Schwartz, Karl Wolfgang

 

* 5. Juli 1872, Berlin

† 13. April 1945, (Berlin)

 

 

Wolfgang Schwartz war der Sohn vom Bankier und Kaufmann Karl Albert Schwartz und dessen Ehefrau Marie Elise, geborene Noetzel. Er trat am 1. Oktober 1892 als Fahnenjunker in das Königlich Preußische Heer ein. Der Sohn vom kam dabei zum Thüringisches Ulanen-Regiment Nr. 6 nach Hanau. Bei diesem wurde er am 20. Mai 1893 zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 19. Dezember 1893 zum Sekondeleutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den gleichen Tag datiert. Als solcher wurde er dann als Eskadronoffizier im Thüringisches Ulanen-Regiment Nr. 6 eingesetzt. 1897 wurde er dann zum Regimentsadjutant vom Thüringisches Ulanen-Regiment Nr. 6 in Hanau ernannt. Diese Funktion übte er dann für etwa drei Jahre aus. Dabei wurde er am 1. Januar 1899 durch die Umbenennung seines Dienstgrades zum Leutnant ernannt. Am 23. März 1901 wurde er für ein Jahr beurlaubt. Nach einem Jahr trat er als Eskadronoffizier wieder seinen Dienst im Thüringisches Ulanen-Regiment Nr. 6 an. Am 11. September 1903 wurde er dann in seinem Regiment zum Oberleutnant befördert. Am 21. Mai 1906 wurde er erneut beurlaubt. 1907/08 wurde er dann wieder als Regimentsadjutant vom Thüringisches Ulanen-Regiment Nr. 6 verwendet. Seine Mutter starb am 8. Mai 1908 in Berlin. Am 14. Oktober 1908 (standesamtlich) und 15. Oktober 1908 (kirchlich) hat er die über neun Jahre jüngere Florence Murelle Maria von Werner, Tochter vom Oberstleutnant Max von Werner, in Frankfurt am Main geheiratet. Aus der Ehe entsprangen anscheinend drei Töchter (Karola, Gabriele und Marie). Am 27. Januar 1909 wurde er zum Rittmeister befördert. Als solcher wurde er am 21. Dezember 1909 zum Chef der 5. Eskadron vom Thüringisches Ulanen-Regiment Nr. 6 in Hanau ernannt. Am 27. Juli 1912 wurde seine Tochter Karola Ernestine Elisabeth Schwartz in Hanau-Kesselstadt geboren. In dieser Funktion wurde er auch noch kurz vor dem Beginn vom 1. Weltkrieg im Sommer 1914 verwendet. Er kam dann auch als solcher bei Kriegsausbruch an die Front. Am 24. Dezember 1914 wurde er als Adjutant zur 50. Infanterie-Division versetzt. Am 5. März 1915 wurde er als Adjutant zur 56. Infanterie-Division versetzt. Sein Vater starb am 17. April 1915 in Berlin-Steglitz. Als Divisionsadjutant wurde er am 21. August 1915 zum Major befördert. Seine Funktion übte er mehr als zwei Jahre aus. Im Juni 1917 wurde er dann als Bataillonskommandeur zum 2. Nassauisches Infanterie-Regiment Nr. 88 versetzt. Am 1. August 1917 wurde seine Tochter Maria Luise Gabriele in Hanau-Kesselstadt geboren. Mitte September 1918 wurde er dann zum Kommandeur vom Kavallerie-Schützen-Regiment 11 an der Westfront ernannt. Dabei handelte es sich um das unberittene ehemalige 2. Brandenburgisches Ulanen-Regiment „Graf Haeseler“ Nr. 11. Zwei Wochen später geriet er am 27. September 1918 in Kriegsgefangenschaft. Aus der Gefangenschaft wurde er erst zum 1. Januar 1920 wieder entlassen. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben dem Preußischen Roter-Adler-Orden 4. Klasse, dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und beiden Eisernen Kreuzen noch einige andere Auszeichnungen verliehen. Danach wurde er dann als Major mit seinem alten Rangdienstalter in das vorläufige Reichsheer übernommen. Beim 200.000 Mann-Übergangsheer Mitte Mai 1920 gehörte er zum Regimentsstab vom Reiter-Regiment 16. Dort erhielt er dann seine Einweisung als Regimentskommandeur. Auch bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr ist er am 1. Oktober 1920 noch beim 16. Reiter-Regiment zu finden. Am 18. Dezember 1920 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Oktober 1920 festgelegt. Am 3. August 1921 wurde er dann als Nachfolger von Oberstleutnant Kurt Kalau vom Hofe zum Kommandeur vom 5. (Preuß.) Reiter-Regiment in Stolp ernannt. Diese Funktion übte er dann viele Jahre aus. Dabei wurde er am 1. Februar 1925 zum Oberst befördert. Am 31. Januar 1927 übergab er sein Kommando über das 5. (Preuß.) Reiter-Regiment an Oberstleutnant Wilhelm von Kleist. An diesem Tag wurde er auch aus dem aktiven Dienst der Reichswehr verabschiedet. Dabei wurden ihm die Charakter als Generalmajor verliehen. Er erhielt dann weder in der Reichswehr noch in der Wehrmacht wieder ein Kommando. Spätestens ab 1938 wohnte er in der Südenstraße 26 in Berlin-Steglitz und hatte die Telefonnummer 796061. Wenige Wochen vor der deutschen Kapitualtion ist er gestorben. Seine Ehefrau starb am 12. Oktober 1947 in Lauterbach in Hessen. Als Todesursache wurden Carzinose und Kachexie angegeben.

