Röpnack, Adolf Robert Emil

 

* 30. April 1881, Berlin

† 8. Juli 1964, Bad Aibling

 

 

Adolf Röpnack war der Sohn des Rentiers Ernst August Adolf Röpnack und dessen Ehefrau Friedericke Ernestine Wilhelmine, geborene Taege. Er trat am 1. Oktober 1899 als Zweijährig-Freiwilliger und Anwärter für die Feuerwerker-Offiziers-Laufbahn in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei in das Feld-Artillerie-Regiment Großherzog (1. Badisches) Nr. 14 nach Karlsruhe. Am 1. Oktober 1900 wurde er hier zum Obergefreiten befördert und vom 1. September 1901 bis zum 31. März 1902 zur Regimentsschule kommandiert. Dort erwarb er sich die Qualifikation für den besuch der Feuerwerkerschule und wurde am 1. Oktober 1901 zum Unteroffizier befördert. Vom 1. September 1902 bis zum 1. Oktober 1903 besuchte er die Oberfeuerwerker-Schule in Berlin und am 1. Oktober 11904 wurde er zum Feuerwerker ernannt und zum Artillerie-Depot Straßburg und Wesel kommandiert. Am 1. Oktober 1907 kehrte er für ein Jahr an die Oberfeuerwerkerschule nach Berlin zurück. Am 1. Oktober 1908 folgte die Beförderung zum Oberfeuerwerker und die Versetzung in den Stab des Artillerie-Offiziers des Schießplatzes Mainz. Ab dem 1. April 1909 war er dann Lehrer an der Oberfeuerwerkerschule in Berlin. Am 31. Mai 1912 zum Feuerwerker-Leutnant befördert, wurde er im gleichen Jahr zum Artillerie-Depot Posen versetzt. Ab 1913 diente er als Offizier beim Stab des Kommandanten des Truppenübungsplatzes Warthe und ab dem 1. Oktober 1913 beim Artillerie-Depot Altona-Bahrenfeld. Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde er am 2. August 1914 in den Stab der II. Abteilung des Reserve-Feldartillerie-Regiment Nr. 9 versetzt und ab Oktober 1914 als Abteilungs-Adjutant eingesetzt. Vom 1. Oktober 1915 bis zum 21. November 1916 war er zur Deutschen Militärmission in der Türkei kommandiert. Hier diente er als Hauptmann der schweren türkischen Artillerie, als Artillerie-Instrukteur in Konstantinopel und als Chef der Amanus-Etappe der Bagdad-Bahn in Nord-Syrien. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland wurde er am 22. November 1916 in den Stab des Reserve-Feldartillerie-Regiment Nr. 59 versetzt. Im Januar 1917 reiste er erneut in die Türkei und wurde dort Feuerwerker-Offizier im türkischen Waffenamt und am 30. Juli 1917 zum Feuerwerker-Oberleutnant befördert. Ab dem 12. September 1917 war er Feuerwerker-Offizier bei der Instandsetzungs-Werkstatt in Aleppo und ab Oktober 1917 beim Inspekteur der Artillerie im Stab der Heeresgruppe F in Syrien. Am 19. Januar 1918 hat er die fast dreizehneinhalb Jahre jüngere Laborantin Gertrud Lina Margarete Elisabeth Charlotte Betge, Tochter des Fabrikanten May Betge, geheiratet. Im Juni 1918 wurde er schließlich noch Betriebsleiter der Artillerie-Werkstatt Damaskus. Im Oktober 1918 kehrte er nach Deutschland zurück und wurde hier zum Artillerie-Depot Altona-Bahrenfeld versetzt. Er wurde dann auch in das vorläufige Reichsheer übernommen. Es folgten am 1. Januar 1920 die Beförderung zum Hauptmann und die Versetzung zum Stab vom Reichswehr-Artillerie-Regiment 10. Auch bei der Bildung des 200.000 Mann Heeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 gehörte er noch zum Reichswehr-Artillerie-Regiment 10 der Reichswehr-Brigade 10. Bei der Bildung des 100.000 Mann Heeres der Reichswehr am 1. Oktober 1920 wurde er in den Stab vom 6. Artillerie-Regiment in Minden übernommen. Am 1. Januar 1921 wurde er zum Hauptmann befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 18. Dezember 1915 festgelegt. Am 30. September 1921 wurde Adolf Röpnack aus dem Militärdienst entlassen. Dabei wurden ihm die Charakter als Major verliehen.

