Freiherr von Waldenfels, Rudolf Otto Hans

 

* 23. September 1895, Ingolstadt

† 14. August 1969, Rottach-Eggern

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Rudolf von Waldenfels war der jüngste Sohn vom späteren Generalleutnant a.D. Wilhem Freiherr von Waldenfels und dessen Ehefrau Agnes, geborene von Rex. Er trat kurz nach Beginn des 1. Weltkrieges am 15. August 1914 als Fahnenjunker-Unteroffizier in die Königlich Bayerische Armee ein. Er wurde dabei vom Kadettenhaus München zur Ersatz-Eskadron vom 6. Chevauxleger-Regiment. Vom 16. November 1914 bis zum 12. Dezember 1914 wurde er zum Fahnenjunker-Kurs nach Döberitz kommandiert. Während dieses Kurses wurde er am 27. November 1914 zum Fähnrich befördert. Am 10. Februar 1915 wurde er zum aktiven Regiment ins Feld entsendet. Am 29. März 1915 kam er zur 2. Eskadron vom 6. Chevauleger-Regiment. Am 7. Juli 1915 wurde er zum Offiziers-Stellvertreter und am 22. Juli 1915 zum Leutnant befördert. Am 16. Oktober 1915 wurde ihm das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen. Vom 4. November 1916 bis zum 4. Dezember 1916 wurde er zum 1. Ausbildungskurs der bayerischen Kavallerie-Division an die Kriegsschule in Krymno kommandiert. Vom 5. November 1915 bis zum 24. November 1915 erhielt er Urlaub zur Wiederherstellung der Gesundheit. Vom 10. Mai 1916 bis zum 30. Mai 1916 erhielt er Urlaub zur Wiederherstellung der Gesundheit. Vom 5. Oktober 1916 bis zum 27. Oktober 1916 erhielt er wieder Urlaub zur Wiederherstellung der Gesundheit. Vom 2. April 1917 bis zum 22. April 1917 erhielt er erneut Urlaub zur Wiederherstellung der Gesundheit. Sein Patent als Leutnant wurde im Jahr 1917 auf den 15. November 1915 datiert. Zwischen dem 29. Mai 1917 und dem 2. Juni 1917 wurde er zu einem Gaskurs nach Berlin kommandiert. Vom 3. September 1917 bis zum 1. Oktober 1917 erhielt er Urlaub zur Wiederherstellung der Gesundheit. Zwischen dem 29. Dezember 1917 und dem 9. Januar 1918 erhielt er wegen der friedlichen Verhältnisse Urlaub. Am 11. Februar 1918 wurde er auf ein Jahr zum 4. bayerisches Reserve-Infanterie-Regiment kommandiert. Vom 13. Februar 1918 bis zum 13. März 1918 erhielt er Urlaub zur Wiederherstellung der Gesundheit. Am 8. März 1918 wurde er beim 4. Reserve-Infanterie-Regiment eingereiht. Vom 12. Mai 1918 bis zum 25. Mai 1918 wurde er als Führer der 12. Kompanie in diesem Regiment verwendet. Vom 26. Mai 1918 bis zum 6. Juni 1918 und vom 27. Juni 1918 bis zum 7. Juli 1918 wurde er als Führer der 10. Kompanie seines Regiments eingesetzt. Am 7. Juli 1918 erkrankte er an der Grippe. Er wurde im Truppenrevier behandelt. Am 4. August 1918 wurde er mit der Kompanieführerstelle der 2. Kompanie beliehen. Am 21. September 1918 bekam er drei Wochen Erholungsurlaub wegen allgemeiner Erschöpfung. Vom 19. November 1918 bis zum 3. Dezember 1918 wurde er als stellvertretender Führer des I. Bataillons eingesetzt. Am 3. Dezember 1918 wurde er wieder zur Ersatz-Eskadron vom 6. Chevaulegers-Regiment versetzt. Nach dem Krieg wurde er ab dem 20. Februar 1919 als Verbindungsoffizier zum Garnisonsältesten Bayreuth kommandiert. Am 14. März 1919 erhielt er ab dem 16. März 1919 vier Wochen Urlaub nach Gattendorf und Hof. Ab dem 15. April 1919 erhielt er vier Monate Urlaub mit Gebühr. Am 27. Juni 1919 wurde er auf die Stelle des Adjutanten der Abwicklungsstelle vom 6. Chevaulegers-Regiment eingeteilt. Ab dem 26. Juli 1919 wurde er bis zur vollständigen Auflösung seines Regiments als