Rasp, Siegfried Karl Peter Franz

 

* 10. Januar 1898, München

† 2. September 1968, Garmisch Partenkirchen

 

Siegfried Rasp war der Sohn vom 1913 verstorbenen Fabrikanten Karl Rasp und seiner Frau Maria, geborene Lippl. Er trat während des Ersten Weltkrieges am 6. September 1915 als Fahnenjunker in die Bayerische Armee ein. Er kam dabei zur 4. Kompanie vom I. Ersatz-Bataillon vom 1. Königlich Bayerisches Infanterie-Regiment "König". Vom 4. Dezember 1915 bis zum 29. Januar 1916 wurde er zu einem Übungskurs für Fahnenjunker und Reserveoffiziere auf den Truppenübungsplatz Grafenwöhr kommandiert. Am 8. Januar 1916 wurde er dabei zum überzähligen Fahnenjunker-Gefreiten befördert. Anschließend wurde er bis zum 29. März 1916 zum III. Übungskurs für Fahnenjunker und Reserveoffiziere kommandiert. Am 11. März 1916 wurde er zum überzähligen Fahnenjunker-Unteroffizier befördert. Am 19. April 1916 waren seine Fahnenjunkerkurse in Grafenwöhr abgeschlossen. Am 23. April 1916 wurde er zum Fähnrich ohne Patent befördert. Am 2. Mai 1916 wurde er zum 1. Königlich Bayerisches Infanterie-Regiment "König" ins Feld überwiesen. Am 5. Mai 1916 wurde er dort zur 11. Kompanie eingeteilt. Zuerst ka er jetzt bei Stellungskämpfen im Artois zum Einsatz. Vom 22. Mai 1916 bis zum 15. Juli 1916 nahm er an der Schlacht bei Verdun teil. Am 1. Juni 1916 wurde er in der Schlacht bei Verdun (Donaumont) durch Handgranatensplitter leicht an der rechten Hand verwundet, blieb aber bei der Truppe. Am 4. Juni 1916 wurde ihm das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen. Bei der 4. Kompanie vom 1. Königlich Bayerisches Infanterie-Regiment "König" wurde er am 24. Juni 1916 zum Leutnant ohne Patent befördert. Sein Patent wurde später auf den 9. August 1916 datiert. Vom 19. Juli 1916 bis zum 6. Oktober 1916 nahm er an den Kämpfen zwischen Maas und Mosel auf den Maashöhen bei St. Mihiel teil. Vom 2. Oktober 1916 bis zum 17. Oktober 1916 wurde er nach München beurlaubt. Nach seiner Rückkehr nahm er an der Schlacht an der Soine teil. Vom 30. Oktober 1916 bis zum 15. November 1916 wurde er zur bayerischen 1. Infanterie-Brigade kommandiert. Vom 5. November 1916 bis zum 7. Mai 1917 war sein Regiment wieder bei den Kämpfen zwischen Maas und Mosel im Einsatz. Am 15. Januar 1917 wurde er zur Feldkriegsschule Mourou kommandiert. Am 31.  Januar 1917 wurde er zum Adjutant des I. Bataillons vom Königlich Bayerisches 1. Infanterie-Regiment "König" ernannt. Vom 9. April 1917 bis zum 24. April 1917 wurde er erneut nach München beurlaubt. Von Mitte bis Ende Mai 1917 war er mit seinem Regiment an der Aisne und in der Champagne im Einsatz. Den ganzen Juni 1917 wurde er bei Stellungskämpfen am Chemin de Dammes eingesetzt. Ab Ende Juli 1917 wurde er mit dem Regiment bei Stellungskämpfen in der Champagne eingesetzt. Vom 16. August 1917 bis zum 29. August 1917 wurde er in das bayerische Gebirge beurlaubt.  Ab dem 31. August 1917 wurde er als Ordonnanzoffizier beim Regimentsstab seines Regiments eingesetzt. Vom 3. Januar 1918 bis zum 31. Januar 1918 besuchte er einen Sonderlehrgang für Führer von Truppen-Nachrichten-Abteilungen bei der Nachrichtenschule der 3. Armee in Roucourt. Am 10. Januar 1918 wurde wieder zu seinem Regiment zurückberufen. Ab Ende Januar 1918 war er mit dem Regiment bei Stellungskämpfen in den Argonnen im Einsatz. Vom 13. Februar 1918 bis zum 27. Februar 1918 wurde er wieder beurlaubt. Am 10. März 1918 wurde er zum Führer des Regiments-Nachrichtenzuges seines Regiments ernannt. Ab dem 21. März 1918 bis zum 6. April 1918 