Knieß, Baptist

 

* 17. April 1885, Grünstadt / Rheinpfalz

† 10. November 1956, München

 

Baptist Knieß trat am 8. Juli 1906 als Fähnrich in die Bayerische Armee ein. Er kam dabei zum 5. Königlich Bayerisches Infanterie-Regiment "Großherzog Ernst Ludwig von Hessen". Bei diesem wurde er am 9. März 1908 zum Leutnant befördert. Nach Beginn des 1. Weltkrieges wurde er im Herbst 1914 zum Oberleutnant befördert. Im 1. Weltkrieg wurde er in verschiedenen Positionen in seinem Regiment eingesetzt. Im Frühjahr 1917 wurde er zum Hauptmann befördert. Das Rangdienstalter wurde dabei später auf den 18. Dezember 1915 festgelegt. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch weitere Auszeichnungen verliehen. Nach einer gewissen Zeit im Freikorps wurde er nach dem Krieg in das Reichsheer übernommen. Bei der Bildung des Übergangsheeres kam er dann zum Reichswehr-Schützen-Regiment 41. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er dann zum 19. (Bayer.) Infanterie-Regiment. In diesem wurde er als Kompaniechef eingesetzt. Im Frühjahr 1924 war er Chef der 4. (MG.) Kompanie vom 19. (Bayer.) Infanterie-Regiment in München. Im Frühjahr 1925, 1926 und 1927 wurde er dann beim Stab des I. Bataillons vom 19. (Bayer.) Infanterie-Regiment in München eingesetzt. Am 1. April 1928 wurde er dann zur Kommandantur Borkum versetzt. Dort wurde er am 1. Dezember 1928 zum Major befördert. Anfang 1930 wurde er als solcher in das 21. (Bayer.) Infanterie-Regiment versetzt. Am 1. April 1930 wurde er dann zum Kommandeur des Ausbildungs-Bataillons vom 21. (Bayer.) Infanterie-Regiment in Erlangen ernannt. Als solcher wurde er am 1. April 1933 zum Oberstleutnant befördert. Am 1. April 1934 wurde er dann in den Stab des Kommandant von Regensburg versetzt. Bei der Erweiterung der Reichswehr am 1. Oktober 1934 wurde er dann in den Stab vom Grenz-Abschnitts-Kommando Regensburg versetzt. Dort wurde er am 1. April 1935 zum Oberst befördert. Bei der Enttarnung der Verbände am 15. Oktober 1935 wurde er zum Kommandeur vom neuen Infanterie-Regiment 63 in Ingolstadt ernannt. Am 1. Juni 1938 wurde er zum Generalmajor befördert. Am 1. April 1939 gab er sein Kommando ab und wurde dafür zum Landwehr-Kommandeur Heilbronn ernannt. Als solcher wurde er bei der Mobilmachung am 26. August 1939 zum Kommandeur der 215. Infanterie-Division ernannt. Mit dieser Bezog er dann bei Beginn des 2. Weltkrieges Stellungen im Westen. Er führte die Division dann auch im Frühjahr 1940 in den Westfeldzug. Dabei wurden ihm bereits beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Am 1. Juli 1940 wurde er zum Generalleutnant befördert. Danach wurde er mit seiner Division als Besatzungstruppe in Frankreich belassen. Ende 1941 führte er dann seine 215. Infanterie-Division in den Ostfeldzug beim Angriff auf Nordrussland. Am 3. August 1942 wurde ihm das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Am 12. November 1942 gab er sein Kommando ab. Er wurde jetzt mit der Führung des LXVI. Reserve-Korps beauftragt. Am 1. Dezember 1942 wurde er zum General der Infanterie befördert. Als solcher wurde er dann auch zum Kommandierenden General des LXVI. Reservekorps ernannt. Anfang April 1943 wurde er durch die Umbenennung seines Stabes zum Kommandierenden General des Generalkommando Knieß ernannt. Am 10. Mai 1943 gab er sein Kommando ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Mitte Juni 1943 übernahm er dann wieder als Kommandierenden General das LXVI. Reservekorps. Am 7. September 1943 wurde er mit der Aufstellung der Führungsgruppe des Stabes Südfrankreich beauftragt. Im Oktober 1943 wurde er dann zum Kommandierenden General des Korps Knieß ernannt. Am 10. Juli 1944 wurde er durch die Unbenennung seines Generalkommandos zum Kommandierenden General vom LXXXV. Armeekorps ernannt. Mitte November 1944 gab er sein Kommando für einen Urlaub ab. Am 2. Dezember 1944 wurde er dann wieder zum Kommandierenden General vom LXXXV. Armeekorps ernannt. Ende März 1945 gab er sein Kommando ab und wurde erneut in die Führerreserve versetzt. Bei Kriegsende geriet er in Gefangenschaft. Aus dieser wurde er im Sommer 1947 wieder entlassen.