetzt. 9 Dampfer werden getroffen. Wir treffen in Piräus auf starker Flak- und Jagdabwehr, sodass wir 2 Ju 88 verlieren. Desweiteren werden die Flugplätze Trikala - Larissa und ostwärts angegriffen, wobei 9 Engländer abgeschossen und 20 am Boden in Brand gesetzt werden. Dabei hatten wir 4 eigene Verluste.
Morgen soll der Brückenschlag bei Servia fertiggestellt werden, sonst soll über Grevena vorgegangen werden.
General Freiherr von Richthofen auf Storchflug 2 kostbare Betriebsstofflager im Südosten von Lorina, welche die Engländer noch verteidigen. Kurz entschlossen holt er Flaksoldaten heran und stellt mit diesen den so sehr fehlenden Kfz-Betriebsstoff für das VIII. Fliegerkorps sicher.
Auf dem Flugplatz bei Kozani treffen die ersten Vorkommandos ein. Nachmittags verlegen 1 Jagd- und 1 Schlacht-Gruppe schon dorthin. An der Brückenstelle bei Servia haben die Pioniere auch in der letzten Nacht nichts gemacht. Von uns aus wird gegen das feindliche Artillerie-Feuer gerade alle Viertelstunde ein Schuß abgegeben.
Die sehnlichst erwartete Laboratoriums-Ju zur Untersuchung des gefundenen Betriebsstoffes kommt jetzt erst in Skolpje an und erzählen, dass die richtige Untersuchung nur in Bukarest gemacht werden kann. Welch lahmer Betrieb. Echt Heimatdienststellen! So kann der Krieg nicht gewonnen werden.

16. April 1941

Schlechtes Wetter. Unsere gestrigen Angriffe haben den sich aus Albanien zurückziehenden, rechten griechischen Flügel ziemlich durcheinander gebracht. SS-Division Adolf Hitler und rechter Flügel XXXX. Armeekorps haben schon in der letzten Nacht 5.000 Gefangene eingebracht, weitere werden folgen. Endlich trifft 5. Panzer-Division ein und soll vorgehen. 9. Panzer-Division bleibt liegen, ebenfalls XVIII. Armeekorps in Olymp und nördlich davon. 2. Panzer-Division hat an der Küste die Engländer etwas zurückgedrängt. Das Gelände ist sehr schwierig und bietet feindlichen Nachhuten immer wieder Möglichkeiten zu längerer Verteidigung.
Im Raume wetlich Olymp haben wir keinen Einsatz wegen schlechten Wetters. Einsätze der K-Verbände gegen starken Verkehr um Larissa - Trikala. Ju-88 geht auf Schiffe bei Volos und Khalkis. Melden 19.000 brt als versenkt. Diese Ju-88-Gruppe will in den letzten Tagen bereits 68.000 brt versenkt und ca. 90.000 brt getroffen, weitere 60.000 brt schwer beschädigt haben. Vielleicht haben sie sich in den Größen etwas verschätzt.
6 Engländer wurden abgeschossen, 27 am Boden zerstört. Wir erlitten dabei 4 eigene Verluste. Um größere Reichweite im Feindesland zu bekommen, verlegen heute die Jäger und Stukas vor nach Kozani, was allerdings etwas gewagt ist, da der Platz vom Feind noch eingesehen wird und auf den Platz bei Ptolomais.
XXXX. Armeekorps kämpft ohne Härte, ohne klares Wollen und so kommt es nir sehr langsam vorwärts. Das Heer wagt nicht richtig anzupacken. Man will mit dünner Panzerspitze vorfühlen!?
Wetter immer noch schlecht. Nachschub sehr schwierig und trotzdem müssen die Verbände vorgetrieben werden, um möglichst größte Wirkung auf den abziehenden Gegner zu erzielen.

