Scholze, Georg

 

* 21. August 1897, Löbau in Sachsen

† 23. April 1945, Berlin-Wannsee (Selbstmord)

Im August 1914 trat Georg Scholze als Kriegsfreiwilliger in das Königlich Preußische Heer ein. Der Sohn eines Gutsbesitzers kam dabei zum Jäger-Bataillon "von Neumann" Nr. 5 in Hirschberg. Noch im Jahr 1914 kam er dann zum Infanterie-Regiment Nr. 391 an die Front. Dort wurde er 1915 zum Leutnant befördert. Als solcher wurde er dann als Zugführer und Bataillonsadjutant bis zum Ende des Krieges im Infanterie-Regiment Nr. 391 eingesetzt. Vor Verdun erwarb er sich beide Stufen des Eisernen Kreuzes. Nach Kriegsende schied er aus dem Militärdienst aus. Dabei wurden ihm die Charakter als Oberleutnant verliehen.

Danach holte er sein Abitur nach. Bis 1923 war er in der Landwirtschaft tätig und ging dann in den Staatsdienst als ziviler Mitarbeiter bei den Grenzschutzmaßnahmen der Reichswehr. Am 18. Januar 1926 heiratete er Margarete Lange. Aus der Ehe gingen fünf Kinder hervor. Ab Mitte 1926 wurde er als Kreisoffizier im Kreis Jüterbog eingesetzt. Am 1. Oktober 1934 wurde er bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht als Hauptmann wieder in den aktiven Dienst übernommen. Sein Patent wurde dabei auf den 1. April 1933 datiert. Er wurde jetzt als Kompaniechef im Infanterie-Regiment Potsdam eingesetzt. Durch die Umbenennung seines Regiments bei der Enttarnung der Verbände kam er am 15. Oktober 1935 zum Infanterie-Regiment 9. 1936 war er Chef der 10. Kompanie vom Infanterie-Regiment 9 in Potsdam. Am 1. Januar 1937 wurde er zum Major befördert und bis 1939 im Stab vom Generalkommando III. Armeekorps als Adjutant (IIb) verwendet. Im Oktober 1939 wurde er Kommandeur des II. Bataillons des Infanterie-Lehr-Regiments in Döberitz. 1940 wurde er dann Bataillonskommandeur im Infanterie-Regiment 900 und am 1. Juni 1940 zum Oberstleutnant befördert. Auch zu Beginn des Ostfeldzuges kommandierte er das II. Bataillon dieses Regiments. Anfang 1942 wurde ihm das Deutsche Kreuz in Gold verliehen. Am 1. April 1942 zum Oberst befördert, wurde er nach der Auflösung des Regiments ab dem 28. Mai 1942 Kommandeur des Infanterie-Lehr-Regiments. Am 28. Dezember 1942 bildete er das Infanterie-Lehr-Regiment 901. Am 26. Februar 1943 wurde ihm das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Im Januar 1944 wurde das Regiment in Panzergrenadier-Lehr-Regiment 901 umbenannt und der neuen Panzer-Lehr-Division unterstellt. Am 19. Juli 1944 musste Georg Scholze das Kommando über das Regiment abgeben. Er kam zunächst zur Militär-Mission in Rumänien und übernahm im Januar 1945 die Führung über die 20. Panzer-Grenadier-Division. Seine Frau und vier seiner Kinder sind am 14. April 1945 bei einem Bombenangriff auf Potsdam getötet worden, nur ein Sohn überlebte den Krieg. Am 20. April 1945 wurde er zum Generalmajor befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Februar 1945 festgelegt. Am 23. April 1945 hat er sich bei der Schlacht um Berlin erschossen, nachdem Teile der Division eingeschlossen waren.

 

Ritterkreuz (26. Februar 1943)