Rühle von Lilienstern, Robert Alexander Curt

 

* 3. Juli 1881, Danzig

† 8. Januar 1946, Lager Buchenwald

 

 

Curt Rühle von Lilienstern war der Sohn des Geheimen Baurates, Intendantur- und Landrat Alexander Louis Eduard Rühle von Lilienstern, Erbauer der Kadettenanstalt in Karlsruhe und dessen Ehefrau Johanna Louise Emilie Anna, geborene Degner. Sein jüngerer Bruder war Hans Rühle von Lilienstern. Am 24. Mai 1899 trat er als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum Brandenburgisches Fußartillerie-Regiment General-Feldzeugmeister Nr. 3 nach Mainz. In diesem wurde er am 27. Januar 1900 zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 18. Oktober 1900 zum Leutnant befördert. Als solcher wurde er jetzt die ersten Jahre als Batterieoffizier in der 8. Batterie von seinem Regiment eingesetzt. 1903 und 1904 wurde er dann zur Vereinigte Artillerie- und Ingenieurschule nach Charlottenburg bei Berlin kommandiert. Im Frühjahr 1905 gehörte er zur 2. Batterie vom Brandenburgisches Fußartillerie-Regiment General-Feldzeugmeister Nr. 3 in Mainz. Am 19. Oktober 1905 wurde er in das Garde-Fußartillerie-Regiment nach Spandau versetzt. Dort wurde er anfangs in der 2. Batterie als Batterieoffizier eingesetzt. 1907 wurde er zur Dienstleistung beim 4. Garde-Feldartillerie-Regiment nach Potsdam kommandiert. 1908 gehörte er als Batterieoffizier zur 1. Batterie vom Garde-Fußartillerie-Regiment in Spandau. Am 1. Oktober 1908 wurde er als Nachfolger von Oberleutnant von Theobald für mehrere Jahre zum Regimentsadjutant seines Regiments in Spandau ernannt. Am 19. Februar 1910 folgte in dieser Position seine Beförderung zum Oberleutnant. Im Mai 1912 gehörte er als Batterieoffizier zur 1. Batterie von seinem Regiment in Spandau, sein Nachfolger als Regimentsadjutant wurde Oberleutnant Melms. Er wohnte jetzt in der Kichhofstraße 29 in Spandau. Am 7. Januar 1913 heiratete Curt Rühle von Lilienstein die aus Moskau stammende Margarete Wilhelmine Luise Lehmann, Tochter des Kaufmanns Karl Friedrich Lehmann, in Berin-Grunewald. Im Frühjahr 1913 gehörte er als Batterieoffizier zur 4. Batterie von seinem Regiment in Spandau. Im Frühjahr 1914 gehörte er als Batterieoffizier zur 6. Batterie vom Garde-Fußartillerie-Regiment in Spandau. Am 18. Juli 1914 wurde er zum Hauptmann befördert. Bei Beginn des Ersten Weltkrieges am 2. August 1914 wurde er Batterieführer der 5. Batterie im 1. Garde-Reserve-Fußartillerie-Regiment. Ab dem 10. Mai 1916 diente er in der Ersatz-Abteilung des Garde-Fußartillerie-Regiments. Am 29. Mai 1916 wurde er Adjutant der Generalinspektion der Fußartillerie. Ab dem 1. März 1917 war er Adjutant des Inspekteurs der Fußartillerie-Schießschulen und am 10. September 1918 Hauptmann beim Stab des Offiziers der Fußartillerie der 2. Armee. Am 28. November 1918 kehrte er in die Ersatz-Abteilung des Garde-Fußartillerie-Regiments zurück. Am 19. Januar 1919 wurde er Führer der schweren Haubitzen-Batterie der Garde-Kavallerie-Schützen-Division. Am 28. Februar 1919 wurde er Führer der schweren Haubitzen-Batterie des Garde-Kavallerie-Schützen-Korps. Am 1. Mai 1919 folgte seine Übernahme in das vorläufige Reichsheer. Dabei wurde er in den Stab der Reichswehr-Brigade 15 versetzt. Ab dem 27. Mai 1919 diente er im Stab des schweren Reichswehr-Artillerie-Regiments und ab dem 1. Oktober 1919  im Stab der II. Abteilung vom Reichswehr-Artillerie-Regiment 3. Auch bei der Bildung des 200.000 Mann Heeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 gehörte er noch zum Reichswehr-Artillerie-Regiment 3 der Reichswehr-Brigade 3. Bei der Bildung des 100.000 Mann Heeres der Reichswehr am 1. Oktober 1920 wurde er Chef der 7. Batterie vom 5. Artillerie-Regiment in Ludwigsburg. Ab dem 1. März 1921 diente er im Stab der I. Abteilung vom 5. Artillerie-Regiment in Ulm an der Donau. Am 24. Oktober 1921 wurde er in den Regimentsstab vom vom 5. Artillerie-Regiment nach Fulda versetzt. Am 18. Januar 1923 wurde er in den Stab der Kommandantur von Swinemünde versetzt. Am 1. Oktober 1923 wurde er dort zum Major befördert. Am 1. Oktober 1926 wurde Curt Rühle von Lilienstern in den Stab der I. (Preuß.) Abteilung vom 4. Artillerie-Regiment nach Halberstadt versetzt. Dort wurde er am 1. April 1929 zum Oberstleutnant befördert. Am 31. Mai 1929 wurde er aus dem Militärdienst verabschiedet.