17. April 1941

Wetter noch wechselnd. Plätze und Wege sind total aufgeweicht. Nur ein paar Do 17 kommen aus dem Platz raus. Transport-Jus starten auf Stegen aus Holzbohlen. Do 17 stellen starken Verkehr des Gegners um Larissa fest.
XXXX. Armeekorps steht mit 5. Panzer-Division südlich Grevena und mit 9. Panzer-Division vor Servia, unternehmen aber nichts. Abends merkt der Kommandierende General, dass der Gegner abgebaut hat. Jetzt wollen sie den Brückenbau vorantreiben und bis Trikala nachmarschieren. Reminizenzen an den spanischen Krieg kommen hier auf!
XVIII. Armeekorps rechter Flügel 2. Panzer-Division hatte, weil Gegner schoß, eine Höhe geräumt. Nachmittags wird sie wieder besetzt, nachdem der Gegner auch hier abbaut. Am linken Flügel hatten gestern noch neuseeländische Nachhuten hart gekämpft. Heute ging 6. Panzer-Division über Südhänge des Olymps und erreichte so die Hänge nördlich von Larissa. Aus diesem Grunde erfolgte wohl auch der Rückzug des Gegners vor dem XXXX. Armeekorps. Immerhin die Engländer und Griechen kämpfen ganz planmäßig und führen sehr gut. Da sie aber im Rücken ihre Schiffe wissen, werden sie unseren Vormarsch nicht mehr aufhalten können.
XVIII. Armeekorps steht heute am Meer ostwärts Katerini. Auch hier sind die Wege grundlos.
Unter Major Woldenga werden eine Stuka-Gruppen und eine Jagd-Gruppe - I. / JG 77 - unterstellt für die Jagd auf Schiffe besonders bei Volos.
Der Seenotdienst in Saloniki funktioniert nicht.
General Freiherr von Richthofen hat eine sehr energische Aussprache mit dem Chef des Stabes AOK 12 - General von Greiffenberg - da Generaloberst List nicht anwesend ist. Energisch befohlen wird hier kaum. Die Lage ist auch nur wenig bekannt. Kommandierender General führt Klage wegen Kfz-Betriebsstoff-Zuteilung und des Nachschubs, der ständig schwerste Sorgen macht. Bei den Heeresstellen stehen aber die Kfz nutzlos herum.

18. April 1941

Endlich Wetterbesserung. XXXX. Armeekorps besetzt mit 5. Panzer-Division ohne Widerstand, aber auf schlechten Bergwegen, Kalabaka. Nach Angaben des General Stumme hat das XXXX. Armeekorps bisher seit Beginn Jugoslawien "trotz heftigster" Kämpfe 38 Tote verloren. Englische Nachrichten melden aber allein vor der Servia-Stellung 15.000 Tote bei den Deutschen?
XVIII. Armeekorps: 2. Panzer-Division erreicht überraschend von Katerini aus Elasson, dabei stoßen sie auf englische Panzer, die alles hinter sich sprengen und nach Südwesten ausweichen. Durch diese Sprengungen kommt die 2. Panzer-Division nicht weiter. 6. Gebirgs-Division erreicht Pinios nordöstlich Larissa. Linker Flügel 2. Panzer-Division hat am Ausgang der Tempi-Enge Schießerei mit neuseeländischer Nachhut und bleibt dort liegen. Selbst unsere starken Bombenangriffe direkt vor die Füße der Gegner, die gut saßen, konnten sie nicht zum Vorgehen bewegen.
Unsere Verbände versenken 20.000 brt, 10 Flugzeuge werden am Boden in Brand geschossen, 5 Gegner werden abgeschossen.
Ferner werden sehr starke Angriffe auf feindliche Batterien und Panzer in der Front und vor allem auf englisch-griechische Kolonnen im Raum Trikala - Larissa - Phorsalus geflogen. Wir verlieren 4 Besatzungen. Bei Stuka 2 wird der vorzügliche Adjutant, Oberleutnant Uhlitz von englischen Panzern abgeschossen.
Auf den gestrigen Stuka-Angriff bei Kastoria hin ergab sich der ganze griechische Ostflügel und fällt vollständig auseinander. 17.000 Gefangene werden gemacht. Auch bei Grevena in den Serpentinen hatten unsere Bomben den Gegner ganz außer Gefecht gesetzt, sodass er sein Kriegsmaterial verbrannte und sich ergab. Auch bei Christos waren auf der Straße verschiedene Volltreffer, die alles aufhielten. Die Servia-Stallung war wirklich sehr gut ausgebaut mit geradezu raffinierten Batterie-Stellungen. Der Brückenbau bei der 9. Panzer-Division geht furchtbar langsam vorwärts.
Stab Stuka 2 ist in Ptolomais.

