Eisenbahnpanzerzüge

 

Derartige Züge wurden während des Zweiten Weltkrieges nicht nur im russischen Raum, sondern auch in Frankreich bei der Bekämpfung  der französischen Freischärler eingesetzt.

Der EP 42 bestand aus einer Panzer-Lokomotive in der Mitte und sechs gepanzerten Waggons. Auf jeder Seite der Lok befand sich ein Geschützwaggon mit einer polnischen leichten Feldhaubitze 14/19(p), einem Flakwagen mit einer 2-cm Flakvierling 38 und einer russischen 7,62-cm-Feldkanone in einem Drehstand und einem Infanteriewagen, der mit zwei 8-cm Granatwerfer 34, mehreren MG und Flammenwerfern 41 bestückt war. Außerdem war es möglich, einen Panzer-Träger-Wagen anzuhängen, auf dem ein Panzer 38(t) mitgeführt werden konnte. Bei einem Gefecht konnte der Panzer den Wagen über eine Rampe verlassen. Die maximale Geschwindigkeit des Zuges betrug 60 km/h, sein Fahrbereich 180 km/h, die Besatzungsstärke 118 Mann.

Der SP 42 bestand aus einer Panzer-Diesellokomotive und acht Waggons: ein Wagen mit dem Turm eines Panzer 4 und zwei 2-cm-Flakvierlingen 38, drei Panzer-Trägerwagen, zwei Geschützwagen und zwei Infanteriewagen.

Der EP 41 war einfach ein gepanzerter Triebwagen mit mehreren Flachwagen, auf die Panzer geladen wurden.

Der EPz-Zug bestand aus mehreren zusammengekoppelten Schienenpanzerspähwagen. Im einzelnen waren es vier Geschützwagen mit jeweils einer 7,5-cm-KwK, zwei Flakwagen mit 2-cm Flakvierlingen 38 oder 3,7-cm Flak 18 oder 36. Außerdem noch sechs Infanteriewagen, die mit   8-cm Granatwerfer 34, mehreren MG und Flammenwerfern 41 ausgestattet waren. Gesamtbesatzung 116 Mann.

Auch einzelne Schienenpanzerspähwagen wurden zur Streckensicherung eingesetzt. Ihr Aufbau ähnelte den deutschen A7V-Panzern des 1. Weltkrieges. Sie wogen 18 t, hatten einen Fahrbereich von 700 km und eine Geschwindigkeit von bis zu 40 km/h.

Erbeutete französische Panzerspähfahrzeuge des Typs Panhard wurden zu leichten EPz-Zügen zusammen-gestellt. Diese Fahrzeuge waren 8,5 t schwer, 60 km/h schnell und mit MG bewaffnet.

Die sogenannten "Panzer-Zeppeline" waren aus beschädigten Panzern zusammengebaute Schienenfahrzeuge, die mit einem Panzerturm des B-10-Spähwagens bestückt waren. Diese waren mit einer 3,7-cm-Pak bewaffnet.

Ebenfalls aus Beutematerial wurden 40 französische Panzerspähwagen 204(f) umgebaut. Diese Fahrzeuge konnten sowohl auf Schienen als auch auf der Straße fahren, die Umstellung dauerte etwa 10 Minuten. Die Fahrzeuge waren mit einer 2,5-cm-KwK und einem MG bewaffnet, 65 km/h schnell und hatten vier Mann Besatzung.

Die Firma Steyer lieferte 1943 eine kleine Anzahl des schweren Schienen-Panzerwagens, der mit einer 7,5-cm Geb.K. 15 bewaffnet war.

Die Firma Steyr lieferte 1944 noch zwei Arten einer Panzerdraisine: Die leichte Ausführung trug einen Turm des Panzers 4 und hatte sechs Mann Besatzung. Die schwere Ausführung hatte einen Panther-Turm und ebenfalls sechs Mann Besatzung.

Die italienische Firma Ansaldo lieferte 1944 noch acht Eisenbahnpanzerwagen 43, die mit zwei 4,7-cm-Pak in Drehtürmen und acht MG bewaffnet waren. Die Wagen waren 35 t schwer und 50 km/h schnell.