Todt, Dr. ing. Prof. h.c. Fritz
* 4. September 1891, Pforzheim † 8. Februar 1942, bei Rastenburg (Flugzeugabsturz) |
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Fritz Todt trat nach seinem Abitur im Jahr 1910 als Einjährig Freiwilliger in die Königlich Preußische Armee ein. Der Sohn eines Fabrikanten kam dabei zum 1. Badisches Feldartillerie-Regiment „Großherzog“ Nr. 14 nach Karlsruhe. Danach wurde er 1911 in die Reserve entlassen. Dann begann er 1911 sein Ingenieurstudium an der Technischen Hochschule in München. Bei Ausbruch des 1. Weltkrieges wurde er als Wachtmeister einberufen. Er diente jetzt erneut im 1. Badisches Feldartillerie-Regiment „Großherzog“ Nr. 14 an der Westfront. Im Oktober 1914 wurde er zum Leutnant der Reserve befördert. Als solcher diente er dann als Kompanieführer im 2. Badisches Grenadier-Regiment "Kaiser Wilhelm I." Nr. 110. Ab Januar 1916 wurde er als Beobachter bei der Feldflieger-Abteilung 70 eingesetzt. Ab Anfang Januar 1917 wurde er dann durch die Umbenennung der Abteilung zur Flieger-Abteilung 39 versetzt. Im Juni 1917 wurde er dann zur Armeeabteilung C versetzt. Nach dem Ende des Krieges wurde er aus der Armee entlassen. Danach setzte er sein Studium an der Technischen Hochschule in Karlsruhe fort. 1920 erwarb er sein Diplom als Ingenieur. Als solcher arbeitete er dann anfangs bei der Firm Grün & Bilfinger AG in Mannheim. Im Sommer 1921 heuerte er dann bei der Firma Sager & Woerner in München an. Diese arbeitete auch im Straßenbau. Bereits wenig später trat er Anfang 1923 in die NSDAP ein. Mitte der 20iger Jahre wurde er zum Technischen Leiter der Straßenbau-Abteilung der Firma Sager & Woerner ernannt. 1928 wurde er dann auch zum Technischen Direktor der Firma ernannt. Am 16. Oktober 1931 erwarb er mit "Fehlerquellen beim Bau von Landstraßen aus Teer und Asphalt" seinen Doktortitel. Gleichzeitig wurde er Ehrenmitglied der Technischen Hochschule in Graz. Am 5. Juli 1933 wurde er Generalinspektor für das deutsche Straßenwesen und erhielt damit die Leitung für den Bau der Reichsautobahnen. Weiterhin unterstand ihm das gesamte deutsche Straßenwesen. In der Nähe der Deutschen Alpenstraße in Ramsau bei Berchtesgaden besaß die Familie Todt ein Haus. In seiner Funktion als Generalinspektor gab er die Zeitschrift "Die Strasse" heraus. Im November 1934 übernahm er gleichzeitig die Leitung des Nationalsozialistischen Bundes deutscher Technik (NSBDT) und wurde Leiter des Amtes für Technik, später Hauptamt für Technik. Außerdem wurde er im Jahr 1934 in den Vorstandsrat des Deutschen Museums berufen. 1937 wurde Todt mit dem Werner-von-Siemens-Ring ausgezeichnet. 1937/38 übernahm er dann den Vorsitz vom Verein Deutscher Ingenieure (VDI). Im Jahr 1938 wurde er gemeinsam mit Ernst Heinkel, Ferdinand Porsche und Willy Messerschmitt mit dem 1937 von Adolf Hitler neu gestifteten Deutschen Nationalpreis für Kunst und Wissenschaft, der mit 100.000 Reichsmark dotiert war, ausgezeichnet. Am 20. April 1938 wurde er zum Ehrenprofessor an der Technischen Hochschule in München ernannt. Im Mai 1938 gründete er die, nach ihm benannte, Organisation Todt (OT). Mit dieser war er jetzt für den Ausbau des Westwalls zuständig. Im September 1938 wurde er zum SA-Obergruppenführer ernannt. Am 1. Oktober 1938 wurde er zum Major der Reserve der Luftwaffe ernannt. Im Dezember 1938 wurde Todt Generalbevollmächtigter für die Bauwirtschaft. Bei Beginn des 2. Weltkrieges wurden ihm am 1. September 1939 die Charakter als Generalmajor der Luftwaffe verliehen. Am 17. März 1940 wurde er zum Reichsminister für Bewaffnung und Munition ernannt. Damit leitete er jetzt die gesamte deutsche Kriegswirtschaft. Außerdem baute er jetzt auch den Atlantikwall. Ende Juli 1941 wurde er auch noch zum Generalinspekteur für Wasser und Energie ernannt. Am 4. September 1941, anlässlich seines 50. Geburtstages, gründete er die Dr.-Fritz-Todt-Stiftung, welche den Technikernachwuchs, vor allem begabte junge Leute aus sozial schwachen Familien, durch Ausbildungsbeihilfen fördern sollte. Am 8. Februar 1942 starb er in der Nähe des Führerhauptquartiers bei Rastenburg bei einem Flugzeugabsturz. Posthum wurde ihm am 12. Februar 1942 als Ersten Träger der Deutsche Orden verliehen. Am gleichen Tag wurde er in einem Staatsakt auf dem Invalidenfriedhof in Berlin beigesetzt. Hitler persönlich hielt dabei eine Ansprache.