war er bei der großen Schlacht in Frankreich im Bereich Itancourt im Einsatz. Am 17. Mai 1918 wurde ihm das Eiserne Kreuz 1. Klasse verliehen. Ab dem 1. Juni 1918 wurde er erneut als Ordonanzoffizier beim Regimentsstab vom Königlich Bayerisches 1. Infanterie-Regiment "König" eingesetzt. Von diesem 1. Juni 1918 bis zum 16. Juni 1918 wurde er erneut beurlaubt. Vom 20. Juni 1918 bis zum 5. Juli 1918 wurde er noch zum stellvertretenden Regimentsadjutant vom Königlich Bayerisches 1. Infanterie-Regiment "König" ernannt. Ab dem 6. Juli 1918 bis zum 9. Oktober 1918 wurde er wieder als Ordonanzoffizier beim Regimentsstab verwendet. Mitte Juli 1918 wurde er einige Tage in der Angriffsschlacht an der Marne eingesetzt. Anschließend folgten Stellungskämpfe in der Champagne. Ab dem 22. Juli 1918 folgte die Abwehrschlacht zwischen Soissons und Reims. Ende Juli 1918 bis Anfang August 1918 folgte die bewegliche Abwehrschlacht zwische Marne und Vesle. Daran anschließend folgte bis Mitte August 1918 Stellungskämpfe zwischen Aisne und Oise. Danach folgte die Abwehrschlacht zwischen Aisne und Oisne. Von 5. September 1918 bis zum 25. September 1918 befand er sich mit seinem Regiment in Ruhe im Raum Laon als Armeereserve. Bereist am 23. September 1918 wurde das Regiment mit der Division im Landmarsch in die Champagne zur 3. Armee verlegt. Dort nahm die Division ab dem 26. September 1918 an der Abwehrschlacht teil. Ab dem 10. Oktober 1918 wurde er wieder als stellvertretenden Regimentsadjutant verwendet. Ab diesem Tag wurde er mit dem Regiment wieder an der Aisne und Oise eingesetzt. Ab Anfang November 1918 folgten Rückzugskämpfe zur Maas. Danach kam es zu Rückzugsgefechten an der Antwerpen-Maasstellung. Vom 12. November 1918 bis zum 13. Dezember 1918 war er an der Räumung des besetzten Gebietes beteiligt. Im 1. Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch andere Auszeichnungen verliehen. Vom 13. April 1919 bis zum 17. April 1919 wurde er beim Detachement Ingolstadt, einer Freiwilligen-Formation eingesetzt. Ab dem 13. April 1919 bis zum 15. Mai 1919 war er bei den Kämpfen zur Unterdrückung innerer Unruhen in München im Einsatz. Vom 26. April 1919 bis zum 4. Mai 1919 gehörte er zum Freikorps Landsberg. Am 5. Mai 1919 kam er als Zugführer in das Reichswehr-Schützen-Regiment 41. Ab dem 15. Mai 1919 wurde er dann als Adjutant des Freiwilligen-Bataillons Ruith, dem damaligen II. Bataillon vom 2. bayerischen Reichswehr-Schützen-Regiment 42 verwendet. Ende Juli 1919 wurde er dann zum 2. bayerischen Reichswehr-Schützen-Regiment 42 versetzt. Beim 200.000 Mann Übergangsheer im Frühjahr 1920 wurde er dann als Adjutant des II. Bataillons im Reichswehr-Schützen-Regiment 42 der Reichswehr-Brigade 21 eingesetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er am 1. Oktober 1920 als Adjutant des II. Bataillons in das 19. (Bayer.) Infanterie-Regiment übernommen. Am 1. Oktober 1921 wurde er von der Adjutantenstelle enthoben und dafür als Kompanieoffizier in der 5. Kompanie in Augsburg eingesetzt. Vom 1. November 1921 bis zum 19. November 1921 besuchte er einen leichten MG-Kurs auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr. Vom 6. Februar 1922 bis zum 10. Februar 1922 war er zu Patrouillen-Übungen in das Gebirge kommandiert. Er schrieb zu jener Zeit auch mit an der Regimentsgeschichte vom Königlich Bayerisches 1. Infanterie-Regiment "König". Er bearbeitete dabei die Zeitachse vom 15. Juli 1918 bis zum 14. Dezember 1918. Ab dem 1. Mai 1922 wurde er für 3 Monate zum Wachregiment Berlin kommandiert. Am 