Oppermann, Max Julius Albert Paul

 

* 5. Juni 1872, Magdeburg

† 9. Mai 1944, Dresden

 

 

Paul Oppermann war der Sohn des Rechnungsrates Julius Ferdinand Albert Oppermann und dessen Ehefrau Johanna Louise Helene Elise, geborene Jacobs. Er  trat am 25. November 1891 als Portepeefähnrich in das Königlich Sächsische Heer ein. Er kam dabei zur 9. Kompanie vom 3. Infanterie-Regiment "Prinz-Regent Luitpold von Bayern" Nr. 102 nach Zittau. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 21. Juni 1892 zum Sekondeleutnant befördert. Danach wurde er anfangs als Kompanieoffizier in der 4. Kompanie seines Regiments in Zittau eingesetzt. 1895/96 wurde er als Nachfolger von Sekondeleutnant Alfred Theodor von Winkler zum Adjutant des III. Bataillons vom 3. Infanterie-Regiment "Prinz-Regent Luitpold von Bayern" Nr. 102 in Zittau ernannt. Als solcher wohnte er jetzt privat in der 1. Etage der Brüderstraße 7 in Zittau, gemeinsam mit dem Premierleutnant Johann Carl Hermann Meinert. Im Folgejahr teilte er sich die Wohnung mit Sekondeleutnant Julius Hermann Zwicker. Durch die Umbenennung seines Dienstgrades wurde er am 1. Januar 1899 zum Leutnant ernannt. Am 25. Mai 1899 wurde er zum Oberleutnant befördert. Als solcher wurde er danach von Leutnant Horst Oskar Leonhard Haensel abgelöst. Dafür wurde er jetzt als Kompanieoffizier bei der 3. Kompanie seines Regiments in Zittau eingesetzt. Sein Mitbewohner hatte sich inzwischen zum Oberleutnant Pohlmann gewechselt. 1901/02 wurde er in gleicher Funktion zur 8. Kompanie seines Regiments ebenfalls in Zittau versetzt. Gleichzeitig nahm er aber auch in der Königsbrückerstraße 107 in Dresden Quartier, da er zeitweise zum topographischen Bureau des Generalstabes kommandiert war. Nachdem er 1902 kurzzeitig alleine in seiner Wohnung in Zittau lebte, teilte er sie sich im Jahr 1904 mit dem Stabsarzt Dr. med. Friedrich Schöne. Am 5. Februar 1905 starb sein Vater in seiner Wohnung in der 1. Etage der Radeburgerstraße 2 in Dresden. Am 23. März 1905 wurde er zur Unteroffiziervorschule nach Marienberg versetzt. Dort wurde er als Führer der 1. Kompanie der Schule eingesetzt. Am 3. Oktober 1905 hat er selbst Isidora Jenny von Zenker, Tochter des Rittergutsbesitzers von Nieder Gersdorf Karl Adolf von Zenker, in Gersdorf, Kreis Kamenz, geheiratet. Am 19. März 1906 wurde er zum Hauptmann befördert und damit auch zum Chef der 1. Kompanie ernannt. Am 25. März 1907 wurde er in Marienberg durch Hauptmann Paul Adolf Wagner abgelöst. Dafür wurde er jetzt selbst als Nachfolger von Hauptmann Hermann Wolf von Ehrenstein zum Chef der 2. Kompanie vom 6. Infanterie-Regiment Nr. 105 "König Wilhelm II. von Württemberg" in Straßburg im Elsaß ernannt. Diese Position behielt er für viele Jahre. Am 31. Juli 1909 wurde seine Tochter Anna-Luise Dora Marie Oppermann in Straßburg im Elsaß geboren. Er diente auch kurz vor Beginn vom Ersten Weltkrieg im Frühjahr 1914 noch immer als Chef der 2. Kompanie im 6. Königlich Sächsisches Infanterie-Regiment "König Wilhelm II. von Württemberg" Nr. 105 in Straßburg. Bei der Mobilmachung wurde er als Bataillonskommandeur im königlich-sächsisches Landwehr-Infanterie-Regiment Nr. 107 ernannt. Kurz nach Beginn des Krieges wurde er zum Major befördert. Als solcher wurde er mit seiner Einheit von der deutschen Heeresleitung an die Ostfront zur Infanteriebrigade von Hertzberg versetzt. Dort erhielt er für seinen Einsatz zur Abwehr eines russischen Gegenstoßes bei Mykanow nördlich Czenstochau in Südpolen am 20. November 1914 noch im ersten Kriegsjahr das Ritterkreuz vom Militär-St.-Heinrichs-Orden. Im letzten Kriegsjahr war er als Kommandeur des Königlich Sächsischen Infanterie-Regiments Nr. 472 an der Westfront in Frankreich im Einsatz. Ende Mai 1918 wurde er von der 241. Infanterie-Division südlich Pont à Courson zum Angriff angesetzt. Er sollte einen Brückenkopf über den Oise-Aisne-Kanal südlich des Ortes schaffen und den Gegner über die Ausdehnung eines bei der 7. Armee zur Wegnahme der Aisne-Übergänge erfolgten Hauptangriffes zu täuschen. Sein Regiment erzwang den Übergang obwohl von drei Kanalbrücken zwei durch feindliches Feuer vernichtet wurden. Major Oppermann hat sich in den Kämpfen auf den Höhen südwestlich Vezaponin und bei Nouvron durch hervorragende Tapferkeit weiter ausgezeichnet. Daraufhin erhielt er mit dem Kommandeurskreuz die 2. Stufe des Militär-St.-Heinrichs-Orden. Im 1. Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch viele andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er als Major in das vorläufige Reichsheer übernommen. Bei der Bildung vom 200.000 Mann-Übergangsheer der Reichswehr Mitte Mai 1920 war er mit der Führung vom Reichswehr-Infanterie-Regiment 37 der Reichswehr-Brigade 19 beauftragt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann als Stabsoffizier in das 10. (Sächs.) Infanterie-Regiment übernommen. Dort wurde er vermutlich als Bataillonskommandeur eingesetzt. Spätestens ab dem Herbst 1921 wurde er dann als Kommandant vom Truppenübungsplatz Königsbrück eingesetzt. Dieses Kommando behielt er dann mehrere Jahre. 1922 wohnte er privat in der 2. Etage der König-Albert-Straße 14 in Dresden. Als Kommandant des Truppenübungsplatzes wurde er auch am 1. Februar 1924 zum Oberst befördert. Am 31. Januar 1926 gab er sein Kommando über den Truppenübungsplatz Königsbrück an Oberstleutnant Hermann Cummerow ab. Er wurde dafür am 1. Februar 1926 als Nachfolger von Oberst Rudolf Schniewindt zum Kommandeur vom 12. Infanterie-Regiment in Halberstadt ernannt. Er wohnte damals privat in der 1. Etage vom Spiegelsbergenweg 106 in Halberstadt. Seine Telefonnummer war die 2361. Als Regimentskommandeur wurde er 1927/28 zum Generalmajor befördert. Am 31. März 1928 gab er sein Kommando an Oberst Adolf von Brauchitsch ab. An diesem Tag wurde er auch aus dem aktiven Dienst der Reichswehr verabschiedet. Spätestens ab dem Jahr 1930 bis zu seinem Tod wohnte er in der Küntzelmannstraße 11b in Dresden und hatte dort die Telefonnummer 36684. Er wurde später auch nicht mehr in der Wehrmacht verwendet. Noch vor Ende des 2. Weltkrieges ist er dann im Jahr 1944 gestorben. Als Todesursache wurde Herzmuskelschaden angegeben. Er wurde auf dem Nordfriedhof Dresden beigesetzt.

