Versock, Johannes Kurt Arnold

 

* 14. Februar 1895, Hütten bei Königstein

† 17. März 1963, Aachen

 

Kurt Versock war der Sohn des Fabrikanten Gottfried Versock und dessen Ehefrau Katharina, geborene Breuer. Er studierte nach seinem Abitur Jura und Volkswirtschaftslehre in Leipzig. Er trat am 21. Oktober 1914 als Fahnenjunker in die Königlich Sächsische Armee ein. Er kam dabei zum 13. Königlich Sächsisches Infanterie-Regiment Nr. 178. Bei diesem wurde er am 25. Juni 1915 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 9. Dezember 1913 datiert. Ab Ende Mai 1916 wurde er als Verbindungsoffizier zum k.u.k. Infanterie-Regiment Nr. 9 eingesetzt. Ab dem 1. November 1916 wurde er als Adjutant und Gerichtsoffizier des III. Bataillons vom 13. Königlich Sächsisches Infanterie-Regiment Nr. 178 eingesetzt. Am 1. März 1917 wurde er zur Feldkriegsschule kommandiert. Ab dem 11. Mai 1917 wurde er als Ordonnanzoffizier im Regimentsstab verwendet. Am 10. Februar 1918 wurde er als Führer der 2. MG-Kompanie seines Regiments eingesetzt. Ab dem 16. Oktober 1918 war er stellvertretender Ordonnanzoffizier im Brigadestab. Am 1. November 1918 kehrte er als Regimentsadjutant zu seinem Regiment zurück. Im 1. Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen auch noch andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Ersten Weltkrieg gehörte er 1919 dem Grenzjäger-Regiment 1 bei der Freiwilligen-Grenzjäger-Brigade 1 an. Im gleichen Jahr wurde er in das vorläufige Reichsheer übernommen. Ab Ende September 1919 wurde er als Regimentssportoffizier eingesetzt. Dabei gehörte er beim 200.000 Mann-Übergangsheer der Reichswehr Mitte Mai 1920 zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 23 der Reichswehr-Brigade 12. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er als Zugführer der 4. (MG) Kompanie vom 10. (Sächs.) Infanterie-Regiment zugeteilt. Bei dieser blieb er mehrere Jahre im Einsatz. Am 2. Januar 1921 hat er die fünfeinhalb Jahre jüngere Gertrud Eva Hulda Höver, älteste Tochter des Zeugoffiziers Major a.D. Julius Peter Höver, in Cunnersdorf geheiratet. Am 4. September 1921 wurde sein Sohn Julius Werner Versock in Kamenz geboren. Anfang der zwanziger Jahre begann er dann am 1. Oktober 1922 seine Führergehilfenausbildung. Etatmäßig blieb er weiter bei seiner Kompanie. Am 1. Januar 1924 wurde er zum Oberleutnant befördert. Er gehörte dabei ab dem 1. Oktober 1923 zur 3. (Eskadron) vom 12. (Sächs.) Reiter-Regiment in Grimma, absolvierte aber noch das zweite Jahr seiner Führergehilfenausbildung. Ab dem 1. Oktober 1924 gehörte er dann wieder mehrere Jahre zur 4. (MG) Kompanie vom 10. (Sächs.) Infanterie-Regiment in Dresden. Am 1. Oktober 1927 wurde er zum Kompaniechef der 16. Kompanie vom 10. (Sächs.) Infanterie-Regiment in Löbau in Sachsen ernannt. Als solcher wurde er am 1. November 1928 zum Hauptmann befördert. Am 1. Oktober 1929 wurde er in den Stab des I. Bataillons vom 10. (Sächs.) Infanterie-Regiment in Dresden versetzt. Am 1. Februar 1930 übernahm er dann für die nächsten Jahre als Chef die 4. (MG) Kompanie vom 10. (Sächs.) Infanterie-Regiment in Dresden. Spätestens 1931 bezog er mit seiner kleinen Familie eine Wohnung in der 1. Etage der Fischhausstraße 6 in Dresden. Am 1. April 1934 wurde er als Lehrer an die Infanterieschule nach Dresden versetzt. Seine Familie wohnte jetzt in der 2. Etage in der Charlottenstraße 5 in Dresden N 6. Am 6. Oktober 1934 wurde sein Sohn Gottfried Versock in Dresden geboren. Während