Kretschmar, Wolfgang

 

* 2. Juli 1907, Allenstein / Ostpreußen

+ 27. Dezember 1944, Frauenburg / Ostfront

 

Wolfgang Kretschmar trat 1926 als Einjährig-Freiwilliger in das Infanterie-Regiment 3 ein. Nach zweimaliger Verlängerung seiner Dienstzeit wurde er zum Fahnenjunker befördert und 1931 zum Leutnant ernannt. Er diente im Stab des Infanterie-Regiments 45 und wurde 1936 Ausbildungsoffizier an der Infanterieschule Döberitz. 1938 absolvierte er seine Stabsoffiziersausbildung an der Kriegsakademie. Bei Kriegsbeginn war er als Hauptmann im Stab des X. Armeekorps tätig. Am 18. Februar 1940 wurde er Bataillonskommandeur im Infanterie-Regiment 506, mit dem er am Westfeldzug teilnahm. Am 11. Juni 1940 wurde er zum ersten mal verwundet. Nach seiner Genesung kehrte er zu seinem Bataillon zurück. Im Januar 1941 wurde er Lehrgangsleiter und Taktikausbilder an einer Infanterieschule, wo er im Januar 1942 zum Major befördert wurde. Am 16. Juni 1942 kehrte er an die Front zurück und wurde Kommandeur des Grenadierbataillons z.b.V. 540, einer Bewährungseinheit. Bereits im August 1942 wurde er während eines Stoßtrupps schwer verwundet und in ein Lazarett eingeliefert. Im Winter 1942 übernahm er dann wieder die Führung seines Bataillons. Für seine Führungsleistungen während der Abwehrkämpfe 1943 wurde ihm am 15. Mai 1943 da Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Nach einer erneuten Verwundung am 21. Juli 1943 wurde er im Dezember 1943 Kommandeur des Luftwaffen-Feldregiments 24 und am 1. Februar 1944 zum Oberstleutnant befördert. Nach wiederholter Bewährung als Frontoffizier wurde er am 20. September 1944 mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet und am 1. August 1944 zum Oberst befördert. Im Winter 1944 führte er sein Regiment während der Kurland-Schlachten. Ab November 1944 führte er stellvertretend die 12. Feld-Division (L), bis er am 27. Dezember 1944 während der dritten Kurlandschlacht fiel. Posthum wurde er am 12. Januar 1945 mit den Schwertern zum Ritterkreuz mit Eichenlaub ausgezeichnet.

 

Ritterkreuz (15. Mai 1943) Eichenlaub (30. September 1944) Schwerter (12. Januar 1945)

Literatur und Quellen:
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 4 Bände, Bad Friedrichshall, 1996 / 1997
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 9 Bände, 4. überarbeitete Auflage, Bad Friedrichshall 2010 / 2011