Krancke, Theodor

 

* 30. März 1893, Magdeburg

+ 18. Juni 1973, Wentorf bei Hamburg

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Theodor Krancke trat am 1. April 1912 als Seekadett ind die kaiserliche Marine ein. Er wurde auf den Kreuzer "Victoria Louise" versetzt. Zur Absolvierung seiner Grundausbildung wurde er an die Marineschule Mürwick versetzt. Am 1. September 1914 wurde er Wachoffizier in der IX. Torpedoboots-Flottille, am 22. März 1915 folgte die Beförderung zum Leutnant. Am 21. April 1919 wurde er als Oberleutnant Offizier z.V. des Kommandanten der Torpedoboote. Am 21. Mai 1919 wurde er Adjutant im Stab der Marinestation Nordsee. Am 1. März 1921 erhielt er sein erstes Marinekommando auf dem Minensucher M 52. Nachdem er das Kommando am am 1. Oktober 1921 abgegeben hatte, wurde er am 3. Januar1922 Kommandant der II. Torpedoboots-Flottille, am 1. September 1922 folgte die Beförderung zum Kapitänleutnant. Bereits nach drei Monaten gab er das Kommando wieder ab, um das Torpedoboot V2 zu übernehmen. Am 19. März 1924 wurde er zum Inspekteur der Torpedoschulen ernannt. Am 28. September 1927 wurde er Torpedo-Offizier auf dem Linienschiff Schleswig-Holstein. Am 30. September 1930 übernahm er die 4. Torpedoboots-Halb-Flottille. Am 29. September 1932 wurde Theodor Krancke zum 3. Admiralstabsoffizier im Flottenstab. Am 1. Oktober 1935 in das Reichskriegsministeriums versetzt, wurde er einen Monat später zum Fregattenkapitän befördert und am 4. Oktober 1937 Kommandant der Marine-Akademie. Am 22. August 1939 wurde er Stabschef des Kommandanten des Verteidigungsbereichs Nordsee. Am 31. Oktober 1939 übernahm er das Kommando über den schweren Kreuzer "Admiral Scheer". Anfang 1940 wurde er Mitglied des Planungsstabes zum "Unternehmen Weserübung", der Besetzung Norwegens und Dänemarks. Nach dem Gelingen der Operation wurde er am 12. April 1940 Chef des Stabes des Kommandierenden Admirals Norwegen. Am 17. Juni 1940 zum Kommandanten des Schweren Kreuzers "Admiral Scheer" ernannt, wurde er am 1. April 1941 zum Konteradmiral befördert. Theodor Krancke führte die "Admiral Scheer" auf ihrer Feindfahrt in den Nord- und Südatlantik sowie den Indischen Ozean, auf der das Schiff den Hilfskreuzer "Jervis Bay" sowie 13 Handelsschiffe versenkte und drei weitere Schiffe als Prisen aufbrachte, von denen zwei Schiffe die Heimat erreichten. Für die Erfolge des Schiffes wurde ihm am 21. Februar 1941 das Eichenlaub verliehen. Am 1. April 1941 legte das Schiff wieder in Kiel an. Am 4. Juni 1941 wurde Krancke Chef des Marine-Befehls-Amtes und am 19. April 1943 Chef im Quartiermeisteramt der Seekriegsleitung. Am 1. April 1942 war er zum Vizeadmiral befördert worden. Vom 1. Januar 1942 bis zum Februar 1943 war Krancke Verbindungsoffizier des OBdM im Führerhauptquartier. Am 1. März 1943 wurde er zum Admiral befördert. An 20. April 1943 wurde er zum Kommandierenden Chef des Marinegruppen-Kommandos West in Paris ernannt. Nachdem ihm am 18. Oktober 1944 für den Einsatz der Marine-Verbände während der Invasion das Eichenlaub verliehen worden war, wurde er am 20. Oktober 1944 Kommandierender Chef des Marine-Generalstabes West. Am 26. April 1945 übernahm Krancke das Marineoberkommando Norwegen. Dort geriet er am 26. August 1945 in britische Kriegsgefangenschaft. Er wurde nach Wales überstellt und am 3. Oktober 1947 entlassen.

 

Ritterkreuz (21. Februar 1941) Eichenlaub (18. Oktober 1944)

Literatur und Quellen:
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 4 Bände, Bad Friedrichshall, 1996 / 1997
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 9 Bände, 4. überarbeitete Auflage, Bad Friedrichshall 2010 / 2011