Verehrte Trauergäste!
Liebe Frau Todt!
Es ist sehr schwer für mich, eines Mannes zu gedenken, von dem die Taten lauter
und eindringlicher zeugen, als es je Worte zu tun vermögen. Als wir die
schreckliche Nachricht von dem Unglück erhielten, dem unser lieber Parteigenosse
Dr. Todt zum Opfer gefallen war, hatten wohl viele Millionen Deutsche die
gleiche Empfindung von jener Leere, die immer dann eintritt, wenn ein
unersetzbarer Mann seinen Mitmenschen genommen wird. Daß aber der Tod dieses
Mannes für uns einen unersetzbaren Verlust bedeutet, weiß das ganze deutsche
Volk. Dabei ist es nicht nur die schöpferische Persönlichkeit, die uns genommen
wurde, sondern es ist auch der treue Mann und unvergeßliche Kamerad, dessen
Weggang uns so schwer trifft. Dr. Todt war Nationalsozialist, und er war dies
nicht nur verstandesmäßig seit dein Augenblick, da er zum 1. Mal Kenntnis von
der Bewegung erhielt, sondern auch aus seinem ganzen Herzen heraus. Die erste
Berührung mit der Partei im Jahre 1922, die erste Begegnung mit mir selbst,
haben diesen Mann nicht nur sofort innerlich zu mir geführt, sondern ihn
verpflichtet, auch nach außen hin zu dem zu stehen, was er als einzige
Möglichkeit einer deutschen Wiedergeburt ansah. Dem Techniker und Ingenieur, der
sich vorübergehend selbst durch seiner Hände Arbeit das Brot verdienen musste,
erschien die Verbindung des nationalen mit dem sozialen Gedanken nicht als ein
Problem oder gar als eine Frage, sondern als die kategorische Pflicht des
Kampfes für eine wahrhafte deutsche Wiederauferstehung die mehr sein mußte als
eine bloße Restauration einer durch den Zusammenbruch sich selbst schon als
überlebt erwiesenen äußeren staatlichen Form. Schon im Jahre 1922 war es diesem
Manne klar, dass das Ziel der deutschen Erhebung nicht eine Restaurierung
zerbrochener alter Formen, sondern eine Revolutionierung des deutschen Geistes,
des deutschen Denkens und damit des deutschen Volkes und seiner inneren
gesellschaftlichen Ordnung sein müsste. Als Dr. Todt zur Bewegung stieß, zählte
er 31 Jahre. Hinter ihm lag ein Leben, das von der Volksschule angefangen, das
Humanistische Gymnasium einschloß. Von 1910 bis 1911 diente der
Einjährig-Freiwillige beim Feldartillerie-Regiment 14 in Karlsruhe. Von 1911.
bis zum August 1914 studierte er wieder als Bauingenieur an den Technischen
Hochschulen in München und Karlsruhe. Schon 1913 bestand er das 1. Vorexamen an
der Technischen Hochschule zu München. Der Kriegsausbruch führte ihn im
Feldartillerie-Regiment 14 zur Westfront. Im Oktober 1914 wird er als Leutnant
der Reserve zum Grenadier-Regiment 110 abkommandiert. In ihm kämpft er bis zum
Januar 1916. Dann tritt er über zur Luftwaffe, wird Fliegerbeobachter und ist
endlich Führer einer selbständigen Fliegerformation bis Kriegsende an der
Westfront. Im Luftkampf wird er auch verwundet. 1919 beendet er sein Studium,
besteht im Winter 1920 an der Technischen Hochschule zu Karlsruhe sein
Diplom-Examen. Seiner Doktorpromotion an der Technischen Hochschule in München
aber liegt das Thema zugrunde. Fehlerquellen beim Bau von Landstraßendecken aus
Teer und Asphalt."
