von Kortzfleisch, Joachim

 

* 3. Januar 1890, Braunschweig

† 20. April 1945, Wulwesort, Kreis Olpe (erschossen)

 

Joachim von Kortzfleisch trat am 8. September 1907 als zweijähriger Freiwilliger in die Kaiserliche Armee ein. Er kam dabei zum Königin Augusta Garde-Grenadier-Regiment Nr. 4. Der Generalssohn wurde aber sehr bald zum Offiziersanwärter (Fahnenjunker) ernannt. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er bei seinem Regiment am 27. Januar 1909 zum Leutnant befördert. Vor dem 1. Weltkrieg gehörte er zur Festungs-Maschinengewehr-Abteilung 1 in Königsberg. In den Jahren des Ersten Weltkrieges wurde er vor allem bei verschiedenen MG-Einheiten eingesetzt. Am 24. Dezember 1914 wurde er zum Oberleutnant befördert. Als Ordonanzoffizier im Stab der 1. Infanterie-Division wurde er am 18. August 1916 zum Hauptmann befördert. Im Krieg wurde er auch mehrmals leicht verwundet. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch weitere Auszeichnungen verliehen. Nach dem 1. Weltkrieg wurde er nach einer gewissen Zeit in Freiwilligeneinheiten in das Reichsheer übernommen. Dabei kam er im Übergangsheer im Reichswehr-Schützen-Regiment 1 zum Einsatz. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann als Kompaniechef in das 1. (Preuß.) Infanterie-Regiment versetzt. Kurz darauf hat er geheiratet. Im Frühjahr 1924 war er Chef der 3. Kompanie in Königsberg. Zwischen dem Frühjahr 1925 und 1927 wurde er als Chef der 13. (Minenwerfer) Kompanie vom 1. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Königsberg verzeichnet. Am 1. Oktober 1927 wurde er in das 7. (Preuß.) Infanterie-Regiment versetzt. Von diesem wurde er als Lehrer an die Infanterieschule Dresden kommandiert. Am 1. Januar 1928 wurde er zum Major befördert. Am 1. April 1928 wurde er in den Stab vom Gruppenkommando 2 nach Kassel versetzt. Er blieb aber vorerst noch weiter zur Infanterieschule kommandiert. Am 1. Oktober 1930 wurde er in den Stab vom Ausbildungs-Bataillon des 17. Infanterie-Regiment nach Celle versetzt. Am 1. Februar 1932 wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum Oberstleutnant zum Kommandeur des III. (Preuß.) (Jäger) Bataillons vom 17. Infanterie-Regiment in Goslar ernannt. Am 1. Oktober 1933 wurde er zum Kommandeur der Kommandantur der Befestigungen bei Oppeln ernannt. Als solcher wurde er am 1. Mai 1934 zum Oberst befördert. Bei der Erweiterung der Reichswehr wurde er dann am 1. Oktober 1934 zum Kommandeur vom Grenzabschnitt-Kommando Oppeln ernannt. Am 1. April 1935 wurde er zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment Deutsch Eylau ernannt. Bei der Enttarnung der Verbände wurde er dann am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 3 ernannt. Als solcher wurde er am 1. August 1937 zum Generalmajor befördert. Am 30. September 1937 gab er sein Kommando wieder ab. Er wurde dafür am 12. Oktober 1937 zum Landwehr-Kommandeur Allenstein ernannt. Im Zuge der Blomberg-Fritsch-Affäre wurde er Anfang Februar 1938 zum Kommandeur der 1. Infanterie-Division ernannt. Als solcher wurde er am 1. Juni 1939 zum Generalleutnant befördert. Im Sommer 1939 führte er seine Division in den Polenfeldzug. Dabei wurden ihm beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Im Frühjahr 1940 wurde er mit der Führung des XI. Armeekorps beauftragt. Dieses führte er dann im Westfeldzug. Am 1. August 1940 wurde er zum General der Infanterie befördert. Als solcher wurde er dann auch zum Kommandierenden General des XI. Armeekorps ernannt. Am 4. September 1940 wurde er für die Führung seines Korps im Westfeldzug mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Am 1. Juni 1942 wurde er in die Führerreserve versetzt. Ende des Monats wurde er für einige Wochen noch mit der Führung des XXXXIII. Armeekorps beauftragt. Anfang 1943 wurde er einige Wochen am Reichskriegsgericht verwendet. Ende Februar 1943 wurde er dann zum Kommandierenden General des Stellvertretenden Generalkommando III. Armeekorps in Berlin ernannt. Als solcher wurde er gleichzeitig auch zum Befehlshaber vom Wehrkreis III ernannt. Am 30. Dezember 1943 wurde er mit dem Deutsches Kreuz in Silber ausgezeichnet. Durch seine Position spielte er natürlich auch eine Rolle am 20. Juli 1944. Dabei verweigerte er am Nachmittag in der Bendlerstraße den Befehl und wurde daraufhin festgenommen. Nach dem Scheitern des Putsches erhielt er sein Kommando wieder zurück. Ende Januar 1945 musste er sein Kommando abgeben und wurde erneut in die Führerreserve versetzt. Ende Februar 1945 kam er dann als General z.b.V. zur Heeresgruppe B. Am 2. März 1945 wurde er zum Kommandeur der Rhein-Brückenköpfe bei der Heeresgruppe B zwischen Koblenz und Düsseldorf ernannt. Am 20. April 1945 ist er im Ruhrkessel gefallen. Er wurde dabei durch US-Truppen erschossen. .

 

Ritterkreuz (4. September 1940)