Messerschmitt Me 323

 

Durch die guten Erfahrungen mit dem Großraumsegler Me 321 an der Ostfront entschloß man sich beim Reichsluftfahrtministerium, aus diesen Maschinen einen wetterunabhängigen Großraumtransporter zu konstruieren. Der erste Prototyp, die Me 313 V-1, wurde mit vier französischen Beutetriebwerken Gnôme-Rhône 14 N ausgestattet. Diese jeweils 990 PS starken Motoren erwiesen sich jedoch als zu schwach, so daß bei den folgenden elf Prototypen weitere Triebwerke ausprobiert wurden. Auch wurde schließlich die Anzahl der Triebwerke von vier auf sechs erhöht. Beim Fahrwerk erhöhte sich die Anzahl der Räder von acht auf zehn, um auch auf schlechten Pisten sicher landen und starten zu können. 1942 schließlich konnte die Serienfertigung anlaufen. Bis 1944 wurden 201 dieser Riesenvögel gebaut. Wegen seiner doch recht kurzen Entwicklungszeit litten die Maschinen an verschiedenen Mängeln, welche nie ganz behoben werden konnten. So waren die Steuerdrücke sehr hoch, die Sperrholz-Stoff-Verkleidung war sehr witterungsanfällig. Die Me 323 transportierte vor allem sperrige Güter, welche von der Ju 52 nicht bewältigt werden konnten. Hier ein paar Beispiele: ein 8,8-cm-Flakzug, komplett mit Geschütz und Zugmaschine, 50 Faß Benzin zu je 250 Liter oder 130 Mann voll ausgerüstete Infanteristen. (siehe dazu auch die Bilder)

Me 323 D-Serie

Die D-Serie war die erste Fertigungsreihe in den Messerschmitt-Werken und wurde durch sechs französische Gnôme-Rhône 14 N-Sternmotoren angetrieben. Dadurch mußten keine deutschen Motoren aus der Serienfertigung abgezweigt werden.

Me 323 D-1

Version mit sechs Gnôme-Rhône 14 N-Triebwerken und starren Zweiblatt-Luftschrauben. Die Bewaffnung bestand aus fünf MG 15 in fünf verschiedenen Waffenständen, was die Transporter sehr wehrlos machte. Die Zuladung betrug bis zu 16 t.

Me 323 D-2

wie D-1, aber mit LeO-Motoren.

Me 323 D-6

wie D-1, aber mit LeO-Motoren und dreiflügligen Ratier-Verstell-Luftschrauben.

Me 323 E-Serie

Bei der E-Serie wurde die Bewaffnung verstärkt und stärkere Motoren eingebaut.

Me 323 E-1

Version mit sechs Gnôme-Rhône 14-R-Triebwerken mit jeweils bis zu 1.100 PS. Zu den fünf MG 15 kamen zwei Waffentürme mit MG 151/20 auf dem Mittelflügel. Die Nutzlast betrug offiziell 9 t, sie wurde aber meist überschritten.

Me 323 E-2

wie E-1, aber in einem Waffenturm war ein MG 131 eingebaut.

Me 323 E-2/WT

Als schwerer Geleitschutz wurde in Leipheim eine E-2-Maschine zu einer Art "Flakkreuzer" umgewandelt. Die Maschine erhielt elf MG 151/20 und vier MG 131. Die Seitenstände waren mit 90 mm Panzerglas und 20 mm Stahlblech stark gepanzert. Die Besatzung betrug 17 Mann, es wurde keine weitere Nutzlast befördert.

Me 323 F-Reihe

eigentlich ZMe 323 F-Reihe. 1943 wurde die Weiterentwicklung an der Me 323 den Zeppelinwerken übergeben, um bei Messerschmitt Platz für neue Entwicklungen zu haben. Diese Maschinen kamen aber nicht mehr zum Einsatz.

Me 323 F-1

wie E-2, aber mit sechs Jumo 211-Motoren mit Ringkühler und jeweils 1.340 PS

Me 323 G

Entwickelt von den Zeppelinwerken, nur Projekt

Me 323 H

Entwickelt von den Zeppelinwerken, nur Projekt