von Oven, Adolf Karl

 

* 29. November 1888, Charlottenburg

† 20. Januar 1974, Singen am Hohentwiel

 

 

Karl von Oven war der älteste Sohn des Infanterieoffiziers und späteren General der Infanterie Karl Adolf von Oven und dessen Ehefrau Karoline Ulrike Alice, geborene Edle von Oetinger. Er trat nach seiner Kadettenausbildung am Kadettenhaus Potsdam (1903) und der Hauptkadettenanstalt Groß-Lichterfelde (1904-1908) am 27. Februar 1908 mit dem Charakter als Fähnrich in die Königlich Preußische Armee ein. Er wurde dabei zum 3. Garde-Regiment zu Fuß in Berlin überwiesen. Bei diesem wurde er nach dem Besuch der Kriegsschule am 27. Januar 1909 zum Leutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den 14. Juni 1907 datiert. Danach wurde er die ersten Jahre als Kompanieoffizier in der 10. Kompanie seines Regiments in Berlin eingesetzt. 1911/12 wurde er in gleicher Funktion in die 7. Kompanie des Regiments am gleichen Standort versetzt. Ein Jahr später war er Kompanieoffizier in der 8. Kompanie des Regiments. Am 1. Oktober 1913 wurde er als Nachfolger von Oberleutnant Erich von Manstein zum Adjutant des Füsilier-Bataillons vom 3. Garde-Regiment zu Fuß ernannt. Zu diesem Regiment gehörte er auch noch vor Beginn vom 1. Weltkrieg. Bei Kriegsausbruch kam er mit seinem Regiment am 10. August 1914 an die Front. Am 29. August 1914 wurde er bei St. Quentin verwundet. Ihn trafen Infanterieschüsse in der Schulter, in den Beinen und dem linken Arm. Danach verbrachte er die Zeit vom 30. August 1914 bis zum 18. Oktober 1914 in den Feldlazaretten von Wiege, Beaumont, Köln und Metz. Er kehrte am 23. Oktober 1914 wieder zum Regiment zurück. Bei diesem wurde er am 24. Dezember 1914 zum Oberleutnant befördert. Am 3. Februar 1915 wurde er dann zum Regimentsadjutant vom 3. Garde-Regiment zu Fuß ernannt. Vom 18. Juli 1915 bis zum 20. Juli 1915 war er krank wegen eines Blutergusses am linken Knöchel. Am 23. September 1915 erkrankte er während seines Urlaubs an der Grippe. Er kehrte am 12. Oktober 1915 wieder zu seinem Regiment zurück. Ab dem 13. Januar 1916 wurde er als Führer der 7. Kompanie seines Regiments verwendet. Vom 19. Juni 1916 bis zum 25. Juni 1916 wurde er zur Feldflieger-Abteilung 61 nach Flary le Martel kommandiert. Vom 13. August 1916 bis zum 21. August 1916 war er wegen Darmkatarrh in den Lazaretten Lyreu und St. Quentin in Behandlung. Er traf am 22. August 1916 wieder beim Regiment ein. Vom 25. September 1916 bis zum 15. Oktober 1916 wurde er zur Wiederherstellung der Gesundheit nach Deutschland beurlaubt. Während dieser Zeit wurde er am 5. Oktober 1916 zum Hauptmann befördert. Am 16. Dezember 1916 wurde er unter Belassung seiner Uniform zu den Offizieren von der Armee versetzt. Er wurde dem Generalkommando III. Armeekorps zur Verwendung im Generalstabsdienst zugeteilt. Am 17. Mai 1917 wurde er al Offizier z.b.V. dem Oberkommando der 1. Armee zugteilt. Am 8. Juni 1917 wurde er unter Belassung seiner bisherigen Uniform in einer Generalstabsstelle der 34. Infanterie-Division versetzt. Am 21. Oktober 1917 wurde er unter Belassung in seiner bisherigen Dienststelle in den Generalstab der 9. Armee versetzt. Am 15. September 1918 wurde er wieder zu den Offizieren von der Armee versetzt und der Armee-Abteilung z.b.V. C zugeteilt. Am 13. und 14. November 1918 wurde er zur Vertretung des Regimentsadjutanten wieder zum 3. Garde-Regiment zu Fuß kommandiert. Am 14. November 1918 wurde er zum XXXI. Armeekorps versetzt. Am 28. November 1918 wurde er durch eine Verfügung des Kriegsministers wieder in das 3. Garde-Regiment zu Fuß zurück versetzt und direkt zum VI. Armeekorps versetzt. Im 1. Weltkrieg wurde er nicht nur mehrmals verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Mattweiß widerspiegelte. Im Ersten Weltkrieg wurde er neben beiden Eisernen Kreuzen noch mit weiteren Auszeichnungen bedacht. Nach der Krieg kam er am 10. Januar 1919 zur Grenzbrigade Hirschberg. Nach einer gewissen Zeit beim Grenzschutz in Schlesien kam er Ende Februar 1919 zur 9. Infanterie-Division. Er wurde dann in das vorläufige Reichsheer übernommen, wo er zum Reichswehr-Schützen-Bataillon 15 gehörte. Am 2. November 1919 wurde er vorbehaltlich der endgültigen Anstellung bei der Sicherheitspolizei Berlin Abteilung Friedrichshain aus der Armee entlassen.