Am 5.1.23 tritt dieser Doktor- Ingenieur Fritz Todt aus Pforzheim endgültig der
NSDAP, bei, und zwar in der Ortsgruppe Eitting in Bayern. Sofort nach Aufhebung
des Verbotes der Partei vom November 23 bis Januar 25 wird er wieder Mitglied.
In der Zwischenzeit agitiert er unentwegt, und erst 1924 werden die
verschiedenen gegen ihn angelaufenen Strafverfolgungen eingestellt. 31 kommt er
zur SA., und zwar wie ein wahrer Nationalsozialist beginnend als einfacher SA.
-Mann. Er wird dann Scharführer. Im selben Jahr erfolgt noch seine Beförderung
zum Standartenführer, um in der Zeit bis 1933 zum Oberführer, Brigadeführer,
Gruppen- und Obergruppenführer emporzusteigen. Allein seine Tätigkeit in der
Partei geht nicht im Dienst der SA. allein auf. Er ist anfangs Mitarbeiter des
Kampfhundes Deutscher Architekten und Ingenieure in München und außerdem
Fachberater für Straßenbau im damaligen Amt für Wirtschaftstechnik und
Arbeitsbeschaffung der NSDAP. 1932 wird er Leiter der Fachgruppe Bau-Ingenieure
und Landesleiter des Kampfbundes Deutscher Architekten und Ingenieure. 1934
erfolgt dann der Zusammenschluss der von ihm geleiteten Abteilung mit der des
Kampfbundes Deutscher Architekten und Ingenieure zum Amt für Technik und endlich
zum NS-Bund Deutscher Technik unter seiner Führung. 1936 wird das Amt für
Technik wegen der besonderen Leistungen zum Hauptamt für Technik erhoben.
Unterdes erfolgt der Eintritt dieses Mannes in jenen Wirkungsbereich, da ihn zum
ersten mal nicht nur das Deutsche Volk, sondern darüber hinaus ein großer Teil
der übrigen Welt kennenlernen sollte. Anschließend an die im Jahre 1933 erfolgte
Eröffnung der Automobilausstellung versuchte ich, die damals proklamierten
Grundsätze auch auf dem Gebiet nicht nur der Verbesserung des schon vorhandenen
deutschen Straßennetzes, sondern der Erbauung neuer besonderer Autostraßen zu
verwirklichen. Es war dies eine allgemeine Planung, die im wesentlichen nur das
Grundsätzliche umfaßte. In Dr. Todt glaubte ich nach langen Prüfungen und
Erwägungen den Mann gefunden zu haben, der geeignet war, eine theoretische
Absicht in die praktische Wirklichkeit umzusetzen.
Eine von ihm herausgegebene Broschüre über neue Wege des Straßenbaues wurde mir
vorgelegt und bestärkte mich noch besonders in dieser Hoffnung. Nach langen
Aussprachen übertrug ich ihm am 30.6.1933 die Aufgabe des Baues der neuen
Reichsautobahnen und im Zusammenhang damit überhaupt die Reformierung des
gesamten deutschen Straßenbauwesens als Generalbauinspektor für das deutsche
Straßenbauwesen. Damit hatte dieser Mann nun einen Rahmen gefunden, den er in
wahrhaft unvergleichlicher und unvergänglicher Weise auszufüllen begann. Die
deutschen Reichsautobahnen sind in der Planung der Anlage und Ausführung das
Werk dieser ganz einmaligen technischen und dabei auch künstlerischen Begnadung.
Diese Straßen sind aus dem Deutschen Reich nicht mehr wegzudenken, sie werden
aber in der Zukunft als selbstverständliche große Verbindungslinien im
gesamteuropäischen Verkehrsraum ihre Fortsetzung finden. Was aber nebenbei noch
in dieser gleichen Zeit in Deutschland an Straßen verbreitert, verbessert,
vergeradet, an schlechten Kurven beseitigt und an Brücken erbaut worden war, ist
so umfangreich, daß nur ein eingehendes Studium einen annähernd dieser Leistung
gerechtwerdenden Gesamteindruck vermitteln kann. Sie alle, meine lieben
Parteigenossen, erinnern sich noch der eindrucksvollen Minuten, in denen unser
Generalbauinspektor für das Straßenwesen Dr. Todt auf den Reichsparteitagen in
Nürnberg, kurz und prägnant zusammengefaßt, das Bild des Werdens einer Aufgabe
zeigte, die weit über den Rahmen aller bisherigen Ingenieurbauten der Welt
hinauszuwachsen begann.
