Pfeffer-Wildenbruch, Karl

 

* 12. Juni 1888, Kalkberge-Rüdersdorf bei Berlin

+ 29. Januar 1971, Bielefeld / NRW

 

Karl Pfeffer-Wildenbruch trat nach seinem Abitur am 7. März 1907 als Fahnenjunker in das Feldartillerie-Regiment 22 ein, wo er am 1. August 1908 zum Leutnant befördert wurde. 1911 wurde er zur Militärtechnischen Akademie nach Berlin kommandiert. Am Ersten Weltkrieg nahm er als Batterie-Offizier und Regiments-Adjutant teil, wurde mit beiden Klassen des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet und dann Generalstabs-Offizier im Stab des Generalfeldmarschalls Colmar Freiherr von der Goltz-Pascha, der in Bagdad die 1. türkische Armee kommandierte. Von Mai bis November 1917 war er Ia bei der deutschen Militärmission in Konstantinopel. Ende 1917 kehrte er nach Deutschland zurück, wo er Generalstabs-Offizier bei der 11. Infanterie-Division wurde. Anschließend kam er in den Stab des Generalkommandos z.b.V. 55 und beim XXIV. Reservekorps. Im August 1919 kam er zur Schutzpolizei, wurde kurze Zeit später Referent im Ministerium des Inneren und, zum Major befördert, Abteilungs-Kommandeur in Osnabrück und Magdeburg. Von 1928 bis 1930 war er in Santiago de Chile Inspekteur der chilenischen Carabinieros. Anschließend kehrte er nach Deutschland zurück und wurde im Juni 1933 als Oberstleutnant Kommandeur des Landespolizei-Regiments Frankfurt. Ab Mai 1936 war er Generalinspekteur der Polizeischulen und wurde am 1. Mai 1937 zum Generalmajor der Polizei befördert. Am 12. März 1939 trat er der allgemeinen SS bei, war danach im Stab des Reichsführer-SS und wurde am 20. April 1939 zum SS-Brigadeführer befördert. Ende 1939 stelle er die Polizei-Division auf und führte diese, am 20. April 1940 zum SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Polizei befördert, 1940 im Westfeldzug. Ab November 1940 war er wieder im Stab des Reichsführers-SS, wirkte 1941 bis 1943 als Chef des Kolonial-Polizeiamtes im Ministerium des Inneren und übernahm am 8. Oktober 1943 als Kommandierender General das VI. (lett.) SS-Freiwilligen-Armeekorps. Am 9. November 1943 wurde er zum SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS und Polizei befördert. Im August 1944 wurde er mit der Führung der Geschäfte des Befehlsbereichs der Waffen-SS in Ungarn beauftragt. Anfang Dezember 1944 wurde er zum Kommandierenden General des IX. SS-Gebirgskorps in Ungarn und Befehlshaber in Budapest ernannt. Als Kampfkommandant verteidigte er die ungarische Hauptstadt nach ihrer Einschließung im Dezember 1944 bis zum Ausbruch am 11. Februar 1945. Am 11. Januar 1945 wurde er mit dem Ritterkreuz und am 1. Februar 1945 mit dem Eichenlaub ausgezeichnet. Am 11. Februar 1945 geriet er in Budapest schwer verwundet in russische Gefangenschaft, aus der er erst im Oktober 1955 heimkehrte.

Ritterkreuz (11. Januar 1945) Eichenlaub (1. Februar 1945)

Literatur und Quellen:
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 4 Bände, Bad Friedrichshall, 1996 / 1997
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 9 Bände, 4. überarbeitete Auflage, Bad Friedrichshall 2010 / 2011