Dafür wurde er zum 1. November 1919 von der Sicherheitspolizei in Berlin übernommen. Er wurde als Polizeihauptmann und Führer der 2. Hundertschaft in Friedrichshain eingeteilt. Von Juni 1921 bis Januar 1922 wurde er dann als Ia beim Kommando Graf Poninski (Grenzschutz von Oberschlesien) eingesetzt. Das Kommando befehligte 36 Hundertschaften zur Absperrung gegen das Oberschlesische Abstimmungsgebiet. Am 12. Oktober 1921 heiratete er die über zwei Jahre jüngere Katharina Stephanie Therese Charlotte Marie-Elisabeth Freiin von Lüttwitz, älteste Tochter des Infanterieoffiziers Generalleutnant a.D. Georg von Lüttwitz, in Schweidnitz. 1922 war er Kommandeur der Schutzpolizei in Grunewald. 1922 bis 1925 wohnte er privat in der 2. Etage der Auerbachstraße 17 in Berlin-Grunewald und hatte die Telefonnummer Pfalzburg 4587. Am 15. Dezember 1922 wurde seine Tochter Ingeborg von Oven in Berlin geboren. 1923 änderte sich seine private Telefonnummer zu Uhland 8995. Ab Januar 1923 wurde er dann als Ia beim Kommando der Schutzpolizei Berlin eingesetzt. Bei diesem wurde er dann im September 1923 auch zum Polizei-Major befördert. Ab dem 1. Oktober 1924 wurde er für fast viereinhalb Jahre als Lehrer an der Polizeischule Eiche bei Potsdam eingesetzt. Am 12. Februar 1925 wurde sein Sohn Karl-Günther von Oven in Berlin geboren. Privat wohnte er mindestens von 1926 bis 1928 in der Kreuzbergstraße 5 in Berlin SW61 und hatte die Telefonnummer Hasenheide 5549 und später F5 Bergmann 5549. Von August 1929 bis zum 1. Oktober 1932 wurde er dann erst als Sachbearbeiter beim Kommando der Schutzpolizei Bochum, als Inspektionsführer und zuletzt als Kommandeur der Polizeiinspektion Bochum eingesetzt. Am 1. Oktober 1932 wurde er dem Höherer Polizeiführer im Westen in Recklinghausen zur Mitarbeit zugewiesen. Bei diesem für die Führung der preußischen Polizei in der entmilitarisierten zuständigen Dienststelle wurde er als Ia eingesetzt. Anfang Februar 1933 wurde er zum Chef des Stabes vom Höheren Polizeiführer im Westen ernannt. Kurz nach Hitlers Machtantritt wurde er am 21. März 1933 zum Polizei-Oberstleutnant befördert. Im Mai 1933 wurde er dann zum Chef des Stabes beim Chef der Landespolizei im preußischen Ministerium des Inneren ernannt. Damit unterstand er jetzt Kurt Daluege. Am 31. Januar 1935 erhielt er folgende Beurteilung von General der Landespolizei Ferdinand von Zepelin, Chef der Preußischen Landespolizei: "Mittelgroße straffe militärische Erscheinung von körperlicher Zähigkeit und unbeugsamer Frische, sehr passionierter und forscher Reiter. Oberst von Oven wurde vor ca. anderthalb Jahren zum "Chef des Stabes beim Chef der Preußischen Landespolizei" ernannt. Er wurde in diese Stelle zu einem Zeitpunkt berufen, als die vom Preußischen Ministerpräsidenten, General Göring, befohlene Umorgaisation der Schutzpolizei begann und es galt, die geschlossenen Formationen in die Landespolizei zu überführen und beschleunigt militärisch auszubilden. Oberst von Oven wurde somit vor bedeutungsvolle organisatorische und militärische Aufgaben gestellt. Er hat sie glänzend gelöst und sich in jeder Beziehung bestens bewährt. Wenn heute die Preußische Landespolizei zu einem von der Armee anerkannten wertvollen militärischen Faktor geworden ist, so fällt dem Oberst von Oven ein wesentliches Verdienst an dieser Tatsache zu. Oberst von Oven ist eine durch und durch soldatische Natur, ein Mann von hoher Intelligenz, klarem und sicherem Urteil und