Weidling, Helmuth Otto Ludwig

 

* 2. November 1891, Halberstadt / Sachsen

† 17. November 1955, Wladimir

 

  

Helmuth Weidling war der Sohn des Sanitätsrats und Leiter einer Klinik für Frauenkrankheiten Dr. med. Ludwig Weidling und dessen Ehefrau Klara, geborene Dippe. Er trat nach seinem Abitur an einem humanistischen Gymnasium in Halberstadt am 4. März 1911 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum Eisenbahn-Regiment Nr. 2 nach Berlin. In diesem wurde er am 8. April 1911 vereidigt. Am 1. Juni 1911 wurde er dort auch zum Fahnenjunker-Gefreiten befördert. Bereits am 25. August 1911 wurde er zum Fahnenjunker-Unteroffizier befördert. Am 12. Oktober 1911 erhielt er das Zeugnis der Reife zum Fähnrich. Von Oktober 1911 bis zum Juli 1912 wurde er zur Kriegsschule Glogau kommandiert. Am 18. November 1911 wurde er dort auch zum Fähnrich befördert. Am 19. Juli 1912 starb sein Vater in Halberstadt. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 18. August 1912 im Luftschiff-Bataillon Nr. 1 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 23. August 1910 datiert. Danach wurde er anfangs als Kompanieoffizier in der 1. Kompanie vom Eisenbahn-Regiment Nr. 2 in Berlin verwendet. Am 10. September 1913 wurde er in das Luftschiff-Bataillon Nr. 1 ebenfalls in Berlin versetzt. Er wurde bei diesem als Kompanieoffizier der 1. Kompanie in Berlin-Tegel eingesetzt. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges wurde er als Beobachter der Feld-Luftschiffer-Abteilung 1 zugeteilt.  Vom 27. September 1914 bis zum 9. Oktober 1914 wurde er bei der Belagerung von Antwerpen eingesetzt. Am 9. Oktober 1914 wurde ihm das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen. Daran anschließend war er an den Verfolgungsgefechten in Flandern beteiligt. Es folgte vom 18. Oktober 1914 bis zum 30. November 1914 die Schlacht von der Yser. Dort blieb er bis zum 13. Dezember 1914. An diesem Tag wurde er zum Schulkommando der Inspektion der Luftschiffertruppen versetzt. Von dort wurde er am 24. Februar 1915 als Truppführer zum Luftschiff-Trupp 14 versetzt. Am 28. Juni 1915 wurde er als 1. Offizier zum Luftschiff LZ Sachsen versetzt. Am 20. Juli 1915 war er beim Luftangriff auf Lomscha beteiligt. Am 2. August 1915 war er beim Luftangriff auf Bialystok im Einsatz. Am 13. August 1915 folgte der Luftangriff auf Wilna. Am 2. September 1915 wurde er als 1. Offizier zum Luftschiff LZ 85 versetzt. Am 13. Oktober 1915 führte er einen Luftangriff auf Dünaburg und am nächsten Tag auf Minsk. Am 22. Oktober 1915 folgte ein Luftangriff auf Riga. Als 1. Offizier von LZ 85 wurde er am 27. Januar 1916 zum Oberleutnant befördert. Am 31. Januar 1916 und am 14. Februar 1916 unternahm er Luftangriffe auf Saloniki. Am 1. März 1916 kam er als 1. Offizier zum Luftschiff LZ 97. Am 3. März 1916 wurde ihm das Eiserne Kreuz 1. Klasse verliehen. Am 25. April 1916 unternahm er den ersten Luftangriff auf London. Am 22. August 1916 wurde er zum Kommandant von LZ 97 ernannt. Am 23. und 24. August 1916 und am 2. September 1916 folgten weitere Luftangriffe auf die englische Hauptstadt. Am 22. September 1916 führte er einen Luftangriff auf Boulogne. Am 23. Oktober 1916 folgte der Luftangriff auf Bukarest. Am 6. Januar 1917 wurde er wieder zum Schulkommando der Inspektion der