von Kleist, Wilhelm Carl Albert Arthur

 

* 15. Mai 1878, Hamburg

† 8. Juli 1939, Waginger See bei Angerpoint/Obb.

 

 

Wilhelm von Kleist trat nach seinem Abitur in Stettin im Jahr 1894 als Fahnenjunker in das Königlich Preußische Heer ein. Der Sohn des aktiven Offiziers und späteren Generalmajors, Max von Kleist, kam dabei zum Westfälisches Ulanen-Regiment Nr. 5 in Düsseldorf. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 27. Januar 1896 zum Sekondeleutnant befördert. 1900 ging er mit dem Ostasiatischen Expeditionskorps nach China, um dort den Boxeraufstand niederzuschlagen. 1904 kam er bei der Schutztruppe in Deutsch-Südwestafrika während des Herero-Aufstandes als Oberleutnant zum Einsatz. Am 1. Oktober 1905 wurde er für fast drei Jahre zur Kriegsakademie nach Berlin kommandiert. 1908 wurde er dann für zwei Jahre zum großen Generalstab nach Berlin kommandiert. Später besuchte er während eines Sprachkurses, welchen er mit Dolmetscher-Examen abschloss, Frankreich. 1911 kam er als Ritmmeister wieder zum Westfälisches Ulanen-Regiment Nr. 5 nach Düsseldorf. Bei diesem wurde er jetzt als Eskadronchef eingesetzt. Am 1. Oktober 1912 wurde ihm das Patent als Rittmeister verliehen. Vom 19. März 1914 bis zum 8. April 1914 wurde er zum 1. Lehrkurs der Infanterie-Schießschule kommandiert. Als Eskadronchef wurde er auch zu Beginn des 1. Weltkrieges eingesetzt. Als der Krieg ausbrach ruderte er gerade mit seinem Kanu in holländischen Gewässern und entkam nur mit Mühe der Internierung. Mit seinem Regiment kam er im August 1914 an die Westfront. Im Herbst 1914 verlegte er mit dem Regiment auch an die Ostfront. Später wechselte er dann in den Generalstab. 1916 wurde er im Generalstab vom Generalkommando XI. Armeekorps eingesetzt. Anfang 1917 gehörte er zum Generalstab der 4. Garde-Division. 1917 übernahm er in Russland auch die Führung eines Infanteriebataillons. 1918 wurde er dann als Generalstabsoffizier bei der 9. Landwehr-Brigade im Rahmen der 8. Armee eingesetzt. Am 20. September 1918 wurde er zum Major befördert. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm beide Eisernen Kreuze verliehen. Nach dem Ende des Krieges wurde er dann bis Oktober 1919 als Regimentsführer bei der Eisernen Division eingesetzt. Am 1. Oktober 1919 wurde er dann als Major in das vorläufige Reichsheer übernommen. Anfänglich wurde er beim Stab vom Reiter-Regiment 15 in Paderborn eingesetzt. Auch beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 wurde er bei diesem eingesetzt. Nach der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er weiter beim 15. (Preuß.) Reiter-Regiment verwendet. Im Jahr 1921 wurde er anscheinend als Eskadronchef zum 11. (Preuß.) Reiter-Regiment versetzt. Spätestens ab dem Frühjahr 1923 wurde er dann beim Regimentsstab vom 2. (Preuß.) Reiter-Regiment in Allenstein eingesetzt. Bei diesem wurde er am 1. April 1925 zum Oberstleutnant befördert. Im Frühjahr 1926 gehörte er zum Stab der 2. Kavallerie-Division in Breslau. Am 1. Februar 1927 wurde er als Nachfolger von Oberst Wolfgang Schwartz zum Kommandeur vom 5. (Preuß.) Reiter-Regiment in Stolp ernannt. Dieses Kommando behielt er dann bis zum 30. November 1929. Dabei wurde er am 1. April 1929 zum Oberst befördert. Er übergab sein Kommando über das dann an Oberstleutnant Egon von Ploetz. An diesem Tag wurde er auch aus dem aktiven Dienst der Reichswehr verabschiedet. Er lehnte dabei angeblich ein Angebot, als Generalmajor Inspekteur der ostpreußischen Kavallerieverbände zu werden, ab. Er war auch ein begeisterter Wassersportler und Inhaber der Rettungsmedaille. Kurz vor Beginn des 2. Weltkrieges ist er beim Schwimmen im Waginger See in Oberbayern an einem Herzschlag gestorben.