Voigtsberger, Heinrich Paul Hermann

 

* 10. Februar 1903, Untermhaus / Thüringen

† 17. März 1959, Wittlich / Rheinlandpfalz

 

 

Heinrich Voigtsberger war der Sohn des Kaufmanns Paul Voigtsberger und dessen Ehefrau Anna, geborene Golde. Er trat am 1. Oktober 1922 als Offiziersanwärter in das 100.000 Mann-Heer der Reichswehr ein. Er kam dabei zum II. Bataillon vom 15. Infanterie-Regiment. In diesem wurde er am 1. Dezember 1926 zum Leutnant befördert. Als solcher wurde er anfangs als Kompanieoffizier bei der 1. Kompanie des Regiments in Gießen eingesetzt. Am 1. Januar 1930 wurde er zum Oberleutnant befördert. Als solcher wurde er jetzt mehrere Jahre als Kompanieoffizier bei der 4. (MG.) Kompanie in Gießen eingesetzt. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht kam er am 1. Oktober 1934 zum Stab des I. Bataillons vom Infanterie-Regiment Gießen in Gießen. Während dieser Erweiterung wurde er am 1. März 1935 zum Hauptmann befördert. Bei der Enttarnung der Einheiten wurde er am 15. Oktober 1935 als Chef der 1. Kompanie im MG-Bataillon 2 auf dem Truppenübungsplatz Sennelager eingeteilt. Später bezog er mit seiner Kompanie im Bataillonsverband eine neue Kaserne in Wetzlar. Am 1. Dezember 1939 wurde er als Nachfolger von Oberstleutnant Harry Hoppe zum Kommandeur vom MG-Bataillon 2 ernannt und führte dieses im Frühjahr 1940 im Westfeldzug. Am 1. August 1940 zum Major befördert, wurde er mit seinem Bataillon Anfang 1941 nach Afrika verlegt. Dort wurde ihm berets im April 1941 das Eiserne Kreuz 1. Klasse verliehen. Im Sommer 1941 wurde er in der Cyrenaika schwer verwundet. Für seine Leistungen bei den Kämpfen im Festungsgürtel von Marsa el Brega im April 1941 wurde er am 9. Juli 1941 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Erst am 25. November 1941 wurde er durch Major Hinrich Warrelmann als Kommandeur des MG-Bataillon 2 ersetzt und dafür in die Führerreserve OKH versetzt. Seinen Dienst regelte der Wehrkreis XII. Am 30. Mai 1942 hat er Edda Dorfner geheiratet, dem Paar wurden 1943 und 1944 ein Sohn und eine Tochter geboren. Zum 1. Oktober 1942 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Am 28. Dezember 1942 wurde er zum Kommandeur vom Panzer-Grenadier-Regiment 63 ernannt. Mit diesem wurde er im Verband der 17. Panzer-Division im Südabschnitt der Ostfront eingesetzt. Am 10. Januar 1943 wurde er erneut in die Führerreserve OKH versetzt, seinen Dienst regelte die Heeresgruppe Don. Am 9. Februar 1943 wurde er mit der Führung vom Grenadier-Regiment (motorisiert) 60 beauftragt. Mitte April 1943 wurde er zum Kommandeur vom Grenadier-Regiment (mot.) 60 ernannt. Zum 1. August 1943 wurde er zum Oberst befördert. Für die Leistungen seines Regiments bei der Räumung des Dnjepr-Brückenkopfes Saporoshje wurde er am 9. Dezember 1943 mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Ab 1944 führte er sein Regiment bei den Abwehrkämpfen bei Odessa, bei Kriwoi Rog und am unteren Ingul. Durch die Umgliederung seines Regiments wurde er am 1. März 1944 zum Kommandeur vom Panzer-Grenadier-Regiment 60 ernannt. Mit diesem wurde er jetzt der 116. Panzer-Division unterstellt. Ab Juni 1944 kämpfte er mit dieser an der Invasionsfront in Frankreich. Am 1. Oktober 1944 gab er sein Kommando ab und wurde erneut in die Führerreserve versetzt. Am 21. November 1944 wurde er vom 27. November 1944 bis zum 20. Dezember 1944 zum 16. Divisionsführerlehrgang nach Hirschberg kommandiert. Direkt im Anschluß wurde er bis zum 22. Dezember 1944 zum zum Kurzlehrgang für Offiziere der Panzertruppe kommandiert. Am 1. Februar 1945 wurde er mit der Führung der 309. Infanterie-Division auf dem Truppenübungsplatz Döberitz beauftragt. Dieser Alarmverband, der auch als Infanterie-Divsion Berlin bezeichnet wurde, wurde im kompletten Februar 1945 ausgebildet, bevor er mit seiner Division nach Küstrin befohlen wurde. Zum 1. April 1945 zum Generalmajor befördert, wurde er gleichzeitig Kommandeur seiner Division. Seine Division wurde kurz darauf im Kessel von Halbe durch die Rote Armee zerschlagen. Am 22. April 1944 überbrachte er General der Artillerie Hellmuth Weidling vom AOK 9 die Nachricht, dass er erschossen werden soll, wenn er nicht unverzüglich Anschluss an die 9. Armee nimmt, bzw. mit seinem Korps nach Berlin kommen würde. Bei Kriegsende geriet er in britische Gefangenschaft, aus der er 1947 entlassen wurde.

 

Ritterkreuz (9. Juli 1941) Eichenlaub (9. Dezember 1943)

 

Literatur und Quellen:
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 4 Bände, Bad Friedrichshall, 1996 / 1997
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 9 Bände, 4. überarbeitete Auflage, Bad Friedrichshall 2010 / 2011
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955
Ottmar Krug: Deutsche Generale 1918 -1945, Bundesarchiv Freiburg, Sig. MSG 109/10854, Vae - Zwe