1. Juli 1922 hat er den 1. Oktober 1916 als Rangdienstalter zugewiesen bekommen. Im Frühjahr 1923 gehörte er etatmäßig zur 6. Kompanie vom 19. (Bayer.) Infanterie-Regiment in Augsburg. Am 1. April 1924 wurde er zur 8. (MG) Kompanie seines Regiments versetzt, die ebenfalls in Augsburg stationiert war. Vom 18. September 1924 bis zum 15. Oktober 1924 besuchte er gemeinsam mit seinem Chef, Hauptmann Albert Schwub, einen Maschinengewehr-Lehrgang auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr. Vom 10. November 1924 bis zum 16. November 1924 besuchte er einen Gasschutzlehrgang in Hannover. Am 18. April 1925 erhielt er die Erlaubnis zur Verheiratung. Am 27. Juni 1925 hat er die gleichalterige Else Auguste Frieda Maasberg, die Tochter eines Strassenbaumeisters, in Berlin-Wilmersdorf geheiratet. Am 31. Juli 1925 wurde er bei der 8. (MG) Kompanie zum Oberleutnant befördert, sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. April 1925 festgelegt. Vom 1. Oktober 1925 bis zum 15. Februar 1926 besuchte er einen Waffenschullehrgang auf der Infanterieschule in Dresden. Als Oberleutnant wurde er am 1. Oktober 1926 zum Adjutant des II. Bataillons vom 19. (Bayer.) Infanterie-Regiment in Augsburg ernannt. Vom 21. Februar 1927 bis zum 24. Februar 1927 nahm er an der Wehrkreisprüfung teil. Vom 1. Juli 1927 bis zum 30. September 1927 wurde er zum 7. (Bayer.) Artillerie-Regiment kommandiert. Am 6. September 1927 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1927 in den Stab der 5. Division der Reichswehr nach Stuttgart versetzt, um die Führergehilfen-Ausbildung zu absolvieren. Am 17. Juli 1929 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1929 in den Stab der 7. Division der Reichswehr nach München versetzt. Am 18. Juli 1929 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1929 zumVersuchskommando der Kommandantur Berlin kommandiert, seinen Dienst regelte dort der Chef vom Truppenamt (TA). Am 12. September 1930 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1930 in die 2. (Hess.) Kompanie der 5. Nachrichten-Abteilung versetzt. Vom 1. Juli 1932 bis zum 30. September 1932 wurde er zum Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin kommandiert und dort bei der Inspektion der Nachrichtentruppe (In 7) eingesetzt. Am 1. Oktober 1932 wurde er als Nachfolger von Hauptmann Curt Schubert zum Chef der 2. Kompanie in der 4. (Sächs.) Nachrichten-Abteilung in Dresden ernannt. Als solcher wurde er am 1. Februar 1933 zum Hauptmann befördert. Am 1. Juli 1934 wurde er zum Chef der Heeresleitung nach Berlin versetzt. Ab dem 1. August 1934 trug er die Uniform des Generalstabs. Am 4. August 1934 wurde er neu auf den Führer und Reichskanzler vereidigt. Durch die Umbenennung der Einrichtung gehörte er ab dem 1. Mai 1935 als Taktiklehrer und Hörsaalleiter zur Kriegsakademie in Berlin. Dort folgte am 20. April 1936 mit Wirkung vom 1. April 1936 seine Beförderung zum Major. Am 26. April 1937 wurde Major Rasp mit Wirkung vom 1. August 1937 in den Arbeitsstab des Generalkomando VII. Armeekorps nach München versetzt. Am 12. Oktober 1937 wurde er als 2. Generalstabsoffizier (Ib) zum Generalstab des Generalkommando XIII. Armeekorps nach Nürnberg versetzt. Am 10. November 1938 wurde er dann zum 1. Generalstabsoffizier (Ia) der 17. Infanterie-Division in Nürnberg ernannt, blieb aber noch bis zum 30. November 1938 zum Generalstab vom XIII. Armeekorps kommandiert. Am 20. März 1939 wurde er mit Wirkung vom 1. April 1939 zum Oberstleutnant befördert, sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Juni 