von Usedom, Horst Viktor

 

* 9. März 1906, Celle bei Hannover

† 14. Oktober 1970, Gauting bei München

 

 

Horst von Usedom war der Sohn vom späteren Generalmajor Ewald von Usedom und dessen Ehefrau Elisabeth Johanna Auguste, geborene Lindenberg. Er trat am 1. April 1925 als Fahnenjunker in die Reichswehr ein. Er kam dabei zum 10. (Preußisches) Reiter-Regiment. Bei diesem wurde er am 1. April 1929 zum Leutnant befördert. Als solcher wurde er anfangs als Eskadronoffizier in der 2. Eskadron seines Regiments in Torgau eingesetzt. Am 1. April 1933 folgte dann seine Beförderung zum Oberleutnant. Daraufhin wurde er zum Regimentsstab vom 10. (Preuß.) Reiter-Regiment nach Züllichau versetzt. Bald drauf hieß das Regiment ab Juli 1933 nur noch 10. Reiter-Regiment. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er am 1. Oktober 1934 zum Reiter-Regiment Gera nach Thüringen versetzt. Privat wohnte er Ende 1935 unter der Adresse Unterm Berge 2 in Langensalza. Bei der Enttarnung der Einheiten kam er dann im Herbst 1935 zum neuen Schützen-Regiment 1 ebenfalls in Thüringen. Am 1. April 1936 zum Hauptmann befördert, wurde er dann zum Chef der 9. Kompanie seines Regiments in Weimar ernannt. Bei Beginn des 2. Weltkrieges im Spätsommer 1939 führte er sein Kompanie dann in den Polenfeldzug. Ab Ende Oktober 1939 wurde er als Bataillonsführer des II. Bataillons vom Schützen-Regiment 111 eingesetzt. Danach wurde er am 20. Dezember 1939 zum Regimentsadjutant vom Schützen-Regiment 110 ernannt. In dieser Funktion wurde er dann im Frühjahr 1940 zum Beginn des Westfeldzuges eingesetzt. Am 20. Mai 1940 wurde er zum Kommandeur des I. Bataillons vom Schützen-Regiment 111 ernannt. Danach wurde er am 1. August 1940 zum Adjutant der 11. Panzer-Division ernannt. Am 1. April 1941 wurde er als solcher zum Major befördert. Mit der 11. Panzer-Division nahm er dann im April 1941 am Balkanfeldzug teil. Bereits am 14. Mai 1941 übernahm er dabei als Kommandeur die Panzer-Aufklärungs-Abteilung 231. Mit dieser nahm er dann im Verband der 11. Panzer-Division ab dem Sommer 1941 im Ostfeldzug beim Angriff auf Südrussland teil. Am 28. November 1941 übernahm er dann als Kommandeur das Kradschützen-Bataillon 61, in dem die Reste seiner Abteilung aufgegangen waren. Für seine Leistungen bei den schweren Abwehrkämpfen vor Moskau erhielt er dann bereits am 31. Dezember 1941 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Am 30. Januar 1942 hat er den 1. Juli 1940 als neues Rangdienstalter als Major zugewiesen bekommen. Am 1. April 1942 übernahm Horst von Usedom als Kommandeur das Kradschützen-Bataillon "Großdeutschland". Dieses führte er im Sommer 1942 bei Woronesh. Zum 1. August 1942 folgte seine Beförderung zum Oberstleutnant. Am 5. Oktober 1942 wurde er zum Kommandeur vom jungen Panzer-Grenadier-Regiments 67 in Frankreich ernannt. Ab August 1943 führte er dieses im Verband der 26. Panzer-Division in den Kämpfen um Italien und wurde dort zum 1. September 1943 zum Oberst befördert. Am 3. März 1944 wurde er in die Führerreserve OKH versetzt, anscheinend wegen einer Verwundung. Am 6. Mai 1944 wurde er wieder kriegsdienstverwendungsfähig. Am 22. Mai 1944 wurde er an die Schule für Fahnenjunker 2 der Panzertruppen nach Groß Glienicke kommandiert. Am 1. Juli 1944 wurde er zu der Fahnenjunkerschule 2 der Panzertruppen nach Groß Glienicke versetzt. Er wurde damit auch Kommandeur des Fahnenjunker-Lehrgangs 2. Am 22. August 1944 wurde er erneut in die Führerreserve OKH versetzt. Seine private Adresse war die Kirchbachstraße 44 in Weimar. Am 4. September 1944 wurde er zum Kommandeur der Panzer-Brigade 112 ernannt. Am 26. September 1944 wurde er wiederin die Führerreserve OKH versetzt. Er übernahm am 12. Oktober 1944 als Kommandeur das Panzer-Grenadier-Regiment 108. Er führte dieses Regiment in Kurland und wurde im Januar 1945 zum Führer der Panzerbrigade "Kurland" ernannt. Am 29. Januar 1945 wurde er mit dem Deutsches Kreuz in Gold ausgezeichnet. Zu gleichen Zeit errang er mit der Brigade während der Kurlandschlachten mehrere Abwehrerfolge, wofür ihm am 28. März 1945 das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen wurde. Vomn 5. April 1945 bis zum 5. Mai 1945 sollte er zum 18. Divisionsführerlehrgang kommandiert werden, was aber nicht wirksam wurde. Ab dem 12. April 1945 führte er stellvertretend die 12. Panzer-Division. Angeblich wurde er noch vor Ende des Krieges zum Generalmajor befördert, aber dafür fehlen Nachweise. Am 8. Mai 1945 geriet er in sowjetische Gefangenschaft. Aus dieser wurde er erst im Oktober 1955 wieder in seine Heimat entlassen. Seine sechseinhalb Jahre jüngere Frau Eugenie von Usedom, geborene Ergmann, war am 19. März 1946 in Weimar in die CDU eingetreten. Sie verließ später aber die Sowjetische Besatzungszone (SBZ) und ging nach Hessen. 1955 lebte sie in der Weserstraße 33 in Frankfurt am Main. 1957 wohnte er als Oberst a.D. im Kettenhofweg in Frankfurt am Main und hatte die Telefonnummer 778728. 1960 ist er als Oberst a.D. im Stettbacher Tal 7 in Seeheim bei Darmstadt verzeichnet. Spätestens ab 1967 ist er in der Fliegerstraße 25 in Gauting bei München ansässig.

 

Ritterkreuz (31. Dezember 1941) Eichenlaub (28. März 1945)

 

Literatur und Quellen:
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 4 Bände, Bad Friedrichshall, 1996 / 1997
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 9 Bände, 4. überarbeitete Auflage, Bad Friedrichshall 2010 / 2011