Luftschiffertruppen versetzt. Am 1. Februar 1917 wurde er zum Kommandant vom Luftschiff LZ 113 ernannt. Am 10. Mai 1917 wurde er zum Kommandierenden General der Luftstreitkräfte (Kogenluft) kommandiert. Am 2. Juli 1917 wurde er zum Kogenluft versetzt. Am 17. April 1918 wurde er zum Kommandeur der Luftstreitkräfte AOK 6 (Koluft 6) versetzt. Am 19. April 1918 wurde er zum Ballonzug 103 versetzt. Vom 20. April 1918 bis zum 16. Juni 1918 war er damit an den Stellungskämpfen in französisch Flandern beteiligt.  Vom 15. Juni 1918 bis zum 30. Juni 1918 war er bei der 1. Armee im Einsatz. Am 1. Juli 1918 wurde er wieder zum Kogenluft versetzt. Dort verblieb er bis zum Ende des Ersten Weltkrieges. Für seine Leistungen im Krieg wurden ihm neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern (9.6.1917) noch beide Eisernen Kreuze und weitere Auszeichnungen verliehen. Am 13. Februar 1919 wurde er in den Stab vom Iluft versetzt. Im März 1919 wurde er bei den Märzunruhen in Berlin eingesetzt. Im Jahr 1919 wurde er als Oberleutnant in das vorläufige Reichsheer übernommen. Am 11. Mai 1919 wurde er als Führer zum Reichswehr-Ballonzug 4 versetzt. Am 5. April 1920 wurde er neu vereidigt. Am 21. April 1920 wurde er zum Führer der Reichswehr-Artillerie-Beobachtungs-Abteilung 4 ernannt. Dadurch gehörte er bei der Bildung des 200.000 Mann-Heeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 zum Reichswehr-Artillerie-Regiment 4 der Reichswehr-Brigade 4. Am 25. September 1920 wurde er zum Reichswehr-Artillerie-Regiment Nr. 16 versetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er in das 4. Artillerie-Regiment übernommen. Vom 25. März 1921 bis zum 10. April 1921 wurde er bei den Unruhen in Mitteldeutschland verwendet. Am 1. April 1921 wurde er zur 6. (Beobachtungs-) Batterie vom  6. (Preußisches) Artillerie-Regiment versetzt. Vom 1. August 1921 bis zum 31. August 1921 wurde er zum Vermessungskurs auf den Truppenübungsplatz Neuhammer kommandiert. Vom 13. März 1922 bis zum 18. März 1922 wurde er zur Wehrkreisprüfung der 6. Division der Reichswehr kommandiert. Am 1. Juli 1922 hat er den 27. Januar 1916 als neues Rangdienstalter erhalten. Am 24. Juli 1922 wurde er mit Wirkung vom 1. Juni 1922 zum Hauptmann befördert. Als solcher gehörte er zum Stab der II. Abteilung vom 6. (Preuß.) Artillerie-Regiment in Minden. Am 28. April 1923 wurde er mit Wirkung vom 1. Mai 1923 zur Kommandantur vom Truppenübungsplatz Jüterbog versetzt. Am 20. Juni 1923 wurde er mit Wirkung vom 1. Mai 1923 wieder zum 6. (Preuß.) Artillerie-Regiment versetzt. Dafür wurde er zur Kommandantur vom Truppenübungsplatz Jüterbog kommandiert, wobei die Kommandierung einer Versetzung gleichzusetzen war. Am 21. März 1924 starb seine Mutter. Am 28. April 1924 wurde er zum Stab der IV. Abteilung vom 6. (Preuß.) Artillerie-Regiment nach versetzt. Am 8. September 1924 erhielt er die Erlaubnis zur Verheiratung. Am 16. September 1924 heiratete er die etwas über neun Jahre jüngere Margrit Winkelmann, Tochter des Gutsbesitzers Ernst Winkelmann, in Hinrichshagen bei Neustrelitz. Am 11. Juni 1925 wurde sein Sohn Hans Harald Weidling in Jüterbog geboren. Am 5. September 1925 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1925 zur Kommandantur vom Truppenübungsplatz Grafenwöhr versetzt. Die Verwendung blieb aber