Es war daher nur selbstverständlich, daß dieser Mann endlich zum
Generalbevollmächtigten der Regelung der gesamten Bauwirtschaft ernannt wurde
und dann auch im Vierjahresplan als Generalinspektor für Sonderaufgaben seine
besondere Stellung erhielt. Unterdes begannen rings um Deutschland die Wolken
einer mehr und mehr drohenden Kriegsgefahr aufzusteigen. Als es sich besonders
infolge der unentwegten Hetzreden Churchills und seines Anhangs in England nicht
mehr übersehen ließ, daß sich bei den labilen Verhältnissen der
parlamentarischen Demokratien in diesen Ländern eines Tages ein Wechsel des
Regimes gegen den Frieden ergeben könnte, sah ich mich veranlaßt, die
Verteidigung des Reiches beschleunigt und großzügig sicherzustellen. Ich hatte
den Plan gefaßt, gegenüber der Maginotlinie, aber nach anderen Gesichtspunkten,
ein Festungswerk aufzurichten, das unter allen Umständen, selbst im Falle der
Bindung großer deutscher Streitkräfte im Osten, den lebenswichtigen Westen des
Reiches vor jedem Angriff schützen konnte. Es gab mir einen einzigen Mann, der
in der Lage war, diese ganz einmalige ingenieurtechnische Aufgabe, in der
Weltgeschichte zu lösen, und zwar in kürzester Zeit zu lösen. Als ich am 28. Mai
1938 der Armee und Luftwaffe meinen Entschluß bekanntgab, erteilte ich zugleich
dem Generalbauinspektor Dr. Todt den Auftrag, in Zusammenarbeit mit den
zuständigen militärischen Stellen die Verantwortung und Bauleitung über den
gewaltigsten Teil dieses neuen Riesenwerkes zu übernehmen, unter der Bedingung,
daß bereits spätesten im September 38 mindestens 5000 Beton- und Panzerwerke
fertig bzw. verwendbar sein mußten. Das erste Programm wurde mit insgesamt 12
000 Objekten festgelegt, eine Zahl, die sich durch dauernde Erweiterungen im
gesamten dann einschließlich der Bauten der Luftwaffe sowie der Festungspioniere
in knapp 1,5 Jahren auf rund 23000 erhöhte. Auch die jetzigen Kriegserfahrungen
haben die Überzeugung nur noch verstärkt, daß es keiner Macht der Welt gelungen
wäre, diese gigantischste Festungszone aller Zeiten zu durchbrechen. Dieses
Wunderwerk ist in seiner bautechnischen Planung sowie den rein organisatorischen
Maßnahmen des Bauens sowie des technischen Ausbaues selbst für alle Zeiten mit
dem Namen Dr. Todt verbunden.
Der ausbrechende Krieg aber gab diesem gewaltigsten Organisator der neueren Zeit
sofort neue zusätzliche Aufträge. Ein System großer Aufmarschstraßen mußte in
kürzester Frist in Gebieten des Reiches erstellt werden, die bisher gerade in
ihren Verkehrswegen sehr vernachlässigt worden waren. Tausende und aber Tausende
Kilometer von Straßen wurden entweder neu gebaut oder verbreitert, mit harten
Decken versehen und staubfrei gemacht. Ja, als endlich der Kampf begann,
marschierten die von diesem einmaligen Organisationstalent ins Leben gerufenen
Verbände hinter und mit den Truppen vorwärts, beseitigten Hindernisse und
zerstörte Brücken, verbesserten Straßen, schufen überall neue Übergänge über
Täler, Schluchten, Flüsse, Kanäle und ergänzten so in einer unersetzbaren Weise
die Pioniertruppen, die durch diese Entlastung befähigt wurden, sich enger an
die vorwärtsdrängende Front zu hängen und dadurch noch mehr aktiv in den Kampf
eingreifen konnten, bei dem sie sonst oft nicht zur Stelle hätten sein können.
