Schroeck, Erich

 

* 23. September 1886, Wirsitz

† 6. Juni 1945, Lazarett Lüneburg

 

Erich Schröck trat nach seinem Abitur am 25. November 1905 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Dabei kam der Sohn von Paul Schroeck zum Brandenburgisches Füsilier-Regiment "Prinz Heinrich von Preußen" Nr. 35. Bei diesem wurde er am 21. Juli 1906 zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 14. April 1907 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den gleichen Tag festgelegt. Als solcher wurde er dann als Kompanieoffizier im Brandenburgisches Füsilier-Regiment "Prinz Heinrich von Preußen" Nr. 35 verwendet. Am 1. Oktober 1911 wurde er für ein Jahr zum Königlich Preußisches Telegraphen-Bataillon Nr. 2 kommandiert. Am 1. Oktober 1912 kehrte er wieder zu seinem Regiment zurück. Am 10. Oktober 1912 hat er Hildegard Pravitz geheiratet. Am 27. Januar 1913 wurde er zum Adjutant des II. Bataillons vom Brandenburgisches Füsilier-Regiment "Prinz Heinrich von Preußen" Nr. 35 ernannt. Auch bei Beginn vom 1. Weltkrieg wurde er Anfang August 1914 weiter in dieser Funktion eingesetzt. Am 24. Dezember 1914 wurde er zum Oberleutnant befördert. 1916 wurde er dann im Brandenburgisches Füsilier-Regiment "Prinz Heinrich von Preußen" Nr. 35 als Kompanieführer eingesetzt. Am 1. September 1916 wurde er zum Führer der MG-Scharfschützen-Abteilung 37 ernannt. Als solcher wurde er am 5. Oktober 1916 zum Hauptmann befördert. Im Dezember 1916 wurde er zum Adjutant der 43. Reserve-Infanterie-Brigade ernannt. Am 8. August 1917 wechselte er zum Generalstab der 8. Division. Ab dem 1. März 1918 gehörte er zum Generalstab der Gruppe Wytschaete (IX. Reserve-Korps). Bei diesem Stab blieb er dann bis zum Ende des Krieges. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch einige andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er anfangs beim Freikorps Hülsen eingesetzt. Am 1. Oktober 1919 wurde er als Hauptmann mit seinem alten Rangdienstalter in das Reichsheer übernommen. Dabei wurde er dann dem Reichswehr-Infanterie-Regiment 5 zugeteilt. Beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er diesem noch immer an. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres wurde er in das 9. (Preuß.) Infanterie-Regiment übernommen. Bei diesem wurde er dann die nächsten Jahre als Chef der 3. Kompanie in Potsdam eingesetzt. Mitte September 1923 gab er sein Kommando an Oberleutnant Hans Taeglichsbeck ab. Am 1. Oktober 1923 wurde er dafür zum Regimentsadjutant vom 9. (Preuß.) Infanterie-Regiment ebenfalls in Potsdam ernannt. Am 1. April 1925 wurde er zur Kommandantur vom Truppenübungsplatz Döberitz versetzt. Von dort wurde er direkt für die nächsten Jahre zum Stab der 3. Division der Reichswehr nach Berlin kommandiert. 1927/28 wurde er dann in die 4. Eskadron vom 3. (Preuß.) Reiter-Regiment nach Stendal versetzt. Am 1. Januar 1929 wurde er zum Stab des III. (Preuß.) Bataillons vom 12. Infanterie-Regiment nach Magdeburg versetzt. Dort erhielt er dann seine Einweisung als Bataillonskommandeur. Dabei wurde er am 1. Oktober 1929 zum Major befördert. Am 1. Februar 1931 wurde er als Nachfolger von Oberstleutnant Erich Raschick zum Kommandeur des I. Bataillons vom 7. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Oppeln ernannt. Als solcher wurde er am 1. Dezember 1933 zum Oberstleutnant befördert. Während der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er dann am 1. Januar 1935 zur Kriegsakademie versetzt. Dort wurde er zum 1. Oktober 1935 zum Oberst befördert. Kurz nach der Enttarnung der Verbände wurde er am 1. Dezember 1935 als Nachfolger von Oberst Eccard Freiherr von Gablenz zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 29 in Crossen ernannt. Zum 1. Juni 1939 wurde er zum Generalmajor befördert. Bis zur Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939 wurde er als Kommandeur seines Regiments eingesetzt. Ende August 1939 gab er sein Kommando an Oberst Fritz-Hubert Gräser ab. Mitte September 1939 wurde er zum Kommandeur der neuen 98. Infanterie-Division auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr ernannt. Im Dezember 1939 verlegte er mit seiner Division in Stellungen an der Westfront. Zwischen dem 11. April 1940 und dem 10. Juni 1940 wurde er in der Divisionsführung der 98. Infanterie-Division durch Char. Generalleutnant Herbert Stimmel vertreten. Danach führte er seine Division wieder in den letzten Tagen des Westfeldzuges. Danach verblieb sie vorerst noch als Besatzungstruppe, bis sie von August 1940 bis Februar 1941 fast komplett beurlaubt wurde. Danach wurde sie wieder als Besatzungstruppe in Frankreich verwendet. Zum 1. Juni 1941 wurde er zum Generalleutnant befördert. Im Sommer 1941 verlegte er mit seiner 98. Infanterie-Division in den Südabschnitt der Ostfront. Ab Herbst 1941 führte er seine Division im Mittelabschnitt beim Angriff auf Moskau. Am 31. Dezember 1941 gab er sein Kommando über die 98. Infanterie-Division an Oberst Martin Gareis ab. Er wurde daraufhin in die Führerreserve versetzt. Am 1. April 1942 wurde er als Nachfolger von General der Infanterie Hans Petri zum Kommandeur der Division Nr. 192 in Rostock ernannt. Mitte September 1942 verlegte er mit seinem Stab nach Gnesen in den Warthegau. Sein Kommando über die Division Nr. 192 behielt er dann auch nach der Vernichtung der Masse der Division und der Neuaufstellung der Division Nr. 192 Anfang 1945. Nachdem diese im Februar 1945 erneut zerschlagen wurde ist über seine weitere Verwendung bis zum Kriegsende nichts bekannt. Vermutlich gehörte er zur Führerreserve. Bei der Kapitulation der deutschen Wehrmacht im Mai 1945 geriet er in westalliierte Gefangenschaft. In dieser ist er am 6. Juni 1945 im britischen Kriegsgefangenen-Lazarett Lüneburg gestorben.