Krampf, Heinrich

 

* 1. September 1888, Würzburg

† 16. November 1963, München

 

 

Heinrich Krampf trat am 31. Juli 1908 als Fahnenjunker in die bayerische Armee ein. Er kam dabei zum 3. königlich Bayerisches Infanterie-Regiment. Im Frühjahr 1909 wurde er zum Fähnrich befördert. Im Herbst diesen Jahres ging er dann zur Kriegsakademie nach München. Am 23. Oktober 1910 wurde er im 3. Königlich Bayerisches Infanterie-Regiment zum Leutnant befördert. Bei Ausbruch des 1. Weltkrieges zog er dann mit dem 3. königlich Bayerisches Reserve-Infanterie-Regiment an die Front. Dort wurde er im Herbst 1918 verwundet. Anfang Dezember 1914 kam er dann wieder zu seinem Regiment zurück an die Front. Dort wurde er am 1. Juni 1915 zum Oberleutnant befördert. Er wurde in der Folgezeit in wechselnden Positionen beim 3. königlich Bayerisches Reserve-Infanterie-Regiment bzw. der übergeordneten 1. Bayerischen Reserve-Division eingesetzt. Im 1. Weltkrieg wurde er mit beiden Eisernen Kreuzen und anderen Auszeichnungen bedacht. Nach dem Krieg wurde er nach einer kurzen Zeit beim Freikorps Epp in das Reichsheer übernommen. Dort wurde er zuerst im Reichswehr-Schützen-Regiment 44 eingesetzt. Dort wurde er am 27. September 1919 zum Hauptmann befördert. Das Ranglistendatum wurde dabei auf den 18. April 1917 festgelegt. Im Oktober 1919 wurde er dann zum Reichswehr-Schützen-Regiment 42 versetzt. Ab Herbst 1920 wurde Hauptmann Krampf im 100.000 Mann-Heer der Reichswehr als Kompaniechef im 19. (Bayerisches) Infanterie-Regiment eingesetzt. Im Frühjahr 1924 war er Chef der 5. Kompanie des Regiments. Auch im Frühjahr 1927 und 1928 stand er an der Spitze dieser Kompanie. Am 1. Oktober 1928 wurde er dann als Lehrer an die Infanterieschule Dresden versetzt, seine 5. Kompanie vom 19. (Bayer.) Infanterie-Regiment übernahm Hauptmann Karl Rorich. An der Infanterie-Schule Dresden wurde er mit dem Rangdienstalter vom 1. April 1930 zum Major befördert. Als solcher wurde er im Herbst 1932 in den Stab des 19. (Bayer.) Infanterie-Regiment versetzt, bevor er am 1. Dezember 1932 als Kommandeur das II. Bataillon vom 19. (Bayer.) Infanterie-Regiment übernahm. Als solcher wurde er am 1. April 1934 zum Oberstleutnant befördert. Im Herbst 1935 wurde er an die Kriegsschule Dresden versetzt. Dort wurde er am 1. März 1936 zum Oberst befördert. Am 1. Januar 1938 übernahm er als Nachfolger von Oberst Kurt Renner als Kommandeur das Infanterie-Regiment 31. Dieses Regiment führte er dann zu Beginn des 2. Weltkrieges im Polenfeldzug ins Gefecht. Am 1. Dezember 1939 wurde er zum Generalmajor befördert. Am 1. Februar 1940 gab er dann sein Kommando ab. Er übernahm dafür als Kommandeur die 16. Infanterie-Division. Diese Division führte er dann auch zu Beginn des Westfeldzuges. In dessen Verlauf gab er sein Kommando Anfang Juni 1940 an Generalmajor Hans Hube ab. Er wurde jetzt in die Führerreserve versetzt. Am 15. November 1940 übernahm er dann als Kommandeur die 304. Infanterie-Division. Mit dieser Division wurde er dann nach dem Abschluss der Aufstellung als Besatzungstruppe am Ärmelkanal eingesetzt. Dabei wurde er am 1. Dezember 1941 zum Generalleutnant befördert. Ihm wurde auch die Spange zum Eisernen Kreuz 2. Klasse verliehen. Am 16. November 1942 gab er sein Kommando ab und wurde für ein paar Tage in die Führerreserve versetzt. Er wurde am 1. Dezember 1942 zum Kommandeur des Sicherungs-Gebiets 1 ernannt. Diese Position behielt er für etwas mehr als ein Jahr inne, bevor er am 18. Dezember 1943 erneut in die Führerreserve versetzt wurde. Am 25. Februar 1944 wurde er als Nachfolger von Generalleutnant Hermann Recknagel zum Leiter des Sonderstab I vom Oberkommando des Heeres (OKH) ernannt. Am 25. April 1944 gab er diese Position wieder ab. Am 15. August 1944 wurde er zum Kommandant des rückwärtigen Armeegebiets 559 (Korück 559) bei der 4. Armee ernannt. Kurz vor Kriegsende geriet er in alliierte Kriegsgefangenschaft. Aus dieser wurde er im Sommer 1947 entlassen.

 

Ritterkreuz (15. August 1940)