1938 festgelegt. Als solcher wurde er dann bei Beginn des 2. Weltkrieges im Spätsommer 1939 als Ia der 17. Infanterie-Division auch im Polenfeldzug eingesetzt. Danach trug er bereits die Spange zum Eisernen Kreuz 2. Klasse. Am 7. Oktober 1939 wurde er mit Wirkung vom 9. Oktober 1939 in den Generalstab der 1. Armee versetzt. Am 7. Dezember 1939 wurde er mit Wirkung vom 15. Dezember 1939 in die Führerreserve OKH versetzt. Er wurde dabei dem Chef des Generalstabes zugeteilt und in der Ausbildungs-Abteilung verwendet. Am 2. Januar 1940 wurde er mit Wirkung vom 8. Januar 1940 als Taktiklehrer und Hörsaalleiter zum Generalstabslehrgang Dresden versetzt. Am 16. Juni 1940 wurde er wieder in die Führerreserve OKH versetzt, er wurde dabei erneut dem Chef des Generalstabes zugeteilt und von diesem zum Oberkommando der 9. Armee kommandiert. Am 20. Juni 1940 kam er als Ia in den Generalsstab der 7. Armee. Bei diesem wurde er am 14. Juni 1941 mit Wirkung vom 1. Juli 1941 zum Oberst i.G. befördert. Am 1. April 1942 erhielt er von Generalmajor Werner Richter, Chef des Generstabes der 7. Armee, folgende Beurteilung: "Gerader, etwas schroffer Charakter. Gesunder Ehrgeiz. Klar im Denken und in der Befehlssprache. Schneller Arbeiter. Seit fast 2 Jahren mit nie ermüdendem Fleiß als Ia der 7. Armee tätig. Seine Leistung verdient vollste Anerkennung. Spange Eiserne Kreuz 2. Klasse. Bewertung: Füllt sehr gut aus. Empfehlung: Korpschef, zu dem er nach Leistung und Dienstalter heransteht." Am 16. April 1942 erhielt er von Generaloberst Friedrich Dollmann, OB der 7. Armee, folgende Beurteilung: "Ausgezeichneter Generalstabsoffizier dem ich eine Verwendung wünsche, in der er eine frühere ungünstige Beurteilung wettmachen kann." Am 20. April 1942 wurden ihm die Kriegsverdienstkreuze I. und II. Klasse mit Schwertern verliehen. Am 23. April 1942 erhielt er von Generalleutnant Carl Hilpert, Chef des Generalstabes der Heeresgruppe D, folgende Beurteilung: "Hervorragend geschulter Generalstabsoffizier. Umsichtig, rasch arbeitend. Selbständig, starker Charakter. Zum Korpschef geeignet." Am 10. Mai 1942 wurde er mit Wirkung vom 24. April 1942 wieder in die Führerreserve OKH versetzt. Er wurde dabei dem Chef des Generalstabes zugeteilt und von diesem bis zum 10. Mai 1942 weiter zur bisherigen Dienststelle kommandiert. Am 25. Mai 1942 wurde er mit Wirkung vom 14. Mai 1942 zum Chef des Generalsstabes des Generalkommando XXIII. Armeekorps im Mittelabschnitt der Ostfront ernannt. Auf die Herbstanfrage 1942 wurde ihm vom OB der 9. Armee, Generaloberst Heinrich von Vietinghoff-Scheel, die Eignung zum Divisionskommandeur zugesprochen. Am 5. Oktober 1942 erhielt er die Spange zum Eisernen Kreuz 1. Klasse. Am 15. Januar 1943 erhielt er von General der Infanterie Carl Hilpert, KG vom XXIII. Armeekorps, folgende Beurteilung: "Ist eine besonders frische, arbeitsfreudige und einsatzfreudige Persönlichkeit, die sich ganz mit den Interessen des Korps identifiziert. Taktisch und vor allem befehlstechnisch ausgezeichnet geschult. Gesundes Urteil, klarer gehaltvoller Vortrag. Wertvoller Berater seines Kommandierenden Generals. Beherrscht den Geschäftsapparat des Stabes souverän. Ein immer belebend wirkender Chef. Große Organisationstalent, nimmermüde Fürsorge für die Ausstattung für die Truppe. Gesellig und sehr kameradschaftlich. Nationalsozialist. Bewertung: Füllt sehr gut aus. Über Durchschnitt. Empfehlung: Zum Armeechef und Divisionskommandeur uneingeschränkt geeignet." Am 1. März 1943 erhielt er von Generalleutnant Johannes