Reichhelm, Günther

 

* 6. Januar 1914, Greiffenberg in Schlesien (heute Gryfów Śląski in Polen)

† 8. Januar 2007, Murnau/Staffelsee

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Günther Reichhelm (re.)

 

Nach seinem Abitur studierte Günther Reichhelm ein Semester Jura, bevor er am 17. Oktober 1932 in das Artillerie-Regiment 3 eintrat. Am 1. Oktober 1934 wurde er zum Leutnant befördert. Am 1. August 1937 wurde er zum Oberleutnant befördert. Am 6. April 1939 hatte er seine Generalstabsausbildung bestanden und wurde Adjutant beim Artillerie-Regiment 28. Während des Westfeldzuges war er O1 der 28. Infanterie-Division. Nach einem Kommando zur Kriegsakademie wurde Reichhelm am 1. April 1941 O1, danach Id im AOK 9. Am 1. Januar 1943 erfolgte die Verwendung als 1. Generalstabsoffizier (Ia) der 9. Armee, ab dem 19. August 1943 als Ia der 12. Panzer-Division. Am 1. Januar 1944 wurde er zum Oberstelutnant i.G. befördert. Ab dem 7. Januar 1944 wurde er als 1. Generalstabsoffizier (Ia) bei der 9. Panzer-Division eingesetzt. Am 1. Januar 1944 war er zum Oberstleutnant befördet worden. Am 2. April 1944 wurde er zum 1. Generalstabsoffizier (Ia) der Heeresgruppe Nord ernannt. Ab dem 12. April 1944 wurde er dann als Führungsgehilfe in der Führungsstaffel des Oberkommando der Heeresgruppe Nordukraine eingesetzt. Anscheinend wurde er im August 1944 auch kurzzeitig als Chef des Generalstabes vom LIX. Armeekorps eingesetzt. Am 25. Oktober 1944 wird er zum 1. Generalstabsoffizier (Ia) der Heeresgruppe B im Westen ernannt, wo er zuletzt ab dem 25. April 1945 mit Generalmajor Wagener sich in dieser Führungsspitze trifft. Am 1. März 1945 wurde er zum Oberst i.G. befördert. Als solcher wird er am 12. April 1945 noch zum Chef des Generalstabes der 12. Armee ernannt. Bei Kriegsende gerät er in amerikanische Gefangenschaft, aus der er am 1. Dezember 1947 entlassen wurde. Er trat nach mehreren beruflichen Fehlversuchen am 1. April 1948 als kaufmännischer Angestellter in die Süddeutsche Mechanische Werkstätten GmbH & Co. KG in Starnberg/Bayern ein. Dort wurde er Geschäftsführer und konnte das Unternehmen wirtschaftlich noch sanieren, doch er wechselte bald nach Krefeld zur Maschinenfabrik Johannes Kleinewefers KG und wurde 1953 in dieser Firma Prokurist. Im Zuge seiner umfangreichen Auslandsreisen hielt er außerdem Vorträge an Militärakademien in den USA und Kanada. Reichhelm nahm 1959 am XII. Baden-Badener Unternehmergespräch teil und wurde infolge dessen Sprecher. Im Oktober 1959 wechselte er außerdem zur Calor-Emag-Elektrizitäts-AG in Ratingen/Westfalen. Ein Jahr später wurde er kaufmännisches Vorstandsmitglied und am 1. Januar 1967 Sprecher des Vorstandes der Calor-Emag-AG. Nach Übernahme durch die Schweizer Firma BBC schied er 1979 als leitender Angestellter aus. Er starb im Jahr 2007 als einer der letzten Stabsoffiziere der Wehrmacht. Er war Träger des Bundesverdienstkreuzes.