Sintzenich, Rudolf

 

* 13. Juli 1889, München

† 24. Dezember 1948, München

 

Rudolf Sintzenich trat 1908 als Fahnenjunker in die Königlich Bayerische Armee ein. Dabei kam der Sohn eines Staatsbahn-Inspektors zum 11. Königlich Bayerisches Infanterie-Regiment "von der Tann". Bei diesem wurde er am 23. Oktober 1910 zum Leutnant befördert. Als solcher wurde er dann die nächsten Jahre als Kompanieoffizier im 11. Königlich Bayerisches Infanterie-Regiment "von der Tann" eingesetzt. Ab 1913 wurde er dann als Bataillonsadjutant im 11. Königlich Bayerisches Infanterie-Regiment "von der Tann" eingesetzt. Vor dem 1. Weltkrieg gehörte er als solcher noch immer zu seinem Regiment. Am 1. Juni 1915 wurde er zum Oberleutnant befördert. Als solcher wurde er dann als Regimentsadjutant im 11. Königlich Bayerisches Infanterie-Regiment "von der Tann" eingesetzt. Später wurde er dann als Adjutant bei der 6. königlich bayerische Infanterie-Brigade eingesetzt. Als solcher wurde er am 21. August 1918 auch zum Hauptmann befördert. Im 1. Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch weitere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er als Hauptmann in das Reichsheer übernommen. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 18. April 1917 festgelegt. Beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 wurde er als Kompaniechef im Reichswehr-Infanterie-Regiment 48 eingesetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er dann als Kompaniechef zum 20. (Bayer.) Infanterie-Regiment. Spätestens ab dem Frühjahr 1924 wurde er dann im Regimentsstab vom 20. (Bayer.) Infanterie-Regiment in Regensburg verwendet. Im Frühjahr 1926 wurde er als Chef der 3. Kompanie vom 20. (Bayer.) Infanterie-Regiment ebenfalls in Regensburg eingesetzt. Noch im Jahr 1926 wurde er dann wieder in den Regimentsstab vom 20. (Bayer.) Infanterie-Regiment nach Regensburg versetzt. Am 1. Februar 1928 wurde er dann als Adjutant zum Infanterieführer VII nach München versetzt. Dort wurde er dann die nächsten Jahre eingesetzt. Dabei wurde er am 1. August 1930 auch zum Major befördert. 1931/32 wurde er in den Stab vom 17. (Bayer.) Reiter-Regiment nach Bamberg versetzt. Am 1. Oktober 1933 wurde er dann als Adjutant zum Stab der 7. Division der Reichswehr ebenfalls in München versetzt. Dadurch kam er dann bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht zum Befehlshaber im Wehrkreis VII. Bei diesem wurde er am 1. April 1934 zum Oberstleutnant befördert. Bei der Enttarnung des Stabes gehörte er dann ab dem Frühjahr 1934 als Adjutant zum Generalkommando VII. Armeekorps. Bei der Enttarnung der anderen Einheiten wurde er am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur vom neuen Infanterie-Regiment 61 in München ernannt. Diese Funktion übte er dann wieder mehrere Jahre aus. Als solcher wurde er dann am 1. März 1936 zum Oberst befördert. Auch zu Beginn des 2. Weltkrieges im Sommer 1939 war er noch der Kommandeur vom Infanterie-Regiment 61. Er führte es dann zuerst in den Polenfeldzug. Dabei wurden ihm bereits beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Danach wurde er am 1. Dezember 1939 zum Generalmajor befördert. Anfang Januar 1940 gab er dann sein Kommando über das Infanterie-Regiment 61 ab. Er wurde dafür dann zum Kommandant des rückwärtigen Armeegebiets 671 (Korück 671) ernannt. Bereits am 1. April 1940 wurde er dann durch die Umbenennung seines Stabes zum Oberfeldkommandant der Oberfeldkommandantur 671 (OFK 671) ernannt. Bereits wenige Tage später gab er sein Kommando an Generalmajor Wilhelm Lindemann ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Dafür wurde er dann Ende April 1940 zum Kommandeur der 33. Infanterie-Division ernannt. Diese führte er dann bereits wenige Tage später in den Westfeldzug gegen Frankreich. Danach wurde ihm am 15. August 1940 für die Führung der Division das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Anfang Oktober 1940 gab er sein Kommando über die 33. Infanterie-Division kurz vor deren Umgliederung zur 15. Panzer-Division an Generalmajor Friedrich Kühn ab. Er wurde dafür zum Kommandeur der neuen 132. Infanterie-Division ernannt. Im Frühjahr 1941 führte er dann seine Division in den Balkanfeldzug. Im Sommer 1941 führt er seine 132. Infanterie-Division dann im Ostfeldzug beim Angriff auf Südrussland. Am 1. Dezember 1941 wurde er dann zum Generalleutnant befördert. 1942 gab er sein Kommando an Generalmajor Fritz Lindemann ab und wurde dafür erneut in die Führerreserve versetzt. Am 1. April 1942 wurde er dann zum Kommandeur der Division Nr. 147 in Augsburg ernannt. Durch die Umbenennung seines Stabes wurde er am 1. Oktober 1942 zum Kommandeur der 147. Reserve-Division ernannt. Mit dieser verlegte er dann in die Ukraine. Ende Dezember 1942 gab er sein Kommando dort ab und wurde erneut in die Führerreserve versetzt. Am 1. März 1943 wurde er dann zum Inspekteur der Wehrersatzinspektion München ernannt. Mitte Januar 1944 wurde er dann zum Kommandeur der Division Nr. 467 ernannt. Angeblich gab er am 1. Februar 1944 sein Kommando für einen längeren Zeitraum an den stellvertretenden Führer Generalleutnant Walter Poppe ab. Ende April 1944 soll er es dann von diesem wieder übernommen haben. Am 26. März 1945 wurde er dann durch die Umbenennung seines Stabes zum Kommandeur der Division Nr. 407 ernannt. Mitte April 1945 meldete er sich krank und übergab dabei die Division an einen Oberst. Am 30. April 1945 geriet er dann in westalliierte Gefangenschaft. Aus dieser wurde er dann zu Weihnachten 1947 entlassen. Gerade einmal ein Jahr später ist er in seiner Heimatstadt gestorben.

 

Ritterkreuz (15. August 1940)