Leichter Kreuzer »Emden«

 

- Baubeginn: 08.12.1921
- Stapellauf: 06.01.1925
- Indienststellung: 15.10.1925
- Werft: Marinewerft, Wilhelmshaven
- Hauptbewaffnung: 8 x 15 cm-SKC 25/L 45 in Einzellafette MPL C/16, 2 x 8,8 cm-C/32 L/45 Einzellafette,
   4 x 3,7 cm-C 30 in Einzellafetten, 11 x 2 cm in zwei Vierlings- und drei Einzellafetten,
   4 x 50 cm  (ab 1934 12 x) Torpedorohre, bis zu 120 Minen
- Besatzungsstärke bei Indienststellung: 19 Offiziere und 464 Unteroffiziere und Mannschaften
- Verdrängung typen./konstr./max.:5.689 t/ 6.056 t/ 7.102 t
- Länge Konstruktionswasserlinie/über alles - Höhe: 150,50 m/155,10 m - 8,96 m
- Breite:14,30 m
- Tiefgang Konstruktionswasserlinie/max.:5,51 m/5,93 m
- Geschwindigkeit: 29,4 kn
- Antriebsleistung: 46.500 WPS
- Fahrbereich: 18 kn -5.290 sm, 14 kn - 6.750 sm

Werdegang

Nach der Indienststellung am 15. Oktober 1925 und der Erprobung in See kehrte das Schiff in die Bauwerft zur Umbau des Mastes zurück. Während der Herbstmanöver 1926 war das Schiff Flaggschiff des Befehlshabers der Seestreitkräfte in der Nordsee. Im Oktober 1926 schloß sich eine weitere Werftliegezeit mit einigen Umbauten an. Nach dem Umbau wurde das Schiff dem Inspekteur des Bildungswesens als Schulkreuzer unterstellt. Vom 14. November 1926 - 14. März 1928 unternahm das Schiff seine erste Auslandsreise nach Kapstadt, Japan, Alaska, die USA, Rio de Janeiro und die Azoren. Vom 5. Dezember 1928 bis zum 13. Dezember 1929 schloß sich die zweite Auslandsreise in das Mittelmeer, die Türkei, die USA und die Kanarischen Inseln an. Die dritte Auslandsreise führte das Schiff vom 13. Januar - 13. Mai 1930 an die US-Ostküste, die Karibik und Santa Cruz. Anschließend kam das Schiff wieder in die Werft. Die vierte Feindfahrt vom 1. Dezember 1930 - 8. Dezember 1931 führte das Schiff über Portugal und das Mittelmeer nach Südost-Asien, Japan, den Indischen Ozean, Südafrika und die Kanarischer Inseln. Nach der Rückkehr von dieser Auslandsreise schied das Schiff aus der Zuständigkeit des Inspekteurs des Bildungswesens aus. Am 1. Januar 1932 trat das Schiff zur Flotte über und wurde dort dem Befehlshaber der Aufklärungsstreitkräfte unterstellt. Am 1. April1933 wurde das Schiff außer Dienst gestellt und in der Marinewerft Wilhelmshaven zum Schulkreuzer umgebaut. Am 28. September 1934 wurde das Schiff wieder in Dienst gestellt und dem Inspekteur des Bildungswesens unterstellt. Bis Dezember 1938 folgten weitere fünf Auslandsfahrten. Vom 29. März bis zum 15. April 1939 war das Schiff im Fischereischutzdienst eingesetzt. Bei Kriegsbeginn war das Schiff für Mineneinsätze in der Deutschen Bucht im Einsatz. Am 4. September 1939 wurde das Schiff durch einen abgeschossenen britischen Bomber am Vorschiff beschädigt. Dabei gab es neun Tote und 20 Verwundete. Anschließend war das Schiff zum Handelskrieg in der Ostsee eingesetzt. Vom 2. Dezember 1939 - 3. Januar 1940 folgte eine Werftliegezeit in Wilhelmshaven. Am 9. April 1940 nahm das Schiff im Rahmen der Besetzung Norwegens innerhalb der Kriegsschiffgruppe 5 an der Besetzung Oslos teil. Am 10. April machte das Schiff in Oslo teil und fungierte dort als Nachrichten-Zentrale füpr die drei Wehrmachtsteile. Am 7. Juni lief das Schiff wieder in Richtung Swinemünde aus. Dort wurde das Schiff wieder in den Ausbildungsdienst gestellt. Von November 1940 - 15. Februar 1941 erfolgte eine weitere Werftliegezeit. Im September 1941 wurde die Emden der Baltenflotte zugeteilt, wo sie am 27. September die Landungen auf den Baltischen Inseln unterstützte. Dabei feuerte das Schiff etwa 600 Schuß 15-cm Granaten gegen Stellungen an Land. Im November 1941 wurde das Schiff an den Ausbildungsverband Flotte überstellt. Von Juni - November 1942 lag das Schiff wieder in der Werft. Im September und Oktober 1944 nahm das Schiff an Minenoperationen im Skagerrak teil. Am 25. Dezember 1944 lief das Schiff in Königsberg zu einer Werftliegezeit ein. Am 23. Januar 1945 wurde das Schiff wegen der Annäherung der Roten Armee im Schlepp nach Pillau verlegt. Dabei überführte das Schiff die Särge von Generalfeldmarschall von Hindenburg und seiner Gattin nach Pillau. Am 1. Februar 1945 lief das Schiff dann aus eigener Kraft nach Kiel in die Werft. In der Nacht vom 9./10. April 1945 wurde das Schiff dort durch Bombentreffer schwer beschädigt. Am 14. April 1945 wurde das Schiff mit 15° Backbord-Schlagseite in die Heikendorfer Bucht geschleppt und dort auf Grund gesetzt. Am 26. April 1945 wurde das Schiff außer Dienst gestellt. Am 3. Mai 1945 wurde das Schiff gesprengt und nach Kriegsende abgebrochen.

 

Leichter Kreuzer Emden
Emden feuert. Eine Vorkriegsaufnahme.