Frießner, Führer vom XXIII. Armeekorps, folgende Beurteilung: "Frische, selbstbewußte Persönlichkeit. Gutes taktisches Urteil. Klar im Vortrag. Beherrscht Befehlstechnik einwandfrei. Sehr fleißiger und gewissenhafter Arbeiter. Guter Nationalsozialist. Bewertung: Füllt seine Stelle sehr gut aus. Gutes Organisationstalent. Guter Durchschnitt. Empfehlung: Zum Armeechef und Divisionskommandeur uneingeschränkt geeignet." Am 17. März 1943 erhielt er von Oberst i.G. Harald Freiherr von Elverfeldt, Chef des Generalstabes der 9. Armee, folgende Beurteilung: "Bewährter Korpschef. Zum Divisionskommandeur voll geeignet. Für Armeechef fehlt ihm rasche Anpassungsfähigkeit und sicherer und trotzdem verbindlicher Umgangsformen." Am gleichen Tag ergänzte Generaloberst Walter Model, OB der 9. Armee: "Einverstanden. Hat sich schnell in die Ostverhältnisse eingelebt." Am 23. März 1943 erhielt er von Generalmajor Hans Krebs, Chef des Generalstabes der Heeresgruppe Mitte, folgende Beurteilung: "Zum Armeechef nicht geeignet, wird guter Divisionskommandeur." Am 8. Juli 1943 erhielt er von General der Infanterie Johannes Frießner, KG vom XXIII. Armeekorps, folgende Beurteilung: "Nichts hinzuzufügen." Am 21. Juli 1943 wurde er mit Wirkung vom 9. Juli 1943 wieder in die Führerreserve OKH versetzt, seinen Dienst regelte der Chef der Ag P 1. Am 22. Juli 1943 erhielt er von Oberst i.G. Harald Freiherr von Elverfeldt, Chef des Generalstabes der 9. Armee, folgende Beurteilung: "Wie 17. März 1943." Am 25. Juli 1943 ergänzte dazu Generaloberst Walter Model, OB der 9. Armee: "Einverstanden." Am 4. August 1943 ergänzte Generalleutnant Hans Krebs, Chef des Generalstabes der Heeresgruppe Mitte, folgende Beurteilung: "Wie 23. März 1943." Am 17. August 1943 wurde er zur Heeresgruppe Süd kommandiert, um dort als Divisionskommandeur Verwendung zu finden. Vom 21. August 1943 bis zum 23. August 1943 erhielt er einen Sonderauftrag vom Oberkommando der Heeresgruppe Süd. Vom 24. August 1943 bis zum 26. August 1943 gehörte er zum Erkundungsstab Mattenklott. Am 27. und 28. August 1943 erhielt er einen Sonderauftrag der Heeresgruppe Süd beim AOK 8. Vom 29. August 1943 bis zum 5. September 1943 wurde er mit der Führung der 3. Gebirgs-Division beauftragt. Am 7. September 1943 wurde er für den verwundeten Generalleutnant Karl Casper mit der Führung der 335. Infanterie-Division beauftragt. Am 19. Oktober 1943 erhielt er von Generalleutnant Hans Kreysing, Führer vom XVII. Armeekorps, folgende Beurteilung: "Hat in den schweren Rückzugskämpfen vom Donez-Industriegebiet bis an den Dnjepr und in der Abwehr im Brückenkopf von Saporoshje die Division klug und sicher geführt und es verstanden den Angriffsgeist und den Schwung der Truppe zu erhalten. Guter Blick für operative Zusammenhänge, nüchtern in der Beurteilung auch kritischer Lagen. Hat straff geführt und durch vorrausschauende organisatorische Maßnahmen seine Division stets in kampfkräftige Verbände geordnet. Persönlich tapfer und einsatzbereit. Zum Divisionskommandeur gut geeignet." Am 6. November 1943 erhielt er folgende Beurteilung von General der Artillerie Erich Brandenberger, KG vom XXIX. Armeekorps: "Führt seine Division außerordentlich wendig und zielsicher mit gutem taktischen Blick." Am 8. Dezember 1943 wurde er zum Generalmajor befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. November 1943 festgelegt. Damit wurde er jetzt auch zum Kommandeur der 335. Infanterie-Division ernannt. Am 27. Januar 1944 wurde ihm das Deutsche Kreuz in Gold verliehen. Am 1. März 1944 