Freiherr Kreß von Kressenstein, Franz Otto

 

* 23. Juli 1881, Augsburg

† 14. Januar 1957, Planegg

 

 

Franz Kreß von Kressenstein trat am 15. Juli 1900 als Fahnenjunker in die Königlich Bayerische Armee ein. Er kam dabei zum 1. Königlich Bayerisches Schwere-Reiter-Regiment „Prinz Karl von Bayern“. In diesem wurde der Sohn des späteren Generalobersten Freiherr Kreß von Kressenstein nach dem Besuch der Kriegsschule München am 9. März 1902 zum Leutnant befördert. In seinem Regiment diente er auch noch bei seiner Beförderung zum Oberleutnant am 3. März 1911. In diesem Jahr wurde er dann auch für 3 Jahre an die Kriegsakademie kommandiert, um zum Stabsoffizier ausgebildet zu werden. Kurz vor Beginn des 1. Weltkrieges wurde er am 26. Juni 1914 zum Rittmeister befördert. Im Ersten Weltkrieg wurde er dann auf den verschiedensten Generalstabspositionen eingesetzt. Er begann den Krieg als Ordonnanzoffizier im Stab der 1. Königlichen Bayerischen Division und wurde am 25. Dezember 1914 zum zweiten Generalstabsoffizier (Ib) der Division ernannt. Ab dem 16. September 1915 wurde er dann als Ib bei der Königlich Bayerische Kavallerie-Division verwendet. Zum Ende des Krieges war er im Generalstab der 8. Königlich Bayerischen Reserve-Division im Einsatz. Nach dem 1. Weltkrieg wurde er dann in das vorläufige Reichsheer übernommen. Dabei kam er dann zuerst zum Stab der 3. Kavallerie-Division nach Weimar. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er dann als Eskadronchef zum 17. (Bayer.) Reiter-Regiment. Als solcher wurde er am 1. Juli 1921 zum Major befördert. Am 1. März 1922 wurde er dann in den Stab der 2. Kavallerie-Division nach Breslau versetzt. 1924 heiratete er seine 23 Jahre jüngere Frau Charlotte Drescher in Breslau. Ebenfalls 1924 sagte er im Strafprozess gegen Adolf Hitler und Erich Ludendorff aus. Am 1. Februar 1926 wurde er dann in den Stab vom Infanterieführer VII nach München versetzt. Dort wurde er am 1. Februar 1928 zum Oberstleutnant befördert. Am 1. November 1928 wurde er zum Kommandeur vom 7. (Preuß.) Reiter-Regiment in Breslau ernannt. Am 2. Mai 1929 wurde seine erste Tochter Juliane "Liane" geboren. Am 1. November 1930 wurde er als Regimentskommandeur zum Oberst befördert. Am 1. April 1931 wurde er dann zum Chef des Stabes der 2. Kavallerie-Division in Breslau ernannt. Am 1. Oktober 1933 wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum Generalmajor zum Chef des Stabes vom Gruppenkommando 1 in Berlin ernannt. Diese Position hatte er auch noch bei der Beförderung zum Generalleutnant am 1. April 1935 inne. Als solcher wurde er bei der Enttarnung der Verbände nach der Erweiterung zur Wehrmacht am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur der 14. Infanterie-Division in Leipzig ernannt. Als solcher wurde er am 1. Oktober 1936 zum General der Kavallerie befördert. Am 6. Oktober 1936 gab er sein Kommando ab. Er wurde jetzt zum Kommandierenden General vom neuen Generalkommando XII. Armeekorps in Wiesbaden ernannt. Damit wurde er gleichzeitig zum Befehlshaber im Wehrkreis XII ernannt. Am 28. Februar 1938 gab er sein Kommando an General der Infanterie Walter Schroth ab und wurde dafür aus dem aktiven Dienst verabschiedet. Er wurde wie viele anderen hohe Offiziere kurz nach der Blomberg-Fritsch-Affäre im Zuge einer Versetzungs- und Verabschiedungswelle von hohen Offizieren aus der Wehrmacht entfernt. Dazu gehörten z.B. Viktor von Schwedler, Adolf Kuntzen, Hans Behlendorff, Ritter Wilhelm von Leeb, Ewald von Kleist, Günther von Pogrell, Kurt Liese, Günther von Niebelschütz, Oswald Lutz, Hans Halm, Edmund Wachenfeld, Leonhard Kaupisch und Helmut Wilberg. Ihm wurde dabei die Erlaubnis erteilt, die Uniform des Kavallerie-Regiment 17 mit den Generalsabzeichen zu tragen. Seine Tochter Juliane starb bereits im April 1954 im Alter von 25 Jahren. Er selbst starb nicht einmal drei Jahre später und wurde auf dem Friedhof an der Fürstenriederstraße in Planegg begraben.