von Obstfelder, Hans

 

* 6. September 1886, Steinbach-Hallenberg / Thüringen

† 20. Dezember 1976, Wiesbaden

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Hans von Obstfelder trat am 17. März 1905 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Der Sohn eines Superintendent und Oberpfarrers kam dabei zum 2. Thüringisches Infanterie-Regiment Nr. 32. Bei diesem wurde er am 18. August 1906 zum Leutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den 15. Februar 1905 datiert. Am 1. Oktober 1911 wurde er dann zum Adjutant des I. Bataillons vom 2. Thüringisches Infanterie-Regiment Nr. 32 ernannt. Am 1. Oktober 1913 wurde er dann zur Kriegsakademie kommandiert. Dort wurde er am 17. Februar 1914 zum Oberleutnant befördert. Bei Ausbruch vom 1. Weltkrieg wurde er zum Regimentsadjutant vom Reserve-Infanterie-Regiment 71 ernannt. Er diente den ganzen Krieg hindurch an der Westfront. Am 18. Juni 1915 wurde er zum Hauptmann befördert. Als solcher wurde er ab dem 11. August 1915 als Adjutant der 22. Infanteriedivision eingesetzt. Ein Jahr später wechselte er in den Generalstab vom XIV. Armeekorps. Ende November 1916 kam er dann zum Generalkommando III. Armeekorps. Ende Dezember 1916 wechselte er dann in den Generalstab der 82. Reservedivision. Ab März 1917 wurde er über ein dreiviertel Jahr beim Generalstab der Armee eingesetzt. Mitte Januar 1918 wurde er dann zum 1. Generalstabsoffizier (Ia) der 7. Kavalleriedivision ernannt. Anfang Mai 1918 wurde er dann zum Ia der 4. Kavalleriedivision ernannt. Anfang September 1918 wurde er dann bis Kriegsende zum Ia der 83. Infanteriedivision ernannt. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm beide Eisernen Kreuze und andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem 1. Weltkrieg wurde er in das Reichsheer übernommen. Ab Oktober 1919 wurde er dann im Stab der Reichswehr-Brigade 11 verzeichnet. Auch beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 wurde er dann noch immer als Generalstabsoffizier im Stab der Reichswehr-Brigade 11 eingesetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er dann zum 15. Infanterie-Regiment. Dort wurde er dann die ersten Jahre als Kompaniechef. Am 1. Oktober 1922 wurde er dann in das Reichswehrministerium nach Berlin versetzt. Dort gehörte er zur Heeres-Organisationsabteilung (T 2). In dieser wurde er dann auch zumindest noch die nächsten Jahre drei Jahre eingesetzt. Bei dieser Abteilung wurde er auch am 1. Februar 1926 zum Major befördert. Ab dem 6. September 1927 gehörte er dann zum Stab der 3. Division der Reichswehr in Berlin. Auch dort wurde er wieder längere Zeit eingesetzt. Am 1. Juni 1929 wurde er dann für die nächsten Jahre zum Kommandeur des II. Bataillons vom 11. (Sächs.) Infanterie-Regiment in Leipzig ernannt. Als solcher wurde er im Sommer 1930 zum Oberstleutnant befördert. Das Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. April 1930 festgelegt. Ab dem 1. Juni 1931 wurde er dann wieder in das Reichswehrministerium nach Berlin versetzt. Dort kam er diesmal zur Völkerbundsabteilung Gruppe Heer (VGH). Am 1. März 1933 wurde er zum Oberst befördert. Als solcher wurde er bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht am 1. Oktober 1934 zum Kommandant der Festung Breslau ernannt. Am 1. Januar 1936 wurde er zum Generalmajor befördert. Als solcher wurde er am 1. Juli 1936 kurzzeitig mit der Führung der 3. Infanterie-Division beauftragt. Am 6. Oktober 1936 wurde er dann zum Kommandeur der 28. Infanterie-Division ernannt. Am 1. Februar 1938 wurde er zum Generalleutnant befördert. Die Division führte er im Sommer 1939 im Polenfeldzug. Nach wenigen Tagen vom Westfeldzug gab er sein Kommando. Dafür wurde er noch im Mai 1940 mit der Führung des neuen XXIX. Armeekorps beauftragt. das er dann mit Erfolg im Frankreichfeldzug führte. Am 1. Juni 1940 wurde er zum General der Infanterie befördert. Damit wurde er jetzt zum Kommandierenden General vom XXIX. Armeekorps ernannt. Nach dem Frankreichfeldzug verlegte das Korps in die Slowakei und wurde der Panzergruppe 1 unterstellt. Nach fünf Wochen des Rußlandfeldzuges wurde er für die Erfolge seines Korps mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Nachdem von Obstfelder das Korps bis in den Kaukasus geführt hatte, begann auch für Ihn und seine Männer der Rückzug. Nach schweren Verlusten gelang es seinem XXIX. Armeekorps nur mit Mühen, sich den russischen Gegenangriffen am Mius zu stellen und diese abzuweisen. Hierfür erhielt er am 7. Juni 1943 das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Ende August 1943 wurde er zum Kommandierenden General des LXXXVI. Armeekorps in Frankreich ernannt. Nach dem Beginn der alliierten Landung in der Normandie wurde das LXXXVI. AK in die Kämpfe um Caen geworfen. Nach harten Kämpfen begann für das Korps der Rückzug aus Frankreich, Teile des Korps wurden im Kessel von Falaise vernichtet. Nach wiederholt erfolgreichen Abwehrkämpfen wurden Hans von Obstfelder am 5. November 1944 die Schwerter zum Ritterkreuz mit Eichenlaub verliehen. Am 1. Dezember 1944 wurde er dann auf eigenen Wunsch Kommandierender General der 1. Armee. Hans von Osterfelder befehligte die Armee während des gescheiterten Unternehmen "Nordwind" in den Vogesen mit dem Ziel Strasbourg. Noch im März 1945 übernahm von Obstfelder die 19. Armee in Bayern, führte diese aber nur drei Wochen, um im Anschluss die 7. Armee zu übernehmen. Nach der Kapitulation wurde er zum Verbindungsoffizier zur 123. US-Heeresgruppe ernannt.

 

Ritterkreuz (27. Juli 1941) Eichenlaub (7. Juni 1943) Schwerter (5. November 1944)

Literatur und Quellen:
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 4 Bände, Bad Friedrichshall, 1996 / 1997
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 9 Bände, 4. überarbeitete Auflage, Bad Friedrichshall 2010 / 2011