Zerstörer Z 3 "Max Schultz"

 

Zerstörertyp:
Der Zerstörer Z 3 "Max Schultz" war ein Zerstörer des Typs 34.

Namensgebung:
Der Zerstörer wurde nach Korvettenkapitän Max Konrad Felix Schultz benannt. Als Chef der 6. Torpedobootsflottille war dieser am 23. Januar 1917 an Bord seines Führerbootes V 69 bei einem Flottillenvorstoß zum Ärmelkanal bei einem Gefecht vor der Maasmündung gefallen. Die Flottille bestand ein ein schweres Gefecht mit überlegenen englischen Kreuzern und Zerstörern. V 69 wurde dabei schwer beschädigt, der Flottillenchef fiel. Der Kommandant von V 69 konnte das Boot jedoch schwer beschädigt nach Yjmuiden einbringen.

Morsename: MS

Flaggenname: -

Friedenskennung: 12

Schiffsdaten:

Kiellegung: 2. Januar 1935

Stapellauf: 30. November 1935

Indienststellung: 8. April 1937

Bauwerft: Deutsche Werke, Kiel

Besatzung: 313 - 325 Mann

Baukosten: 13,7 Millionen Reichsmark

Verdrängung: 2.232 ts offiziell, 3.156 ts maximal

Länge über alles: 119,0

Breite: 11,36 m

Tiefgang: 3,82 m / 4,23 m maximal

Maschinenanlage: 6 Dampfkessel Bauart Wagner-Deschimag; 2 Wagner-Dampfturbinen

Anzahl der Wellen: 2

Leistung an den Wellen: 63.000 WPS

Höchstgeschwindigkeit: 38,2 kn

Fahrbereich: 1.900 sm bei 19 kn

Bennstoffvorrat: 715 t

Bewaffnung:

Seeziel-Artillerie: 5 × 12,7-cm-L/45 Tk C/34 in Einzellafetten

Flak: 4 × 3,7-cm-L/83-FlaMK C/30 in Doppellafetten C/30, 6 × 2-cm-L/65-Fla-MK C/30 in Einzellafetten

Torpedos: 8 x 53,3-cm Torpedorohre in zwei Vierlingssätzen mit insgesamt 12 Torpedos

Wasserbomben: Vier Ablauframpen im Heck

Minen: max. 60 Minen

Ortungsgeräte:

1 GHG (Gruppen-Horchgerät), 1 Atlas-Echolot und 1 um 160° schwenkbares Sonar.

Kommandanten:

14. Januar 1937 Korvettenkapitän Martin Baltzer

25. Oktober 1938 Korvettenkapitän Claus Trampedach

Beschreibung des Bootes:

Fertig gestellt mit gerade verlaufender Back und fast senkrechtem Steven. Bis 1938 hatte das Boot schwarze Schornsteinkappen.  1938 erhielt der achterne Schornstein zwei rote Ringe und das taktische Zeichen am Brückennock. Nach dem Umbau im Jahr 1938 war das Vorschiff um 0,7 m erhöht und der Steven durch Vorschuhen um 0,3 m verlängert und schräger ausfallend, jedoch in sich gerade. Schergänge im Viertelrundprofil nach Umbau beibehalten. Ursprünglich vorne halbrunde Brücke bei Umbau verändert, Stirnwand war nunmehr gerade und die Brücke kastenförmig. Anstrich von 1938 bis 1940 in Schiffstarnfarbe 31-1 hellgrau, Schornsteinkappen Silbereffekt mit Aluminiumbronze Nr. 76. Kein Tarnanstrich.

Lebenslauf:

Der Zerstörer Z 3 "Max Schultz" wurde am 30. November 1935 vom Stapel gelassen und am 8. April 1937 in Dienst gestellt. Das Boot unterstand der 1. Zerstörer-Division und absolvierte in den folgenden Monaten umfangreiche Testfahrten in der Ostsee durch. Heimathafen war Swinemünde. Im September 1937 nahm Z 3 am Flottenherbstmanöver in der Nordsee teil. Am 4. Mai 1938 lief Z 3 zusammen mit "Richard Beitzen" und "Georg Thiele" zu einer Reise durch das Kattegat und das Skagerrak aus. Am 10. Mai 1938 kehrten die Boote nach Swinemünde zurück und verlegten anschließend zu Umbauarbeiten nach Kiel. Bis zur Flottenparade am 22. August 1938 waren die Umbauarbeiten abgeschlossen, so dass Z 3 an der Parade teilnehmen konnte. Am folgenden Tag begann das Manöver im Skagerrak und in der Nordsee. Ab dem 1. November 1938 unterstand Z 3 dann der neu aufgestellten 1. Zerstörer-Flottille. Im gleichen Monat wurde das Flotten-Herbstmanöver 1938 abgehalten. Am 9. Dezember 1938 lief die 1. Zerstörer-Flottille mit Z 3 aus Swinemünde in den Nordatlantik aus. Nach dem Eintreffen dort führten die Zerstörer im Seegebiet bei Island mehrtägige Hochsee- und E.K.K.-Erprobungen in schwerstem Wetter durch. Am 22. Dezember kehret Z 3 nach Swinemünde zurück. Im April 1939 nahm das Bot dann am  Flottenmanöver teil. Am 23. März 1939 lief Z 3 zusammen mit anderen Flotteneinheiten zur Besetzung von Memel aus Swinemünde aus, das am 24. März 1939 erreicht wurde. Vom 18. April 1939 an nahm Z 3 an einer Fahrt der Flotte zu Erprobungen im Nord- und Mittelatlantik und zu Besuchen im Mittelmeer aus. Die Reise dauerte bis zum 6. Mai 1939. Am 26. August 1939 lief Z 3 zusammen mit "Richard Beitzen" und "Georg Thiele" wegen drohender Kriegsgefahr in die westliche Ostsee zur Sundbewachung aus. Am 27. August rammte "Max Schultz" bei Dunkelheit das abgeblendet fahrende Torpedoboot "Tiger" östlich von Bornholm. Der Zerstörer wurde am Bug schwer beschädigt, das Torpedoboot sank nach kurzer Zeit. Bei der Kollision waren 2 Mann von der "Tiger"-Besatzung getötet worden, 6 weitere Besatzungsangehörige wurden zum Teil schwer verletzt. Alle Überlebenden wurden von "Mach Schultz" gerettet. Der Zerstörer selbst wurde anschließend durch "Georg Thiele" in Schlepp genommen und nach Swinemünde abgeschleppt. In den Stettiner Oderwerken wurde der Zerstörer dann instand gesetzt. Am1. Oktober 1939 waren die Reparaturen beendet und der Zerstörer absolvierte Probefahrten in der Swinemünder Bucht. Am 6. Oktober 1939 verlegte er in die Nordsee. Am 8. Oktober 1939 beteiligte sich Z 3 am Flottenvorstoß mit "Gneisenau" und "Köln" an die Küste von Südnorwegen. Am 10. Oktober kehrten die Einheiten ohne Erfolge zurück. Am 22. Oktober 1939 lief Z 3 zum Vorpostendienst in die Deutsche Bucht aus, kehrte aber bereits am 24. Oktober zurück. Am 27. Oktober wurde mit "Hans Lody", "Bernd von Armin" und "Karl Galster" zum Handelskrieg in die Deutsche Bucht und dann an die Südküste Norwegens ausgelaufen. Wegen zu starken Seegangs wurde das Unternehmen am folgenden Tag abgebrochen. "Max Schultz" hatte abends bei schwerer See einen Schnellschluß in der Hauptspeisepumpe und eine nachfolgende Turbinenexplosion. Hierbei gab es einen Schwerverletzten, der in der folgenden Nacht verstarb, sowie zwei Leichtverletzte. Durch ein nicht geschlossenes Lenzventil lief der Kesselraum 1 des Zerstörers voll. Dadurch fielen wenig später sämtliche Kessel aus. Um 22.05 Uhr war auf "Max Schultz" des Kesseldruck auf 35 atü gefallen. Der Zerstörer, der bewegungsunfähig quer vor der See trieb, ging kurz darauf vor Anker. Schleppversuche von "Friedrich Ihn" und "Erich Steinbrinck" scheiterten am schweren Seegang. Um 22.40 Uhr war der Dampfdruck auf "Max Schultz" wieder auf 60 atü angestiegen. Wenig später konnte der Zerstörer seinen Marsch in die Deutsche Bucht fortsetzen. Es folgte ein längerer Werftaufenthalt zur Reparatur der Schäden. Am 16. Januar 1940 verlegte der reparierte Zerstörer nach Wilhelmshaven, um von hier aus an Minenunternehmungen gegen England teilzunehmen. Am 22. Februar 1940 begann das Unternehmen "Wikinger", der Vorstoß deutscher Zerstörer gegen die auf der Doggerbank festgestellten britischen Fischdampfer. Mit ausgelaufen waren der Chef der 1. Zerstörer-Flottille mit Friedrich Eckoldt, Richard Beitzen, Erich Koellner, Theodor Riedel und Max Schultz. Auf den Zerstörern waren Enterkommandos eingestiegen. Der Verband mußte auf dem Weg an die britische Küste durch die Westwall-Sperre fahren und nutzte dabei einen Zwangsweg durch die Sperre. Um 19.13 Uhr wurden auf Friedrich Eckoldt erstmals Flugzeugmotorengeräusche wahrgenommen. Es handelte sich um eine deutsche He 111, deren besatzung über den Durchbruch der Zerstörer nicht informiert worden war. Wenig später überflog die Maschine von Achtern den verband. Nach Beschreiben eines Vollkreises kam das Flugzeug erneut von Achtern. Richard Beitzen und Erich Koellner gaben kurze Flak-Feuerstöße ab, worauf die Maschine abdrehte. Um 19.44 Uhr flog die Maschine erneut von Achtern an und wurde nun als deutsche Maschine erkannt. Die He 111 warf zwei Bomben ins Kielwasser von Leberecht Maaß. Eine dritte Bombe traf Leberecht Maaß zwischen Brücke und vorderem Schornstein. Danach blieb Leberecht Maaß zurück und scherte nach Steuerbord aus der Linie der Zerstörer aus. Um 19.46 Uhr machte der gesamte Zerstörerverband kehrt. Um 19.56 gab es auf Leberecht Maaß in Höhe des achternen Schornsteins eine heftige Explosion. Diese brach den Zerstörer in zwei Teile. "Max Schultz" beteiligte sich an der Rettungsaktion für die in See schwimmenden Seeleute und lief dabei um 22.04 auf eine britische Mine. Das Boot sank schnell, von den 308 Mann Besatzung überlebte niemand.