Im Zivilleben wurde er anschließend Verwaltungs-Ingenieur bei den OSRAM-Werken in Berlin-Charlottenburg. Im Herbst 1923 reiste er nach Bolivien. Dort trat er am 1. November 1923 als Oberstleutnant in die bolivianische Armee ein und wurde bei dieser als Arsenal-Ingenieur und Lehrer an der Kriegsschule eingesetzt. Hier lernte er Ernst Röhm, den späteren Chef der SA kennen, von dem er einen sehr negativen Eindruck hatte. Am 30. September 1925 wurde sein Sohn Klaus Günther Röpnack in La Paz geboren. Am 28. Februar 1927 schied er aus der bolivianischen Armee aus und kehrte nach Deutschland zurück. Am 1. Januar 1928 wurde er als Major a.D. L (*) bei der Reichswehr angestellt. Er wurde bei dieser jetzt als Referent für Waffen- und Munitionswesen bei der Kommandantur der Festung Breslau eingesetzt. Am 25. Juni 1929 wurde seine Tochter Ingeborg Röpnack in Breslau geboren. Am 1. Dezember 1933 wurde er dann Referent in der Inspektion der Artillerie (In 4) des Reichswehrministeriums (RWM) in Berlin. Am 1. Oktober 1934 trat er als Oberstleutnant in die Luftwaffe ein und wurde Referent bei der Inspektion der Flakartillerie im Reichsluftfahrtministerium (RLM) ebenfalls in Berlin. Ab dem 1. November 1936 kommandierte er die Luftzeuggruppe 88 der Legion Condor in Spanien. Ab dem 1. Oktober 1937 war er dann Leiter des Waffen-, Munitions- und Flakartilleriegerätewesens beim Stab der Luftzeuggruppe 3 in Berlin. Am 1. November 1938 wurde er zum Oberst befördert. Am 1. April 1939 wurde er zum Munitions-Inspizient im Nachschubamt der Luftwaffe im Reichsluftfahrt-Ministerium ernannt. Diesen Dienstposten hatte er den gesamten Zweiten Weltkrieg inne. Am 1. Juni 1944 wurde er in dieser Funktion auch zum Generalmajor befördert. Am 30. April 1945 wurde er aus dem aktiven Dienst entlassen. Bei Kriegsende geriet Adolf Röpnack am 8. Mai 1945 in russische Gefangenschaft, aus der er noch im gleichen Monat wieder entlassen wurde.

 

*Ausgeschiedene ehemalige Offiziere wurden oft als zivile Angestellte der (schwarzen) Reichswehr in "Landesschutzangelegenheiten" beschäftigt (L-Angestellte). Ab dem 1. Oktober 1933 taten diese als sog. L-Offiziere (L = Landsschutz; nicht Landwehr) Dienst in Kommandostellen der Reichswehr, trugen weiterhin Zivil und hatten an ihrem Rang ein "a.D." Das war wie eine eigene Laufbahn mit eigener Besoldung neben dem aktiven Offizierskorps. Am 5. März 1935 erfolgte die Umbenennung in E-Offiziere für Ergänzungsoffizierskorps. Hier trugen die Ränge dann ein (E) als Zusatz. Diese Offiziere wurden nur in bestimmten Bereichen, meist Innendienst eingesetzt und machten während der Aufrüstung aktive Offiziere frei für andere Verwendungen.

 

Literatur und Quellen:

Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII. (bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10853
Karl Friedrich Hildebrand: Die Generale der deutschen Luftwaffe 1935–1945 Teil II, Band 3: Odebrecht–Zoch, Biblio Verlag, Osnabrück 1992