gleich. Vom 2. März 1926 bis zum 23. April 1926 wurde er zum Kraftfahrlehrgang beim Stab der III. Abteilung vom 3. (Preußisches) Artillerie-Regiment nach Jüterbog kommandiert. Vom 18. Oktober 1926 bis zum 30. Oktober 1926 wurde er zu einem Lehrgang im vertikalen Vermessungsdienst kommandiert. Am 8. Januar 1927 wurde er mit Wirkung vom 1. Februar 1927 zum 4. Artillerie-Regiment versetzt. Dort wurde er als Nachfolger von Hauptmann Griepenkerl zum Chef der 3. Batterie in Halberstadt ernannt. Privat wohnte er jetzt in der Friedrichstraße 13 in Halberstadt. Vom 11. Oktober 1928 bis zum 7. November 1928 wurde er zu einem Reitausbildungslehrgang zu Kavallerieschule nach Hannover kommandiert. Vom 7. Oktober 1929 bis zum 17. Oktober 1929 wurde er zu einem Vermessungslehrgang nach Jüterbog kommandiert. Am 14. November 1929 erwarb er den Militär-Kraftfahrzeug-Führerschein der Klasse 1. Vom 3. Februar 1930 bis zum 22. Februar 1922 wurde er zu einem Lehrgang für Leibesübungen nach Wünsdorf kommandiert. Am 1. Oktober 1931 wurde er in den Stab vom Artillerieführer I nach Königsberg versetzt. Am 24. Dezember 1931 wurde seine Tochter Gisela Weidling in Königsberg geboren. Vom 1. Oktober 1931 bis zum 14. Oktober 1931 wurde er zum Lehrgang an Festungs-Geschützen auf den Truppenübungsplatz Arys kommandiert. Am 1. Februar 1933 wurde er zum Major befördert. Als solcher wurde er am 1. Oktober 1933 zum Kommandeur der II. Abteilung vom 1. (Preußisches) Artillerie-Regiment in Königsberg ernannt. Vom 17. Oktober 1933 bis zum 10. November 1933 wurde er zum Lehrgang für Artillerieoffiziere nach Jüterbog kommandiert. Am 2. August 1934 wurde er auf den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler neu vereidigt. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er am 1. Oktober 1934 zum Kommandeur der II. Abteilung vom Artillerie-Regiment Königsberg ernannt. Am 1. September 1935 folgte seine Beförderung zum Oberstleutnant. Bei der Enttarnung der Einheiten wurde er am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur der I. Abteilung vom Artillerie-Regiment 75 in Neuruppin ernannt. Am 6. Oktober 1936 wurde er bei der Aufstellung des Regimentsstabes zum Kommandeur vom Artillerie-Regiment 75 in Neuruppin ernannt.  Am 28. Februar 1938 wurde er mit Wirkung vom 1. März 1938 zum Oberst befördert. Am 10. November 1938 wurde er zum Kommandeur vom Artillerie-Regiment 56 in Hamburg ernannt. Er bezog jetzt sein als privaten Wohnsitz für viele Jahre Finkenau 1 in Hamburg-Rahlstedt und erhielt dort die Telefonummer 272225. Die Position als Regimentskommandeur behielt er auch bei Beginn des 2. Weltkrieges im Spätsommer 1939. Er führte dort im Polenfeldzug die komplette Artillerie der 20. Infanterie-Division (mot.). Am 18. September 1939 wurde ihm die Spange zum Eisernen Kreuz 2. Klasse verliehen. Bereits am 20. Oktober 1939 wurde ihm auch noch die Spange zum Eisernen Kreuz 1. Klasse verliehen. Anschließend übernahm er das Artillerie-Regiment 20. Am 17. April 1940 erfolgte mit Wirkung vom 15. April 1940 seine Ernennung zum Artillerie-Kommandeur 128 beim XXXX. Panzerkorps. Am 7. Mai 1940 erhielt er folgende Beurteilung zur vorherigen Verwendung von Generalleutnant Mauritz von Wiktorin, Kdr. der 20. Infanterie-Division (mot.): "Vornehme Persönlichkeit, lebhaftes Temperament, mitunter