erhielt er von General der Panzertruppen Erich Brandenberger, KG vom XXIX. Armeekorps, folgende Beurteilung: "Frische, selbstbewußte Persönlichkeit. Hat seiner Division in kurzer Zeit seinen Stempel aufgedrückt. Persönlich sehr einsatzfreudig. Voll ostverwendungsfähig. Hat seiner Division in kurzer Zeit seinen Stempel aufgedrückt. Persönlich sehr einsatzbereit. Voll verwendungsfähig, volle nationalsozialistische Haltung. Hat seine Division im Brückenkopf Nikopol wie bei den schwierigen Absetzbewegungen sicher und tatkräftig geführt, es auch verstanden, seine entfliehenen und zerschlagenen Regimenter nach Rückgabe schnell wieder verwendungsfähig zu machen. Sehr nüchterner, klarer Beurteiler, gute Beanlagung für größere Verhältnisse. Krisenfester Führer. Guter Organisator. Bewertung: Über Durchschnitt. Empfehlung: Belassung." Am 9. März 1944 erhielt er von General der Artillerie Maximilian de Angelis, KG vom XXXXIV. Armeekorps, folgende Beurteilung: "Hat seine Division auch ab dem 10. Februar 1944 im Verbande des Korps unter schwierigen Verhältnissen straff, sicher, zuversichtlich und erfolgreich geführt. Geistig lebhaft und wendig, körperlich voll leistungsfähig. Guter, beliebter Kamerad." Am 23. März 1944 erhielt er von Generaloberst Karl-Adolf Hollidt, OB der 6. Armee, folgende Beurteilung: "Tapfer, zäh und wendig. Führt seine Division mit viel Schwung und Einfühlungsvermögen. Hat sich immer ausgezeichnet geschlagen. Verdient besondere Beachtung." Am 15. April 1944 wurde ihm das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Am 17. April 1944 ging er für 4 Wochen Kur nach Bad Reichenhall. Im Anschluß erhielt er dann auch noch 2 Wochen Urlaub. Am 4. Mai 1944 erhielt er folgende Beurteilung von General der Panzertruppen Erich Brandenberger, KG vom XXIX. Armeekorps: "Durchgreifende Persönlichkeit, hat seine Division auch in schweren Krisenlagen sicher und kraftvoll geführt. Bewertung: Füllt sehr gut aus Empfehlung: Wird zur vorzugsweisen Beförderung zum Generalleutnant vorgeschlagen." Am 9. Mai 1944 wurde dazu durch General der Artillerie Maximilian de Angelis, OB der 6. Armee, ergänzt: "Befürwortet." Am 15. Mai 1944 ergänzte Generaloberst Ferdinand Schörner, OB der Heeresgruppe Südukraine, dazu: "Ich befürworte den Vorschlag zur vorzugsweisen Beförderung des bewährten Divisionskommandeur zum Generalleutnant sehr." Am 20. Juni 1944 folgte seine Beförderung zum Generalleutnant. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Mai 1944 festgelegt. Am 10. Juni 1944 erhielt er von Generaloberst Ferdinand Schörner, OB der Heeresgruppe Südukraine, den Eintrag: "Mit der guten Beurteilung einverstanden." Am 16. Juni 1944 wurde er nach dem Ende des Urlaubs erneut in die Führerreserve OKH versetzt, und dem Wehrkreis XIII zugeteilt. Am 22. Juni 1944 wurde er zum Oberbefehlshabers West kommandiert. Er sollte dort als Divisionsführerreserve verwendet werden. Am 8. Juli 1944 wurde er erneut in die Führerreserve OKH versetzt, und wieder dem Wehrkreis XIII zugeteilt. Am 12. Juli 1944 wurde er zum Kommandeur der 543. Grenadier-Division ernannt. Durch die Umbenenung seines Stabes wurde er am 18. Juli 1944 zum Kommandeur der 78. Grenadier-Division ernannt. Durch die erneute Umbenennung seines Stabes wurde er am 27. Juli 1944 zum Kommandeur der 78. Sturm-Division ernannt. Am 19. August 1944 erhielt er von General der Panzertruppen Erich Brandenberger, KG vom XXIX. Armeekorps, folgende Beurteilung: "Zusatz zur Beurteilung vom 1. März 1944: Unverändert." Am 19. September 1944 erhielt er von General