19. April 1941

Generaloberst Löhr kommt zum Gefechtstab, Trikala und Larissa sind besetzt. Jagdverbände gehen morgen nach Larissa. Die Zerstörer und Do-17-Verbände sonnen nun nach Saloniki kommen. Für Ju-88-Verbände ist in Saloniki kein Platz.
Die Italiener drücken hinter den abziehenden Griechen her. Heute fliegen unsere Verbände wieder starke Einsätze auf Schiffe bei Volos und Khalkis, dabei werden 20.000 brt versenkt. Abends versenkt eine Ju-87-Gruppe nochmals 15.000 brt ohne eigene Verluste, auch bei Khalkis. Desweiteren starten unsere Angriffe auf die abziehenden Griechen in der Südwest-Flanke und auf Engländer nördlich Lamia. Wieder werden von uns 10 Flugzeuge am Boden zerstört und 4 abgeschossen, bei 2 eigenen Verlusten.
Sehr lästig ist, dass unsere Nachrichtenverbindungen durch die Griechen immer wieder gestört werden. Es hilft uns nichts anderes in dieser Lage, als die Griechen zu zwingen, dass sie in ihrer Gegend selbst darüber wachen, dass keine Sabotage mehr getrieben wird.

20. April 1941

Die Armeekorps sammeln ihre Truppenteile im Raume Trikala - Larissa - Volos und stellen sich gegen die Thermopylen-Stellungen bereit. Der Vormarsch soll weiter in Richtung Volos gehen. Wir werden beschleunigt nun unsere Stukas und Jäger von Larissa und Volos aus starten lassen und werden damit noch die englischen Einladungen erreichen.
SS-Division Adolf Hitler - Sepp Dietrich - steht von Janina also vor den Italienern und hinter dem griechischen Westflügel. 2 griechische Westarmeen wollen sich wohl den deutschen ergeben, aber nicht den Italienern. So verhaßt sind ihnen diese.
Heute großes Lufttreffen über Athen durchgeführt durch Ob.d.L. und Luftflotten-Kommando 4.
Auf dem Flugfeld in Larissa erobern wir viele von uns beschädigte Jagdmaschinen und viel Betriebsstoff.
Der Gefechtsverband Woldenga, eine viel umstrittene Zusammenstellung des General Freiherr von Richthofen, schlägt sich sehr gut und bewährt sich bestens. Gestern haben sie bei Theben 12 englische Jäger und 5 Blenheim-Bomber in Brand gesetzt. Heute morgen flogen wir Angriff auf den Piräus-Eleusis. 2 Dampfer brennen, ebenso 40 Flugzeuge. 5 Engländer wurden in der Luft abgeschossen. Auf dem Flugplatz Messolonghion werden von einer Ju-88-Gruppe 14 Flugzeuge vernichtet, welche wohl die Schiffstransporte sichern sollten. Gefechtsverband Woldenga meldet etwa 200 - 300 Flugzeuge im Raum Athen. Von scheinbar neu eingetroffenen feindlichen Jägern werden 8 Stück in Khalkis zerstört. 1 Stuka-Gruppe zündet bei Volos einen 8.000 brt Dampfer und eine Ju-88-Gruppe einen 4 - 6.000 brt bei Khalkis an. Abends erfolgt noch ein Einsatz auf starke Kolonnen bei Theben. Die Engländer scheinen nun bei Khalkis abtransportieren zu wollen, denn sie haben dort starken Flak- und Jagdschutz aufgebaut. Morgen frühzeitig geht es mit allen Jägern und Stukas dorthin um gründlich aufzuräumen.
Vom Ob.d.L. werden dem Korps 2 weitere Transportgruppen zugeführt, sonst kommt hier der unbedingt notwendige Einsatz nicht mehr zur Durchführung. Nur so können wir mit unseren Jägern, Zerstörern und Stukas im Raum Larissa - Volos genügend versorgen und den Abtransport von Attika verhindern.
Die Ju-88 bewährt sich leider gar nicht und man hatte soviel Hoffnung in sie gesetzt. Sie können nicht einmal auf dem großen Platz von Saloniki starten. Die Do-17 verlegen nun gruppenweise nach Saloniki. Der Gefechtsverband Schellmann geht auf dem Platz ostwärts Larissa. Dort finden wir 15 beladene Blenheims, die vom Gefechtsverband Wodenga zerstört wurden. Bei Larissa finden wir auch englischen Kfz-Betriebsstoff und in Richtung Trikala weitere 3 Lager mit Fliegerbenzin.
Heute ist griechisch-katolische Ostern.

