Roese, Friedrich

 

* 21. Oktober 1879, Eisenach

† 9. November 1966, Hameln

 

 

Friedrich Roese trat am 15. März 1898 als Sekondeleutnant in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum Infanterie-Regiment Nr. 167 nach Kassel. Er wurde dabei anfangs als Kompanieoffizier in der 1. Kompanie seines Regiments in Kassel eingesetzt. Durch die Umbenennung seines Dienstgrades wurde er am 1. Januar 1899 zum Leutnant ernannt. Als solcher war er dann in die 2. Kompanie vom Infanterie-Regiment Nr. 167, ebenfalls in Kassel versetzt. 1901 wurde er als Nachfolger von Leutnant Scharf zum Adjutant des II. Bataillons vom Infanterie-Regiment Nr. 167 in Kassel ernannt. Ab Anfang 1902 hieß das Regiment dann 1. Ober-Elsässiches Infanterie-Regiment Nr. 167. 1904 schied er aus und ging zum Ostasiatischen Infanterie-Regiment. Im Jahr 1907 trat er wieder mit seinem alten Rangdienstalter in den aktiven Dienst ein. Er kam jetzt zum 4. Hannoversches Infanterie-Regiment Nr. 164 nach Hameln. Bei diesem wurde er anfangs als Zugführer in der 8. Kompanie verwendet. Im Herbst 1907 wurde er dann zur Kriegsakademie nach Berlin kommandiert, wo er seine Generalstabsausbildung absolvierte. Am 10. September 1908 wurde er dort zum Oberleutnant befördert. Im Jahr 1911 war er als Nachfolger von Oberleutnant Eisenstecken Regimentsadjutant vom 4. Hannoversches Infanterie-Regiment Nr. 164 in Hameln. Am 27. Januar 1913 wurde er zum Hauptmann befördert. Gleichzeitig wurde zum Adjutant der 66. Infanterie-Brigade der 33. Division vom XVI. Armeekorps ernannt. Sein Nachfolger als Regimentsadjutant wurde Oberleutnant Höcker. Im 1. Weltkrieg wurde er dann auf verschiedenen Generalstabspositionen eingesetzt. Am 15. Juli 1918 wurde er zum Major befördert. Im Ersten Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Außerdem wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen auch noch andere Auszeichnungen verliehen. Nach Kriegsende wurde er 1919 in das vorläufige Reichsheer übernommen. Bei diesem wurde er während der Bildung des 200.000 Mann Heeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 beim Reichswehr-Infanterie-Regiment 13 der Reichswehr-Brigade 7 eingesetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres wurde er dann am 1. Oktober 1920 vom 18. Infanterie-Regiment übernommen. Dort wurde er im Stab des III. Bataillons in Bückeburg eingesetzt. 1924 wurde er in den Stab der 2. Division der Reichswehr nach Stettin versetzt. Dort wurde er dann die nächsten Jahre eingesetzt. Dort wurde er am 1. April 1925 auch zum Oberstleutnant befördert. Als solcher wurde er dann 1926/27 in den Regimentsstab vom 18. Infanterie-Regiment nach Paderborn versetzt. Dort erhielt er jetzt seine Einweisung als Regimentskommandeur. Am 1. November 1928 wurde er dann als Nachfolger von Oberst Fedor von Bock zum Kommandeur vom 4. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Deutsch Krone ernannt. Als solcher wurde er am 1. März 1929 zum Oberst befördert. Auch bei seiner Beförderung zum Generalmajor am 1. April 1932 war er noch immer Kommandeur vom 4. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Deutsch Krone. Am 30. September 1932 gab er sein Kommando an Oberst Adolf Strauß ab. Dafür wurde er an diesem Tag aus dem aktiven Dienst verabschiedet.

Am 1. Oktober 1935 trat er während der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht als Generalmajor wieder in den aktiven Dienst. Er wurde am 15. Oktober 1935 jetzt als Nachfolger von Generalmajor Adolf Strauß zum Inspekteur der Inspektion der Infanterie (In 2) im Reichskriegsministerium (RKM) ernannt. Als solcher wurde er am 1. April 1937 zum Generalleutnant befördert. Am 1. Mai 1938 wurde er durch Generalmajor Eugen Ott abgelöst. Dafür wurde er zu den Offizieren zur Verfügungs des Oberbefehlshaber des Heeres (Sonst.Offz.) (St.O.Berlin) gestellt. Seinen Dienst regelte der Chef des Allgemeinen Heeres-Amts. Am 30. Juni 1938 wurde er erneut aus dem aktiven Dienst verabschiedet. An diesem Tag wurden ihm die Charakter eines General der Infanterie verliehen.

Er wurde in der Folge aber auch weiter verwendet. Er wurde ab dem 1. Juli 1938 wieder zur Vefügung des Heeres gestellt. Dabei wurde er zum Chef der Heeresmuseen ernannt. Der Chef der Heeresmuseen war als eine nachgeordnete Dienststelle des OKH dem Allgemeinen Heeresamt (AHA) zugeteilt und hatte seinen Dienstsitz in Berlin. Eine verbindliche Arbeitsanweisung für den Chef des Heeresmuseen ist nicht erlassen worden. Nach dem Aufbau der Dienstelle und der Regelung diverser organisatorischer Fragen, lag das eigentliche Betätigungsfeld vor allem in beratenden und koordinierenden Aktivitäten, wobei er auf für das Heeresmuseum Wien zuständig war. Mit der Mobilmachung wurde er wieder in den aktiven Dienst einberufen. Dadurch wurde er jetzt wieder zum Inspekteur der Inspektion der Infanterie (In 2) beim Befehlshaber des Ersatzheeres (BdE) ernannt. Als solcher wurde er am 1. Februar 1942 zum General der Infanterie z.V. befördert. Am 1. Mai 1942 wurde er von seinem Posten entbunden. Am 31. Juli 1942 wurde er endgültig aus dem aktiven Dienst verabschiedet. Nach dem Krieg lebte er in Hameln. Er wurde auch auf dem dortigen Garnisonsfriedhof beerdigt. Seine fünf Jahre jüngere Frau Käthe geborene Köhler, wurde im gleichen Grab 1973 beigesetzt.

 

Literatur und Quellen:
BArch, MSG 109/4919 : Krug, Ottomar: Deutsche Generale 1867-1945
Rangliste der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1909
Rangliste der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1911
Rangliste der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1912
Deutsche Rangliste umfassend das gesamte aktive Offizierskorps der deutschen Armee und Marine 1913
Dienstaltersliste der Offiziere der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich  Württembergischen) Armeekorps 1917, Mittler und Sohn 1917
Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII. (bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin, Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin, Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin, Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1927, Berlin, Mittler und Sohn 1927
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1928, Berlin, Mittler und Sohn 1928
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1929, Berlin, Mittler und Sohn 1929
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1930, Berlin, Mittler und Sohn 1930
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1931, Berlin, Mittler und Sohn 1931
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1932, Berlin, Mittler und Sohn 1932
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. Mai 1933
Stellenbesetzung Reichsheer 15. Oktober 1935
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte, Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad Nauheim, Podzun 1953
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955 
Wolfgang Keilig: Die Generale des Heeres und die Sanitätsoffiziere im Generalsrang, Podzun-Verlag 1983