Schroeder, Otto Karl Eduard

 

* 19. März 1877, Dresden

† 10. Januar 1946, Lager Tiflis (Gefangenschaft)

 

 

Otto Schroeder trat am 1. April 1895 als Avantageur (Fahnenjunker) in die Königlich Sächsische Armee ein. Der Sohn von Oberst Friedrich Wilhelm Schröder kam dabei zum 8. Königlich Sächsisches Infanterie-Regiment "Prinz Johann Georg" Nr. 107 nach Leipzig. Vom 1. Oktober 1895 bis zum 30. Juni 1896 wurde er zur Kriegsschule nach Potsdam kommandiert. Auf dieser wurde er am 22. November 1895 zum Portepeefähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 29. Juli 1896 zum Sekondeleutnant befördert. Das Patent wurde dabei später auf den 27. Januar 1897 datiert. Als solcher wurde er dann als Kompanieoffizier im 8. Königlich Sächsisches Infanterie-Regiment "Prinz Johann Georg" Nr. 107 eingesetzt. Durch die Umbenennung seines Dienstgrades wurde er am 1. Januar 1899 zum Leutnant ernannt. Am 1. Oktober 1899 wurde er dann bis zum 28. Februar 1900 für das Winterhalbjahr an die Militär-Turnanstalt kommandiert. Danach kam er wieder zum 8. Königlich Sächsisches Infanterie-Regiment "Prinz Johann Georg" Nr. 107 zurück. Am 1. Oktober 1901 wurde er dann für fast drei Jahre für seine Generalstabsausbildung zur Kriegsakademie nach Berlin kommandiert. Dabei wurde er am 23. April 1904 zum Oberleutnant befördert. Ende Juli 1904 kehrte er wieder zum 8. Königlich Sächsisches Infanterie-Regiment "Prinz Johann Georg" Nr. 107 zurück. Am 1. April 1905 wurde er zum Königlich Sächsischen Generalstab nach Dresden kommandiert. Am 24. Februar 1908 wurde er dann zum 12. Königlich Sächsisches Infanterie-Regiment Nr. 177 versetzt. Am 26. September 1908 hat er Hanka-Johanna Warmuth geheiratet. Am 20. Oktober 1909 wurde er dann zum Generalstab vom XII. Armeekorps nach Dresden kommandiert. Am 21. November 1909 wurde er dann in den Generalstab vom XII. Armeekorps nach Dresden versetzt. Am 23. Mai 1910 wurde er zum Hauptmann befördert. Am 20. März 1911 wurde er dann als Kompaniechef zum 4. Königlich Sächsisches Infanterie-Regiment Nr. 103 versetzt. Bei der Mobilmachung für den 1. Weltkrieg wurde er Anfang August 1914 wieder zum Generalstab vom XII. Armeekorps versetzt. Am 18. März 1915 wurde er als 1. Generalstabsoffizier (Ia) zum Generalstab der 23. Division versetzt. Als solcher wurde er am 14. Juli 1915 zum Major befördert. Mitte Dezember 1915 wurde er für einige Tage als Bataillonsführer zum Königlich Sächsisches Schützen (Füsilier)-Regiment "Prinz Georg" Nr. 108 kommandiert. Von Ende März 1917 bis Mitte April 1917 wurde er dann als Bataillonsführer zum 2. Königlich Sächsisches Grenadier-Regiment "Kaiser Wilhelm, König von Preußen" Nr. 101 kommandiert. Am 18. Mai 1917 wurde er dann zum Ia vom Generalstab des XII. Reservekorps ernannt. Am 18. Juni 1918 wurde er zum Ia der 10. Armee ernannt. Diese Position behielt er dann bis zum Ende des 1. Weltkrieges. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und beiden Eisernen Kreuzen noch sehr viele andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er ab dem 1. März 1919 beim 4. Königlich Sächsisches Infanterie-Regiment Nr. 103 eingesetzt. Mitte des Monats wurde er dann zum litauischen Verteidigungsministerium kommandiert. Im Jahr 1919 wurde er dann als Major in das vorläufige Reichsheer übernommen. Mitte September 1919 kam er zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 103 der Reichswehr-Brigade 3. Bei der Bildung des Übergangsheeres wurde am 1. Oktober 1919 zum Reichswehr-Gruppenkommando 1 nach Berlin versetzt. Mitte Januar 1920 wurde er dann zum Leiter des Verbindungsstabes des Reichswehrministeriums (RWM) zum VI. Armeekorps der Heeres-Friedenskommission (Heeresfriko) ernannt. Auch beim 200.000 Mann-Übergangsheer der Reichswehr im Frühjahr 1920 wurde er in dieser Funktion eingesetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr am 1. Oktober 1920 wurde er dann der Heeresfriko im RWM als Referent zugeteilt. Am 30. November 1920 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Das Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Oktober 1920 festgelegt. Am 1. April 1923 wurde er dann zum Regimentsstab vom 5. (Preuß.) Infanterie-Regiment nach Stettin versetzt. Am 1. April 1925 wurde er zum Oberst befördert. An diesem Tag wurde er dann auch als Nachfolger von Oberst Hans Freiherr Seutter von Lötzen zum Chef des Stabes der 4. Division der Reichswehr in Dresden ernannt. Am 31. Januar 1927 wurde er durch Oberstleutnant Ludwig Beck auf diesem Posten abgelöst. Er wurde dafür am 1. Februar 1927 wurde er als Nachfolger von Oberst Alexander von Falkenhausen zum Kommandeur vom 10. (Sächs.) Infanterie-Regiment in Dresden ernannt. Am 31. Oktober 1928 musste er sein Kommando an Oberst Paul Hausser abgeben. Er ist an diesem Tag aus der Reichswehr ausgeschieden. Am gleichen Tag wurden ihm die Charakter als Generalmajor verliehen.

