Schönfelder, Friedrich

 

* 17. Januar 1889, Ebersbach / Sachsen

† 6. Juni 1953, Lager Krasnopolje, Sowjetunion (in Gefangenschaft)

 

Fritz Schönfelder trat am 1. Oktober 1909 als Fahnenjunker in die Königlich Sächsische Armee ein. Dabei kam der Sohn eines Prokuristen zum 2. Königlich sächsisches Pionier-Bataillon Nr. 22. Bei diesem entschied er sich dann für die Offizierslaufbahn und wurde am 8. September 1910 zum Fahnenjunker befördert. Bereits am 7. November 1910 wurde er dann zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 18. August 1911 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 20. August 1909 datiert. Als solcher wurde er dann als Kompanieoffizier im 2. Königlich sächsisches Pionier-Bataillon Nr. 22 eingesetzt. Bei der Mobilmachung für den 1. Weltkrieg wurde er dann der 4. Kompanie vom II./Pionier-Bataillon Nr. 22 zugeteilt, mit der er dann an die Front kam. Dort wurde er am 24. August 1914 bereits verwundet. Am 11. Oktober 1914 wurde er dann dem Ersatztruppenteil vom Pionier-Bataillon Nr. 22 zugeteilt. Am 22. November 1914 kam er dann wieder zum Pionier-Bataillon Nr. 22 ins Feld. Dort wurde er am 21. Oktober 1915 zum Oberleutnant befördert. Als solcher wurde er dann ab dem 30. November 1915 als Kompanieführer eingesetzt. Am 23. April 1916 kam er dann ins Lazarett. Nach seiner Genesung wurde er ab dem 10. August 1916 wieder dem Ersatztruppenteil vom Pionier-Bataillon Nr. 22 zugeteilt. Am 12. Oktober 1916 wurde er dann zur Minenwerfer-Kompanie 347 versetzt. Am 26. August 1918 wurde er in den Stab vom Minenwerfer-Bataillon 22 versetzt. Mitte Dezember 1918 kam er dann zum Ersatztruppenteil vom Minenwerfer-Bataillon Nr. 8. Im Ersten Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Außerdem wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen auch noch einige andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er dann ab dem 1. März 1919 beim Minenwerfer-Park Kamenz eingesetzt. Anfang Mai 1919 kam er dann zum Grenzschutz, wo er anfangs beim Grenzjäger-Bataillon 1 eingesetzt wurde. Am 1. Juni 1919 wurde er dann beim Grenzjäger-Bataillon 2 zum Kompanieführer ernannt. Er wurde dann noch im Jahr 1919 als Oberleutnant in das Reichsheer übernommen. Beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er dann zur Minenwerfer-Kompanie vom Reichswehr-Infanterie-Regiment 24. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann zur 13. (Minenwerfer) Kompanie vom 11. (Sächs.) Infanterie-Regiment in Leipzig zugeteilt. Am 1. April 1921 wurde er zum Hauptmann befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 18. August 1918 festgelegt. Als solcher wurde er dann zur 13. (Minenwerfer) Kompanie vom 10. (Sächs.) Infanterie-Regiment nach Dresden versetzt. Am 1. Mai 1922 wurde er zum Chef der 13. (Minenwerfer-) Kompanie vom 11. (Sächs.) Infanterie-Regiment in Leipzig ernannt. Diese Funktion übte er jetzt mehrere Jahre aus. Am 1. November 1928 wurde er zum Stab vom Infanterieführer VI nach Hannover versetzt. Am 1. März 1930 wurde er in den Stab vom 1. (Preuß.) Pionier-Bataillon versetzt. Dort wurde er am 1. Oktober 1931 zum Major befördert. Am 1. Oktober 1932 wurde er dann zum Führer des Kommandos vom Pionier-Übungsplatz Klausdorf ernannt. Am 1. Oktober 1933 folgte seine Ernennung zum Kommandeur vom 5. Pionier-Bataillon in Ulm. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er am 1. Oktober 1934 zum Kommandeur vom Pionier-Bataillon Ulm A ernannt. Am gleichen Tag wurde er auch zum Oberstleutnant befördert. Bei der Enttarnung der Verbände gab er am 15. Oktober 1935 sein Kommando über das Pionier-Bataillon 5 ab. Er wurde dafür an diesem Tag zum Kommandeur der Pioniere V ebenfalls in Ulm (Donau) ernannt. Er trug dabei weiter die Uniform seines alten Bataillons. Diese Funktion behielt er dann mehrere Jahre inne. Dabei wurde er zum 1. April 1937 zum Oberst befördert. Am 1. Februar 1939 wurde er als Nachfolger von Oberst Dr. Ing. Wilhelm Meise zum Kommandeur der Pioniere XVII in Wien ernannt. Sein Stab sollte dann später noch nach Linz (Donau) verlegt werden. Auch zum Beginn des 2. Weltkrieges im Spätsommer 1939 wurde er weiter in dieser Funktion verwendet. Ende Oktober 1939 wurde er dann zum Armeepionierführer der 18. Armee ernannt. Ende Juli 1940 wurde er dann zum Höherer Pionier-Offizier 2 in Hannover ernannt. Damit wurde er dann mit den Befugnissen eines Regimentskommandeurs zuständig für die westlichen Wehrkreise (IV, VI, IX, X, XI und XII). Am 25. Februar 1941 wurde er dann als Nachfolger von Generalmajor Kurt Dittmar zum Armeepionierführer der 1. Armee ernannt. Zum 1. April 1941 wurde er als solcher zum Generalmajor befördert. Am 24. März 1943 gab er sein Kommando ab und wurde daraufhin in die Führerreserve versetzt. Am 10. November 1943 wurde er zum Kommandeur vom Höherer Pionierführer z.b.V. 8 ernannt. Am 15. November 1943 wurde er dann als Nachfolger von Generalleutnant Dr. Ing. Wilhelm Meise mit der Wahrnehmung der Geschäfte als Höherer Pionier-Kommandeur 2 beauftragt. Damit wurde er jetzt mit seinem Stab im Mittelabschnitt der Ostfront eingesetzt. Am 1. April 1944 wurde er dann auch zum Höherer Pionier-Kommandeur 2 ernannt und weiter unter der Heeresgruppe Mitte eingesetzt. Ab Januar 1945 unterstand er dann durch die Umbenennung des übergeordneten Stabes der Heeresgruppe Nord. Zum 22. April 1945 wurde ihm das Deutsches Kreuz in Silber verliehen. Bei der Kapitulation der deutschen Wehrmacht geriet er Anfang Mai 1945 in sowjetische Gefangenschaft. In dieser wurde er dann in die Sowjetunion verschleppt. Dort ist der ledige Generalmajor dann nach über acht Jahren Gefangenschaft im Lager Krasnopolje gestorben.