Müller, Dietrich von

 

* 16. September 1891, Malchow

+ 3. Januar 1961, Hamburg

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Dietrich von Müller trat 1910 als Einjährig-Freiwilliger in das Jäger-Regiment 3 ein. Nach seiner Dienstzeit ging er in die Landwirtschaft und wurde bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges als Fähnrich der Reserve wieder zum Jäger-Regiment 3 eingezogen. In der zweiten Kriegshälfte diente Müller als Leutnant beim Stab des Landwehr-Inspizienten Berlin. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wurde er aus der Armee entlassen. Er studierte Agrarwissenschaften und ergriff einen beruf, bis er 1934 als Hauptmann in das Infanterie-Regiment 5 eintrat. Bei Kriegsausbruch war Müller Major und Chef des II. Bataillons des Infanterie-Regiment 5. Müller führte sein Bataillon im Polen- und im Frankreichfeldzug und als das Regiment in das Schützen-Regiment 5 umbenannt wurde, behielt Müller sein Bataillon. Am 1. April 1941 wurde Müller zum Oberstleutnant ernannt und am 5. September 1941 wurde er Kommandeur des Schützen-Regiments 5. Am 3. Mai 1942 wurde Müller für "persönliche Tapferkeit im Gefecht" mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet und kurze Zeit später zum Oberst befördert. Am 10. Juli 1942 wurde Müllers Regiment in Panzer-Grenadier-Regiment 5 umbenannt. Während der Schlacht von Bolchoff zeichnete sich Müller 1943 erneut aus und erhielt dafür am 8. April 1943 das Eichenlaub. Er gab das Kommando über sein Regiment ab und wurde Leiter der taktischen Lehrgänge an der Panzertruppenschule II in Krampnitz, an der Abteilungsführerschule in Paris und im Stab des Inspekteurs der Panzerwaffe, Generaloberst Heinz Guderian. Anfang 1944 wurde Müller Kommandeur der 16. Panzerdivision und am 9. November 1944 zum Generalmajor befördert. Im Januar 1945 nahm Müller mit seiner Division am erfolglosen versuch teil, den Brückenkopf von Baranow zu halten. Unter schweren Verlusten zog sich die Division bis nach Nida zurück. Dietrich von Müller mußte viele seiner Panzer und Fahrzeuge aus Treibstoffmangel sprengen. Für die Rettung seiner Division und auch nachher bei den Kämpfen bei der "Gruppe Nehring" wurden von Müller am 20. Februar 1945 die Schwerter verliehen. Am 19. April 1945 wurde von Müller durch tschechische Partisanen gefangen genommen und später an die Rote Armee ausgeliefert. Einen Tag nach seiner Gefangennahme wurde er noch zum Generalleutnant ernannt. Dietrich von Müller kehrte erst im Winter 1955 aus der Gefangenschaft zurück.

 

Ritterkreuz (3. Mai 1942) Eichenlaub (16. August 1943) Schwerter (20. Februar 1945)

Literatur und Quellen:
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 4 Bände, Bad Friedrichshall, 1996 / 1997
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 9 Bände, 4. überarbeitete Auflage, Bad Friedrichshall 2010 / 2011