von unverwüstlicher Arbeitskraft und Arbeitsfreudigkeit, die, von gesundem Ehrgeiz unterstützt, in völliger und selbstloser Hingabe an die Sache ihren Ausdruck findet. Bei sehr günstiger militärischer Beanlagung, besitzt von Oven eiserne Willenskraft und eine großartige Unabhängigkeit den Dingen gegenüber, wie sie nur starke Charaktere aufweisen. Durch diese Eigenschaften verbinden sich in der Persönlichkeit des von Oven bis zum Äußersten gehende Selbstdisziplin mit freimütiger Meinungsäußerung, gleichgültig ob ihm diese zum persönlichen Vor- oder Nachteil gereichen könnte. Oberst von Oven ist keine Kompromißnatur, einen von ihm als richtig erkannten Entschluß führt er mit großer Verantwortungsfreudigkeit beharrlich durch und verliert auch in schwierigsten Lagen niemals Kraft und Zuversicht. Kennzeichen seiner dienstlichen Arbeit sind ausgesprochener Gerechtigkeitssinn, weitgehenes Verständnis in der Fürsorge für die Truppe, ausgezeichnete Sachkenntnis und tiefe Gründlichkeit. Durch die ihm eigene Begabung, das Wesentliche sofort zu erfassen, vorausschauend zu denken und stets klare und bestimmte Anweisungen und Befehle zu erteilen, hat Oberst von Oven als "Chef des Stabes" eine vorbildliche Zusammenarbeit aller Angehörigen des Stabes erzielt. Daneben hat seine großzügige offene und humorvolle Art im Umgang mit seinen Untergebenen, ihm nicht nur deren volles Vertrauen, sondern auch herzliche Kameradschaft eingebracht. Mir persönlich war Oberst von Oven in jeder Lage ein taktvoller und kluger Berater und eine vortreffliche Stütze. Sein ehrlicher und unbedingt zuverlässiger Charakter haben ihn mir auch menschlich besonders nahe gebracht. Zusammengefaßt muß ich den Oberst von Oven als einen in jeder Beziehung hervorragenden Offizier und als eine ausgesprochene Führerpersönlichkeit bezeichnen, die für die höheren Stellen geeignet ist." Am 25. Februar 1935 wurde der Chef des Heeres-Personalamtes (PA) am Tirpitzufer 72/76 von Ulrich von Waldow wie folgt informiert: "Oberst der Landespolizei von Oven, Berlin, hat um Genehmigung zum Übertritt zum Reichsheere gebeten. Der Befehlshaber der Polizei, Herr General der Landespolizei Daluege, hat dazu sein Einverständnis erklärt." Als Oberst der Landespolizei wurde er während der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht am 14. März 1935 mit Wirkung vom 15. März 1935 von der preußischen Landespolizei in das Heer übernommen. Er wurde am 15. März 1935 als Oberstleutnant mit einem Rangdienstalter vom 1. Januar 1934 in das Infanterie-Regiment Potsdam eingeteilt. Sein dienstlicher Wohnsitz war bis auf Weiteres Berlin. Am 3. April 1935 wurde er mit Wirkung vom 15. April 1935 zum Kommandeur des II. Bataillons vom Infanterie-Regiment Paderborn ernannt. Am 1. Oktober 1935 wurde er als solcher zum Oberst befördert. Bei der Enttarnung der Einheiten wurde er am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur des II. Bataillons vom Infanterie-Regiment 18 ernannt. Am 23. November 1935 wurde er auf den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler neu vereidigt. Vom 14. November 1935 bis zum 28. November 1935 wurde er als Teilnehmer zur Unterweisung der Stabsoffiziere des VI. Armeekorps bei der 16. Infanterie-Division kommandiert. Am 6. Oktober 1936 gab er sein Kommando ab und wurde dafür jetzt zum Kommandeur der Heeres-Feldzeugverwaltung XI ernannt. Am 18. Januar 1937 wurde er mit Wirkung vom 1. Februar 1937 zum Infanterie-Regiment 59 nach Hannover