Fretter-Pico, OB der Armeegruppe Fretter-Pico, folgende Beurteilung: "Mir nicht bekannt geworden." Im September 1944 war er auch kurzzeitig mit der stellvertretenden Führung vom XI. SS-Armeekorps beauftragt. Am 22. September 1944 gab er sein Kommando ab und wurde dafür wieder in Führerreserve OKH versetzt. Seinen Dienst regelte jetzt der Chef der Abteilung P3 vom Heeres-Personalamt. Am 25. September 1944 wurde er dann zum Chef des Generalstabes des Führungsstabes Nordküste ernannt. Am 26. September 1944 erhielt er folgende Beurteilung von Generaloberst Johannes Frießner, OB der Heeresgruppe Süd: "Durch die lange Abwesenheit des Generalmajor Rasp infolge seiner Erkrankung mir dienstlich nicht bekannt geworden." Am 2. Oktober 1944 erhielt er folgende Beurteilung durch SS-Oberstgruppenführer und General der Waffen-SS Matthias Kleinheisterkamp, KG vom XI. SS-Armeekorps: "Lebhafte, energische, klare und leistungsfähige Persönlichkeit. Temperament überschreitet hin und wieder das nötige Maß in der Behandlung der Offiziere, was zu vermeidbaren Reibungen führt. Nationalsozialistische Haltung scheint ohne Tadel. Persönlich tapfer und einsatzfreudig, klare zielbewußte Führung vor dem Feind. Bewertung: Über Durchschnitt. Empfehlung: Kommandierender General." Am 15. Oktober 1944 erhielt er von General der Infanterie Friedrich Schulz, Führer der 17. Armee, folgende Beurteilung: "Sehr passionierter Divisionskommandeur, der seine Division straff führt, jedoch in der Behandlung seiner Untergebenen gelegentlich unausgeglichen ist. Bei der kurzen Unterstellungszeit und der geringen Kampftätigkeit seiner Division ist abschließende Beurteilung noch nicht möglich. Auf Grund des bisherigen Eindrucks kann ich ihm die Eignung zum Kommandierenden General noch nicht zuerkennen." Am 19. Oktober 1944 erhielt er von Generaloberst Josef Harpe, OB der Heeresgruppe A, folgende Beurteilung: "Hat nur kurze Zeit unterstanden. Sehr gründlich. Ich habe den Eindruck, dass ihm der von Optimismus getragene Schwung und der absolute Wille zur Selbsthilfe bei Überwindung von Schwierigkeiten fehlt. Volle Geeignetheit zum Kommandierenden General erscheint mir zum mindesten zweifelhaft." Am 1. Dezember 1944 wurde er zum General der Infanterie befördert. Am 15. Dezember 1944 wurde er als Nachfolger von General der Infanterie Friedrich Wiese mit der Führung der 19. Armee beauftragt. Sein Nachfolger als Chef  Führungsstab Nordküste übernahm SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS Karl Demmelhuber unter Beibehaltung seiner Aufgaben als Chef Führungsstab Ostküste.  Am 18. Januar 1945 erhielt er für seine vorherige Tätigkeit folgende Beurteilung vom Reichsführer SS Heinrich Himmler: "Generalleutnant Rasp war vom 15. September 1944 bis zum 14. Dezember 1944 der Chef des Stabes des Führungsstab Nordküste. Er hatte den Auftrag, den ständigen und feldmäßigen Ausbau der Nordseeküste im Wehrkreis X mit größter Beschleunigung zu betreiben, sowie die Organisation der Küstenverteidigung und die Zusammenfassung aller soldatischen Kräfte von Heer, Marine, Luftwaffe, Waffen-SS, Polizei und Volkssturm gegen eine allenfalsige Landung von See her durchzuführen. Generalleutnant Rasp ist dieser schwierigen Aufgabe, welche Intelligenz, Fleiß, Energie, organisatorische Fähigkeit und ausgesprochenes Verhandlungsgeschick mit den militärischen Stellen aller drei Wehrmachtsteile sowie mit 4 Reichsverteidigungskommissaren erforderte, in ausgezeichneter Wese gerecht geworden. Rasp ist ein General, der auch im 6. Kriegsjahr noch von ausgesprochener