21. April 1941

Der Bau der Brücken um Larissa geht immer noch sehr langsam vorwärts. Lamia wird besetzt. Nach Volos geht niemand, da die Heeresgenerale sich scheinbar nicht einigen können, machen wir Erkundung mit Storch und finden es feindfrei. Sofort werden zum Besetzen und Quartiermachen 4 Mann mit Ober-Inspekteur Schneider mit Störchen herbeigebracht, ebenso eine Funkstelle. Als die Panzer dann nach Volos kommen, um es einzunehmen, machen sie dumme Gesichter, wie sie die Luftwaffe dort schon erwartet.
Der griechische Kommandierende general soll in Janina die Kapitulation seiner Truppen unterschreiben. Die Epirus- und die Mazedonien-Armee wollen sich den Deutschen ergeben, wenn wir die Italiener auf einer Demarkartionslinie anhalten. Die Italiener andererseits wollen die Kapitulation nicht anerkennen, da sie beleidigt sind, dass die Griechen nicht auch an sie herangetreten sind und außerdem noch eine Demarkartionslinie verlangen. Das muß Berlin aushandeln.
Das Korps erhält Meldung von 3 großen und 7 kleinen Schiffen in Khalkis. Sie werden von uns versenkt. Nachdem der erste angreifende Verband sie erledigt hat, gehen die anderen wieder nach Piräus. Wieder werden etwa 30 Flugzeuge am Boden zerstört.
Beim VIII. Armeekorps werden 3 gemischte Kampfgruppen aus Jägern mit Stukas unter Major Woldenga, unter Oberstleutnant Dinort und Major Schellmann gebildet, ferner eine Bomber-Gruppe (KG 2) in Saloniki und eine Fernbomber-Gruppe (Ju 88) in Plovdiv. Eine ganz neue, umstrittene, taktische Einteilung, die sich hier beim Gefechtsverband Woldenga bereits recht gut bewährt hat.
Die Verbände sollen weiter vor nach Volos. Der Nachschub wird deshalb entsprechend angeheizt.
Besuch des Chefs des St.Lft.Kdos. 2 - Oberst i.G. Seidemann - wegen späterer Pläne unter unserer Luftflotte.

22. April 1941

Das Gefechtsquartier ist noch in Bitolje. Die Kapitulation der Griechen in Janina ist immer noch nicht abgeschlossen, da die Italiener auf Grund "ihrer Erfolge"! unerfüllbare Bedingungen stellen.
Unsere Panzer- und Gebirgskräfte schließen sich gegen die Thermopylen-Stellung auf. Schützen gehen südlich Lamia über den Fluß, da zeigt sich plötzlich ein wohl organisierter Widerstand durch Tanks und Artilleriefeuer in der bisher beinahe tot geglaubten Gegend. Die ganze Nacht vernimmt man die Detonationen der Sprengungen, um den Pass damit zu sperren. Dann rückt der Engländer ab. Die vorderen Spähtrupps der 5. Panzer-Division schreien natürlich gleich wieder nach Unterstützung durch unsere Bomben. Der Kommandierende General lehnt dieses bewußt ab, bei dem Mangel an Bomben und Betriebsstoff, solange das AOK 12 nicht garantiert, dass die moralische Wirkung der Bomben auch voll durch unsere Erdtruppe ausgenützt wird.
Es werden ein paar Einsätze gegen starke Kolonnen geflogen. Die Masse der fliegenden Verbände geht wieder auf die Schiffe. Heute werden etwa 80.000 brt versenkt. Somit hätten wir in Griechenland bald ca. 600.000 brt Schiffsraum außer Gefecht gesetzt. Eine hohe Zahl von Tonnen! Deshalb wird der Ic angesetzt zur nochmaligen Überprüfung der Erfolgsmeldungen bei den Verbänden selbst. Die Meldungen stimmen wirklich und werden durch Erkundungen, Lichtbilder und beim Vorrücken voll bestätigt.
Scheinbar ist bei dem schlechten Wetter doch eine englische Division uns ausgekommen.
Der gesamte Stab ist bereits im Umzug nach Volos. Hier sind die Griechen recht deutschfreundlich, kann man beinahe sagen. Die größte Zigarettenfabrik wird vom Adjutanten des Generalkommandos fürs Korps beschlagnahmt und gleich wieder in Betrieb gesetzt. Das Korps stellt sofort viele Vorräte sicher, besonders einige textilfabriken und ein großes Kühllager mit Fleisch, welches für die Verpflegung der gesamten Truppen dieses Raumes ausreicht. Da gibt es natürlich auch wieder Krieg mit dem Quartiermeister des Heeres, wie es schon bei den Betriebsstofflagern der Fall war.
Das geplante Fallschirm-Unternehmen unter dem Kommando des Generals Süssmann um die Straße von Korinth unbeschädigt in die Hand zu entkommen und den Rückzug nach den Peloponnes abzuschneiden, wird vorbereitet.
Der Gegner fliegt kaum mehr. Heute wurden wieder 20 Flugzeuge am Boden zerstört.

