Teßmar, Günther

 

* 31. Oktober 1884, Gut Brodziszewo (Bronchewo), Kreis Samter

† 13. Oktober 1945, vermisst

 

 

Günther Teßmar trat nach seiner Kadettenausbildung am 14. März 1905 als Leutnant ohne Patent in die Königlich Preußische Armee ein. Der Sohn eines Rittergutpächters kam dabei zum 1. Masurisches Infanterie-Regiment Nr. 146. Am 14. Juni 1906 erhielt er bei diesem auch sein Patent als Leutnant. Am 1. Oktober 1908 wurde er dann als Leutnant zum Telegraphen-Bataillon Nr. 2 in der Provinz Brandenburg kommandiert. 1911 wurde er dann zum Adjutant des I. Bataillons vom 1. Masurisches Infanterie-Regiment Nr. 146 ernannt. 1913/14 wurde er zur Gewehrfabrik Spandau kommandiert. Am 19. Juni 1914 wurde er zum Oberleutnant befördert. Im Ersten Weltkrieg wurde er dann als Zug- und Kompanieführer eingesetzt. Im Jahr 1914 wurde er verwundet. Am 24. Juli 1915 wurde er zum Hauptmann befördert. Als solcher hat er am 9. August 1915 Irmgard Schmid geheiratet. Danach wurde er bei der MG-Schule Shitomir eingesetzt. Im Ersten Weltkrieg wurde er nicht nur mehrfach verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Silber widerspiegelte. Im 1. Weltkrieg wurde ihm auch beide Eiserne Kreuze verliehen. Am 1. Mai 1919 wurde er dann als Hauptmann mit seinem alten Rangdienstalter in das Reichsheer übernommen. Beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 39. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres wurde er anfangs als Kompaniechef in das 3. (Preuß.) Infanterie-Regiment übernommen. 1920/21 wurde er dann als Chef der 13. (Minenwerfer-) Kompanie zum 2. (Preuß.) Infanterie-Regiment nach Allenstein versetzt. In dieser Funktion wurde er dann die nächsten Jahre eingesetzt. 1924/25 wurde er dann zur 13. (Minenwerfer-) Kompanie vom 1. (Preuß.) Infanterie-Regiment nach Königsberg versetzt. Am 1. Oktober 1925 wurde er dann in den Regimentsstab vom 1. (Preuß.) Infanterie-Regiment ebenfalls in Königsberg versetzt. Am 1. Februar 1928 wurde er dann in den Stab vom Infanterieführer I nach Allenstein versetzt. Bei diesem wurde er am 1. März 1928 zum Major befördert. 1928/29 wurde er dann in den Stab des I. (Anhalt.) Bataillons vom 12. Infanterie-Regiment nach Dessau versetzt. Am 1. Oktober 1929 wurde er dann zum Kommandeur des (Preuß.) Ausbildungs-Bataillons vom 12. Infanterie-Regiment in Halberstadt ernannt. Diese Funktion übte er dann mehrere Jahre aus. Dabei wurde er am 1. Februar 1933 zum Oberstleutnant befördert. Am 1. Oktober 1933 wurde er dann zur Kommandantur von Oppeln versetzt. Bei dieser wurde er dann auch bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht verwendet. Dabei wurde er am 1. Februar 1935 zum Oberst befördert. Bei der Enttarnung der Verbände wurde er am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 28 in Oppeln ernannt. Im Frühjahr 1936 gab er sein Kommando ab und wurde dafür zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 38 ernannt. Bereits nach kürzerer Zeit gab er dieses Kommando wieder ab. Er wurde dann als Offizier z.b.V. zum Oberbefehlshaber des Heeres versetzt. Am 1. August 1936 wurde er dann zu den Ergänzungsoffizieren überführt. Dabei wurde er als Oberst (E) zum Ausbildungsleiter Müllheim/Baden ernannt. Am 31. März 1937 wurde er dann aus der Wehrmacht verabschiedet.

Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939 wurde er dann wieder zur Verfügung des Heeres gestellt. Am 1. Dezember 1939 wurde er dann zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 332 ernannt. Dieses stellte er dann in der nächsten Zeit im Raum Posen auf. Im Frühjahr 1940 verlegte er mit seinem Regiment im Verband der 197. Infanterie-Division in die Saarpfalz verlegt. Ab dem Sommer 1940 wurde er mit seinem Regiment als Besatzungstruppe in der Niederlande eingesetzt. Als das Infanterie-Regiment 332 dann im Juli 1941 im Verband der 197. Infanterie-Division an die Ostfront verlegte, gab er sein Kommando ab. Er wurde jetzt in die Führerreserve versetzt. Am 17. Januar 1942 wurde er dann zum Leiter der Genesenen-Sammelstelle Warschau ernannt. Als solcher wurde er am 1. Oktober 1944 zum Generalmajor z.V. befördert. Am 31. Oktober 1944 wurde seine Mobilmachungsverwendung aufgehoben. Am 13. Oktober 1945 wurde er von den Besatzungstruppen der Roten Armee verschleppt. Seither gilt er als vermisst. Anscheinend wurde er 1945 für tot erklärt.