Freude und Interesse für seinen Beruf erfüllt ist. Er ist rasch von Auffassung, zäh und unermüdlich in der Durchsetzung ihm gegebener Befehle und Aufträge. Generalleutnant Rasp ist ein über dem Durchschnitt stehender Offizier, deswegen habe ich ihn unter gleichzeitigem Vorschlag zur Beförderung zum General der Infanterie als Oberbefehlshaber der 19. Armee am 14. Dezember 1944 angefordert. Am 14. Februar 1945 wurde er als Führer der 19. Armee beurlaubt. Am gleichen Tag erhielt er folgende Beurteilung vom Oberbefehlshaber West, Generalfeldmarschall Gerd von Rundstedt: "General der Infanterie Rasp ist durch die seelische Belastung während der Kämpfe in oberelsässischen Brückenkopf in seinem Nervenzustand überanstrengt. In voller Anerkennung seiner erworbener Verdienste wird Beurlaubung für 3 Wochen im Führungsinteresse für notwendig erachtet." Er erhielt 3 Wochen Urlaub, seine Vertretung war SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS Georg Keppler. Seine Heimatanschrift lautete Unterwössen Oberbayern, Telefon Grassau 127, bei Ortsbauernführer Brandstädter. Am 13. März 1945 kehrte er aus dem Urlaub zurück und wurde erneut in die Führerreserve OKH versetzt. Ab dem 24. März 1945 führte er als Kommandierender General das auch als Korps Ems bezeichnete XXXI. Armeekorps. Bei Kriegsende geriet er am 5. Mai 1945 bei Wesermünde in britische Gefangenschaft. Am 19. September 1945 wurde er deutscher Kommandant des Kriegsgefangenenlagers Munster. Am 26. Februar 1948 wurde er aus der Krieggefangenschaft entlassen.

 

Ritterkreuz (15. April 1944)

 

Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar: Deutsche Generale 1867-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10851 Ple-Sac
Dienstaltersliste der Offiziere der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich  Württembergischen) Armeekorps 1917, Mittler und Sohn 1917
Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII. (bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin, Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin, Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin, Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1927, Berlin, Mittler und Sohn 1927
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1928, Berlin, Mittler und Sohn 1928
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1929, Berlin, Mittler und Sohn 1929
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1930, Berlin, Mittler und Sohn 1930
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1931, Berlin, Mittler und Sohn 1931
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1932, Berlin, Mittler und Sohn 1932
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. Mai 1933
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. April 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 1. Oktober 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 15. Oktober 1935
Stellenbesetzung Wehrmacht 6. Oktober 1936
Stellenbesetzung des Heeres mit Stand vom 12. Oktober 1937
Stellenbesetzung des Heeres 1938

Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte, Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad Nauheim, Podzun 1953
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955 
Wolfgang Keilig: Die Generale des Heeres und die Sanitätsoffiziere im Generalsrang, Podzun-Verlag 1983
Gerhard von Seemen: Die Ritterkreuzträger 1939-1945, Podzun-Verlag, Friedberg 1976
Horst Scheibert: Die Träger des Deutschen Kreuzes in Gold und Silber, 2 Bände, Verlag Podzun-Pallas, 1983 und 1990

NARA T-78 R-891
Pers 6/308