etwas zu impulsiv. War ein sehr erfahrener, praktischer Regimentskommandeur, der sein Regiment im Herbst 1938 unter schwierigen Verhältnissen übernommen und in kurzer Zeit in jeder Hinsicht auf volle Höhe gebracht hat. Im Feldzug gegen Polen hat er sich sowohl als Kommandeur seines Regiments wie auch als Kommandeur einer starken, gemischten Artilleriegruppe (7-8 Abteilungen) vor Brest-Litowsk ausgezeichnet bewährt. Körperlich voll leistungsfähig. Empfehlung: Artilleriekommandeur eines Armeekorps." Anfang Mai 1940 führte er seinen Stab im Frankreichfeldzug. Zum Sommerbeginn 1941 nahm er am Ostfeldzug teil. Am 30. Januar 1942 wurde er mit Wirkung vom 12. Januar 1942 mit der Führung der 86. Infanterie-Division beauftragt. Am 24. Januar 1942 folgte mit Wirkung vom 1. Februar 1942 seine Beförderung zum Generalmajor. Am 25. März 1942 wurde er mit Wirkung vom 1. März 1942 zum Kommandeur der 86. Infanterie-Division ernannt. Am 23. Juni 1942 wurde ihm das Deutsche Kreuz in Gold verliehen. Für die Abwehrerfolge seiner Division westlich von Rshew Ende 1942 wurde er am 18. Dezember 1942 zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes eingereicht. Am 30. Dezember 1942 erhielt er folgende Beurteilung von General der Infantere Carl Hilpert, KG vom XXIII. Armeekorps: "Hat sich als Führer der 86. Infanterie-Division durch Tatkraft, Initiative und mitreißendem Schwung besonders bewährt. Hervorragende Verdienste um die Truppenführung. Taktisch gut beanlagt, besonders auf artilleristischem Gebiet. Bemerkenswerte Organisationsgabe. In schweren und krisenhaften Lagen ruhig und sicher. Persönlich tapfer und einsatzbereit. Division macht frischen Eindruck. Beförderung zum Generalleutnant war befürwortet." Dazu ergänzte am 2. Januar 1943 Generaloberst Walter Model, OB der 9. Armee: "Befürwortet. Ein seit einem Jahr bei der 9. Armee hervorragend bewährter Divisionskommandeur." Am 30. Dezember 1942 erhielt er anlässlich eines Vorschlags zur vorzugsweisen Beförderung zum Generalleutnant folgende Beurteilung von General der Infantere Carl Hilpert, KG vom XXIII. Armeekorps: "Generalmajor Weidling hat sch als Führer der 86. Infanterie-Division durch Tatkraft, Initiative und mitreissenden Schwung besonders bewährt. Er verfügt über hohe Persönlichkeitswerte und hat sich in der Truppenführung hervorragende Verdienste erworben. Am 18. Dezember 1942 wurde er durch den Kommandierenden General des XXXXI. Panzerkorps zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes vorgeschlagen. Taktisch gut beanlagt, besonders auf artilleristischem Gebiet. Bemerkenswerte Organisationsgabe. In schwierigen und krisenfesten Lagen ruhig und sicher. Persönlich tapfer und einsatzbereit. Die Division macht in Ausbildung und Haltung einen frischen Eindruck. Seine Beförderung zum Generalleutnant befürworte ich warm." Am 21. Januar 1943 wurde er mit Wirkung vom 1. Januar 1943 zum Generalleutnant befördert. Am 15. Januar 1943 wurde er mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Am 1. März 1943 erhielt er folgende Beurteilung von Generalleutnant Johannes Frießner, Führer vom XXIII. Armeekorps: "Frische, energische Persönlichkeit. Führt ruhig, sicher und umsichtig, auch in schwierigen Lagen. Setzt sich persönlich voll ein. Hat guten Kontakt mit der Truppe. Bemerkenswerte