Ein älterer Bruder war der am 7. August 1868 in Magdeburg geborene Karl Benno Julius Oppermann.
Eine ältere Schwester war die am 9. Januar 1870 in Magdeburg geborene Valeska Helene Elise Oppermann. Diese heiratete am 18. April 1893 den etwa fünf Jahre älteren praktischen Arzt Dr. Karl August Ferdinand Wilhelm Hadelich, Sohn vom Dr. Gustav Adolf Wilhelm Hadelich, in Altona.
Eine jüngere Schwester war die am 4. September 1875 in Erfurt geborene Ella Oppermann. Diese heiratete am 22. April 1908 den drei Monate jüngeren Kunstmaler Hermann Karl Friedrich Schütz, Sohn des Geheimen Rechnungsrates Ludwig August Ernst Schütz, in Dresden. Hauptmann Paul Oppermann war damals auch Trauzeuge seiner Schwester. Diese starb am 22. Januar 1959 in Schwerin.
Eine weitere jüngere Schwester war die am 15. Februar 1878 in Erfurt geborene Wanda Oppermann. Nach dem Tod der Mutter wohnte diese alleine in der elterlichen Wohnung in der Radeburgerstraße 4 in Dresden. Wanda Oppermann starb am 29. November 1957 in Dresden.

 

Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar: Deutsche Generale 1867-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/109845
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee (XII. Armeekorps des Deutschen Heeres) für das Jahr 1892, Dresden 1892
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee (XII. Armeekorps des Deutschen Heeres) für das Jahr 1893, Dresden 1893
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee (XII. Armeekorps des Deutschen Heeres) für das Jahr 1894, Dresden 1894
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1895, Dresden 1895
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1896, Dresden 1896
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1897, Dresden 1897
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1898, Dresden 1898
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1899, Dresden 1899
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1900, Dresden 1900
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1901, Dresden 1901
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1902, Dresden 1902
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1903, Dresden 1903
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1904, Dresden 1904
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1905, Dresden 1905
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1906, Dresden 1906
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1907, Dresden 1907
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1908, Dresden 1908
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1909, Dresden 1909
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1910, Dresden 1910
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1911, Dresden 1911
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1912, Dresden 1912
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1913, Dresden 1913
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1914, Dresden 1914
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin, Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin, Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin, Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1927, Berlin, Mittler und Sohn 1927
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1928, Berlin, Mittler und Sohn 1928
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1929, Berlin, Mittler und Sohn 1929