Schwalbe, Eugen Felix

 

* 25. März 1892, Kleinprießligk in Sachsen

† 12. Juni 1974, Bielefeld

 

Felix Schwalbe trat am 1. April 1912 als Einjährig Freiwilliger in die Königlich Preußische Armee ein. Der Sohn vom Landwirt Reinhold Schwalbe kam dabei zum 3. Königlich Sächsisches Infanterie-Regiment "König Ludwig III von Bayern" Nr. 102. Bei Ausbruch des 1. Weltkrieges kam er dann Anfang August 1914 als Vizefeldwebel mit dem 14. Königlich Sächsisches Infanterie-Regiment Nr. 179 an die Front. Am 22. Dezember 1914 wurde er zum Leutnant der Reserve befördert. Am 31. Mai 1916 wurde ihm der Königlich Sächsische Militär St. Heinrichs-Orden verliehen. Am 26. März 1917 wurde er im 14. Königlich Sächsisches Infanterie-Regiment Nr. 179 in den aktiven Dienst übernommen. Am 20. Oktober 1918 wurde er zum Oberleutnant befördert. Im 1. Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch weitere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er ab Anfang Februar 1919 beim Freiwilligen-Regiment 18 im Freikorps eingesetzt. Ende 1919 wurde er dann als Oberleutnant in das Reichsheer übernommen. Er kam dabei als Kompanieführer zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 24. Auch beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 wurde er weiter dort eingesetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er dann zum 10. (Sächs.) Infanterie-Regiment. Am 1. Oktober 1921 wurde er dann als Batterieoffizier im 4. Artillerie-Regiment eingesetzt. Von dort wurde er zur Führergehilfenausbildung zum Stab der 4. Division der Reichswehr nach Dresden kommandiert. Am 1. Juli 1922 hat er dann ein Patent als Oberleutnant vom 20. Juni 1918 erhalten. Am 1. Oktober 1922 wurde er wieder zum 11. (Sächs.) Infanterie-Regiment versetzt. Spätestens im Frühjahr 1924 wurde er dann als Kompanieoffizier in die 11. Kompanie vom 11. (Sächs.) Infanterie-Regiment nach Leipzig versetzt. Im Frühjahr 1925 gehörte er zum Stab des II. Bataillons vom 11. (Sächs.) Infanterie-Regiment in Leipzig. Im Frühjahr 1926 gehörte er dann zur 13. (Minenwerfer) Kompanie vom 11. (Sächs.) Infanterie-Regiment in Leipzig. Am 1. Februar 1927 wurde er zum Hauptmann befördert. Als solcher wurde er dann mindestens für die nächsten 6 Jahre zum Chef der 1. Kompanie vom 11. (Sächs.) Infanterie-Regiment in Freiberg in Sachsen ernannt. Am 15. September 1928 hat er Elsbeth Kmoth geheiratet. Am 1. Dezember 1932 wurde er zur Kommandantur der Festung Küstrin versetzt. Bei dieser wurde er zum 1. September 1934 zum Major befördert. Während der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er als solcher am 1. Juni 1935 zum Kommandeur des I. Bataillons vom Infanterie-Regiment Rastenburg in Rastenburg ernannt. Am 15. Oktober 1935 wurde er dann durch die Umbenennung seines Regiments zum Kommandeur des I. Bataillons vom Infanterie-Regiment 23 in Rastenburg ernannt. Als solcher wurde er zum 1. März 1937 zum Oberstleutnant befördert. Ab Februar 1939 wurde er zur Einweisung als Regimentskommandeur im Regimentsstab vom Infanterie-Regiment 49 in Breslau eingesetzt. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939 wurde er am 26. August 1939 zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 461 ernannt. Mit diesem wurde er dann zuerst im Polenfeldzug eingesetzt. Am 1. März 1940 wurde er zum Oberst befördert. Im Frühjahr 1940 führte er das Infanterie-Regiment 461 dann im Westfeldzug. Bereits danach trug er beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen. Außerdem wurde ihm am 13. Juli 1940 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Ende Juli 1940 gab er sein Kommando ab. Er wurde dafür zum Leiter der Heeres-Kontrollkommission III ernannt. Am 1. Februar 1941 wurde er dann zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 109 ernannt. Dieses befand sich zu dieser Zeit als Besetzungstruppe an der Kanalküste. Im Frühjahr 1941 verlegte er mit dem Regiment nach Ostpreußen. Von dort aus führte er das Regiment zu Beginn des Sommers 1941 in den Ostfeldzug beim Angriff auf Mittelrussland. Am 11. Februar 1942 gab er sein Kommando ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Am 27. September 1942 wurde mit der Führung der neuen 344. Infanterie-Division beauftragt. Zum 1. Oktober 1942 wurde er zum Generalmajor befördert. Als solcher wurde er jetzt auch zum Kommandeur der 344. Infanterie-Division ernannt. Am 1. Oktober 1943 wurde er zum Generalleutnant befördert. Am 30. Oktober 1943 wurde ihm das Deutsches Kreuz in Silber verliehen. Im September 1944 gab er sein Kommando ab und wurde dafür zum Kommandeur der 719. Infanterie-Division ernannt. Für seine vorherige Tätigkeit wurde ihm am 7. Dezember 1944 noch das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Damit war er einer der wenigen Träger (12) von beiden Varianten des Deutschen Kreuzes. Im Dezember 1944 führte er stellvertretend das Generalkommando LXVII. Armeekorps. Am 22. Dezember 1944 gab er sein Kommando ab. Er wurde dafür mit der Führung vom LXXXVIII. Armeekorps in den Niederlanden beauftragt. Am 1. März 1945 wurde er zum General der Infanterie befördert. Als solcher wurde er jetzt auch zum Kommandierenden General vom LXXXVIII. Armeekorps ernannt. In dieser Funktion verblieb er bis zur Kapitulation am 8. Mai 1945.

 

Ritterkreuz (13. Juli 1940)