Nach dem Ausscheiden ging er vom Frühjahr 1929 bis zum Herbst 1929 auf Anregung vom RWM nach Kolumbien. Nach seiner Rückkehr widmete er sich Privatstudien. Ab dem 1. April 1931 wurde er als Geschäftsführer der Stahlindustrie Mitteldeutschlands eingesetzt. Ab 1934 war er dann Landesgeschäftsführer des Reichsluftschutzbundes Sachsen. Diese Funktion behielt er bis 1942 bei. Bei Ausbruch des 2. Weltkrieges wurde er im Sommer 1939 wieder reaktiviert. Er wurde dabei Anfang September 1939 bei der Aufstellung des Regiments zum Kommandeur vom Infanterie-Ersatz-Regiment 262 in Znaim ernannt. Am 1. Dezember 1939 gab er sein Kommando ab. Dafür wurde er an diesem Tag zum Kommandeur der 153. Division in Potsdam ernannt. Durch die Umbenennung des Stabes wurde er noch Anfang Dezember 1939 zum Kommandeur der Division Nr. 153 ernannt. Am 1. September 1940 wurde er zum Generalmajor z.V. befördert. Am 1. Dezember 1941 wurde er zum Generalleutnant z.V. befördert. Am 31. Mai 1942 gab er sein Kommando ab. Am 31. Juli 1942 wurde er endgültig aus dem aktiven Dienst verabschiedet. Nach Kriegsende wurde er am 17. Juni 1945 von den Besatzungstruppen der Roten Armee in Dresden verhaftet. Drei Tage später wurde er aus Dresden in die Sowjetunion verschleppt und im NKWD-Lager Tqibuli in Georgien interniert. Dort ist er Anfang des Jahres 1946 beim Transport in das  Sonderspital 1563 nach Tiflis verstorben. Als Todesursache wurde Hungerdystrophie angegeben. Er erhielt ein Grab auf dem Friedhof des Sonderspitals Tiflis.