Nagel, Wilhelm
* 12. Juni 1898, Tübingen + 23. April 1980, Zell im Wiesental |
Wilhelm Nagel war der Sohn des Justizsekretärs Wilhelm Nagel und dessen
Ehefrau Katharina. Am 17. August 1915 trat er als Fahnenjunker in das 9.
Württembergische Infanterie-Regiment Nr. 127 ein. In diesem Regiment wurde er am
24. März 1916 zum Fähnrich und am 23. Dezember 1916 zum Leutnant befördert. Nach
dem Ende des Ersten Weltkrieges wurde er am 1. Oktober 1919 in das
Schützen-Regiment 26 versetzt. Am 1. Oktober 1920 folgte die Versetzung in das
Infanterie-Regiment 13 und am 31. Dezember 1921 wurde er aus dem Militärdienst
entlassen.
Er trat zum 1. Februar 1921 in die Schutzpolizei Stuttgart über, wo er am 1.
April 1923 zum Polizei-Oberleutnant befördert wurde. 1929 legte er die
Württembergische Polizei-Offiziers-Prüfung ab und wurde am 1. April 1930 zum
Polizei-Hauptmann befördert. Ab dem 1. April 1932 war er Chef der MG- und
Panzerwagen-Hundertschaft in Stuttgart. Im gleichen Jahr wurde er Chef der 1.
MG-Hundertschaft der Württembergischen Landespolizei und gleichzeitig
MG-Inspekteur. 1934 legte er die Wehrkreisprüfung ab. Durch diesen
obligatorischen Test wurde routinemäßig die Eignung
zum Generalstabsoffizier überprüft. Im März 1936 folgte seine Überführung in das
Heer und die Verwendung als Chef der 8. Kompanie des Infanterie-Regiments 109.
Am 1. Oktober 1936 wurde er hier zum Major befördert. Ab Sommer 1937 wurde er
als Hilfslehrer beim MG-Offiziers-Lehrgang in Döberitz eingesetzt, ab Herbst
1938 war er Bataillons-Kommandeur des Ergänzungs-Bataillons des
Infanterie-Regiments 34. Ab dem 1. März 1939 war er Bataillons-Kommandeur des
Ergänzungs-Bataillons des Infanterie-Regiments 56. Bei Ausbruch des Zweiten
Weltkrieges am 1. September 1939 wurde Wilhelm Nagel am 1. September 1939
Kommandeur des neu aufgestellten II. Bataillons des Infanterie-Regiments 460.
Mit dem Regiment wurde er zur Sicherung der deutschen Grenze an die Westfront
verlegt. Am 1. Februar 1940 zum Oberstleutnant befördert, nahm er am Westfeldzug
und ab dem 22. Juni 1941 am Rußlandfeldzug teil. Am 1. März 1942 wurde er zum
Oberst befördert und im April 1942 Kommandeur des Infanterie-Regiments 353.
Dieses war im Februar 1942 aus Frankreich kommend nach Rußland verlegt worden
und wurde im Raum Welish eingesetzt. Ab Februar 1944 war er dann Kommandeur des
Grenadier-Regiments 131 in Italien. Am 12. Juni 1944 wurde er mit dem
Ritterkreuz ausgezeichnet. Ab Oktober 1944 besuchte er einen
Divisionsführerlehrgang in Hirschberg und im Januar 1945 wurde er Kommandeur der
78. Volks-Sturm-Division. Am 1. April 1945 zum Generalmajor befördert, war er
zwischen dem 1. Mai 1945 bis zum 15. April 1946 in amerikanischer
Gefangenschaft. Nach seiner Rückkehr in die Heimat heiratete er Margot Sütterle.
Ritterkreuz (12. Juni 1944)