Organisationsgabe. Beherrscht nationalsozialistisches Gedankengut. Füllt sehr gut aus. Sehr beweglicher, rühriger Divisionskommandeur. Guter Artillerist. Bewertung: Über Durchschnitt. Empfehlung: Kommandierender General." Dazu ergänzte am 10. März 1943 Generaloberst Walter Model, OB der 9. Armee: "In schweren Angriffs- und Abwehrkämpfen bei der Armee seit einem Jahr in jeder Weise bewährt. Empfehlung: Kommandierender General." Dazu ergänzte am 23. März 1943 Generalfeldmarschall Günther von Kluge, OB der Heeresgruppe Mitte: "Zum Kommandierenden General erst nach weiterer Bewährung geeignet." Vom 20. April 1943 bis zum 16. Juli 1943 war er mit seiner Division dem XXXXI. Panzerkorps unterstellt. Am 25. Juli 1943 erhielt er folgende Beurteilung von General der Panzertruppe Josef Harpe, KG vom XXXXI. Panzerkorps: "Schwungvoller, energischer Führer; hat sich in schwierigen Lagen wiederum bewährt. Ich nehme Bezug auf meine Beurteilung vom 24. Dezember 1942. Bewertung: Über Durchschnitt. Empfehlung: Kommandierender General eines Armeekorps." Dazu ergänzte am 22. August 1943 Generalfeldmarschall Walter Model, OB der 9. Armee: "Einverstanden. In Krisen besonders bewährter Führer, dessen Division überall Hervorragendes leistete." Am 19. September 1943 erhielt er folgende Beurteilung für die Zeit der Unterstellung vom 28. Juli 1943 bis zum 1. September 1943 von General der Artillerie Rudolf Freiherr von Roman, KG vom XX. Armeekorps: "Ein energievoller Divisionskommandeur mit überdurchschnittlichen Führereigenschaften, der im Schwerpunkt der Abwehrkämpfe hart nördlich Ssewsk gegenüber einem mit weit überlegenen Kräften angreifenden Gegner wieder ausgezeichnetes geleistet hat." Am 9. Oktober 1943 erhielt er folgende Beurteilung für die Zeit der Unterstellung vom 29. September 1943 bis zum 8. Oktober 1943 von Generalleutnant Friedrich Hoßbach, Führer vom LVI. Panzerkorps: "Hat sich auch in ernsten Krisenlagen als ein tatkräftiger, umsichtiger Führer erwiesen." Am 16. Oktober 1943 wurde er für die Dauer der Beurlaubung des Kommandierenden Generals mit der stellvertretenden Führung des XXXXI. Panzerkorps beauftragt. Am 20. Oktober 1943 übernahm er das Kommando über das Korps. Am 2. November 1943 erhielt er folgende Beurteilung: "Vertritt seit dem 27. Oktober 1943 den beurlaubten Kommandierenden General des XXXXI. Panzerkorps. Generalleutnant Weidling, der sich als Divisionskommandeur im Angriff und Abwehr hervorragend bewährt hat, hat inzwischen auch bewiesen, daß er die volle Eignung zum Kommandierenden General besitzt." Danach wurde er am 5. November 1943 mit der Führung vom Generalkommando XXXXI. Panzerkorps beauftragt. Am 2. Dezember 1943 erhielt er folgende Beurteilung vom General der Infanterie Hans Gollnick, KG vom XXXXVI. Panzerkorps: "Generalleutnant Weidling hat mir vom 9. Oktober 1943 bis zum 20. Oktober 1943 unterstanden. Willensstarke, schwungvolle Persönlichkeit, mit guten Führereigenschaften. Führte seine Division energisch und zielbewusst, sowhl im Angriff (14.10.) als auch in der Abwehr starker Feindangriffe (15.10.). Bewertung: Steht über dem Durchschnitt der Divisions-Kommandeure. Empfehlung: Kommandierender General." Dazu ergänzte am 7. Dezember 1943 General der Infanterie Walter Weiss, OB der 2. Armee: "Generalleutnant Weidling hat während