Pflieger, Kurt

 

* 18. Mai 1890, Wiesbaden

† 19. September 1958, Hamburg

 

Kurt Pflieger trat nach seiner Kadettenausbildung am 17. März 1909 als Fähnrich in die Kaiserliche Armee ein. Der Offizierssohn kam dabei zum Holsteinisches Feldartillerie-Regiment Nr. 24. Bei diesem wurde er am 27. Januar 1910 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 19. Juni 1908 datiert. Als solcher wurde er dann anfangs als Batterieoffizier im Holsteinisches Feldartillerie-Regiment Nr. 24 eingesetzt. Am 1. Oktober 1911 wurde er für fünf Monate zur Feldartillerieschule nach Jüterbog kommandiert. Am 1. Oktober 1913 wurde er in seinem Regiment zum Abteilungsadjutant ernannt. Auch kurz vor dem 1. Weltkrieg gehörte er dann noch zum Holsteinisches Feldartillerie-Regiment Nr. 24. Am 25. Februar 1915 wurde er zum Oberleutnant befördert. Als solcher wurde er dann wenige Wochen später zum Regimentsadjutant vom Holsteinisches Feldartillerie-Regiment Nr. 24 ernannt. Ende 1915 wechselte er dann in den Stabsdienst. Dabei kam er dann zuerst als Adjutant zum Artillerieführer der 17. Infanteriedivision. Ab August 1916 wurde er dann als Adjutant bei der 17. Feldartillerie-Brigade eingesetzt. Ab Anfang Februar 1917 wurde er dann wieder bei seinem Regiment, diesmal als Batterieführer, eingesetzt. Am 18. August 1917 wurde er dann als solcher auch noch zum Hauptmann befördert. Anfang März 1918 kam er dann wieder als Adjutant zum Artillerieführer 17. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm auch beide Eisernen Kreuze verliehen. Nach dem Krieg wurde er in das Reichsheer übernommen. Anfang November 1919 wechselte er dann zur Sicherheitspolizei, auch wenn er erst im Februar 1920 aus der Reichswehr offiziell verabschiedet wurde. Bei der Polizei brachte er es dann noch im Frühjahr 1920 zum Major. Er wurde jetzt als Kommandeur der II. Abteilung der Sicherheitspolizei eingesetzt. Am 1. April 1924 nahm er auch bei der Polizei seinen Abschied. Zum Sommerbeginn 1920 heiratete er seine Frau, aus dieser Ehe gingen zwei Söhne hervor. Am 1. Oktober 1924 trat er erneut in den Polizeidienst ein. Er wurde jetzt zum Kommandeur der Polizeischule in Schwerin ernannt. Am 1. Juni 1932 wurde er zum Kommandeur der Ordnungspolizei ernannt. Als solcher wurde er bereits im November 1932 wieder abgelöst. Am 1. Februar 1933 wurde er zum Kommandeur des Polizeikommandos Güstrow ernannt. Am 1. April 1934 wurde er dann Kommandeur der II. Abteilung der Landespolizei Mecklenburg ernannt. Am 1. August 1934 wurde er bei der Polizei zum Oberstleutnant befördert. Aber nur als Major wurde er bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht am 1. Oktober 1934 in das Heer übernommen. Sein Rangdienstalter wurde anfangs auf den 1. August 1933 festgelegt und später auf den 1. März 1931 verbessert. Er wurde zuerst zum Artillerie-Regiment Schwerin versetzt. Von diesem wurde er sofort zur Artillerieschule nach Jüterbog kommandiert. Mitte Januar 1935 wurde er dann zum Kommandeur der I. Abteilung vom Artillerie-Regiment Schwerin ernannt. Am 1. Juli 1935 wurde er als solcher zum Oberstleutnant befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Juli 1934 festgelegt. Bei der Enttarnung der Verbände wurde er am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur der I. Abteilung vom Artillerie-Regiment 12 ernannt. Am 1. Oktober 1936 wurde er dann bereits zum Oberst befördert. Als solcher wurde er am 6. Oktober 1936 zum Kommandeur vom Artillerie-Regiment 19 in Hannover ernannt. Das Regiment führte er dann bei Beginn des 2. Weltkrieges im Sommer 1939 in den Polenfeldzug. Danach wurde er am 1. Oktober 1939 zum Artillerie-Kommandeur 109 (Arko 109) ernannt. Am 1. Oktober 1940 wurde er dann zum Generalmajor befördert. Als solcher trug er jetzt bereits beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen. Im Frühjahr 1941 gab er dann sein Kommando ab. Er wurde dafür jetzt zum Kommandeur der 337. Infanterie-Division ernannt. Diese führte er dann fast ein ganzes Jahr zur Bewachung der Demarkationslinie in Frankreich. Mitte März 1942 übergab er sein Kommando an Generalmajor Erich Marcks. Er wurde daraufhin in die Führerreserve versetzt. Mitte April 1942 übernahm er dann als Kommandeur die 31. Infanterie-Division im Mittelabschnitt der Ostfront. Er wurde auch Anfang September 1942 auch leicht verwundet. Am 1. Oktober 1942 wurde er dort zum Generalleutnant befördert. Am 28. November 1942 wurde ihm das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Zum 1. April 1943 gab er sein Kommando über die 31. Infanterie-Division ab und wurde erneut in die Führerreserve versetzt. Er wurde in dieser dann Mitte Mai 1943 zum Stellvertretenden Generalkommando XI. Armeekorps kommandiert. Am 1. Juli 1943 wurde er dann zum Kommandeur der 416. Infanterie-Division in Aalborg im besetzten Dänemark ernannt. Ab Oktober 1944 wurde er dann mit der Division an der Westfront eingesetzt. Am 10. Februar 1945 wurde ihm dann das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Er gab das Kommando über die 416. Infanterie-Division nicht mehr ab. Bei Kriegsende geriet er dann am 3. Mai 1945 in Klein Krankow in westalliierte Gefangenschaft. Aus dieser wurde er Mitte Mai 1948 wieder entlassen. Am 2. November 1948 hat er sich mit Charlotte Zeiss wieder verheiratet.

 

Ritterkreuz (10. Februar 1945)