von Zangen, Gustav Adolf

 

* 7. November 1892, Darmstadt

† 1. Mai 1964, Hanau

 

Gustav Adolf von Zangen absolvierte sein Abitur und trat anschließend am 24. Februar 1910 als Fahnenjunker in das Infanterie-Leibregiment "Großherzogin" (3. Großherzoglich Hessisches) Nr. 117 in Mainz ein. 1911 wurde er in das 9. Reinhessische Infanterie-Regiment Nr. 160 versetzt und hier am 18. August 1912 zum Leutnant befördert. Er wurde Zugführer in der 4. Kompanie und später Adjutant des III. Bataillons. Am 18. August 1912 wurde er als Oberleutnant Regimentsadjutant. Im August 1914 zog er mit seinem Regiment ins Feld und wurde mehrfach verwundet. Im Frühjahr 1917 avancierte er zum Brigadeadjutanten und wurde dann 1. Ordonnanzoffizier im Stab der 15. Infanteriedivision. Nach Kriegsende wurde er am 31. Januar 1920 aus der Armee entlassen und trat zur Polizei über.

Während des Dienstes bei der Polizei stieg er bis zum Polizei-Oberstleutnant auf. Im Jahr 1922 war er als Hauptmann der Polizei und Referent in der Zentralabteilung (Z 1) der Schutzpolizei für die Verwendung der Schutzpolizei, Organisation und Ausbildung) zuständig. Am 1. August 1935 wurde er während der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wieder in die Armee übernommen. Er wurde als solcher zum Kommandeur des II. Bataillons vom Infanterie-Regiment 51 ernannt. Am 1. März 1938 zum Oberst befördert, wurde er am 10. November 1938 zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 88 ernannt. Mit seinem Regiment nahm er am Westfeldzug teil und kämpfte ab Juni 1941 in Russland. Für seine Führungsleistung während der Kämpfe vor Moskau wurde er am 15. Januar 1942 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Am 25. Dezember 1941 wurde ihm die Führung der 17. Infanterie-Division anvertraut, deren Kommandeur er am 1. Februar 1942 wurde. Gleichzeitig wurde er zum Generalmajor befördert. Am 1. Januar 1943 folgte die Beförderung zum Generalleutnant. Am 1. April 1943 wurde von Zangen mit der Führung des LXXXIV. Armeekorps beauftragt, welches in der Normandie stationiert war. Im Juni 1943 wurde er zum General der Infanterie befördert und Kommandierender General des LXXXIV. Armeekorps. Am 1. August 1943 wurde er Kommandierender General des LXXXVII. Armeekorps. Mit diesem marschierte er nach dem Abfall Italiens in Oberitalien ein. Danach wurde er Oberbefehlshaber der Armee-Abteilung von Zangen in Oberitalien. Am 12. Juli 1944 wurde General von Zangen zusammen mit General Erich Brandenberger ins FHQ befohlen. Von Zangen war als Armeebefehlshaber vorgesehen. Vorher wurde er jedoch am 27. Juli 1944 Generalfeldmarschall von Kesselring für eine Sonderaufgabe zur Verfügung gestellt. Er sollte im Süden des Reiches zusammen mit den Gauleitern die Reichsverteidigung organisieren und den Festungsbau organisieren. Am 20. August 1944 wurde von Zangen dann Oberbefehlshaber der 15. Armee im Westen. Von Zangen hatte die Aufgabe, die Armee hinter die Schelde zurück zu führen, wo er die Scheldemündung und damit die Nutzung des Hafens von Antwerpen zwei Monate lang verteidigte. Aus eigenem Entschluss führte er dann die Armee auf das jenseitige Schelde-Ufer, wofür ihm am 9. November 1944 das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen wurde. Im April 1945 wurde die 15. Armee im Ruhrkessel vernichtet, von Zangen geriet in amerikanische Gefangenschaft. 1948 entlassen, kehrte er nach Hanau zurück.

 

Ritterkreuz (15. Januar 1942) Eichenlaub (9. November 1944)

Literatur und Quellen:
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 4 Bände, Bad Friedrichshall, 1996 / 1997
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 9 Bände, 4. überarbeitete Auflage, Bad Friedrichshall 2010 / 2011
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955
Ottmar Krug: Deutsche Generale 1918 -1945, Bundesarchiv Freiburg, Sig. MSG 109/10854, Vae - Zw