23. April 1941

Der Chef des Stabes führt die Einsätze gegen die Schiffe noch von Larissa aus durch. Ziele würde es unglaublich viele geben, aber der Betriebsstoff- und Bomben-Mangel erfordern eine sehr kritische Auswahl. Wieder geht die Masse der Fliegerverbände gegen die Schiffe. Trotz der Einschränkungen gelingt es wieder 30.000 brt zu vernichten.
Die Verbände raufen sich schier um den Betriebsstoff und die Munition, die die Transport-Jus heranschleppen. Die Besatzungen werden mit Zigaretten und allen anderen Sachen traktiert, wenn sie was herbringen. Es herrscht eine fabelhafte Einsatzfreudigkeit. Mehr als beim Heer!
ZG 26 hat auf den Flugplätzen um Athen ganz gehörig aufgeräumt. Die Engländer hatten wohl versucht, bei Argos eine neue Jagd-Abwehr-Organisation aufzuziehen, aber sie ist schon zerschlagen. Eine Gruppe des ZG 26 vernichtet noch am Abend in einem Angriff 26 Flugzeuge, 36 Kfz und ein Schiff mit 2.000 brt bei Argos. Leider wird dabei der Kommandeur der I. /ZG 77 - Hauptmann Lange - abgeschossen. Nachfolger: Major Schalk. Ju 88 zerstören Straßen am Isthmus von Korinth und machen einen starken Angriff auf Kreta - Souda-Bucht. Dabei erwischen sie den einzigen schweren griechischen Kreuzer und versenken 40.000 Tonnen.
Die Erdtruppen haben nun endlich wieder leise Gefechtsberührung mit dem Gegner und schreien schon wieder nach unserer Hilfe wegen Artilleriefeuer. Wir können erst helfen, wenn sie energisch angreifen und zufassen. Vielleicht sind sie morgen soweit?
Aufklärer melden, dass englische Lkw-Kolonnen über Korinth nach Argos abtransportieren. Deshalb wird die Straße Korinth-Argos bombardiert. Leider schlecht. Dagegen wird die Straße Athen-Korinth so gut getroffen, dass der Abmarsch des Gegners abgestoppt wird.
Bei Argos werden noch 4 Dampfer versenkt, die zum Abtransport der Truppen bereitstehen. Do 17 greifen im Raum Argos - Adophin heftig an.
So hat sich eigentlich die Lage für das Unternehmen Korinth durch die Fallschirmjäger sehr geändert. General Freiherr von Richthofen und General Süssmann haben eine eingehende Besprechung, dabei stellt General Freiherr von Richthofen fest, dass erstmal versucht werden muß durch Bomben die sämtlichen Straßen von Korinth abzusperren, dass sichergestellt sein muß, dass die Fallschirmjäger nach höchstens 2 oder 3 Tagen vom Herr entsetzt werden. Das geht aber bei dem so langsamen Tempo des Heeres nicht so bald. Erst müssen noch zwei Tage für die Einnahme der Thermopylen, 2 weitere Tage für Pionierarbeiten gerechnet werden. Erst dann könnten die Panzer südlich der Thermopylen gegen Athen und den Isthmus von Korinth antreten. Ausserdem ist zu bedenken, dass das Unternehmen alle Transport-Truppenteile, die einzigste Nachschubmöglichkeit des VIII. Fliegerkorps auf Tage bindet, d.h. die Angriffe auf die Schiffe ind die Einschiffung der Engländer unterbleiben müssen. Aber auch die abgesprungenen Fallschirmjäger müssen von unseren Fliegerverbänden tatkräftig unterstützt werden. So kann man den Arnscht sein, dass dieses Unternehmen unnötig ist. Zumindest mus also erst einmal mit äußerster Kraft der Nachschub des VIII. Fliegerkorps für ca. 4 Tage herangebracht werden. Die gesamte Fallschirm-Formationen müssten bereits am Vortag in Larissa sein, um am nächsten Morgen von dort aus zum Absprung an der Straße von Korinth zu starten.
Es hat sich durch Augenschein bestätigt, dass unsere Bomben am 18. April auf der Straße Larissa - Pharsalos etwa 300 Lkw, darunter 30 englische Kampfwagen, vernichtet haben. Tote gab es wohl nicht so viele, aber die Division ging fluchtartig nach hinten und war nicht mehr kampffähig. Leider haben unsere Gegner zu wenig blutige Verluste, da unsere Bomben zu wenig Splitterwirkung und zu wenig empfindliche Zünder haben. Die Ju 88 haben in die Straßen solche Löcher gehauen, dass später unsere Pioniere Brücken darüber bauen mußten, damit unsere Fahrzeuge vorwärts kamen.
Morgen früh soll als nun der Angriff auf die Thermopylen losgehen. Ein Regiment der 6. Gebirgs-Division geht rechts am Hochgebirge entlang auf Lamia. Panzer sollen gleichzeitig zur Ablenkung auf den Straßen demonstrieren. Das Heer ist sehr optimistisch, es muß aber dabei allerhand Angriffsgeist zeigen, mehr wie bisher, bei den schwachen Kräften der geringen Artillerie, bei solcher Beschränkung der Schußzahl, bei einem solchen Verteidiger in dafür so günstigem Gelände. VIII. Fliegerkorps sagt volle Unterstützung mit allen Kräften zu.
Korpsstab ist heute vollzählig in Volos eingetroffen.