seiner Unterstellung unter die 2. Armee sicher geführt." Am 20. Januar 1944 wurde er mit Wirkung vom 1. Januar 1944 zum General der Artillerie befördert. Für seine Führungsleistungen bei den schweren Abwehrkämpfen zwischen Pripjet und Beresina wurde er am 22. Februar 1944 mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Am 1. März 1944 erhielt er folgende Beurteilung von Generaloberst Josef Harpe, OB der 9. Armee: "Tatkräftige Führerpersönlichkeit, die sich in schwierigen Lagen, energisch und temperamentvoll eingreifend, durchsetzt. Überträgt die nationalsozialistische Haltung auf seine Untergebenen. Bewertung: Über Durchschnitt. Empfehlung: Belassung in jetziger Stellung." Dazu ergänzte am 15. April 1944 Generalfeldmarschall Ernst Busch, OB der Heeresgruppe Mitte: "Hart, schwungvoll, energisch und beharrlich. Sehr guter Kommandierender General." Während der russischen Sommeroffensuve 1944 wurde sein Korps zerschlagen. Erst an der Weichsel gelang es ihm, mit den Resten seines Korps eine neue Frontlinie zu bilden. Am 20. Juli 1944 wurde er in die Führerreserve OKH versetzt. Seinen Dienst regelte die Heeresgruppe Mitte. Am 15. August 1944 wurde er zum Kommandierenden General vom XXXXI. Panzerkorps ernannt. Am 2. Januar 1945 erhielt er folgende Beurteilung für die Unterstellung vom 30. Oktober 1944 bis zum 9. Dezember 1944 von Generaloberst Walter Weiss, OB der 2. Armee: "Während der kurzen Zeit der Unterstellung fanden im Abschnitt des XXXXI. Panzerkorps keine Kampfhandlungen statt. In der Organisation der Abwehr und der Ausbildung der Truppe leistete General der Artillerie Weidling in der Zeit der Unterstellung unter die 2. Armee Hervorragendes." Am 10. April 1945 erfolgte seine Versetzung in die Führerreserve OKH. Zuvor hatte er am 28. November 1944 die Schwerter zum Ritterkreuz mit Eichenlaub verliehen bekommen. Am 12. April 1945 wurde er Kommandierender General des LVI. Panzerkorps. Am 11. April 1945 erhielt er folgende Beurteilung von General der Infanterie Friedrich-Wilhelm Müller, Führer der 4. Armee: "General der Artillerie Weidling hat mir als Kommandierender General des XXXXI. Panzerkorps vom 31. Januar 1945 bis zum 4. April 1945 unterstanden. Ausgesprochene Führe-Persönlichkeit mit gut fundierten Wissen und Können. Ein ganz besonders bewährter Kommandierender General, der das Korps auch in grösster Krisenlage straff und geschickt führt. Mit gutem, taktischen Blick und hervorragender Organisationsgabe zeichnet sich General Weidling durch besonders wendige Führung aus. Eine Persönlichkeit, die sich stark auf die Umgebung auswirkt, kritisch im Denken, hervorragend tapfer für seine Person und energisch und notfalls rücksichtslos in der Durchführung der befohlenen Maßnahmen. In der Schlacht um das Ermland hat das von ihm geführte Korps wesentlichen Anteil an den wiederholt im Wehrmachtsbericht gemeldeten Erfolgen der Armee. Krisenfest und mit Temperament führend. Bewertung: Über Durchschnitt. Empfehlung: Kommandierender General eines Panzerkorps." Am 24. April 1945 wurde er schließlich von Hitler persönlich zum Kampfkommandanten von Berlin ernannt. Am 3. Mai 1945 geriet er in russische Gefangenschaft, in der er nach zehn Jahren 1955 verstarb. 

  

Ritterkreuz (15. Januar 1943) Eichenlaub (22. Februar 1944) Schwerter (28. November 1944)