versetzt. Am 30. Januar 1937 wurde er mit Wirkung vom 1. Februar 1937 dann aber in den Stab des Infanterie-Regiment 82 in Göttingen kommandiert, wobei das Kommando die Dauer von voraussichtlich 4 Monaten nicht überschreiten sollte. Dort befand er sich in der Einarbeitung zum Regimentskommandeur. Am 6. Februar 1937 starb sein Vater im Alter von 81 Jahren in der eigenen Wohnung in der Brandenburgische Straße 18 in Berlin-Wilmersdorf. Am 1. März 1937 gehörte er laut Stellenbestzung schon zum Infanterie-Regiment 73. Am 24. März 1937 wurde sein Kommando zum Infanterie-Regiment 82 mit sofortiger Wirkung aufgehoben. Am 20. April 1937 wurde er mit Wirkung vom 1. Mai 1937 zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 73 ernannt. Am 12. Oktober 1937 wurde er dann durch die Umbenennung der Einheiten zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 59 ernannt. Am 31. Mai 1939 wurde er mit Wirkung vom 1. Juni 1939 zum Generalmajor befördert. Mit seinem Regiment nahm er dann im Rahmen der 19. Infanterie-Division (motorisiert) am Polenfeldzug teil. Dabei wurden ihm am 15. September 1939 und am 5. Oktober 1939 beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Danach gab er am 8. November 1939 sein Kommando ab. Er wurde jetzt zum Inspekteur der Wehr-Ersatz-Inspektion Allenstein ernannt. Am 30. Mai 1940 wurde er mit Wirkung vom 20. Mai 1940 zum Kommandeur der 393. Infanterie-Division ernannt. Mit der Auflösung der Division wurde er am 1. August 1940 zum Kommandant der Oberfeldkommandantur 393 (OFK 393) ernannt. Am 15. Oktober 1940 sollte er über die Frontsammelstelle Luneville in Marsch gesetzt werden um als Nachfolger von Generalmajor Heinrich Kirchheim das Kommando über die 169. Infanterie-Division zu übernehmen, was aber nicht wirksam wurde. Er wurde wegen eines Lazarettaufenthalts aber am 30. Oktober 1940 mit Wirkung vom 15. Oktober 1940 in die Führerreserve OKH versetzt. Nach der Entlassung wurde er dem Wehrkreis XI zugeteilt. Am 22. November 1940 wurde er mit Wirkung vom 16. November 1940 zur 56. Infanterie-Division kommandiert. Am 25. November 1940 übernahm er als Nachfolger von Generalleutnant Paul von Hase als Kommandeur die 56. Infanterie-Division. Am 24. Februar 1941 erhielt er folgende Beurteilung von General der Infanterie Hermann Geyer, IX. Armeekorps: "Gewandt, liebenswürdig, i.a.klare Ansichten. Bewertung: Füllt gut aus. Empfehlung: Ob Kommandierender General, Urteil vorbehalten." Seine Division führte er dann zu Sommerbeginn 1941 im Ostfeldzug beim Angriff auf Südrussland. Am 14. Juni 1941 wurde er mit Wirkung vom 1. Juli 1941 zum Generalleutnant befördert. Er trug jetzt bereits beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen. Als Divisionskommandeur billigte er am 19. November 1941 die am 25. Oktober 1941 erfolgte Erschießung von 128 Zivilisten und 60 Kindern als Vergeltungsmaßnahme im Dorf Chozum durch die I. Abteilung des ihm unterstehenden Artillerie-Regiment 156. Am 9. Januar 1942 wurde er für die Leistungen seiner Division mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Ab dem 1. April 1942 führte er für einige Tage auch stellvertretend für den erkrankten Generalleutnant Friedrich Krischer Edler von Wehregg die 296. Infanterie-Division, die er am 6. April 1942 an Oberst Karl Faulenbach übergab. Am 5. April 1942 erhielt er folgende Beurteilung von General der Infanterie Heinrich Clößner, KG vom LIII. Armeekorps: "Charakterlich schwer zu beurteilen. Sehr