Eskadronführer eingesetzt. Am 2. August 1919 erhielt er ab dem 23. August 1919 einen sechswöchigen Urlaub nach Bayreuth und Berchtesgaden. Am 23. August 1919 heiratete er die etwa vier Jahre jüngere Gertrud Grabner, Tochter vom Gutsbesitzer Karl Grabner, in Bamberg. Im Jahr 1919 wurde er auch als Leutnant in das vorläufige Reichsheer übernommen. Er gehörte ab dem 1. Oktober 1919 zur 2. Eskadron vom Reichswehr-Kavallerie-Regiment 24 in Bayreuth. Bei der Bildung des 200.000 Mann-Heeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 gehörte er zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 46 der Reichswehr-Brigade 23. Am 15. Mai 1920 wurde seine Tochter Rosemarie Freiin von Waldenfels geboren. Kurz vor der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er am 2. September 1920 in das Reiter-Regiment 17 übernommen. Bei diesem wurde er anfangs als Eskadronoffizier in der Ausbildungs-Eskadron verwendet. Vom 15. Juli 1921 bis zum 15. Dezember 1921 wurde er zu einem Sportlehrgang für Leibesübungen kommandiert. Sein Patent als Leutnant wurde bei der Reichswehr im Jahr 1922 auf den 1. September 1915 vordatiert. Im Frühjahr 1923 gehörte er noch immer zur Ausbildungs-Eskadron in Bamberg. Im Frühjahr 1924 gehörte er zur 1. Eskadron vom 17. (Bayer.) Reiter-Regiment in Bamberg. Ab dem 24. Januar 1925 gehörte er zur 3. Eskadron vom 17. (Bayer.) Reiter-Regiment in Ansbach. Am 26. März 1925 absolvierte er seine Wehrkreisprüfung. Ende Juli 1925 wurde er bei der 3. Eskadron zum Oberleutnant befördert, wobei das Rangdienstalter auf den 1. April 1925 festgelegt wurde. Ab dem 15. Juli 1926 absolvierte er eine Ausbildung im Rennreiten. Vom 3. Oktober 1927 bis zum 15. Februar 1928 besuchte er einen Offiziers-Waffenschullehrgang. Im Frühjahr 1928 gehörte er dann zur 2. Eskadron vom 17. (Bayer.) Reiter-Regiment in Ansbach. Ab dem 22. August 1928 wurde er als Bereiter an der Kavallerieschule eingesetzt. Am 1. März 1930 wurde er dann bei dieser zum Rittmeister befördert. Am 1. April 1932 wurde er zum Chef der 3. Eskadron vom 17. (Bayer.) Reiter-Regiment in Ansbach ernannt. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht am 1. Oktober 1934 wurde er zum Chef der 6. Eskadron vom Reiter-Regiment Bamberg ernannt. Bei der Enttarnung der Einheiten wurde er am 15. Oktober 1935 zum Regimentsstab vom Reiter-Regiment 17 versetzt. Am 1. November 1935 wurde er dort zum Major befördert. Am 6. Oktober 1936 wurde er zum Kommandeur der I. Abteilung vom Kavallerie-Regiment 17 ernannt. Sein Vater starb am 4. Dezember 1936 in Bayreuth. Als Abteilungskommandeur wurde er am 1. Oktober 1938 zum Oberstleutnant befördert. Er wohnte damals privat an der Promenade 7 in Bamberg. Noch etwas vor der Mobilmachung wurde er dann am 4. August 1939 zum Kommandeur der Aufklärungs-Abteilung 10 ernannt. Seine Abteilung führte er im Spätsommer 1939 in den Polenfeldzug. Dabei wurde ihm die Spange zum Eisernen Kreuz 2. Klasse und das Eiserne Kreuz 1. Klasse verliehen. Am 1. März 1940 wurde er dann zum Kommandeur der Aufklärungs-Abteilung 24 ernannt. Am 10. November 1940 wurde er für eine Einweisung als Regimentskommandeur zum Schützen-Regiment 69 kommandiert. Am 20. März 1941 wurde er zur  6. Panzer-Division versetzt und gleichzeitig mit der Führung vom Schützen-Regiment 4 beauftragt. Mitte April 1941 übernahm Freiherr von Waldenfels in Osterode das Kommando über das Schützen-Regiment 4. Zu dieser Zeit war er noch immer Oberstleutnant. Das Regiment führte er dann bei Beginn des Ostfeldzuges beim Angriff auf Nordrussland. Zum 1. Oktober 1941 wurde er zum Oberst befördert. Beim Vorstoß auf Leningrad erwarb er sich am 11. Oktober 1941 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. 