Wuthenow, Kurt Otto Gustav

 

* 15. April 1889, Allenstein

† 2. Januar 1981, Überlingen am Bodensee

 

 

Kurt Wuthenow war der Sohn des späteren Oberstaatsanwaltes Max Ernst Theodor Wuthenow und dessen Ehefrau Klara Anna Wilhelmine, geborene Schwill. Er trat am 23. März 1908 als Fahnenjunker in das Königlich Preußische Heer ein. Er kam dabei zum Ostpreußisches Dragoner-Regiment "König Albert von Sachsen" Nr. 10 nach Allenstein. Am 22. Juni 1908 wurde er in die Kategorie der Einjährigen-Freiwilligen überführt. Am 11. Februar 1909 wurde er zum Ostpreußisches Ulanen-Regiment „Graf zu Dohna“ Nr. 8 versetzt. Bei diesem wurde er am 27. Februar 1909 wieder zum Fahnenjunker ernannt. Am 22. Mai 1909 wurde er dort auch zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 27. Januar 1910 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 29. Januar 1908 datiert. Als solcher wurde er jetzt als Eskadronoffizier in der 4. Eskadron vom Ostpreußisches Ulanen-Regiment „Graf zu Dohna“ Nr. 8 in Gumbinnen eingesetzt. 1911/12 wurde er in gleicher Funktion in die 1. Eskadron seines Regiments nach Stallupönen versetzt. Kurz vor Beginn des 1. Weltkrieges im Sommer 1914 versah er in diesem Regiment als Eskadronoffizier in der 5. Eskadron in Gumbinnen seinen Dienst. Bereits Anfang August 1914 rückte er mit seinem Regiment an die Front. Vom 9. November 1914 bis zum 27. Februar 1915 wurde er zur Verwendung bei der Infanterie zum 2. Ostpreußisches Grenadier-Regiment "König Friedrich Wilhelm I." Nr. 3 kommandiert. Am 10. November 1914 wurde ihm das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen. Am 27. Januar 1915 wurde er bei seinem Regiment zum Oberleutnant befördert. Als solcher wurde er ab dem 27. Januar 1916 als Regimentsadjutant im Ostpreußisches Ulanen-Regiment „Graf zu Dohna“ Nr. 8 eingesetzt. Am 18. April 1917 wurde er zum Rittmeister befördert. Am 21. Mai 1916 wurde ihm das Eiserne Kreuz 1. Klasse verliehen. Am 17. Juni 1917 wurde er als Ordonnanzoffizier zum Generalkommando z.b.V. Nr. 58 kommandiert. Am 1. August 1917 wurde er als Ordonnanzoffizier zum Generalkommando z.b.V. Nr. 60 versetzt. Am 17. Oktober 1918 wurde er dem stellvertretenden Generalkommando XVIII.Armeekorps überwiesen. Von dort wurde er am 8. November 1918 zum 8. Badisches Infanterie-Regiment Nr. 169 überwiesen und dort mit der Kommandeurstelle des II. Bataillons beliehen. Im 1. Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch andere Orden verliehen. Nach dem Krieg wurde er ab dem 14. Januar 1919 beim Freikorps verwendet. Er trat dazu zum freiwilligen Ulanen-Regiment Nr. 8 über, wo er als Führer der 2. Freiwilligen-Eskadron eingesetzt wurde. Er wurde noch im Sommer 1919 als Rittmeister in das vorläufige Reichsheer übernommen. Ab dem 1. Juli 1919 wurde er als Führer der 3. Eskadron in das Reichswehr-Kavallerie-Regiment Nr. 1 eingeteilt. Am 1. Februar 1920 wurde er in das Reiter-Regiment 1 versetzt. Am 1. April 1920 wurde er bei diesem zum Regimentsadjutant ernannt. Auch bei der Bildung vom 200.000 Mann-Übergangsheer der Reichswehr Mitte Mai 1920 wurde er noch als Regimentsadjutant vom Reiter-Regiment 1 eingesetzt. Am 27. Mai 1920 heiratete er die fast neun Jahre jüngere Jenny Amilie 'Lia' Margarethe Helene von Loewis of Menar, Tochter vom Schweriner Beamten Harley von Loewis of Menar, in Schwerin. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er weiter als Regimentsadjutant eingesetzt. Durch die Umbenennung seines Regiment kam er im März 1921 in das 1. (Preußisches) Reiter-Regiment. Am 1. Februar 1922 hat er den 18. April 1917 als neues Rangdienstalter erhalten. Am 17. Februar 1922 wurde er zum Führer der 4. Eskadron vom 1. (Preuß.) Reiter-Regiment in Tilsit ernannt. Am 13. April 1922 wurde sein Sohn Harro-Botho Max Harley Wuthenow geboren. Am 16. März 1923 wurde er mit dem 1. April 1923 in das 14. Reiter-Regiment versetzt. Dort wurde er am 10. April 1923 zum Chef der 3. (Preuß.) Eskadron des Regiments in Schleswig ernannt. Diese führte er dann über mehrere Jahre. Vom 30. September 1924 bis zum 23. Oktober 1924 wurde er zu einem MG-Lehrgang auf den Truppenübungsplatz Senne kommandiert. Am 10. November 1927 wurde er als Fürsorgeoffizier und Standortältester Schleswig in den Regimentsstab vom 14. Reiter-Regiment nach Ludwigslust versetzt. Ab dem 19. Januar 1928 war er Fürsorgeoffizier des Standorts Schleswig. Am 24. Februar 1928 wurde sein Sohn Ralph-Rainer Wuthenow in Rendsburg geboren. Ab dem 10. Mai 1928 wurde er als Fürsorgeoffizier des Standorts