24. April 1941

Nach dem letzten Feuerüberfall um 4 Uhr morgens schießt die englische Artillerie nicht mehr. Die Gebirgsjäger kommen gut vorwärts. Doch bei Molos sind starke Feindkräfte und Artilleriefeuer, die in die linke Flanke unserer Panzer schießt. General Freiherr von Richthofen stellt selbst im Storch diese feindliche Batterie fest, fliegt persönlich nach Almiras und setzt eine Stuka-Staffel auf diese Batterie an. 2 Stunden Feuerpause, dann von neuem Artilleriebeschuss. Lage abends: Feind vor rechtem Flügel 2 km fluchtartig zurückgegangen. Jetzt liegen aber unsere Jäger und Kradschützen gegenüber mitten im Pass fest. General Stumme erklärt den Pass für unpassierbar wegen der Sprengungen, die schon vorher erkundet waren und dreht nach Molos ab. VIII. Fliegerkorps wird morgen mit 4 Flak-Batterien und Stuka kräftig helfen.
Stab Löhr ist wegen des Unternehmens Korinth in Almiras.
General Freiherr von Richthofen ist immer noch dagegen, aber der Reichsmarschall besteht auf der Durchführung ungeachtet der Erdlage! Es kommt folgende Einigung zustande: Morgen und übermorgen Vormittag wird noch verstärkt Nachschub geflogen. Übermorgen Nachmittag werden die Fallschirm-Formationen nach Larissa geflogen. Am 26. April 1941 Durchführung des Fallschirm-Unternehmens. Luftflotten-Kommando 4 soll es befehlen.
Die fliegenden Verbände des Korps versenken weiterhin Schiffe, versuchen nochmals die Straßen zum Isthmus zu sperren und die dortige Fliegerabwehr zu vernichten. Erfolg: 4 Zerstörer, 1 Kreuzer und 2 alte, griechische Linienschiffe, die als Kanalsperre benutzt werden könnten. Sonst heute etwa 100.000 brt versenkt, 15 Flugzeuge am Boden zerstört, die erst heute morgen oder noch gestern Abend in Korinth eingefallen sind.
In Volos wird erbeuteter Tee Zigaretten, sowie Fleisch an die Verbände verteilt.

25. April 1941

Die Engländer haben morgens plötzlich abgebaut. 30 Geschütze haben sie stehen lassen. Sie ziehen in Eilmärschen auf und über Theben zurück, ebenso auch auf der Küste nördlich der Straße Korinth. Rund um Griechenland werden heute 40.000 brt versenkt. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Engländer mit kleinen Schiffen auf den Peloponnes übersetzten. Daher greifen wir jedes Boot an. Leider ist ein Fliegen nachts wegen der Plätze nicht möglich. Die meisten Engländer werden sich wegen unserer dauernden Angriffe nun nachts einschiffen, um ihr Leben zu retten.
Vom Heer wird nach unserer Meinung zu wenig energisch angepackt und deshalb entkommen die Tommys. Die Heeresstellen übersehen die große Lage wohl nicht so und glauben, dass es auch noch morgen reicht, wenn sie ein Ziel heute nicht erreichen. Es geht ja immer vorwärts.
XXX. Armeekorps besetzt kampflos Lemnos.