ehrgeizig, von sich überzeugt. Militärisch gut beanlagt. Führt Division hart geschickt und wendig. In schwierigen Lagen ruhig und sicher. Unduldsame Vertretung seiner Ansicht erschwert manchmal Zusammenarbeit mit Nachbarn. Bewertung: Füllt sehr gut aus." Dazu ergänzte Generaloberst Rudolf Schmidt, OB der 2. Panzerarmee: "Sehr energisch, als Untergebener nicht leicht zu nehmende Persönlichkeit. Als Divisionskommandeur auch in schwierigsten Lagen voll bewährt. Empfehlung: Kommandierender General." Am 5. Mai 1942 ergänzte dann noch Generalfeldmarschall Günther von Kluge, OB der Heeresgruppe Mitte: "Von jeder eine schwierige Persönlichkeit. In der gegenwärtigen Zeit durch seine Energie und Härte aber besonders geeignet als Führer, auch als Kommandierender General." Am 31. Mai 1942 starb seine Mutter in Hildesheim. Am 18. Januar 1943 erhielt er folgende Beurteilung von General der Infanterie Lothar Rendulic, KG vom XXXV. Armeekorps: "Tatkräftige, sichere Persönlichkeit, zeigt Zielbewußtsein und Festheit in der Führung, wird, wo es die Lage es erfordert, auch hart sein können, gute taktische Anlagen. Durchdrungen von der nationalsozialistischen Weltanschauung, die er auch vertritt. Vereinigt den Blick für das Grosse mit dem Interesse für wichtige Einzelheiten. Die in frühreren Beurteilungen angeführte unduldsame Vertretung seiner Ansichten und der Reibungen mit Nachbarn sind unter meiner Führung niemals in Erscheinung getreten. Sollten diese Mängel tatsächlich bestanden haben, sind sie behoben. Bewertung: Guter Durchschnitt. Empfehlung: Kommandierender General eines Armeekorps." Dazu ergänzte Generaloberst Rudolf Schmidt, OB der 2. Panzerarmee: "In allen Kämpfen als Divisionskommandeur voll bewährt. Brachte Dezember 1941 in vorderer Linie führend, den russischen Anstum bei Werchowje zum Stehen und hielt trotz denkbar ungünstiger Bedingungen. In folgenden Abwehr- und Angriffskämpfen seiner Division wiederum gut und sicher geführt. Zum Kommandierenden General eines Armeekorps voll geeignet. Keine Anstände über Unverträglichkeit aufgetreten." Dazu ergänzte am 26. Januar 1943 Generalfeldmarschall Günther von Kluge, OB der Heeresgruppe Mitte: "Einverstanden. Nach wie vor geeignet zum Kommandierenden General." Ende Januar 1943 gab er sein Kommando ab. Dafür wurde er jetzt mit der Führung vom Generalkommando XXXXIII. Armeekorps in Mittelrussland beauftragt. Am 5. Februar 1943 erhielt er folgende Beurteilung von Generaloberst Rudolf Schmidt, OB der 2. Panzerarmee: "Generalleutnant von Oven hat sich in allen Kämpfen der Armee als Divisionskommandeur voll bewährt. Im Dezember 1941 brachte er mit Teilen seiner Division in vorderster Linie führend den russischen Ansturm bei Werchnoje zum Stehen und hielt sie trotz denkbar ungünstiger Bedingungen. Er erhielt dafür das Ritterkreuz. In den folgenden schweren Winterkämpfen nördlich und westlich Bolchow trug er das Hauptverdienst, dass der russische Angriff hier zum Stehen kam und der Russe zurückgeworfen wurde. In den Abwehrkämpfen im Juli 1942 und bei den Angriffskämpfen in August 1942 hat er wieder seine Division in jeder Beziehung gut und sicher geführt. Ich halte ihn zum Kommandierenden General eines für voll geeignet, und würde es begrüßen, wenn ihm eine Möglichkeit gegeben würde, sein Können an einer hervorgehobenen Stelle zeigen zu können, auch als Kommandierender General eines Ausbildungs-Armeekorps oder als Befehlshaber im rückwärtigen Heeresgebiet. Auch ich kann