von Poseck, Maximilian Theodor Eduard Franz Harvey

 

* 4. Oktober 1865, Rastatt

† 18. November 1946, Berge / Witzenhausen

 

 

Maximilian von Poseck war der Sohn des Majors Günther Theodor Gustav Alexander von Poseck und dessen Ehefrau Mary Harvey, geborene Boys. Er trat nach seiner Kadettenausbildung am 14. April 1885 als Sekondeleutnant in das Württembergische Heer ein. Er kam dabei zum 1. Badisches Leib-Dragoner-Regiment Nr. 20 nach Mannheim. Dort wurde er anfangs in der 1. Eskadron als Eskadronoffizier eingesetzt. Am 26. Juni 1885 starb seine Mutter Am 1. Oktober 1887 wurde er zum Militär-Reit-Institut kommandiert. Am 7. Februar 1888 starb sein Vater in Frankfurt am Main. Am 12. Oktober 1889 heiratete er Natalie Brunner in Mannheim. Nach dem Ende der Kommandierung wurde er in seinem Regiment bei der 5. Eskadron in Karlsruhe eingesetzt. Am 15. September 1890 wurde sein Sohn Günther Adolf Theodor von Poseck in Karlsruhe geboren, der später ebenfalls Kavallerieoffizier wurde. Er selbst wurde kurz darauf als Nachfolger von Sekondeleutnant Freiherr von Rotberg zum Adjutant vom 1. Badisches Leib-Dragoner-Regiment Nr. 20 in Karlsruhe ernannt. Diese Funktion übte er einige Jahre aus. Am 18. Februar 1892 wurde seine Tochter Mary Auguste Adolfine Elisabeth von Poseck in Karlsruhe geboren. 1894 wurde er als Regimentsadjutant zum Premierleutnant befördert. Im Herbst 1895 wurde er durch Premierleutnant Baron Digeon von Monteton als Adjutant abgelöst. Er selbst war jetzt wieder als Eskadronoffizier in der 5. Eskadron vom 1. Badisches Leib-Dragoner-Regiment Nr. 20 in Karlsruhe im Einsatz. Am 1. Oktober 1896 wurde er zur Dienstleistung zum Generalstab der Armee nach Berlin kommandiert. Etatmäßig wurde er dabei der 3. Eskadron seines Regiments zugeteilt. Am 26. August 1897 wurde sein Sohn Max Adolf Heinrich von Poseck in Berlin geboren, der am gleichen Tag auch wieder gestorben ist. Seine Frau starb nur wenig später am 28. August 1897 in Berlin. Am 22. März 1898 wurde er zum Rittmeister befördert. Als solcher wurde er als Adjutant dem Oberquartiermeister Generalmajor Freiherr von Gayl zugeordnet. Im Jahr 1899 war er dem mit der Wahrnehmung der Geschäfte beauftragten Oberquartiermeister Generalmajor von Lessel zugeteilt. Er heiratete am 5. Juli 1899 seine viereinhalb Jahre jüngere Schwägerin Adolphine Elsie Karoline Maria Brunner in Berlin. 1900 wurde er zum Großen Generalstab versetzt und dort als Hauptmann im Generalstab verwendet. Ende 1901 wurde er als Rittmeister und Nachfolger von Rittmeister Spielberg zum Chef der 3. Eskadorn vom Westfälisches Dragoner-Regiment Nr. 8 in Saarbrücken ernannt. Am 21. März 1902 wurde seine Tochter Margarethe Luise von Poseck in Saarbrücken geboren. 1904 gab er seine Eskadron an Rittmeister Freiherr Reichlin von Meldegg ab. Dafür wurde er als Hauptmann wieder zum Generalstab der Armee versetzt. Dort wurde er erneut dem Großen Generalstab zugeteilt. Dort wurde er am 27. Januar 1905 zum Major i.G. befördert. Als solcher wurde er als Nachfolger von Major von Volkmann als 1. Generalstabsoffizier (Ia) beim Generalstab der 8. Division in Halle an der Saale eingesetzt. 1907 wurde er durch Hauptmann Otto Freiherr von Tettau abgelöst. Er wurde dafür als Nachfolger von Major Freiherr von Gemmingen zum Adjutant des Generalinspekteurs der Kavallerie ernannt und wieder nach Berlin versetzt. Bei der General-Inspektion der Kavallerie blieb er jetzt einige Jahre im Einsatz. Ab 1909 wurde er auch als Mitglied der Kavallerie-Kommision verwendet. Ab 1910 wurde er dem neuen Generalstab der General-Inspektion der Kavallerie zugeordnet. Am 21. Februar 1911 wurde er als Nachfolger von Oberst Egon Graf von Schmettow zum Kommandeur des 1. Brandenburgisches Dragoner-Regiment Nr. 2 in Schwedt an der Oder ernannt. Als solcher wurde er am 27. Januar 1912 zum Oberstleutnant befördert. In diesem Jahr heiratete seine Tochter Mary von Poseck seinen Adjutanten den Oberleutnant Hermann Paul Friedrich Freiherr von Wilmowski, Sohn des Landeshauptmanns von Sachsen, in Schwedt an der Oder, der es später bis zum Generalleutnant brachte. Auch bei seiner Beförderung zum Oberst am 22. März 1914 war er noch Kommandeur des 1. Brandenburgisches Dragoner-Regiment Nr. 2. Bei Beginn des 1. Weltkrieges wurde er zum Chef des Generalstabes vom 2. Kavallerie-Korps ernannt. Am 12. September 1914 wurde er dann zum Chef des Generalstabes vom 1. Kavallerie-Korps ernannt. Im Herbst 1916 wurde er zum Chef des Generalstabes vom Generalkommando 56 ernannt. Am 18. Juli 1917 wurde er zum Generalmajor befördert. Als solcher wurde er im Sommer 1917 zum Kommandeur einer Infanterie-Brigade ernannt. Anfang 1918 wurde er dann zum Kommandeur der Garde-Ersatz-Division ernannt. Im 1. Weltkrieg wurden ihm neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und beiden Eisernen Kreuzen noch sehr viele Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er in das vorläufige Reichsheer übernommen. Dort wurde er dann in das Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin versetzt. Dort wurde er am 1. Oktober 1919 zum Inspekteur der Kavallerie (In 3) ernannt. Sein Sohn nahm 1919 als Hauptmann seinen Abschied aus der Armee. Auch bei der Bildung des 200.000 Mann Heeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 gehörte er noch zur Inspektion der Kavallerie. Bei der Bildung des 100.000 Mann Heeres der Reichswehr am 1. Oktober 1920 blieb er weiter Inspekteur der In 3. Im Winter 1920/21 wurde er zum Generalleutnant