Pflaum, Karl

 

* 17. November 1890, Passau

† 1972, (Alzgern/Altötting)

 

Karl Pflaum trat am 23. Juli 1910 als Fahnenjunker in die Königlich Bayerische Armee ein. Der Kaufmannssohn kam dabei zum 8. Königlich Bayerisches Infanterie-Regiment "Großherzog Friedrich II. von Baden". Bei diesem wurde er am 28. Oktober 1912 zum Leutnant befördert. Bei Beginn des 1. Weltkrieges wurde er dann zunächst als Zugführer, später auch als Kompanieführer eingesetzt. Am 8. Oktober 1915 wurde er dann zum Brigade-Ersatz-Bataillon 6 versetzt. Am 1. Dezember 1915 wurde er zum Bataillonsadjutant ernannt. Als solcher wurde er am 16. März 1916 zum Oberleutnant befördert. Jetzt wurde er wieder als Kompanieführer im 8. Königlich Bayerisches Infanterie-Regiment "Großherzog Friedrich II. von Baden" eingesetzt. Anfang Februar 1917 wurde er dann zum Ordonanzoffizier vom Ersatz-Infanterie-Regiment 4 ernannt. Am 10. April 1917 wurde er dann zum Regimentsadjutant in diesem Regiment ernannt. Am 4. Juli 1917 hat er Marta Pflaum geheiratet. Im Ersten Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Außerdem wurden ihm im 1. Weltkrieg auch beide Eisernen Kreuze und andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er in die Reichswehr übernommen. Beim Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 45. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er dann zum 21. (Bayer.) Infanterie-Regiment. Er wurde anfangs in einem Bataillonsstab, vermutlich als Bataillonsadjutant, eingesetzt. Ende 1921 wurde er zum Hauptmann befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 18. Oktober 1918 festgelegt. Als solcher wurde er jetzt in den Stab des III. Bataillons vom 21. (Bayer.) Infanterie-Regiment versetzt. Am 1. Juli 1923 wurde er zum Chef der 11. Kompanie vom 21. (Bayer.) Infanterie-Regiment in Bayreuth ernannt. Diese Position übte er noch mehrere Jahre aus. Am 1. Oktober 1928 wurde er dann zur Kommandantur Berlin kommandiert. Am 1. November 1928 wurde er dann in den Regimentsstab vom 16. Reiter-Regiment nach Erfurt versetzt. Am 1. Oktober 1930 wurde er dann in den Stab des Ausbildungs-Bataillons vom 19. (Bayer.) Infanterie-Regiment nach Landshut versetzt. Am 1. Juni 1932 wurde er dort zum Major befördert. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er am 1. Oktober 1934 zum Kommandeur des I. Bataillons vom Infanterie-Regiment Augsburg ernannt. Am 1. März 1935 wurde er als solcher zum Oberstleutnant befördert. Bei der Enttarnung der Verbände wurde er am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur des II. Bataillons vom Infanterie-Regiment 61 ernannt. Am 21. Juni 1937 wurde er dem Oberbefehlshaber des Heeres z.b.V. gestellt. Am 1. Oktober 1937 wurde er in dieser Position zum Oberst befördert. Als solcher wurde er zum Leiter der Psychologischen Prüfstelle VII in München ernannt. Auch dort trug er weiter die Uniform vom Infanterie-Regiment 61. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939 wurde er am 26. August 1939 zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 19 ernannt. Dieses Regiment führte er dann zuerst in den Polenfeldzug. Im Frühjahr 1940 führte er das Regiment dann in den Westfeldzug. Danach trug er bereits beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen. Zum Sommerbeginn 1941 führte er das Regiment dann im Ostfeldzug unter der 7. Infanterie-Division beim Angriff auf Mittelrussland. Am 22. Juli 1941 wurde ihm die Ehrenblattspange des Heeres verliehen. Am 30. September 1941 gab er sein Kommando ab. Er wurde jetzt in die Führerreserve versetzt. Am 1. Oktober 1941 wurde er zum Generalmajor befördert. Als solcher wurde er am 9. Oktober 1941 zum Kommandeur der 258. Infanterie-Division ernannt. Mit dieser wurde er dann weiter im Mittelabschnitt der Ostfront eingesetzt. Mitte Januar 1941 musste er dann wegen eines schweren Herzleidens sein Kommando über die 258. Infanterie-Division abgeben. Er wurde daraufhin erneut in die Führerreserve versetzt. Am 19. Januar 1942 wurde ihm noch das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Am 20. September 1942 wurde er dann zum Kommandeur der Division Nr. 157 ernannt. Durch die Umbenennung der Division zum 1. Oktober 1942 wurde er dann zum Kommandeur der 157. Reserve-Division in Besancon ernannt. Am 1. Oktober 1943 wurde er zum Generalleutnant befördert. Mit seiner Division nahm er an einigen Anti-Partisanenunternehmen teil. Im Sommer 1944 verlegte er mit der Division nach Italien. Am 31. August 1944 gab er sein Kommando auf eigenen Wunsch bei der Umbenennung der Division zur 157. Gebirgs-Division ab. Er fühlte sich gesundheitlich nicht mehr den Anforderungen gewachsen. Im März 1945 wurde beim Heeres-Personalamt seine Entlassung zum 31. Mai 1945 verfügt. Er bekam aber vorher kein Kommando mehr.

Im Sommer 1959 musste er sich vor einem französischen Gericht in Lyon für seine Führung bei einigen Unternehmen seiner Division verantworten. Er wurde dabei aber aus gesundheitlichen Gründen noch während des Prozesses entlassen.