nur feststellen, daß irgendwelche Anstände über Unverträglichkeit mit seiner Unterstellung unter das XXXXI. Panzerkorps im August 1942 und seit Oktober 1942 unter dem XXXV. Armeekorps nicht aufgetreten sind." Dazu ergänzte am 5. März 1943 Generaloberst Georg-Hans Reinhardt, OB der 3. Panzerarmee: "Mir erst kurze Zeit bekannt. Schliesse mich Urteil OB 2. Panzerarmee an. Sehr guter Eindruck. Eignung zum Kommandierenden General eines Armeekorps." Dazu ergänzte am 23. März 1943 Generalfeldmarschall Günther von Kluge, OB der Heeresgruppe Mitte: "Einverstanden." Bereits am 10. März 1943 wurde er mit Wirkung vom 1. April 1943 zum General der Infanterie befördert. Gleichzeitig wurde er auch zum Kommandierenden General vom XXXXIII. Armeekorps ernannt. Ab dem Sommer 1943 wurde er mit seinem Generalkommando dann in Nordrussland eingesetzt. Am 14. Juli 1943 meldete Generaloberst Georg-Hans Reinhardt mündlich an den Stellv. Chef vom PA: "Erneut erhebliche Reibungen. Bei Nichtabstellen weiteres Verbleiben als Kommandierender General nicht tragbar." Am 22. September 1943 erhielt er folgende Beurteilung von Generaloberst Georg-Hans Reinhardt, OB der 3. Panzerarmee: "Führt mit fester Hand, gutem taktischen Blick und mit Einsatz der ganzen Person. Soweit ihn ihn in der Zeit des Stellungskrieges kennengelernt habe, wird er sich die Eignung zum Armeeführer erringen können." Dazu ergänzte am 30. September 1943 Generalfeldmarschall Günther von Kluge, OB der Heeresgruppe Mitte: "Kommt als Armeeführer nicht in Frage. Als Kommandierender General an ruhiger Stelle voll bewährt, wird er auch in Krisenlagen - wie in seiner Divisionsführerzeit - seinen Mann stehen." Anfang März 1944 wurde ihm ein dreiwöchiger Urlaub ab dem 9. März 1944 genehmigt. Er schrieb an diesem 9. März 1944 an General der Artillerie Christian Hansen, OB der 16. Armee, folgenden Brief: "Nach ununterbrochener Tätigkeit als Divisionskommandeur und Kommandierender General seit 22. Juni 1941 an der Ostfront fühle ich jetzt ein Nachlassen meiner Spannkraft derart, daß ich glaube, mit dem mir bewilligten dreiwöchigen Erholungsurlaub nicht auszukommen. Ich bitte daher um Beurlaubung so lange, bis ich mich wieder voll leistungsfähig fühle; ich werde dies dann melden unter gleichzeitiger Angabe, ob ich mich für feldverwendungsfähig oder nur eine Tätigkeit außerhalb der Front für mich für möglich halte." Am 10. März 1944 erhielt er folgende Beurteilung von General der Artillerie Christian Hansen, OB der 16. Armee: "Besitzt nicht mehr die für die Führng eines Koprs im Osten erforderliche Frische und Spannkraft. Ich schlage daher vor, General der Infanterie von Oven nach Ablauf einer Erholungszeit in der Heimat zu verwenden." Dazu ergänzte am 17. März 1944 Generaloberst Walter Model, Führer der Heeresgruppe Nord: "Einverstanden." Am 25. März 1944 wurde er in die Führerreserve OKH versetzt. Wirtschaftlich wurde er dem Wehrkreis XI zugeteilt. Privat wohnte er in der Kaiser-Friedrichstraße 26 in Hildesheim und hatte die die Telefonnummer 3311. Am 4. April 1944 gab es folgenden Zusatz von General Lindemann, stellv. Führer der Heeresgruppe Nord: "Mir nicht bekannt geworden." Am 22. April 1944 gab es ein persönliches Schreiben von General der Infanterie von Oven an das PA: "Um meine volle Feldverwendungsfähigkeit wieder zu erlangen, bitte ich, mich diese 3-wöchige Moorbäderkur noch durchführen zu lassen. Ich werde sodann am 10. Mai 1944 über meinen Gesundheitszustand