Er hatte mehrere Geschwister:
Seine älteste Schwester war die am 19. Januar 1870 in Berlin geborene Mathilde Charlotte Schwartz. Diese heiratete am 2. Juli 1896 den fast siebeneinhalb Jahre älteren Hauptmann und Chef der 13. Kompanie vom 2. Hanseatisches Infanterie-Regiment Nr. 76, Conrad Otto Stephan Wiesand, Sohn vom Rittergutsbesitzer Georg Wilhelm Wiesand, in Berlin-Steglitz. Am 17. November 1897 wurde der erste Sohn Carl Wilhelm Stephan Wolfgang Wiesand in Hamburg geboren. Der Ehemann wurde am 15. Juni 1899 in das 2. Rheinisches Infanterie-Regiment "von Goeben" Nr. 28 versetzt. 1907 war der Ehemann Chef der 8. Kompanie vom 2. Rheinisches Infanterie-Regiment "von Goeben" Nr. 28 in Koblenz. Am 18. Mai 1907 wurde er zum überzähligen Major befördert und trat zum Regimentsstab über. Am 20. Februar 1908 wurde die Tochter Helena Charlotte Marie-Gabriele Wiesand in Koblenz geboren, bei deren Taufe Oberleutnant Wolfgang Schwartz als Taufzeuge fungierte. Am 15. August 1910 wurde der Sohn Lienhart Wiesand in Koblenz geboren, wo der Ehemann noch immer als Major im Regimentsstab vom 2. Rheinisches Infanterie-Regiment "von Goeben" Nr. 28 diente. Am 22. März 1910 wurde der Major Stephan Wiesand als Nachfolger von Oberstleutnant Scheins zum Kommandeur des I. Bataillons vom 2. Rheinisches Infanterie-Regiment "von Goeben" Nr. 28 in der Festung Ehrenbreitstein ernannt. Ab dem 7. November 1910 trug der Sohn die Namen Lienhart Martin Wiesand. 1913 wurde der Ehemann Stephan Wiesand als Oberstleutnant mit der Regimentsuniform und Pension verabschiedet. Der Sohn Wolfgang Wiesand ist am 22. März 1914 als Leutnant ohne Patent von der Haupt-Kadettenanstalt zum 2. Unter-Elsässisches Infanterie-Regiment Nr. 137  überwiesen wurden. Er hat später ein Patent als Leutnant vom 22. Juni 1914 erhalten. Wolfgang Wiesand ist im 1. Weltkrieg am 1. Oktober 1914 bei La Chavatte als Leutnant vom 2. Unter-Elsässisches Infanterie-Regiment Nr. 137 gefallen. Im 1. Weltkrieg wurde auch der Ehemann wiederverwendet. Er kam dabei als Oberst a.D. beim Stellvertretenden Generalkommando VIII. Armeekorps zum Einsatz. 1925 lebte die Familie in der 1. Etage der Schloßstraße 39 in Berlin-Steglitz. Es gab auch noch eine Tochter mit dem Namen Stephanie, welche später Schauspielrin wurde und zeitweise mit einem Herrn Henrichs verheiratet war und 1942 in Kiel lebte. Am 9. April 1940 gegen 13 Uhr ist der Sohn Hauptmann Lienhart Martin Wiesand als Staffelkapitän der 1. Staffel der Küstenfliegergruppe 506 im Luftkampf bei Trondheim in Norwegen gefallen. Seine Schwester Charlotte Wiesand starb am 27. Juli 1942 um 14 Uhr im Städtischen Krankenhaus Berlin-Steglitz. Der Ehemann war der Oberst a.D. Conrad Otto Stephan Wiesand und starb erst im hohen Alter im Jahr 1956. Die Tochter Marie-Gabriele Wiesand war als Gewerbe-Oberlehrerin a.D. in Baden-Baden wohnhaft und starb 1993.
Eine weitere ältere Schwester war die am 2. März 1871 in Berlin geborene Victoria Gabriele Schwartz. Diese starb ledig am 19. April 1945 um 7:30 Uhr in der Sophie-Charlotten-Straße 115 in Berlin-Charlottenburg im Städtischen Bürgerhospital. Auf dem Grabstein steht der 18. April 1945 als Todesdatum.
Sein jüngerer Bruder war der am 12. November 1874 in Berlin geborene Robert Martin Schwartz. Sein Bruder starb am 9. November 1908 als Gerichtsassessor im Alter von 33 Jahren im Garten des eigenen Grundstückes in der Schloßstraße 39 in Berlin-Steglitz. Als Geburtsdatum auf dem Grabstein wurde der 12. November 1875 vermerkt, was aber definitv falsch ist.