1942 wurde sein Rangdienstalter auf den 1. Oktober 1940 verbessert. Am 1. April 1942 gab er sein Kommando ab. Direkt anschließend übernahm er die Schützen-Brigade 6. Auch bei deren Umbenennung im Juli 1942 zur 6. Panzer-Grenadier-Brigade war er weiter der Kommandeur. Bei der Auflösung der Brigade am 1. November 1942 wurde er von seinem Kommando entbunden. Er wurde am 8. November 1942 in die Führerreserve OKH versetzt. Seinen Dienst regelte jetzt der Wehrkreis XIII. Am 11. November 1942 übernahm er dann als Kommandeur die Abteilungsführerschule Paris. Am 27. Juli 1943 gab er dieses Kommando ab und wurde wieder in die Führerreserve OKH versetzt. Seinen Dienst regelte jetzt der Wehrkreis XIII. Dafür übernahm er am 22. August 1943 als Kommandeur die 6. Panzer-Division. Diese Position sollte er in den nächsten Jahren mehrmals wahrnehmen. Am 1. November 1943 wurde er zum Generalmajor befördert. Für die Führung der Division im Kessel von Kamenez-Podolsk erhielt er am 14. Mai 1944 das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Mit dem Rangdienstalter vom 1. Juni 1944 wurde er zum Generalleutnant befördert. Am 28. November 1944 begab er sich zur Kur nach Bad Elster. Diese sollte anfangs 4 Wochen dauern, dauerte dann aber bis zum 20. Januar 1945. Er wurde durch Oberst Jürgen vertreten. Am 20. Januar 1945 wurde er der letzte Kommandeur der 6. Panzer-Division. 1955 wohnte er mit seiner Frau im Berta-Morena-Weg 10 in Miesbach. Die letzten Jahre seines Lebens wohnte er im Jahnweg 10 in Rottach-Egern, wo er die Telefonnummer 6345 hatte.

 

Ritterkreuz (11. Oktober 1941) Eichenlaub (14. Mai 1944)

 

Literatur und Quellen:
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 4 Bände, Bad Friedrichshall, 1996 / 1997
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 9 Bände, 4. überarbeitete Auflage, Bad Friedrichshall 2010 / 2011
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955
Ottmar Krug: Deutsche Generale 1918 -1945, Bundesarchiv Freiburg, Sig. MSG 109/10854, Vae - Zwe
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin, Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin, Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin, Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1927, Berlin, Mittler und Sohn 1927
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1928, Berlin, Mittler und Sohn 1928
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1929, Berlin, Mittler und Sohn 1929
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1930, Berlin, Mittler und Sohn 1930
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1931, Berlin, Mittler und Sohn 1931
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1932, Berlin, Mittler und Sohn 1932
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. Mai 1933
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. April 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 1. Oktober 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 15. Oktober 1935
Stellenbesetzung Wehrmacht 6. Oktober 1936
Stellenbesetzung des Heeres mit Stand vom 12. Oktober 1937
Stellenbesetzung des Heeres 1938
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte, Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad Nauheim, Podzun 1953