Knaust, Hans-Peter
* 7. August 1906, Kiel / Schleswig-Holstein
+ 22. Oktober 1983, Kevelaer / NRW |
Hans-Peter Knaust trat am 5. März 1924 in das
Infanterie-Regiment 4
ein und wurde am 1. April 1934 zum
Infanterie-Regiment 5
versetzt. Am 1. Juli 1934 zum Leutnant und Oberleutnant befördert, kam er am 15.
Oktober 1935 als Kompaniechef zum
Infanterie-Regiment
27, wo er am 1. April 1937 zum Hauptmann befördert wurde. Am 3. Januar 1939
wurde er Chef der 8. (MG) Kompanie des
Infanterie-Regiments
79, mit der er im Mai 1940 am Westfeldzug teilnahm. Noch während der Kämpfe
in Frankreich führte er ab dem 24. Mai 1940 das II. Bataillon des
Schützen-Regiments 4 und wurde am 1. August 1940 Chef der 4. /
Kradschützen-Bataillon 6, mit der er ab Juni 1941 in Rußland kämpfte. Am 19.
Oktober 1941 wurde er Kommandeur des II. / Schützen-Regiment 4 und am 1.
November 1941 zum Major befördert. Am 31. Dezember 1941 wurde er schwer
verwundet, wobei er sein rechtes Bein verlor. Für persönliche Tapferkeit wurde
ihm am 28. Februar 1942 das Deutsche Kreuz in Gold verliehen. Nach seiner
Genesung wurde er am 4. Februar 1943 Kommandeur des
Panzergrenadier-Ausbildungs-Bataillons 64 und meldete sich 1944 trotz seiner
schweren Gehbehinderung wieder an die Front. Im September 1944 zeichnete er sich
als Führer einer Kampfgruppe im II. SS-Panzerkorps beim Kampf um Arnheim in
Holland besonders aus. Für seine Leistungen wurde er am 28. September 1944 mit
dem Ritterkreuz ausgezeichnet. Am 9. November 1944 wurde er zum Oberstleutnant
befördert und Führer des Panzer-Regiments 16 während der Ardennen-Offensive. Am
1. Februar 1945 wurde er Kommandeur des Regiments "Knaust" bzw. der
"Kampfgruppe Knaust" in der 490.
Infanterie-Division, mit dem er den Teuteburger Wald gegen die britischen
Angriffe sperrte. Hierfür wurde er am 17. April 1945 als Oberstleutnant mit dem
Eichenlaub ausgezeichnet. Der Vorschlag zur Verleihung im Wortlaut:
Vorschlag für die Verleihung des Eichenlaubes zum Ritterkreuz des Eisernen
Kreuzes vom 9.April 1945:
"Oberstleutnant Knaust hat an der Spitze seiner Kampfgruppe in hervorragender
Weise die Abwehrkämpfe geleitet. Durch seine immer wieder von neuem bewiesene
Tapferkeit hat er seine ihn vergötternde Mannschaft trotz schwerster
Kriegsbeschädigung (Prothesenträger rechtes Bein) fortwährend zu zähem
Widerstand und schwungvollen Gegenstößen mitgerissen. Seiner geschickten
Kampfführung ist es zu verdanken, daß dem Feind am Südwestrand des Teutoburger
Waldes der erstrebte Durchbruch auf Ibbenbüren versagt blieb und eine
Abwehrfront aufgebaut werden konnte. Bei den harten Abwehrkämpfen am 5. und
6.April bei Dreierwalde und Hopsten wurden von Oberstleutnant K. persönlich
geführten Gegenstößen zwei Panzer abgeschossen. Obwohl Oberstleutnant K. hierbei
die Prothese zerschossen wurde, führt er nach wie vor seine Kampfgruppe und ist
seinen Männern ein Vorbild an Unerschrockenheit, Einsatzwillen und persönlichem
Schneid. Oberstleutnant K. hat die Kämpfe immer wieder aus eigenem Entschluß
führen müssen, da die Verbindung zu vorgesetzten Dienststellen aufgrund der
Kampflage oft unterbrochen war. Durch seinen harten Abwehrwillen und seine immer
von neuem aus eigenem Entschluß und höchster persönlicher Tapferkeit geführten
Gegenstöße ist das Herauslösen der 15. PzGrD möglich gewesen."
gez. Behrend, Oberst u. Kommandeur 490. ID.
Am 5. Mai 1945 geriet Oberst Knaust in britische Gefangenschaft,
aus der er am 5. Mai 1946 entlassen wurde.
Ritterkreuz (28. September 1944) Eichenlaub (17. April 1945)
Literatur und Quellen:
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 4 Bände, Bad Friedrichshall,
1996 / 1997
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 9 Bände, 4. überarbeitete
Auflage, Bad Friedrichshall 2010 / 2011