26. April 1941

SS-Division Adolf Hitler setzt von Messolonghion nach Patras über die Straße von Korinth über, ohne uns zu verständigen. So bekommen sie natürlich unsere Bomen aufs Dach. Bis 8 km südlich Theben, bis ericht es geht es kampflos vor. Dort machen englische Nachhuten Gegenangriff und werfen unsere Truppen wieder auf Theben zurück. Jetzt wird die Umfassung ostwärts Tatoi begonnen.
Unternehmen Korinth: Mit Tagesanbruch werden starke Stuka-Einsätze auf die Straßen am Kanal von Korinth gemacht, gleichzeitig gehen die Zerstörer schärfstens an die Flak und sonstige Verteidigungsanlagen am Kanal heran. 6 Uhr 30 erfolgt die Fallschirm-Landung unter dem Kommando von Oberst Sturm. Es geht alles soweit in Ordnung. In jeder Ju 52 sind 12 Mann mit Waffen, Munition und Verpflegung, auch Sanitätspersonal ist dabei, sowie Funkgeräte. Die Absprünge erfolgen nördlich und südlich des Kanals. Während des Absprunges und Sammelns der Fallschirm-Jäger greifen laufend unsere Zerstörer und Jäger im Tiefflug zur Entlastung die englischen Stellungen und Artillerie an. Kanal und Brücke fallen unbeschädigt in unsere Hand. Während unsere Leute noch die Sprengladungen an der Brücke entfernen, wird eine solche durch englische Artillerie getroffen und die Brücke geht mit ca. 20 Fallschirmjägern in die Luft. Die Kampfgruppe Sturm hat in wenigen Stunden erbittertsten Kampfes den zahlenmäßig und waffentechnisch weit überlegenen Gegner überrannt. Englische Panzerbüchsen, ein Panzerwagen und Kfz werden erbeutet und sofort mit eingesetzt. Mit diesen wird die Stadt Korinth besetzt. Die Fallschirmjäger bauen sofort an der Ost-Einfahrt des Kanals eine Behelfsbrücke. Bei der Kanalverteidigung fallen nochmals 26 Mann und 50 werden verwundet. 800 Engländer werden dagegen sofort gefangen genommen. Besonders auch durch die Zerstörer-Tiefangriffe hatte der Gegner viele Tote und verwundete. Die Engländer nördlich des Kanals werden vollständig aufgerieben und gefangen genommen, die südlich davon suchen das Weite nach Süden.
Nach Unterstützung der Fallschirmjäger greifen wir englische Truppen südlich Theben an und solche bei Argos, ferner Einzelschiffe zwischen Piräus und Kreta, dabei werden 2 Geleitzüge ausgemacht. Einer besteht aus 7 großen Schiffen (15 - 20.000 brt) geschützt durch 15 Kreuzer und Zerstörer und durch Blenheim-Zerstörer in der Luft. Scheinbar sollen diese Schiffe bei Einbruch der Dunkelheit an Land gehen und flüchtende, englische Truppen an Bord nehmen. Leider scheitert erst einmal ein Stuka-Angriff wegen zu starker Flak- und Jagdabwehr. Einzelne Schiffe werden noch im Laufe des Tages beschädigt. Die Ju-88-Gruppe findet bedauerlicherweise die Geleitzüge gar nicht. Jedoch erfolgt noch abends ein erfolgreicher Angriff durch die Kampfgruppe Woldenga, wobei auf drei großen Schiffen 5 Treffer erzielt werden. Ein Schiff brennt. Etwa 40.000 brt wurden wieder erledigt.
Bei Volos erwischt ein Flak-Spähtrupp 110 Australier mit Offizieren. Schlacht-Gruppe liegt in Dadion.Es ist nicht mehr die alte unter dem Nachfolger. Major Weiss ist auf Akademie-Prüfung. Wir fordern ihn wieder an.
Die Engländer haben nach unserem vorgestrigen Angriff panikartig ihre Artillerie-Stellungen bei melos verlassen. 6 Batterien stehen dort direkt an der Straße, gut getarnt, noch feuerbereit. Bei einzelnen Geschützen ist Sprengung vorbereitet, aber nicht mal durchgeführt. Die Räumung muß Hals über Kopf gegangen sein. Korpsarzt Dr. Schipke wird beim Landen auf dem Flugplatz Volos mit seinem Storch von einer Me 110 gerammt. Der Storch kommt noch glatt herunter, die Me 110 verbrennt mit Besatzung.