der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht kam er am 1. Januar 1935 durch die Umbenennung der Einrichtung als Taktiklehrer zur Kriegsschule Dresden. Zum 1. April 1935 wurde er zum Major befördert. Auch bei seiner Beförderung zum Oberstleutnant am 1. Januar 1938 gehörte er als Taktiklehrer noch zur Kriegsschule Dresden. Am 1. November 1938 wurde Kurt Versock zum Kommandeur des I. Bataillons vom Gebirgsjäger-Regiment 138 in Leoben ernannt. Zum Beginn des 2. Weltkrieges im Sommer 1939 führte er das Bataillon dann in den Polenfeldzug. Dabei wurde ihm die Spange zum Eisernen Kreuz 2. Klasse verliehen. Nach dem Polenfeldzug wurde er am 10. März 1940 in die Führerreserve OKH versetzt. Seinen Dienst regelte der Wehrkreis XVIII. Von März 1940 bis Oktober 1940 wurde er als Kommandeur der Offiziers-Lehrgänge vom Stellvertretenden Generalkommando XVIII. Armeekorps eingesetzt. Am 1. November 1940 erfolgte seine Beförderung zum Oberst. Zeitgleich wurde er auch zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 31 ernannt. Zum Beginn des Sommers 1941 im Ostfeldzug führte er das Regiment dann beim Angriff auf Südrussland. Kurt Versock führte das Regiment in den Kämpfen in der Ukraine. Dabei wurde ihm bereits nach wenigen Tagen auch die Spange zum Eisernen Kreuz 1. Klasse verliehen. Später führte er das Regiment dann bei den Kämpfen um die Halbinsel Krim. Für die Leistungen des Regiments und für seinen persönlichen Einsatz bei der Eroberung der Festung Sewastopol wurde ihm am 25. August 1942 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Am 1. März 1943 wurde er an der Leningrad-Front vertretungsweise mit der Führung der 24. Infanterie-Division beauftragt. Am 1. Mai 1943 wurde er dann zum Generalmajor befördert und zum Kommandeur der 24. Infanterie-Division ernannt. Am 1. November 1943 folgte seine Beförderung zum Generalleutnant. Am 18. Februar 1944 wurde er durch eine Maschinengewehrkugel schwer verwundet und in ein Lazarett eingewiesen. Deswegen wurde er am 24. Februar 1944 in die Führerreserve OKH versetzt. Seinen Dienst regelte der Wehrkreis IV. Seine private Wohnung befand sich damals noch immer in der 2. Etage in der Charlottenstraße 5 in Dresden N 6. Doch bereits Anfang Juni 1944 konnte er zu seiner Division zurückkehren. Am 20. Juni 1944 wurde ihm das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Am 26. Juni 1944 wurde er wegen der Leistung seiner Division südöstlich von Pleskau namentlich im Wehrmachtsbericht genannt: "In diesen Kämpfen hat sich die sächsische 24. Infanteriedivision unter Führung von Generalleutnant Versock hervorragend bewährt." Am 3. September 1944 gab er sein Kommando ab. Dafür wurde er an diesem Tag mit der Führung des Generalkommando XXXXIII. Armeekorps beauftragt und mit der Organisation der Küstenverteidigung Nordkurlands betraut. Bereits am 1. November 1944 erfolgte seine Beförderung zum General der Gebirgstruppen. Damit wurde er dann zum Kommandierenden General des XXXXIII. Armeekorps ernannt. Am 20. April 1945 gab er sein Kommando ab und wurde in die Führerreserve OKH versetzt. Seinen Dienst regelte der Wehrkreis VII. Bei Kriegsende geriet er in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Aus dieser wurde er im Jahr 1947 wieder entlassen.

Nach dem Krieg wurde Kurt Versock Vorsitzender des Kameradenrings der 24. Infanterie-Division. 1956 veröffentlichte er gemeinsam mit General der Infanterie von Tettau das Buch: "Die Geschichte der 24. Infanterie-Division. 1935 - 1945".

 

Ritterkreuz (25. August 1942)