Vogel, Emil Wilhelm

 

* 20. Juli 1894, Zwickau

† 1. Oktober 1985, Mülheim a. d. Ruhr

 

Emil Vogel trat am 3. August 1914 als Fahnenjunker in die Königlich Bayerische Armee ein. Er kam dabei zum Ersatz-Bataillon vom 2. königlich bayerisches Pionier-Bataillon. Er kam dann im Februar 1915 zum 2. königlich bayerisches Pionier-Bataillon an die Westfront. Bei diesem wurde er in Flandern am 2. Juni 1915 zum Leutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den 15. November 1913 datiert. Während des Ersten Weltkrieges diente er als Zug- und Kompanieführer in seinem Bataillon. Im Frühjahr 1916 wurde er bei einem Gasangriff vergiftet. Im Herbst 1916 kam er dann an die Ostfront in Rumänien. Im Herbst 1917 kehrte er dann als Adjutant wieder an die Westfront zurück. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem 1. Weltkrieg kämpfte er in den Freikorps "München" und ""Epp". Anschließend wurde er als Leutnant in das Reichsheer übernommen. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. April 1914 korrigiert. Beim Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er dann zum Reichswehr-Schützen-Regiment 42. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er dann zur Kraftfahr-Abteilung 7 in München. Nach kurzer Zeit kam er dann als Ordonanzoffizier zum Regimentsstab vom 19. (Bayer.) Infanterie-Regiment nach München. Im Frühjahr 1922 hat er dann auch in München geheiratet. Am 1. Oktober 1922 wurde er dann zum Regimentsadjutant vom 19. (Bayer.) Infanterie-Regiment in München ernannt. Am 1. August 1923 wurde er als Regiments-Adjutant beim 19. (Bayer.) Infanterie-Regiment zum Oberleutnant befördert. Am 1. Oktober 1924 wurde er dann zum MG-Offizier im Regimentsstab vom 19. (Bayer.) Infanterie-Regiment ernannt. Am 1. Oktober 1926 wurde er dann zur Führergehilfenausbildung in den Stab der 7. Division der Reichswehr nach München versetzt. Am 1. April 1928 wurde er dort zum Hauptmann befördert. Ab dem 1. Oktober 1928 wurde er dann in das Reichsarchiv nach Berlin kommandiert. Am 1. Oktober 1929 wurde er dann in die 13. (Minenwerfer) Kompanie vom 19. (Bayer.) Infanterie-Regiment versetzt, blieb aber weiter nach Berlin kommandiert. Am 1. Februar 1931 wurde er für die nächsten Jahre zum Chef der 11. Kompanie vom 19. (Bayer.) Infanterie-Regiment in Lindau am Bodensee ernannt. Am 1. Oktober 1933 wurde er in das 20. (Bayer.) Infanterie-Regiment versetzt. Er erhielt jetzt die Berechtigung die Uniform eines Stabsoffiziers zu tragen. Bei der Erweiterung der Reichswehr wurde er am 1. Oktober 1934 in den Generalstab des Kommandant von Regensburg versetzt. Dort wurde er am 1. November 1934 zum Major i.G. befördert. Bei der Enttarnung der Verbände am 15. Oktober 1935 kam er dann zum Generalstab der 10. Infanterie-Division. Am 1. August 1937 wurde er zum Oberstleutnant i.G. befördert. Am 12. Oktober 1937 wurde er in den Generalstab des Generalkommando VII. Armeekorps nach München versetzt. Dort fungierte er jetzt die nächsten Jahre als 1. Generalstabsoffizier (Ia). Sein Rangdienstalter wurde später auf den 1. Januar 1937 korrigiert. Bei Beginn des 2. Weltkrieges wurde er dann als Ia bei seinem Generalkommando im Polenfeldzug eingesetzt. Dabei wurden ihm bereits beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Am 23. Oktober 1939 wurde er durch Oberstleutnant Wilhelm Ochsner abgelöst. Dafür wurde er an diesem Tag als Ia in den Generalstab vom Grenzabschnitt-Kommando Nord (3. Armee) versetzt, wo er am 1. Dezember 1939 zum Oberst i.G. befördert wurde. Am 1. Mai 1940 wurde er Chef des Generalstabes des Stellvertretenden Generalkommando I. Armeekorps in Königsberg ernannt. Am 25. Oktober 1940 wurde er dann zum Chef des Generalstabes des neuen XX. Armeekorps ernannt. Mit diesem zog er dann bei Beginn des Sommers 1941 im Ostfeldzug zum Angriff auf Mittelrussland. Am 25. April 1942 wurde ihm das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Am 20. Juni 1942 wurde er abgelöst und in die Führerreserve versetzt. Am 1. September 1942 wurde er dann mit der Führung der 101. Jäger-Division im Kaukasus beauftragt. Am 1. Oktober 1942 folgte dann seine Beförderung zum Generalmajor und damit die offizielle Ernennung zum Kommandeur der 101. Jäger-Division. Am 1. April 1943 wurde er zum Generalleutnant befördert. Am 7. August 1943 wurde er für die Leistungen seiner Division mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Am 29. März 1944 wurde er namentlich im Wehrmachtsbericht genannt: "Bei den harten Abwehrkämpfen im Raum südlich Proskurow hat sich die württembergisch-sudetendeutsche 101. Jägerdivision unter Führung von Generalleutnant Vogel durch besondere Tapferkeit und Standfestigkeit hervorragend ausgezeichnet." Am 14. Mai 1944 wurde ihm dann auch noch das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Am 12. Juli 1944 gab er sein Kommando über die 101. Jäger-Division ab und kam wieder in die Führerreserve. Am 10. August 1944 wurde er mit der Führung des XXXVI. Gebirgskorps in Finnland beauftragt. Am 9. November 1944 wurde er zum General der Gebirgstruppe ernannt. Gleichzeitig wurde er dann auch zum Kommandierenden General des XXXVI. Gebirgskorps ernannt. Bei Kriegsende geriet er in britische Gefangenschaft, aus der er im Dezember 1947 entlassen wurde.

 

Ritterkreuz (7. August 1943) Eichenlaub (14. Mai 1944)

Literatur und Quellen:
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 4 Bände, Bad Friedrichshall, 1996 / 1997
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 9 Bände, 4. überarbeitete Auflage, Bad Friedrichshall 2010 / 2011
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955
Ottmar Krug: Deutsche Generale 1918 -1945, Bundesarchiv Freiburg, Sig. MSG 109/10854, Vae - Zwe