27. April 1941

Athen wird heute kampflos besetzt. Die Engländer versuchen auf kleinen Schiffen an die Südspitze von Attikah zu entkommen. Sie werden von unseren Flieger-Verbänden dauernd angegriffen. Das Korps setzt eines der Fallschirm-Bataillone auf Argos-Tripolis an. Mit erbeuteten Kfz haben sie sich beweglich gemacht und gehen vor. Am Kanal treffen sie schon auf unsere Panzer.
Unsere Fallschirmer haben schon eine Schiffsbrücke gebaut und so können die Panzer den Kanal sofort überqueren und gegen die Südspitze des Peloponnes vorgehen.
Der gestrige Geleitzug wird nochmals mit allen Kräften angegriffen. 4 große Schiffe werden getroffen und sind am Absaufen. 1 Kreuzer und 2 Zerstörer explodieren, einer wird getroffen. Heute sind insgesamt 80.000 brt erledigt worden. Die Meldungen werden genauestens überprüft und etwas verringert weitergemeldet, um zu hohe Zahlen zu vermeiden.

28. April 1941

Der Vormarsch des Heeres an die Südspitze von Attikah und den Peloponnes geht leider sehr langsam vor sich. Manchmal ist noch geringer Widerstand, der ohne unsere Hilfe erledigt werden kann. Unsere Flieger-Verbände überwachen die Küsten und versenken einige 1.000 brt und kleinere Schiffe vollbesetzt mit Engländern. Dabei gibt es wohl böse Verluste.
Verlegung in den Raum Athen.

29. April 1941

Gruppe Woldenga liegt bereits auf dem Flugplatz Tanagra. Der Kommandierende General überprüft selbst die gemeldeten Treffer auf Schiffen an den Küsten.
JG 27 liegt auf dem großen Flugplatz Eleusis, wo wir 7 zerstörte Feindflugzeuge vorgefunden haben. Auf Flugplatz Megara sind die Fallschirmer mit vielen gefangenen Engländern bei Flugplatzarbeiten um den Platz dreimal so groß zu machen. In Tatoi liegt das Zerstörer-Geschwader.
Bei dem Fallschirm-Unternehmen am Kanal von Korinth hatten wir doch 60 Tote und fast 200 Verwundete zu beklagen.
Die Fallschirmer unter ihrem Kommandeur Oberst Sturm haben gestern den griechischen Oberbefehlshaber des Peloponnes und noch 1.500 Engländer gefangen genommen.
3 vollbesetzte Dampfer wurden versenkt. Auf dem Wege von Korinth nach Naupolis liegen 260 zerstörte englische Kraftfahrzeuge mit vielen Flakgeschützen dazwischen. Dabei haben sich unsere Kfz schon weitgehend mit Kfz versorgt. So werden die Beute-Kfz am schnellsten wieder flott gemacht und verkommen nicht.
Auf dem großen Flugplatz nordwestlich Argos sind 19 zerstörte Flugzeuge, in Mykenae 53, welche auf das Konto unserer Zerstörer gehen. In Piräus sieht es böse aus. 12 zerstörte Dampfer liegen dort. Einer ist explodiert und hat dabei gleich einige Häuser umgelegt. Die gesamten Hafenanlagen sind schwer beschädigt. In diesem Raum sind ca. 4.000 Fahrzeuge beschädigt und 300 Flugzeuge zerstört.
Unsere Vermissten kamen jetzt glücklicherweise meist wieder zurück aus griechischer Gefangenschaft, in welcher sie anständig behandelt worden sind.
Heute wurden ein 2.000 brt voller Engländer südlich Peloponnes versenkt und 29.000 brt auf Kreta getroffen.
Das Heer machte 5.000 englische Gefangene, dabei einen Divisions-General auf dem Süd-Peloponnes. Unsere Flugzeuge hatten ihnen die Kfz zerstört und so konnten sie die rettende Küste nicht mehr erreichen.

30. April 1941

Der gesamte Korpsstab verlegt nach Neu-Phaleron am Piräus in schöne Villen. Leider liegt der Stab etwas weit auseinander gezogen. Unser IVa findet in Piräus große Lager an Truppenverpflegung. Wie das Heer in Athen einmarschierte, war der Sto-Kraft, Major Koenig, mit einem Krad-Kommando bei der Panzerspitze. Während der Formalitäten der Übergabe der Stadt Athen an das Heer sauste das Krad-Kommando durch Seitenstraßen von Athen nach Piräus und beschlagnahmte die fabelhaften Vorräte der Engländer, welche dem Dolmetscher beim Stabe bekannt waren, da er bis vor kurzem in Athen gelebt hatte. Wie das Heer ankam, war es nicht wenig erstaunt, dass bereits die Luftwaffe den Hafen von Piräus besetzt hatte, und die schönen Vorräte bestens bewachte.