berichten." An diesem 22. April 1944 wurde er dann zum Befehlshaber vom Feldjäger-Kommando II ernannt, traf aber erst am 15. Mai 1944 bei der neuen Dienststelle ein. Am 30. April 1944 erhielt er folgende Beurteilung zur vorherigen Tätigkeit von General der Artillerie Christian Hansen, OB der 16. Armee: "Keine starke Persönlichkeit, die eigene Ansichten hat und vertritt. Energie und Spannkraft erheblich beeinträchtigt. Seine Führung zeigt keine ausgesprochenen Fehler aber wenig Schwung und Festigkeit, Mangel an Frische und Härte. Bewertung: Unter Durchschnitt. Empfehlung: Verwendung in der Heimat." Die Position als Befehlshaber behielt er dann bis zum 5. Februar 1945. An diesem Tag wurde er erneut in die Führerreserve OKH versetzt. Wirtschaftlich wurde er erneut dem Wehrkreis XI zugeteilt. Sein Nachfolger als Befehlshaber vom Feldjäger-Kommando II wurde General der Artillerie Willi Moser. Ende Ferbuar 1945 wurde er als "nicht vor Ende März 1945 verwendungsfähig" eingeschätzt. Über seine Zeit bei Kriegsende ist bisher nichts bekannt. Kurz vor seinem Tod lebte er 1965 in der Mägdebergstraße 21 in Singen am Hohentwiel.

Er hatte mehrere Geschwister:
Eine jüngere Schwester war die am 17. Oktober 1890 in Straßburg geborene Gertrud von Oven.
Sein jüngerer Bruder war der am 27. März 1896 in Karlsruhe geborene Helmuth von Oven. Dieser wurde ebenfalls Offizier. Er heiratete als Leutnant im Felde am 12. Juni 1918 die über drei Jahre jüngere Margarete Rosa Amalia Freiin Schertel von Burtenbach, Tochter des verstorbenen Rittergutsbesitzers Wilhelm von Burtenbach, in Wiesbaden. Diese Ehe wurde durch das am 11. Juli 1921 rechtsgültig gewordene Urteil des Landgerichts III in Berlin geschieden. Er heiratete 1938 in Starnberg erneut, wo er als Amtsleiter in der Josef-Fischhaber-Straße 6a wohnte und die Telefonnummer 2037 hatte.

  

Ritterkreuz (9. Januar 1942)

 

Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10853
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1909, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1909
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1910, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1910
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1911, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1911
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1912, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1912
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1913, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1913
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1914, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1914
Dienstaltersliste der Offiziere der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich  Württembergischen) Armeekorps 1917, Mittler und Sohn 1917
Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII. (bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung Reichsheer 15. Oktober 1935
Stellenbesetzung Wehrmacht 6. Oktober 1936
Stellenbesetzung des Heeres mit Stand vom 12. Oktober 1937
Stellenbesetzung des Heeres 1938
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte, Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad Nauheim, Podzun 1953
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955 
Wolfgang Keilig: Die Generale des Heeres und die Sanitätsoffiziere im Generalsrang, Podzun-Verlag 1983
Gerhard von Seemen: Die Ritterkreuzträger 1939-1945, Podzun-Verlag, Friedberg 1976
Pers 6/300324
Pers 6/294