Der Sieg in Norwegen und der Sieg im Westen brachte neue Aufgaben. Nachdem schon
vorher Parteigenosse Todt zum Reichsminister für Bewaffnung und Munition ernannt
worden war, und damit ein neues wahrhaft ungeheures Gebiet zu ordnen und steuern
hatte, trat nunmehr hinzu die Aufgabe, die eroberten Küsten gegen feindliche
Angriffe durch die Anlage neuer gewaltiger Befestigungen zu schützen. Darüber
hinaus sollten Heimat und Front mit Bauwerken des passiven und aktiven
Luftschutzes versehen werden, die in ihrer Art ebenfalls in der Geschichte
einmalig und bisher unerreicht sind und es wohl noch lange bleiben werden. So
war es seinem Erfindungs- und Organisationsgenie gelungen, in kürzester Frist
für zahlreiche U-Boote Betonbauten zu errichten, die auch durch schwerste Bomben
gänzlich unzerstörbar sind. Gigantische Batterie- Anlagen aus Beton und Stahl
sind unter seiner Leitung entstanden. Für zahllose Hunderttausende an Menschen
wurden Luftschutzräume und Bunker zum Teil in Ausführungen erstellt, die
ebenfalls ihresgleichen in keinem Land der Welt besitzen.
Der Krieg im Osten hat die Organisation Todt wieder vor neue Aufgaben gestellt.
Die Kilometerlängen der ausgebesserten Straßen sowohl als die Zahlen der neu
gebauten Brücken gehen in das unendliche. Dieses ganze ungeheure Werk aber
einschließlich seiner Tätigkeit als Reichsminister für Bewaffnung und Munition
meisterte dieser Mann mit einem Minimum an Hilfskräften. Er war ohne Zweifel auf
diesem Gebiete der bisher größte Organisator, den das deutsche Volk sein eigen
nannte. Fern jeder Bürokratisierung verstand er es, mit einem denkbar geringsten
eigenen Apparat sich all der Stellen und Kräfte zu bedienen, die für die Lösung
seiner Aufgaben entweder früher zuständig oder sonst dafür brauchbar zu sein
schienen. Vieles von dem, was dieser Mann geschaffen hat, wird erst nach dem
Krieg dem deutschen Volk zur Kenntnis und damit wohl zürn bewundernden Staunen
gebracht werden können. Es ist so Einmaliges, was dieser Mann geschaffen hat,
daß wir ihm alle nicht genug dafür danken können. Wenn ich aber nun von dem
Techniker und Organisator Fritz Todt sprach, darin muß ich aber auch noch
besonders des Menschen gedenken, der uns allen so nahe gestanden hat. Es kann
keine bessere Charakterisierung seiner Persönlichkeit geben als die
Feststellung, daß dieser gewaltigste Menschenlenker der Arbeit weder in der
Bewegung noch unter seinen Mitarbeitern jemals einen Feind besessen hat.
Ich selbst muß ihm besonders dafür danken, daß er das nationalsozialistische
Gedankengut, die Ziele der Bewegung im Übermaß seiner Arbeitsbelastung nicht nur
nie verloren oder verlassen hat, sondern im Gegenteil zum Mitschöpfer unserer
Ideenwelt geworden war. Und dies gilt besonders für seine Einstellung zu den
sozialen Problemen des Lebens. Der Mami, der selbst Millionen von Arbeitern
dirigierte, war nicht nur verstandesmäßig, sondern vor allem seinem Herzen nach
ein wirklicher Sozialist. Ihn, den größten Straßenbaumeister aller Zeiten, hat
das Schicksal einst genau so wie mich in meinen jungen Jahren gezwungen, sich
als einfacher Arbeiter das tägliche Brot selbst zu verdienen. Er hat sich dessen
nicht nur nie geschämt, sondern im Gegenteil: es waren später stets Augenblicke
stolzer und beglückender Erinnerungen, wenn er, der gewaltigste Bauleiter, den
die Welt bisher hatte, sein eigenes Bild betrachten oder zeigen konnte, auf dem
er selbst noch von Staub und Schmutz bedeckt, mit zerrissenem Arbeitskleid an
der Straße arbeitete oder vor dem kochenden Teerkessel stand. Er hatte deshalb
auch seine deutschen Straßenbauer - wie er sie nannte - besonders in sein Herz
eingeschlossen. Es war sein ununterbrochenes Streben, ihre sozialen oft so