Ludwigslust verwendet. Am 1. Oktober 1929 wurde er in den Stab vom Gruppenkommando 1 nach Berlin versetzt. Dort wurde er am 1. April 1930 zum Major befördert. Am 12. September 1930 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1930 in den Regimentsstab vom 1. (Preuß.) Reiter-Regiment nach Tilsit versetzt. Dort erhielt er jetzt seine Einweisung als Regimentskommandeur. Im Frühjahr 1932 gehörte er etatmäßig zur 3. Eskadron seines Regiments. Im Frühjahr 1933 wurde er als Leiter des militärischen Unterpersonals (Mup) der Heeresleitung in Berlin eingesetzt. In dieser Funktion wurde er zum 1. April 1934 zum Oberstleutnant befördert. Als Oberstleutnant wurde er am 1. Oktober 1934 als Nachfolger von Oberst Georg Stumme zum Kommandeur vom 1. Reiter-Regiment in Insterburg ernannt. An diesem Tag wurde sein Regiment bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht zum Reiter-Regiment Insterburg umbenannt. Bei der Enttarnung der Verbände wurde er am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur vom Reiter-Regiment 1 in Insterburg ernannt. Als solcher wurde er zum 1. März 1936 zum Oberst befördert. Am 6. Oktober 1936 gab er sein Kommando an Oberst Hans-Karl Freiherr von Esebeck ab. Er wurde an diesem Tag als Oberst (E) in das Ergänzungsoffizierskorps überführt. Sein Rangdienstalter wurde auf den 1. März 1936 festgelegt. Er wurde an diesem 6. Oktober 1936 zum Kommandeur der Wehrkreisremonteschule Gardelegen ernannt. Privat wohnte er 1938 in der Adolf-Hitler-Straße 7 in Gardelegen. Am 1. Juli 1938 wurde er dann zum Kommandeur vom Wehrbezirkskommando Hersfeld (WBK Hersfeld) ernannt. Dieses Kommando behielt er dann für einige Jahre. Auch bei Beginn des 2. Weltkrieges im Sommer 1939 blieb er weiter als solcher eingesetzt. Mitte Dezember 1940 gab er sein Kommando ab und wurde dafür am 15. Dezember 1940 zum Kommandeur vom Infanterie-Ersatz-Regiment 15 ernannt. Am 1. Juni 1941 wurde er mit dem Rangdienstalter vom 1. März 1936 wieder in das aktive Offizierskorps übernommen. Ab dem 28. November 1941 gehörte er zum Stab der Division z.b.V. 409. Am 22. Januar 1942 wurde er mit der Führung der neuen Feldersatz-Division E beauftragt. Am 30. Januar 1942 wurde ihm das Kriegsverdienstkreuz 2. Klasse mit Schwertern verliehen. Am 1. Juni 1942 wurde die Beauftragung nach Auflösung des Stabes aufgehoben.  Er wurde anscheinend in die Führerreserve OKH versetzt. Am 13. Juli 1942 wurde er dann zum Kommandeur vom neuen Infanterie-Regiment 114 ernannt. Mit diesem wurde er dann im Verband der 39. Infanterie-Division im Bereich der niederländischen Scheldemündung eingesetzt. Auch bei der Umbenennung des Regiments zum Grenadier-Regiment 114 war er noch weiter dessen Kommandeur. Am 30. November 1942 gab er sein Kommando ab und wurde in die Führerreserve OKH versetzt. Seinen Dienst regelte jetzt der Wehrkreis IX. Vom 7. Dezember 1942 bis zum 16. Dezember 1942 wurde er zu einem Lehrgang im Kriegsgefangenenwesen kommandiert. Am 5. Januar 1943 wurde er zum Kommandeur vom Offizierslager für Kriegsgefangene IV D (Oflag IV D) in Elsterhorst ernannt. Als solcher wurde er am 6. April 1943 mit Wirkung vom 1. April 1943 zum Generalmajor befördert. Am 6. Oktober 1943 wurde er dann zum Kriegsgefangenen-Bezirks-Kommandant Norwegen in Oslo ernannt. Am 30. Januar 1944 wurde ihm das Kriegsverdienstkreuz 1. Klasse mit Schwertern verliehen.  Vom 30. Juni 1944 bis zum 21. August 1944 befand er sich im Reserve-Kurlazarett Schönau. Daran anschließend erhielt er bis zum 26. August 1944 noch ein paar Tage Genesungsurlaub. Bereits am 24. Juli 1944 gab er sein Kommando offiziell ab und wurde dabei erneut in die Führerreserve OKH versetzt. Seinen Dienst regelte wieder der Wehrkreis IX. Seine private Adresse war die Simon-Haune-Straße 3 in Hersfeld, wo er die Telefonnummer 931 Apparat 4 hatte. Am 1. Oktober 1944 wurde er zum Kommandant des Oflag VI/C ernannt. Am 10. Dezember 1944 wurde er wieder in die Führerreserve OKH versetzt und dem Wehrkreis IX zugeteilt. Seine Entlassung wurde in Erwägung gezogen. Vom 1. März 1945 bis zum 30. April 1945 wurde er beurlaubt. Am 30. April 1945 wurde er unter Beibehalt seiner Uniform endgültig aus dem Dienst der Wehrmacht verabschiedet. 1962 wohnte er in der Goldbacher Straße 45 in Überlingen und hatte die Telefonnummer 2196 bzw. 2726. Spätestens ab 1964 wohnte er mehrere Jahre als General a.D. in Gassers Wies 6 in Überlingen. Sein Sohn Botho Wuthenow starb als Oberstleutnant a.D. mit 100 Jahren. Der jüngere Sohn wurde Literaturwissenschaftler.