Nach seinem Militärdienst war er Kreisleiter in Suhl, Zella-Mehlis und Schmalkalden. Am 1. Oktober 1933 trat er wieder in den Militärdienst ein und wurde Kommandeur des Wehrbezirks-Kommandos Meiningen. Am 1. Oktober 1936 wurde er zum Oberst (E) befördert. Am 1. Juli 1942 folgte seine Beförderung zum Generalmajor und seine Übernahme in das aktive Offizierskorps. Am 31. August 1942 wurde er aus dem Militärdienst verabschiedet und ab dem 1. September 1942 z.V. gestellt. Er lebte dann weiter in Meiningen. Sein Sohn Hauptmann Gerd Rühle von Lilienstern, Träger der Ehrenblattspange des Heeres, gilt seit März 1945 vermisst. Meiningen wurde anfangs von amerikanischen Truppen besetzt. Im Juli 1945 wurde Thüringen von der Roten Armee besetzt. Daraufhin wurde er von der Roten Armee verhaftet und im Gefängnis Meiningen eingeliefert. Am 5. November 1945 wurde er dann in das Speziallager Nr. 3 Buchenwald verbracht, welches auf dem Gelände des ehemaligen KL Buchenwald errichtet wurden war. Er verstarb Anfang Januar 1946 in diesem Lager.

 

Literatur und Quellen:

BArch, MSG 109/4919: Krug, Ottomar: Deutsche Generale 1867 - 1945
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1900, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1900
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1901, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1901
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1902, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1902
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1903, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1903
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1904, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1904
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1905, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1905
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1906, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1906
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1907, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1907
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1908, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1908
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1909, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1909
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1910, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1910
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1911, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1911
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1912, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1912
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1913, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1913
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1914, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1914
Dienstaltersliste der Offiziere der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich  Württembergischen) Armeekorps 1917, Mittler und Sohn 1917
Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII. (bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin, Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin, Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin, Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1927, Berlin, Mittler und Sohn 1927
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1928, Berlin, Mittler und Sohn 1928
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1929, Berlin, Mittler und Sohn 1929
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1930, Berlin, Mittler und Sohn 1930
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. April 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 1. Oktober 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 15. Oktober 1935
Stellenbesetzung Wehrmacht 6. Oktober 1936
Stellenbesetzung des Heeres mit Stand vom 12. Oktober 1937
Stellenbesetzung des Heeres 1938
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte, Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad Nauheim, Podzun 1953
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955 
Wolfgang Keilig: Die Generale des Heeres und die Sanitätsoffiziere im Generalsrang, Podzun-Verlag 1983