Rostin, Erwin

 

* 28. Oktober 1907, Güstrow

† 30. Juni 1942, Westatlantik

 

 

Erwin Rostin trat am 4. Oktober 1933 in die Reichsmarine ein und absolvierte zuerst seine Infanterie-Ausbildung bei der 6. Kompanie der II. Abteilung der Schiff-Stamm-Division der Ostsee in Stralsund. Ab dem 3. Januar 1934 absolvierte er den Artillerielehrgang für Fähnriche an der Schiffsartillerieschule in Kiel-Wik. Es folgte ab dem 1. Februar 1934 der Infanterielehrgang für Fähnriche bei der II. Abteilung der Schiffsstammdivision der Ostsee in Stralsund. Ab dem 19. März 1934 absolvierte er den Nachrichtenlehrgang für Fähnriche an der Nachrichtenschule in Flensburg-Mürwik. Am 10. April 1934 folgte der Fla-Waffenlehrgang für Fähnriche an der Küstenartillerieschule in Wilhelmshaven. Ab dem 26. April 1934 absolvierte er den Sperrlehrgang für Fähnriche an der Sperrschule in Kiel-Wik. Ab dem 13. Mai 1934 besuchte er den Torpedolehrgang für Fähnriche an der Torpedoschule in Flensburg-Mürwik. Am 4. Juli 1934 begann der Hauptlehrgang für Fähnriche an der Marineschule in Flensburg-Mürwik. Diesen unterbrach er vom 27. August 1934 bis zum 1. September 1934 für eine Navigationsbelehrungsfahrt auf dem Leichten Kreuzer Leipzig und vom 24. Januar 1935 bis zum 30. Januar 1935 für eine Navigationsbelehrungsfahrt auf dem Tender Saar. Am 19. April 1935 kam er als Fähnrich zur See zur Bordausbildung auf das Linienschiff Schlesien. Am 25. Mai 1935 wurde er zu einem Artillerielehrgang für Fähnriche an der Schiffsartillerieschule in Kiel-Wik kommandiert. Vom 29. Juli 1935 bis zum 3. August 1935 besuchte er einen U-Abwehrlehrgang für Fähnriche an der U-Schule in Kiel. Ab dem 4. August 1935 wurde er als Divisionsoffizier wieder auf dem Linienschiff Schlesien eingesetzt. Am 2. September 1935 folgte seine Beförderung zum Oberfähnrich zur See. Am 1. Januar 1936 wurde er zum Leutnant zur See befördert. Am 21. September 1936 kam er als Kompanieoffizier zur I. Marine-Unteroffizierslehrabteilung (M.L.A.) und wurde am 3. Juni 1937 Kommandant in der Vorpostenflottille. Nur einen Monat später wurde er am 3. Juli 1937 zum Kommandant im Schulverband der Sperrschule in Kiel-Wik ernannt. Als solcher wurde er am 1. Oktober 1937 zum Oberleutnant zur See befördert. Vom 3. Dezember 1937 bis zum 17. Dezember 1937 besuchte er einen Gasschutzlehrgang an der Gasschutzschule, danach war er wieder Kommandant im Schulverband der Sperrschule. Vom 10. Januar 1939 bis zum 24. März 1939 besuchte er einen Sperrlehrgang für Offiziere an der Sperrschule in Kiel-Wik. Danach war er wieder Kommandant im Schulverband der Sperrschule. Ab dem 1. April 1939 wurde er als Offizierslehrer und Adjutant in der Schulflottille beim Befehlshaber der Sicherung der Ostsee eingesetzt. Am 22. August 1939 kehrte er wieder als Kommandant im Sperrverband zur Sperrschule zurück. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg wurde Erwin Rostin am 26. August 1939 als Kommandant in die 7. Minensuchflottille versetzt. Am 1. April 1940 übernahm er dann das Kommando über das Minensuchboot M 98 in der 6. Minensuchflottille, später 4. Minensuchflottille. Am 20. April 1940 wurde er zum Kapitänleutnant zur See befördert, sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. April 1940 festgelegt. Am 16. August 1940 wurde er dann Kommandant von M 21 in der 2. Minensuchflottille. Am 31. März 1941 wurde er zur U-Boots-Waffe versetzt und absolvierte zuerst die U-Boots-Ausbildung bei der 1. U-Lehrdivision in Neustadt bei Pillau. Vom 31. Mai 1941 bis zum 29. Juni 1941 besuchte er einen U-Torpedooffizier-Lehrgang an der Torpedoschule in Flensburg-Mürwik. Ab dem 30. Juni 1941 besuchte er den Kommandantenlehrgang bei der 24. U-Flottille in Memel. Ab dem 19. August 1941 machte er die Baubelehrung für U 158 bei der 1. Kompanie der Kriegsschiffbaulehrabteilung (K.L.A.) U-Nordsee in Bremen. Am 25. September 1941 stellte er U 158 in Dienst. Danach gehörte er bis zum 31. Januar 1942 als Ausbildungsboot zur 4. U-Flottille in Stettin. Am 1. Februar 1942 wurde er mit seinem Boot der 10. U-Flotille in Lorient unterstellt. Seine erste Feindfahrt als Kommandant absolvierte er vom 7. Februar 1942 bis zum 31. März 1942 von Helgoland aus nach Lorient und versenkte dabei fünf Schiffe mit 38.785 brt und beschädigte zwei Schiffe mit 15.264 brt. Am 18. März 1942 wurde er namentlich im Wehrmachtsbericht genannt. Am 4. Mai 1942 lief U 158 von Lorient zu seiner zweiten Feindfahrt aus, auf der er damit zwölf Schiffe mit 62.064 brt versenken konnte. Am 25. Juni 1942 wurde er erneut namentlich im Wehrmachtsbericht genannt. Für diesen Erfolg wurde er am 28. Juni 1942 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Zwei Tage später wurde U 158 im Westatlantik westlich der Bermudas durch ein Flugboot versenkt. Es gab keine Überlebenden. Posthum wurde Erwin Rostin am 31. März 1944 zum Korvettenkapitän befördert. Auf zwei Feindfahrten hatte er 17 Schiffe mit 100.849 brt versenkt und zwei Schiffe mit 15.264 brt beschädigt.

 

Ritterkreuz (28. Juni 1942)

 

Literatur und Quellen:
Rainer Busch, Hans J. Röll: Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - Die deutschen U-Boot-Kommandanten, Mittler Verlag, 1996
Rainer Busch, Hans J. Röll: Der U-Boot-Krieg 1939 – 1945 - Die Ritterkreuzträger der U-Boot-Waffe, Mittler Verlag, 2003
Walther-Peer Fellgiebel: Die Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes 1939-1945, Podzun-Pallas Verlag, 1988
Walter Lohmann, H.H. Hildebrand: Die deutsche Kriegsmarine 1939 - 1945, Podzun Verlag, 1956