Zeiß, Gustav Adolf Walter

 

* 29. April 1893, Oldenburg

† 11. September 1967, München

 

 

Walter Zeiß war der Sohn des Artillerieoffiziers Oberstleutnant Alfred Ludolf August Zeiß und dessen bereits am 24. August 1894 gestorbener Ehefrau Catharine Friederike Wilhelmine, geborene Hinrichs. Er trat am 28. Februar 1912 als Fahnenjunker in die Württembergische Armee ein. Er kam dabei zum Badisches Fußartillerie-Regiment Nr. 14. Bei diesem wurde er nach dem Besuch der Kriegsschule am 19. August 1913 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 19. August 1911 datiert. Als solcher wurde er dann als Batterieoffizier im Badisches Fußartillerie-Regiment Nr. 14 eingesetzt. So ging er dann auch bei Beginn des 1. Weltkrieges Anfang August 1914 an die Front. Ab dem 30. März 1916 wurde er als Batterieführer beim Ersatz-Bataillon vom Fußartillerie-Regiment Nr. 2 eingesetzt. Am 18. August 1916 starb sein Vater. Am 5. Oktober 1916 wurde er zum Oberleutnant befördert. Im 1. Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen auch noch einige andere Auszeichnungen verliehen. Er wurde dann 1919 als Oberleutnant in das vorläufige Reichsheer übernommen. Ab dem 12. Juli 1919 wurde er als Batterieoffizier im schweren Reichswehr-Artillerie-Regiment 5 eingesetzt. Ab dem 15. Februar 1920 wurde er als Abteilungsadjutant im Reichswehr-Artillerie-Regiment 5 verwendet. Auch bei der Bildung vom 200.000 Mann-Übergangsheer der Reichswehr Mitte Mai 1920 gehörte er noch zum Reichswehr-Artillerie-Regiment 5 der Reichswehr-Brigade 5. Vom 25. September 1920 bis zum 22. Dezember 1920 wurde er zur Ausbildung im Meßdienst zur Abteilung II an der Artillerieschule Jüterbog kommandiert. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann in das 3. (Preuß.) Artillerie-Regiment übernommen. Bei diesem wurde er dann anfangs als Batterieoffizier eingesetzt. Am 25. April 1921 absolvierte er seine Wehrkreisprüfung. Im Frühjahr 1921 wurde er dann als Batterieoffizier in das 2. (Preuß.) Artillerie-Regiment versetzt. Am 1. Juli 1922 wurde ihm der 5. Oktober 1916 als neues Rangdienstalter zugewiesen.  Am 1. November 1923 wurde er zum Hauptmann/Rittmeister befördert. Als solcher wurde er am 1. Februar 1924 als Chef der 1. Eskadron der 2. (Preuß.) Fahr-Abteilung in Altdamm eingesetzt. Diese Funktion übte er dann viele Jahre aus. Vom 5. Mai 1924 bis zum 28. Juni 1924 absolvierte er eine Lehrgang in der Fahr- und Gerätekunde bei der Fahr-Abteilung. Vom 1. Oktober 1925 bis zum 4. November 1925 absovierte er ene Ausbildung an Festungsgeschützen in Königsberg. Zwischen dem 27. Mai 1926 und dem 7. Juli 1926 war er Teilnehmer an einem Artillerie-Schießlehrgang auf dem Truppenübungsplatz Königsbrück. Am 22. September 1926 heiratete er die fast genau dreizehn Jahre jüngere Edith van Kempen, Tochter des verstorbenen Hauptmann Edmund van Kempen in Stettin. Am 5. Juli 1929 wurde sein Sohn Peter Zeiß geboren. Vom 2. Februar 1931 bis zum 14. Mai 1931 absolvierte er einen Nachrichtenlehrgang bei der Artillerieschule in Jüterbog. Ab dem 1. Oktober 1931 absolvierte er seine Führergehilfenausbildung. Auch 1932 wurde er noch als Chef der 1. Eskadron bei der 2. (Preuß.) Fahr-Abteilung eingesetzt. Zum 1. September 1933 wurde er zum Major befördert. Am 23. März 1934 wurde er zum Kommandeur der I. Abteilung vom 1. (Preußisches) Artillerie-Regiment ernannt. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er ab dem 1. Oktober 1934 als Kommandeur der IV. Abteilung vom Artillerie-Regiment Königsberg in Insterburg verwendet. Bei der Enttarnung der Einheiten wurde er am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur der I. Abteilung vom Artillerie-Regiment 37 in Insterburg ernannt. Zum 1. April 1936 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Am 30. April 1937 wurde sein Sohn Christian Zeiß in Berlin-Charlottenburg geboren. Als solcher wurde er dann ab dem 1. Oktober 1937 bei der Gasschutz-Geräteinspektion 1 eingesetzt. Zum 1. Oktober 1938 wurde er dort zum Oberst befördert. Am 10. November 1938 wurde er zum Gasschutzgeräteinspizient 1 (G G I 1) in Berlin ernannt. Er wohnte jetzt privat in der Roscherstraße 17 in Berlin-Charlottenburg. Am 15. März 1939 starb sein Sohn Christian Zeiß im Charite-Krankenhaus. Als Todesursache wurde die seltene Krankheit Panmyelophthise bei Pneumococcosepsis angegeben. Auch kurz vor Beginn des 2. Weltkrieges im Sommer 1939 wurde er dort eingesetzt. Am 1. Oktober 1939 wurde er dann als Nachfolger von Oberst Kurt Pflieger zum Kommandeur vom Artillerie-Regiment 19 ernannt. Dieses führte er dann im Frühjahr 1940 in den Westfeldzug. Dabei wurden ihm beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Bei der Motorisierung seines Regiments gab er sein Kommando über das Artillerie-Regiment 19 Ende Oktober 1940 ab. Am 1. November 1940 wurde er dann dafür zum Kommandeur vom Artillerie-Regiment 292 ernannt. Zum Sommerbeginn 1941 führte er dann sein Regiment im Ostfeldzug beim Angriff auf Mittelrussland. Am 10. Juni 1942 gab er sein Kommando über das Artillerie-Regiment 292 wieder ab. Er wurde dafür in die Führerreserve OKH versetzt. Seinen Dienst regelte jetzt die Feldzeugmeisterei. Zum 1. Juli 1942 wurde er zum Generalmajor befördert. Anfang September 1942 wurde er dann zum Kommandeur vom Feldzeug-Kommando XX in Danzig ernannt. Mitte Januar 1943 wurde er dann zum Kommandeur vom Feldzeug-Kommando VII in München ernannt. Am 22. November 1943 wurde sein Sohn Eberhard Zeiß in Berlin-Wilmersdorf geboren. Am 12. November 1944 wurde er in die Führerreserve OKH versetzt und gleichzeitig zum Festungs-Bereich West zur Einarbeitung als Höherer Artillerieoffizier kommandiert. Am 10. Januar 1945 wurde er dann zum Höheren Artillerieoffizier vom Festungs-Bereich West ernannt. Am 10. April 1945 wurde er abgelöst und erneut in die Führerreserve OKH versetzt. Seinen Dienst regelte jetzt der Wehrkreis VII

Seine ältere Schwester war die am 25. Januar 1882 in Celle geborene Emilie Louise Anna Zeiß. Eine weitere ältere Schwester war die am 5. August 1883 in Celle geborene Laura Luise Elly Zeiß. Eine weitere ältere Schwester war die am 19. Juli 1885 in Celle geborene Elise Marianne Margarethe Zeiß. Eine weitere ältere Schwester war die am 13. April 1889 in Oldenburg geborene Ida Wilhelmine Paula Zeiß. Eine weitere ältere Schwester war die am 23. November 1890 in Oldenburg geborene Maria Franzisca Lilli Gertrud Zeiß.