Focke-Wulf Fw 58 »Weihe«

 

Die »Fw 58« war ein universell einsetzbares Schulungsflugzeug, mit dem die Flugzeugführer auf mehrmotorige Maschinen umgeschult wurden. Außerdem dienten die Maschinen zur FT-, Blind- und Nachtflugausbildung so wie als Ausbildungsmaschine für MG- und Bombenschützen. Die Fw 58 diente außerdem als Reise-, Vermessungs-, Sanitäts- und Wasserflugzeug. Außerdem wurde die »Weihe« exportiert.
Die Fw 58 ging auf eine Ausschreibung des Reichsluftfahrtministeriums aus dem Jahr 1933 zurück. Für die noch geheime Luftwaffe wurde ein modernes zweimotoriges Mehrzweckflugzeug gefordert. Unter der Leitung von Kurt Tank wurde ein entsprechendes Versuchsmuster gebaut. Die Focke-Wulf Fw 58 V1 hatte ihren Erstflug am 18. Januar 1935. Im Juni 1935 folgte die Fw 58 V2, die bereits über zwei Waffenstände verfügte.

FW 58 A-Serie

Die erste Serienausführung der Fw 58. Die Fw 58 besaß einen fast komplett mit Stoff bespannten Rumpf mit stumpfem Rumpfbug. Die Maschinen hatten einen offenen A-Stand, der aus einem MG 15 im Drehkranz bestand.

Fw 58 B-Serie

Das Standard-Mehrzweckflugzeug der Fw 58. Die Serie war aerodynamische verfeinert und der Rumpf war bis hinter die Kabine beplankt.

Typ: Zweimotoriges militärisches Mehrzweckflugzeug

Flügel: Abgestrebter Tiefdecker. Dreiteiliger, einholmiger Flügel. Rechteckiges Mittelstück, durch je einen 1-Stiel zu den Rumpfseitenwänden hin abgefangen. Flügelaufbau aus Metall, bis zum Holm blechbeplankt, dahinter stoffbespannt. Zweiteilige Querruder in den Außenflügeln, Landeklappen zwischen Querruder und Rumpf

Rumpf: Rumpfgerüst als geschweißtes Stahlrohrfachwerk, darüber Holzformgerüst und Stoffbespannung, abgesehen von dem beplankten Rumpfvorderteil

Leitwerk: Normal, abgestrebt. Durchgehende Höhenflosse auf einer flachen Stufe der Seitenflosse aufliegend. Zu den Rumpfseitenwänden durch je einen 1-Stiel abgestrebt. Sämtliche Ruder mit Trimmklappe und gewichtlich ausgeglichen, das zweiteilige Höhenruder dazu noch aerodynamisch. Aufbau aus Leichtmetall mit Stoffbespannung.

Fahrwerk: Einziehbares Normalfahrgestell. Hydraulisch bremsbare Haupträder ebenfalls hydraulisch nach hinten in die Motorengondeln einziehbar. Starres, drehbares Spornrad, verkleidet

Triebwerk: Zwei Argus As 10 C-luftgekühlte-Achtzylinder-A-Motoren mit 2 x 240 PS Startleistung. Starre Zweiblatt-Holzluftschrauben mit 2,50 m Durchmesser. Zwei Kraftstoffbehälter mit einer Kapazität von 340 Liter im Mittelflügel beiderseits des Rumpfes, Schmierstoff 34 Liter

Besatzung: normal 4, bestehend aus 1 Pilot, 1 Funker und 2 Lehrer oder 1 Pilot, 2 Bombenschützen und 1 Lehrer oder 1 Pilot, 2 MG-Schützen und 1 Lehrer

Militärische Ausrüstung: 1 x MG 15 in Kuppellafette im A-Stand, 1 x MG 15 in Kuppellafette im A-Stand, 1 x MG 15 in offenem Drehkranz im B-Stand. Bombenzielgerät und FT-Einrichtung

Fw 58 B-3 (BW)-Serie

Eine Sonderausführung mit zwei Schwimmern, sonst wie die B-Serie. Nur drei gebaute Maschinen.

Fw 58 C-Serie

Zivile Ausführung als Reiseflugzeug, auch als Militärmaschine verwendet (z.B. zur Blindflug- und FT-Schulung als Version B-2). Die Maschinen wurden durch zwei Argus As 10 C-Motoren mit jeweils 240 PS angetrieben. Die Maschine war für sechs Passagiere und drei Besatzungsangehörige ausgelegt. Sie besaßen eine vergrößerte Flügelfläche.