befördert. Das Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Oktober 1920 festgelegt. Er wurde jetzt auch nebenher schriftstellerisch tätig. Er schrieb eine dreibändige Reihe "Die deutsche Kavallerie". Ein Band trug den Titel "Die deutsche Kavallerie 1914 in Belgien und Frankreich". Ein weiterer Band trug den Titel "Die deutsche Kavallerie in Polen 1914/15". Zumindest der erste Titel erschien in mehreren Auflagen und wurde auch ins Englische übersetzt. Von Poseck war ein Anhänger der Kavallerie und im Gegensatz zu den modernen Kräften für die Beibehaltung der Lanze bei der Kavallerie. Gemeinsam mit Oberstleutnant a. D. Friedrich von Restorff sorgte er für das Zustandekommen des Dragonerdenkmals auf dem Paradeplatz in Schwedt. Am 22. September 1924 hat seine Tochter Margarete den Kavallerieoffizier Leutnant Lothar William Mordian von Bischoffshausen geheiratet, der es bis zum Oberst in der Wehrmacht brachte. Am 1. Januar 1925 wurde er zum General der Kavallerie befördert. Am 30. September 1926 wurde er aus dem aktiven Dienst verabschiedet. Am 3. Oktober 1927 verschwand die Lanze aus dem Ausbildungsrahmen der Kavallerie durch das Streichen vom Ablegen auf Kammer. Fast gleichzeitig wurde ihm die Berechtigung erteilt, die Uniform des 6. (Preuß.) Reiter-Regiment mit den Generalsabzeichen zu tragen. Er war auch Ritter der französischen Ehrenlegion. Im 2. Weltkrieg wurde er nicht wieder verwendet. Er starb anderthalb Jahre nach Kriegsende. Sein Sohn Günther von Poseck starb als Hauptmann a.D. im Jahr 1956.

 

Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10853
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1885, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1885
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1886, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1886
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1887, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1887
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1888, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1888
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1889, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1889
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1890, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1890
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1891, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1891
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1892, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1892
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1893, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1893
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1894, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1894
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1895, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1895
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1896, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1896
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1897, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1897
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1898, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1898
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1899, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1899
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1900, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1900
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1901, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1901
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1902, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1902
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1903, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1903
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1904, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1904
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1905, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1905
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1906, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1906
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1907, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1907
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1908, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1908
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1909, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1909
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1910, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1910
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1911, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1911
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1912, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1912
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1913, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1913
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1914, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1914
Dienstaltersliste der Offiziere der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich  Württembergischen) Armeekorps 1917, Mittler und Sohn 1917
Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII. (bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin, Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin, Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin, Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1927, Berlin, Mittler und Sohn 1927