schweren Lebensbedingungen zu verbessern, an die Stelle der früheren
erbärmlichen Zelte moderne Schlaf- und Aufenthaltsräume zu setzen, den Lagern
den Charakter liebloser Massenquartiere zu nehmen und vor allem im Arbeiter
selbst das Gefühl zu erwecken, daß der Straßenbau - wie überhaupt das ganze
Bauhandwerk - eine Tätigkeit ist, auf die der einzelne jederzeit besonders stolz
sein kann, weil sie Dokumente nicht nur von höchster menschlicher Wichtigkeit,
sondern auch von längster Dauer schaffen. Vor dem Dr. Todt war die Tätigkeit des
Straßenarbeiters nur ein gering angesehener Beruf. Heute sind die Zehntausende
deutscher Straßenbauer eine stolze Gemeinschaft geworden, die sich ihres Wertes
bewußt ist. Er hat damit hier ein Stück nationalsozialistischer Erziehungsarbeit
geleistet, für das wir ihm besonders auch heute noch dankbar sein müssen; denn
wenn jeder menschliche Fortschritt ein Vorbild besitzt, dann hat die
Organisation Todt hier dauernde soziale Vorbilder geschaffen und sie war im
Begriff, diese immer weiter zu entwickeln. Allmählich sollte hier nicht nur ein
soziales Unrecht, sondern eine menschliche gedankenlose Dummheit beseitigt
Nverden, und zwar beseitigt für alle Zeiten. Ob daher dieser Mann mit einem
Arbeiter, mit einem Minister oder mit einem General verkehrte, er ist immer der
gleiche geblieben. Ein ebenso selbstbewußter, wie bescheidener Führer und
besorgter Freund aller anständig schaffenden Volksgenossen. Es ist daher nicht
zu verwundern, wenn dieser Mann, der so sein Volk liebte, in gleicher zärtlicher
Liebe an seiner Familie, seiner Frau und seinen Kindern hing. Den Schöpfer der
größten Bauwerke der Technik führte jede freie Stunde -wenn irgend möglich -
hinein in die großen Schöpfungen der Natur, in das kleine Häuschen am See
inmitten seiner geliebten bayerischen Berge. Als zum Teil schon unter dem Feuer
feindlicher Geschütze der Westwall seine Vollendung fand, während sich in Polen
die Kolonnen der Organisation Todt zum erstenmal den vormarschierenden Armeen
anschlössen und ihnen die Sicherheit des Nachschubs gaben, trug ich mich mit dem
Gedanken, ihm als einem der führendsten Köpfe des deutschen Widerstandes
überhaupt und des deutschen Selbstbehauptungswillens im Kriege das Ritterkreuz
zu verleihen. Ich hin davon abgekommen, weil diese Auszeichnung - so ruhmvoll
sie ist - der Bedeutung dieses Einmaligen niemals hätte gerecht werden können.
Ich hatte schon vorher den Entschluß gefaßt, einen deutschen Orden zu stiften,
der auf dem Grundzeichen unserer Bewegung errichtet, in einigen Klassen die
höchsten Verdienste ehren soll, die ein Deutscher sich für sein Volk erwerben
kann. Ich habe nach dem Abschluß des Feldzuges gegen Frankreich Dr. Todt gesagt,
daß ich ihm die Anerkennung für seine Verdienste einst dadurch bekunden will,
daß er der erste sein wird, dem ich die höchste Klasse dieses Ordens verleihen
werde. Er wollte in seiner Bescheidenheit damals davon nichts wissen. So wie nun
der Nationalorden für Kunst und Wissenschaft, den auch Dr. Todt trägt, als
erstem dem verstorbenen
Professor Troost verliehen wurde, so überreiche ich nun heute namens des
deutschen Volkes und seiner nationalsozialistischen Bewegung den neuen Orden als
erstem unserem lieben und unvergeßlichen Parteigenossen Dr. Todt, dem
Generalinspektor unserer Straßen, dem Erbauer unseres Westwalls, dem Organisator
der Waffen und Munition im größten Kriege unseres Volkes um seine Freiheit und
uni seine Zukunft. Ich selbst kann für mich dem nur wenige Worte anschließen.
Ich habe in diesem Mann einen meiner treuesten Mitarbeiter und Freunde verloren.
Ich fasse seinen Tod auch auf als einen Beitrag der nationalsozialistischen
Bewegung zum Freiheitskampf unseres Volkes.