Schlemmer, Ernst

 

* 8. Juli 1889, Wöllstein in Rheinhessen

† 2. Juni 1949, Heidelberg

 

Ernst Schlemmer trat im Herbst 1909 als Fahnenjunker in die Königlich Bayerische Armee ein. Der Sohn eines Oberzollrates kam dabei zum 18. Königlich Bayerisches Infanterie-Regiment "Prinz Ludwig Ferdinand". Bei diesem wurde er am 4. Mai 1910 zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule München wurde er am 26. Oktober 1911 zum Leutnant befördert. Als solcher wurde er jetzt als Kompanieoffizier im 18. Königlich Bayerisches Infanterie-Regiment "Prinz Ludwig Ferdinand" eingesetzt. Am 1. Oktober 1913 wurde er dann zum Flieger-Bataillon Schleißheim versetzt. Bei Beginn des 1. Weltkrieges kam er Anfang August 1914 zur bayerischen Feld-Flieger-Abteilung 3b. Bei dieser wurde er dann fast für zwei Jahre eingesetzt. Dabei wurde er am 9. Juli 1915 zum Oberleutnant befördert. Am 8. Mai 1916 wurde er dann zum Führer vom Armee-Flugpark 6 ernannt. Dort wurde er dann für mehr als zwei Jahre eingesetzt. Am 11. Juli 1918 wurde er dann in den Stab der Inspektion der Bayerischen Fliegertruppen versetzt. Dort wurde er dann bis Ende Juli 1919 eingesetzt. Dabei wurde er dann am 18. Oktober 1918 zum Hauptmann befördert. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch andere Auszeichnungen verliehen. Am 30. Juli 1919 wurde er dann zum Fliegerhorst Schleißheim versetzt. Er wurde dann als Hauptmann in das Reichsheer übernommen. Am 31. März 1920 wurde er dann noch vor der Bildung vom 200.000 Mann-Übergangsheer der Reichswehr aus dem Dienst verabschiedet.

Er trat dafür als Hauptmann der Polizei in die bayerische Landespolizei über. Ab dem 1. Oktober 1922 wurde er dann bei der Landespolizei Lindau eingesetzt. 1929 hat er Maria Theresia Müllereisert geheiratet. Am 1. Juni 1932 wurde er dann bei der Landespolizei München zum Major befördert. Am 1. September 1934 wurde er dann zum Stab des III. Bataillons vom 19. (Bayer.) Infanterie-Regiment nach kommandiert. Diesem gehörte er dann während der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht an. Am 1. Oktober 1935 wurde er dann als Oberstleutnant in das Heer übernommen. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Juli 1934 festgelegt. Er wurde jetzt zum Regimentsstab vom Gebirgs-Jäger-Regiment München in Kempten zugeteilt. Am 6. Oktober 1936 wurde er dann als Nachfolger von Oberst Rudolf Konrad zum Kommandeur vom Gebirgsjäger-Regiment 100 in Bad Reichenhall ernannt. Als solcher wurde er zum 1. Januar 1937 zum Oberst befördert. Anfang November 1938 gab er sein Kommando an Oberstleutnant Hubert Lanz ab. Dafür wurde er dann zum Kommandeur vom Gebirgsjäger-Regiment 137 in Lienz ernannt. Auch zu Beginn des 2. Weltkrieges im Sommer 1939 hatte er noch dieses Kommando inne. Er führte dann sein Regiment zuerst im Polenfeldzug im Verband der 2. Gebirgs-Division. Ende Februar 1940 gab er sein Kommando ab und wurde dafür zum Kommandeur vom neuen Gebirgsjäger-Ersatz-Regiment 136 in Innsbruck ernannt. Als solcher wurde er zum 1. Dezember 1940 zum Generalmajor befördert. Mitte Februar 1941 gab er sein Kommando ab und wurde dafür in die Führerreserve versetzt. Anfang März 1941 wurde er dann als Nachfolger von Generalleutnant Valentin Feurstein zum Kommandeur der 2. Gebirgs-Division ernannt. Diese führte er jetzt im nördlichsten Frontabschnitt in Lappland. Am 19. Dezember 1941 wurde ihm das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Nach etwa einem Jahr gab er sein Kommando an Oberst Georg Ritter von Hengl ab. Er wurde dafür erneut in die Führerreserve versetzt. Ende August 1942 wurde er dann dem Deutschen Verbindungsstab beim Alpini-Korps zugeteilt. Anfang Februar 1943 wurde er erneut in die Führerreserve versetzt. Am 8. April 1943 wurde er dann angeblich für einen Monat zum Kommandeur der Division Nr. 188 ernannt. Mitte Mai 1943 wurde er dann zum Kommandeur der neuen Division Nr. 418 in Klagenfurt ernannt. Ende Oktober 1943 gab er sein Kommando an Generalmajor Maximilian Jais ab. Dafür wurde er jetzt erneut in die Führerreserve versetzt. Ende November 1943 wurde er dann in den Luftwaffen-Verbindungsstab Rom versetzt. Bei diesem wurde er zum 1. Dezember 1943 zum Generalleutnant befördert. Am 18. Januar 1944 wurde er zum Kommandeur der Gruppe Schlemmer ernannt. Am 23. Januar 1944 wurde er dann zum Kommandant vom Abschnittsstab Mailand ernannt. Mitte März 1944 wurde er dann zum Kommandant der Oberfeldkommandantur 397 (OFK 397) ernannt. Dieses Kommando behielt er dann bis zum Ende des 2. Weltkrieges im Frühjahr 1945. Bei der Kapitulation der Wehrmacht geriet er dann im Mai 1945 in alliierte Gefangenschaft. Aus dieser wurde er am 1. Juli 1947 wieder entlassen. Nicht einmal zwei Jahre später ist er bereits verstorben. Er war der ältere Bruder von General der Gebirgstruppen Hans Schlemmer.